
Die Neunziger waren – kein Wunder – eine andere Zeit. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich in drei Jahrzehnten vieles ändert. Auch wer nicht dabei war, weil er zu jung ist, wird wissen, dass nicht alles so war wie heute, und viele Beispiele dafür korrekt benennen können. Dass sich der Umgang mit Technik radikal gewandelt hat, ist dabei allzu offensichtlich; manche Dinge sind seither aber so selbstverständlich geworden, dass sie nachgerade zu zeitlosen, allgemeingültigen Wahrheiten geworden sind. Die Angst vor dem Islam zählt zu diesen vermeintlichen Konstanten. Dass dieser in der damaligen öffentlichen Debatte nur unter „ferner liefen“ kategorisiert wurde, scheint aus heutiger Sicht nicht mehr vorstellbar. Eher war der Islam damals nur ein Ärgernis als eine echte Bedrohung.
n den 1990er Jahren war den Bundesbürgern die Mordserie der Roten Armee Fraktion noch in lebhafter Erinnerung. In Irland gab es Gewalt zwischen Protestanten und Katholiken. Eine japanische Sekte tötete Menschen mit Giftgas. Und der bis dato größte Terroranschlag in den USA, 1995 in Oklahoma, wurde von einem Rechtsextremisten verübt. Islamische Gewalt gab es natürlich schon vor dem 11. September 2001 – aber sie ging in Anbetracht der eben genannten Terrorgruppen eher im Hintergrundrauschen unter. Schulterzuckend sagte man höchstens: Jede Seite hat ihre Radikalen.
ALs Probleme der Überfremdung noch ein Thema für den “Spiegel” waren
Auch war der islamische Bevölkerungsanteil damals noch schlicht zu klein, um in irgendeiner Weise als Bedrohung wahrgenommen zu werden. Das Szenario, dass die deutschen – gefühlt und in absehbarer Zeit real – zur Minderheit im eigenen Land werden könnten, schien damals abwegig und entsprechende prophetische Warnungen waren kaum Ernstzunehmen. Ebenso wenig gab es Wortmeldungen des Zentralrats der Muslime im Wochentakt, die wieder und wieder ein weiteres Mosaiksteinchen der Islamisierung forderten.
Und dennoch lohnt der Blick in die Vergangenheit. Denn dass es Probleme gab, konnte jeder wissen – und, weit wichtiger: Man durfte es noch offen sagen. Es gab keine Tabus wie heute. So griff zum Beispiel “Spiegel TV” die Probleme, die sich auch damals schon vereinzelt aus der Überfremdung ergaben, immer wieder auf. In einem Beitrag aus dem Jahr 1997 wird der Misere Duisburgs beschrieben: Das Zechensterben ließ damals weite Teile des Ruhrgebiets veröden. Den Namen des Stadtteils Marxloh hörten viele Bundesbürger damals wohl zum ersten Mal; mittlerweile ist er zum Sinnbild des Integrationsversagens geworden.
Verelendung und Verslumung
Das “Spiegel”-Kamerateam begleitet auch die Dreharbeiten mit der Legende Götz George in seiner Paraderolle als Revier-Kommissar Horst Schimanski. Später ist zu erfahren, dass sich in einer albanischen Teestube ein Mord ereignet hatet, wohl ausgetragen zwischen zwei Großfamilien. In einer örtlichen Grundschule ist das Geld so knapp, dass um Spenden für Essen gebeten wird. Keines der Kinder dort hat mehr blonde Haare. Das alles wurde thematisiert – wohlgemerkt von “Spiegel TV”. Auf die Idee, dass es sich bei dieser Berichterstattung um die “Stützung rechter Narrative” oder gar Volksverhetzung handeln könnte, wäre damals niemand gekommen.
Das einstige journalistische Credo Rudolf Augsteins – “sagen, was ist”, wurde damals, 20 Jahre vor Relotius, noch hochgehalten. So widmete sich “Spiegel TV” 1998 auch dem „Niedergang des Wedding“. Dort wird über „Häuser, in denen keine Deutschen mehr wohnen“, berichtet, was zu „Verelendung und Verslumung“ führe. In einem Haus lebten vor allem Zigeuner aus Bosnien. Die Deutschen waren weggezogen, es wimmelte vor Maden und Ratten. Auch wurde über „polizeibekannte“ türkische Jugendliche berichtet. An den Schulen im Wedding gebe es kaum noch Schüler mit deutscher Muttersprache.
“Moderne Völkerwanderung”
Im gleichen Jahr wurde über eine frühe Flüchtlingskrise berichtet: Kurden, vor allem aus dem Irak, waren über das Mittelmeer gereist und in Frankreich und Italien an Land gegangen, um es bis nach Deutschland zu schaffen. Im Beitrag hieß es, die Grenze solle angesichts des „Flüchtlingsstroms“ wieder „wasserdicht“ werden. Die Polizeistreifen, die die Grenze nach Frankreich überwachten, wurden in deutschnationalem Ton als “Wacht am Rhein” bezeichnet. Und ein leitender Polizeibeamter gab zu Protokoll: „Wir werden dafür schauen, dass unsere Haustür ein wenig geöffnet wird, für diejenigen die es brauchen, dass sie aber geschlossen ist, für diejenigen, die wir nicht haben wollen.“ Aus heutiger Sicht wäre all das “gesichert rechtsextrem”.
Die Insassen eines Flüchtlingslagers in Italien waren mit ihrer Lage sehr unzufrieden. Lieber wären sie schon in Deutschland. Der Sprecher gab sich gewohnt sarkastisch: „keine Sozialhilfe und keine Arbeitsplätze. Dafür haben die Kurden ihre Schlepper nicht bezahlt.“ Viele der gefilmten Frauen kennen auffällig viele deutsche Städtenamen und ein Mann betont, dass die Deutsche Mark im Vergleich zur italienischen Lira besonders kräftig sei. Die „Menschenschmuggler-Mafia“ habe eine „moderne Völkerwanderung“ ausgelöst, so “Spiegel TV”. Vor allem Kinder seien beliebt: Da sie noch nicht strafmündig seien, könnten sie als Drogendealer arbeiten.
Geschächtete Schafe auf dem Balkon, Koranschulen im Keller
In einem Beitrag von 1997 betonte ein Kurde, dass die PKK europaweit mit dem organisierten Verbrechen verbandelt sei. Sie würden billig Waffen aus dem Ostblock erwerben und in Deutschland weiterverkaufen. Auch das hessische Dietzenbach bekam im “Spiegel” einen eigenen Artikel: Der Vorort Frankfurts wurde einst am Reißbrett entworfen und galt als Vorzeigeprojekt – aber nur für kurze Zeit. Der Plan ging nicht auf, und der Ort wurde bald zum Ausländerviertel. So hieß es damals im “Spiegel”, dass eine klare Hierarchie bestünde: Deutsche würden auf Türken herabblicken, die ihrerseits auf die Zigeuner herabblickten. Zum Teil würden Schafe auf den Balkonen geschächtet, so dass das Blut bis zu den darunter wohnenden Nachbarn tropfte. Gefürchtet seien auch die Marokkaner: Diese würden sich von allen anderen Gruppen „abschotten“ und betrieben in den Kellerräumen eine Koranschule.
1999 widmeten sich die Reporter dem Altländer Viertel im niedersächsischen Stade. Im „multikulturellen Alptraum“ würden die „Betonburgen ein düsteres Beispiel deutscher Realität“ zeigen, so die Stimme aus dem Off. Eingeblendet wurde dazu ein islamischer Gottesdienst im Stadtteil. Der Zuschauer erfährt, dass der einzige Supermarkt im Viertel dichtmachen musste, weil die „Kunden“ lieber klauten als zu bezahlen. Ein Zigeuner erschoss in der Silvesternacht einen Libanesen – aber nur, weil er sich einen Scherz erlauben wollte. Auch gab es eine „wüste Messerstecherei unter verfeindeten Gruppen unterschiedlicher Nationalitäten“.
Prophetische Ausblicke
Zwei Möbelpacker werden vom Kamerateam befragt, ob sie selbst auch ins Altländer Viertel ziehen würden. Der eine meint im kühlen Norddeutsch: „Ich sach da nix zu.“, während sein Kollege sich den Bauch vor Lachen halten muss. Das zynische Fazit der Reportage: „Obwohl oder gerade weil so viele Nationalitäten miteinander leben, kann von multikulturellem Miteinander keine Rede sein. Selbst den Ausländern sind die Ausländer manchmal zu viel.“
Ebenfalls 1999 debattierte Deutschland über die doppelte Staatsbürgerschaft. Vor allem die Unionsministerpräsidenten Edmund Stoiber und Roland Koch drückten ihre Ablehnung aus. “Spiegel TV” ließ aus diesem Anlass junge Deutschtürkinnen zu Wort kommen. Diese betonten ihre Verbundenheit zu Deutschland und zu demokratischen Werten. Ihnen seien die Meinungsfreiheit und die Gleichberechtigung der Frau sehr wichtig – Werte, die sie in der Türkei niemals ausleben könnten. Dennoch betonten sie, ihre türkische Staatsbürgerschaft nicht aufgeben zu wollen und sich weiterhin als türkisch zu empfinden. Eine der Frauen vermutete, dass die CDU wohl befürchtete, dass weitreichende Einbürgerungen die Wählerschaft deutlich nach links rücken lassen würden – eine Aussage, die geradezu prophetisch anmutet: Laut einer Erhebung des Deutschen Zentrums für Migrationsforschung stimmten Türken und Araber bei der letzten Bundestagswahl zu 71 Prozent für linke Parteien. In der Gesamtbevölkerung waren es nur 42 Prozent.
- Klicken, um auf Telegram zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Telegram
- Klicke, um auf X zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) X
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Facebook
- Klicken, um auf WhatsApp zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) WhatsApp
- Klicken, um einem Freund einen Link per E-Mail zu senden (Wird in neuem Fenster geöffnet) E-Mail
- Klicken zum Ausdrucken (Wird in neuem Fenster geöffnet) Drucken
10 Antworten
Es war auch in den 90ern, als in Discotheken Techno-Fans in Maler-Overalls mit silbern angemalten Staubsaugern auf dem Rücken auftauchten und „Acid“ skandierten.
Ich dachte, die haben zwar einen heftigen Knall, aber diese „Welle“ aus den USA sei eigentlich harmlos und würde sich bald wieder legen.
Nein, sie hat sich nicht gelegt, sie war gewissermaßen der sichtbare Beginn der Dekadenz.
Die Techno-Freaks von damals sind heute um die 50 und bilden die große Gruppe der politisch Verblödeten, die überall rechte Gespenster sehen. Und weil die meisten von ihnen „doppelt geimpft und geboostert“ sind, gibt es für diese Leute wahrscheinlich kein Happy Ending. Sie werden wohl über kurz oder lang zu Dünger.
Mein (ungebetener) Rat: Abstand halten!
„Und weil die meisten von ihnen „doppelt geimpft und geboostert“ sind, gibt es für diese Leute wahrscheinlich kein Happy Ending. Sie werden wohl über kurz oder lang zu Dünger.“
Naja, statt als Dünger würde ich wohl eher eine später für zehntausende Jahre abgeschottete Sonderdeponiehalde empfehlen 😏
Man bedenke, daß der Staubsauger auf dem Rücken nur das (harmlose) äußere Merkmal dieser damaligen Klientel war, viel wichtiger sind allerdings die „inneren Werte“ und da wird selbst Bayer oder Hexal blaß.
Wie Moslems die kontrollierte Sprengung des WTC – besonders eindeutig bei Nr 7 – herbeigeführt haben sollen, was Sie suggerieren, erklären Sie bitte noch.
Das Gebäude Nr. 7 enthielt die Ermittlungsakten im Enron-Skandal und stürzte aus Sympathie ein, weil es die Twin-Towers so lieb hatte. 😉
Genau wie das Alfred-Murrah Gebäude in Oklahoma City. Dort waren die Whitewater Ermittlungsakten gegen Präsident Clinton untergebracht. Als ein phöser Rechter das Gebäude 1996 in die Luft fliegen lies, waren diese Akten leider perdü.
Stimmt. Das war ein Inside-Job. Keinesfalls Mohamed Atta und Konsorten. Leider in dem Bericht eine Falschmeldung.
Ebenso Oklahoma Bombing. Rechter Terroranschlag oder Inside Job? Timothy McVeigh Patsy?
Manchurian Candidate?
Ohne weiteren Kommentar ein sieben Jahre alter VT-Beitrag aus Magdeburg
Waffenverbotszonen – vielleicht wäre eine Kanackenverbotszone von Flensburg bis Garmisch eine Lösung?
Ohne das Wahlrecht massiv an ethnische Eigenschaften zu koppeln wird die deutsche Ethnie im besten Fall wie die Ureinwohner Amerikas enden, im schlimmsten Fall wie die Armenier, was wahrscheinlicher ist, da ausschließlich weiße Europäer stets vergleichsweise Milde im Ungang mit Ureinwohnern waren. Wer was anders dazu meint, hat wahrscheinlich in Deutschland geschichtsunterricht gehabt und auch sonst nur woke Geschichte gehabt.
Überall wo nichtweiße hinmigriert sind hat das zur restlosen Vernichtung der Ureinwohner geführt und das ist in der Regel auch die Fahrweise des Islam.
Es hat aus deren Sicht guten Grund, warum man fast straffrei Ureinwohner ermodern kann. Wie soll man sonst die Anzahl der Deutschen in kurzer Zeit soweit reduzieren, dass diese zur Minderheit werden? Das geht nur indem man pro Jahr tausende Frauen vergewaltigt und Männer ermordet (pardon, „in Spitze gegenstände fallen lässt“, der arme Ali kann nichts dafür, wenn Paul dem Messer nicht rechtzeitig ausweicht. Außerdem ist Ali 8facher Familienvater und damit die Zukunft Deutschlands:D)