
Wer beim Lesen der Überschrift jetzt ein komisches Gefühl bekommt, den kann ich sogleich beruhigen: Nein, dieser Feiertag wurde entgegen allen Behauptungen nicht von Goebbels, Hitlers hinkendem Schergen, ersonnen! Und von Ulbricht oder Honecker auch nicht. Vielmehr folgte man mit diesem Feiertag dem Gedanken und Wunsch deutscher Sozialdemokraten wie August Bebel, Clara Zetkin und anderer, die den nach den Haymarket Riots in Chicago 1886 drei Jahre später von der Zweiten Internationale ausgerufenen “Internationalen Kampftag der Arbeiterbewegung” auch in Deutschland bekannt machten. Weil deren Idee so gut war, wurde daraus auch sofort einer der ersten deutschen Exportschlager – und das schon um 1890 herum! Seither wird dieser Tag, nunmehr zum 135. Mal begangen – mal friedvoll, mal mit Toten. Denn die Mächtigen dieser Menschheit schafften es bisher leider nicht, diesen Tag nicht für ihre politischen Ränke zu vereinnahmen.
Drüben, damals bei uns in der DDR, wurden unsere Eltern und wir Kinder angehalten, auf die großen Kundgebungen zu gehen, um fröhlich jubelnd und Fähnchen schwenkend an den eigens für den 1. Mai aufgebauten Tribünen vorbeizumarschieren. Meinen ersten Aufmarsch hatte ich vor über fünfzig Jahren in Erfurt, meiner Geburtsstadt. Und mein Fähnchen damals war blau, mit einer kleinen, weißen Friedenstaube. Mein Vater ging mit seinem Lehrerkollektiv, meine Mutter und ich mit den Kollegen ihres Betriebes. Gemeinsam gehen ging nicht. Denn jeder musste dabei ja unbedingt von seinen Kollegen und jeweiligen Vorgesetzten gesehen werden!
Wasser predigen, Wein saufen
Dort droben auf den Tribünen, saßen sie dann – die heimlich den teuren FressEx-Wein trinkenden, aber schnödes Wasser predigenden rot(h)-braunen Genossen. Die damaligen “echten Demokraten”. Ordenbehangen, in besten Anzügen und teuren Krawatten aus dem Intershop (natürlich produziert im NSW, dem Nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet und herangekarrt in dunklen Volvos, den sogenannten „Westautos“. Genau diese Leute würden Jahre später die Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht von der CDU aus dem Thüringer Landtag verjagen und ungeniert die Macht wieder an sich reißen!
Aber das ahnten wir alle damals um 1974 noch nicht. Und auch nicht, wer das alles ermöglichen und dabei helfen sollte; was es eigentlich mit „IM Erika“ auf sich hatte und wer seine wahre Identität dahinter verbarg. Wer Angela Merkel ist und ob ihre Geburtsstadt Hamburg in der einsamen ostdeutschen Provinz, in der brandenburgischen Uckermark, liegt – nein, all das konnte zumindest ich als damals Dreijähriger noch nicht wissen. Sehr viel Wasser würde also noch Erfurts Gera hinunterfließen, bis es die Rot(h)-Braunen hinunter von den Tribünen am Juri-Gagarin-Ring, rüber in die Jürgen-Fuchs- Straße 1, hinein in Thüringens Landtag, schaffen sollten, um die Uhren wieder vor 1989 zurückzudrehen. Fußläufig, gewiss; nur ein paar Schritte… in zeitlichem Ermessen aber noch eine Ewigkeit.
Paradiesische Zeiten
Und dennoch: Bis heute gehe ich nur positive Erinnerungen an die 1.-Mai-Feiertage meiner Jugend, denn es kommt mir so vor, als habe jedes Mal warmes, sonniges Wetter geherrscht. Und die Stimmung damals in der DDR? Sie war nicht kämpferisch, nein, sie war ausgelassen und heiter. Für Klassenkampf und Planerfüllung gab es schließlich noch weitere 364 Tage im Jahr.
Und noch etwas gab es zum 1. Mai: Fischbrötchen. Endlich, einmal im Jahr Fischbrötchen! Mit Zwiebelringen und dünnen Scheibchen saurer Gurken – geschmacklich dem heutigen Rollmops sehr nahe. Für 35 Pfennig (das sind nach heutiger Währung umgerechnet 3,5 Cent oder, anders geschrieben,
0,035 Euro)! Uns schienen damals in der DDR wirklich phantastische, ja geradezu paradiesische Zeiten bevorzustehen! An dieser Stelle möchte ich meinen alten Vater zitieren: „Sozialismus ist wirklich klasse, bloß die ersten 400 Jahre sind große Schei…e.“ (die kleinen drei Pünktchen und alles Weitere sprach er dabei in seinem extrabreitem Erfurter Dialekt aus). Wie recht er hatte!
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11 Antworten
Fischbrötchen gibt es jeden Tag bei der Nordsee. Sogar das mit Rollmops glaube ich…
Nur Stuss aber was sollen wir von jemanden erwarten, der die Realität nicht nicht kennen wollte oder kennt und sich lediglich von einer, durchaus durchdachten Propaganda, leiten ließ – bis heute.
Geschichtskenntnisse – nothing!
Ahnung vom wirklichen Leben in der DDR – ohne nur zu meckern – nothing!
Faktisch nur leer hirnlose Ergüsse ohne faktisches Wissen.
Aktuell aber voll im Trend und daher einfach gar nicht ignorieren!!!
Und noch etwas – zum ersten Mai gab es in der DDR keine Fischbrötchen!
Aus Jucks wird noch heute unter wirklichen Kennern zur Maiparade und Treffen am Bockwurststand (Bier) mit Winkelementen eingeladen.
Übrigens vierliefen sie friedlich, wenn auch gesteuert und eigentlich von der Masse letztlich gerne wahrgenommen.
Was ist heute???
Richtig, öffentlich hat man dies und das und jenes gesagt oder getan, war aber letztendlich froh, eine ruhigen Tag mit seinen Familie zu haben!
(gib den Kaiser, was des Kaiser ist und damit hat es sich)
Randale gabs praktisch nicht! Religiöse westasiatische Spinner auch nicht.
Nur ne Handvoll Christen ohne Machtoption.
Wer zuckte und randaliern wollte, aus welchem Grund auch immer, bekam aufs Maul!
Das hätte ich gerne wieder!
Nur unter einem deutsch nationalliberal freiheitlichem System!
Hitlerregierung hat den “ 1. Mai “ nicht erfunden aber zum Feiertag gemacht, man hatte ja schließlich „Sozialisten“ im Pateinamen.
„Genau diese Leute würden Jahre später die Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht von der CDU aus dem Thüringer Landtag verjagen und ungeniert die Macht wieder an sich reißen!“
Genau diese Leute wurden gewählt. Deren Partei/Parteien wurden gewählt. „Wie bestellt/gewählt, so geliefert.“
Resultat der jahrelangen medialen Gehirnwaschung!
Die jungen Leute wissen es nicht besser und müssen erst best. Dinge am eignen Leibe erfahren! Was auch immer mehr passiert.
Die verpeielten Trockenpflaumen aus Mao`s Tagen wählen eh immer das gleiche, da hilft nur der Zeitstrahl !
Wenn man jahrzehntelang mediale Gülle in die Hirne gießt, wirkt das irgendwann!
Bis der rabiate Clash erfolgt!
Ich hab da eigentlich andere Erinnerungen. Am Abend, des 30.04. fand immer ein Fackelzug statt, erinnerte mich immer an Filme über das 3. Reich. Mein Vater der am 30. 04. Geburtstag hatte, ein verdienter Kommunist, aber selbständig, schlief seinen Rausch aus. In unserer Straße die die längste in der ganzen Stadt war stellten sich alle zur Demonstration auf und ab ging es auf zum Marktplatz wo eine Tribüne stand. Darauf stand auch der Vater meines Freundes. ein hauptamtlicher Funktionär der Christlichen Blockflötenpartei ein strammer IM, die ganze Familie. Anfänglich wurde das Maigeld vor der Rede der Funktionäre ausgezahlt, später danach. Weil wenn die Demonstranten das Geld hatten sind die in die umliegenden Gaststätten geströmt um das Geld gleich zu versaufen.
Am 1. Mai während meines Studiums musste ich als FDJ Nick die Fahnen verteilen für die Demonstration. Die SED Genossen waren die die sich absolut weigerten eine Fahne zutragen weil die dann sich nicht während der Demonstration verdünnisieren konnten, denn die Fahnen mussten wieder zurück. Da platzte mir der Kragen und verpetzte die weil die mich mal bei der Leitung der Studieneirichtung anschwärzten weil meine Leitungstätigkeit nicht politisch genug wäre. Ich verstand mich immer als Studentenvertreter. Ich trat auch nicht in die SED ein.
Kontroverse Forderung
„Wahlrecht nicht an Pass knüpfen“, fordert Linke – für Weidel „versuchter kalter Staatsstreich“
Linke-Chef van Aken fordert, das Wahlrecht auf junge Menschen ab 16 Jahren auszuweiten. Und auf Ausländer, die seit fünf Jahren legal in Deutschland leben. Die AfD-Vorsitzende Weidel wirft ihm ein „gestörtes Verhältnis zum Grundgesetz“ vor.
Die Linke will das deutsche Wahlrecht kräftig ausweiten. Parteichef Jan van Aken legte zum 1. Mai einen „Sechs-Punkte-Plan für mehr Demokratie“ vor, über den das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) zuerst berichtete. Darin fordert van Aken etwa bundesweite Volksentscheide, die Hürden für Referenden sollen gesenkt und Unterschriftensammeln erleichtert werden.
Doch van Akens Vorschläge gehen noch weiter. So soll das Wahlalter für sämtliche Wahlen auf 16 Jahre gesenkt werden. Außerdem soll das Wahlrecht auch für Ausländer ermöglicht werden. Jede Person ohne deutsche Staatsangehörigkeit soll demnach nach fünf Jahren legalem Aufenthalt in der Bundesrepublik das Wahlrecht für sämtliche Wahlen bekommen. Bisher steht dies nur deutschen Staatsangehörigen oder bei Kommunalwahlen auch EU-Bürgerinnen und -Bürgern offen. Das Alter für die Teilnahme an der Europawahl ist 2024 bereits auf 16 Jahre abgesenkt worden.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article256045176/Kontroverse-Forderung-Wahlrecht-nicht-an-Pass-knuepfen-fordert-Linke-fuer-Weidel-versuchter-kalter-Staatsstreich.html
Nicht mehr nur Verdachtsfall
Verfassungsschutz stuft AfD als gesichert rechtsextremistisch ein
https://www.n-tv.de/politik/Verfassungsschutz-stuft-AfD-als-gesichert-rechtsextremistisch-ein-article25740951.html
War klar, dass das kommen würde.
Die transatlantisch gesteuerten Faschos im Bundestag zusammen mit den Globalisten wollen in der gesamten EU und auf der ganzen Welt alle unliebsamen „rechte Parteien“ und „rechte Politiker“ beseitigen.
Selbst der Regierungschef Fico von Slowakei wird inzwischen schon seit Monaten von einigen westeuropäischen Zeitungen fälschlicherweise als „rechter Sozialdemokrat“ stigmatisiert.
Können Sie nicht warten bis das Thema dran ist. Immer diese Wichtigtuerei.