Am Rande des Abgrunds: Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan eskaliert

Am Rande des Abgrunds: Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan eskaliert

Truppen der indischen Border Security Force (BSF) in Nordkaschmir an der Grenze zu Pakistan (Foto:Imago)

Erst ein Terrorakt, dann nukleare Drohungen und diplomatische Brüche und die Eskalationsspirale dreht sich immer schneller: Der alte schwelende Konflikt zwischen Indien und Pakistan ist wieder neu ausgebrochen und Beobachter fragen sich bange, ob ein Krieg zwischen den zwei Atommächten unvermeidlich ist – oder ob kühlere Köpfe noch die Oberhand gewinnen können.

Nach dem tödlichen Anschlag in Kaschmir vom 22. April, bei dem 26 Touristen erschossen und über 40 Menschen getötet wurden, haben die Spannungen zwischen Indien und Pakistan einen gefährlichen Höhepunkt erreicht. Der indische Premierminister Narendra Modi hat einen aggressiven Vergeltungsschlag gegen militante Gruppen mit Sitz in Pakistan angekündigt und damit die Angst vor einer militärischen Konfrontation geschürt. Die jüngsten Entwicklungen sind mehr als beunruhigend: Indien hat den Indus-Wasservertrag ausgesetzt, ein zentrales Abkommen, das seit 1960 die gemeinsamen Flussressourcen regelt, und riskiert damit katastrophale Auswirkungen auf Pakistans Landwirtschaft.

Zwist mit bewegter Geschichte

Die diplomatischen Beziehungen sind zudem ausgefranst: Indien wies pakistanische Diplomaten aus, während Pakistan die Handels- und Transportverbindungen einstellte. Der pakistanische Verteidigungsminister drohte ausdrücklich mit nuklearer Vergeltung für den Fall, dass Indien eskaliert – was eine deutliche Verschärfung darstellt und ein mögliches Armaggeddon möglich macht. Wie ernst die Lage ist, zeigt sich daran, dass Pakistan gestern seine Bevölkerung zum Anlegen von Lebensmittelvorräten für mindestens zwei Monate aufrief.

Beide atomar bewaffneten Nachbarn haben eine bewegte Geschichte, die vier Kriege und anhaltende Auseinandersetzungen um Kaschmir umfasst. Zwar konnte ein offener Konflikt vermieden werden, seit beide Länder über Atomwaffen verfügen; aber Scharmützel wie der Kargil-Krieg von 1999 hätten sich beinahe zu einem größeren Schlagabtausch ausgeweitet. Modis nationalistische Basis fordert eine energische Reaktion auf den Anschlag, der der in Pakistan ansässigen Jaish-e-Mohammed zugeschrieben wird.

Zeittafel des Konflikts zwischen Indien und Pakistan (Screenshot:X)

Pakistan steht vor zunehmenden innenpolitischen Unruhen: Der abgesetzte Premierminister Imran Khan, der eine Entspannung mit Indien anstrebte, bleibt inmitten politischer Instabilität inhaftiert. Der wirtschaftliche Zusammenbruch, die steigende Inflation und die Entfremdung von den USA – da Washington sich verstärkt Indien zuwendet – verschärfen die Schwachstellen. Das pakistanische Militär, eine dominante politische Kraft, könnte eine kontrollierte Krise mit Indien als Mittel zur Machtkonsolidierung betrachten.

Chinas langjähriges Bündnis mit Pakistan verkompliziert die regionale Dynamik: Die Unterstützung des BRICS-Mitglieds Chinas für Pakistan steht im Gegensatz zu Indiens wachsender strategischer Bedeutung für den Westen als Gegengewicht zu Peking. Ein ausgewachsener indisch-pakistanischer Konflikt könnte den Zusammenhalt der BRICS-Staaten belasten, insbesondere zwischen Indien und China.

Die nukleare Bedrohung

Pakistans nukleare Erstanwendungsdoktrin und sein kleineres konventionelles Militär machen atomare Bedrohungen zu einem wahrscheinlichen Abschreckungsmittel. Dies birgt jedoch alarmierende Risiken: Jeder indische Vergeltungsschlag – auch gegen nichtstaatliche Akteure – könnte eine katastrophale Kettenreaktion auslösen.

Noch gäbe es vernünftige Ansätze zur Konfliktlösung; ein mögliches Szenario zur Verhinderung einer nuklearen Katastrophe bestünde etwa in gemeinsamen Ermittlungen der Hintermänner des Anschlags in Kaschmir. So könnte Pakistan eine Zusammenarbeit bei der Untersuchung anbieten, um die Spannungen zu deeskalieren. Auch die Wiederbelebung des Dialogs beider verfeindeter Länder wäre eine Option: Die Regierung Modi könnte trotz ihrer harten Haltung Gespräche über die Hintertür suchen, um gegenseitige Missstände zu beseitigen.

Nukleare Brinkmanship

Auch eine Rücknahme der Aussetzung des Indus-Vertrags könnte Existenzängste in Pakistan lindern helfen. Ebenfalls wäre eine gemeinsame Koordinierung der Terrorismusbekämpfung ein Schritt zur konstruktiven Annäherung: Pakistan könnte etwa eigenständig gegen militante Gruppen auf seinem Boden vorgehen, um indischen Angriffen zuvorzukommen.

Dennoch: Die Lage bleibt gefährlich instabil. Historische Missstände, Innenpolitik und nukleare Brinkmanship bilden ein Pulverfass. Während Modi unter Handlungsdruck steht und Pakistans fragile Führung an der Abschreckung festhält, müssen beide Seiten es irgendwie geschaffen, dem Dialog wieder Vorrang vor weiterer Eskalation einräumen. Dabei könnte eine internationale Vermittlung durch Drittstaaten, insbesondere durch neutrale BRICS-Partner, entscheidend sein, um eine Katastrophe abzuwenden.

6 Antworten

  1. Hier etwas zum nachdenken, schmunzeln oder gar verachtend?

    https://journalistenwatch.com/2025/05/04/heilige-sch-wenn-der-koran-sogar-das-kacken-regelt/

    „Heilige Sch…! – Wenn der Koran sogar das Kacken regelt
    Im Islam bleibt nichts dem Zufall überlassen – nicht mal der Toilettengang bleibt Privatangelegenheit. Muslimische Jungs lernen, wie man sich auf halal-konforme Weise erleichtert – von der Fußstellung bis zur Reinigung.“

    Wann wird uns die „beliebteste grünlinkwoken Politik aller Zeiten“ solches gleichfalls empfehlen oder gar zur Pflicht machen?
    Müssen wir noch lange Zeit warten, bis die Islamische Republik D mit Kalifat und Scharia ausgerufen wird?

    1. seit 2015 und davor warnte ich vor der IShaltigen grünen Beseitigung der BRD.Der Vorgang ist Grüngetragen mit GEZten SPD_Medien so nicht im Bewusstsein der BRD Steuerzahler an gekommen. Was sich die beiden Parteien davon versprechen ist unklar,da die Deutsch Islamischen ,diese Parteien nicht akzeptieren dürfen !! Da Atheistisch Fundamental aus dem Karl Marx Dumpf endstiegen,! Aber okay da muss jede Partei selbst lernen den Weg zur Steinigung oder Baukran zugehen. Gott ist groß…..

  2. Und jetzt stellen wir uns alle mal vor, daß es weder Handys noch Fernehen geben würde. Würden wir irgendwas davon bemerken, wenn -Karl May hätte vielleicht gesagt: irgendwelche Stämme- da mal wieder aufeinander losgehen? Das geht da nach meiner Kenntnis bereits seit Jahrzehnten so und für mich fühlt sich das so an, als gehöre das dort zum guten Ton oder meinetwegen zur lokalen Tradition als kulturell übliches Verhalten. Ich weiß es nicht. Ich bin raus.

  3. Die Religion des Friedens hat wieder zugeschlagen. Und wie man es kennt, aus dem Hinterhalt auf unbewaffnete Zivilisten. Die „Armee von Mohammed“ – aha. Die Welt wäre ohne diese Religion ein besserer Ort.

    1. Da haben Sie vielleicht recht. Huntington hat das in seinem 1996 erschienenen Buch „Clash of Civilizations“ schon genau beschrieben. Leider verweigern manche Politiker und Medien den Blick auf die Realität. Manchmal glaube ich, daß das einzige, was helfen könnte, wäre, wenn die entsprechenden Potiker mal selber betroffen sein würden. Man stelle sich, was hier lossein würde, wenn eine Frau Göring-Eckhardt „gemessert“ würde. Da wäre mal aber Alarm.

    2. Genau! Weil ja das Christentum soooo friedlich war und ist! Also noch kommen unsere Hauptprobleme aus dem Abendland und unsere größten Feinde tatsächlich von innen. Also mal langsam mit dieser Wehrkraftzersetzung 😉
      Zwar ist der politische Islam nicht zu verniedlichen, aber wenn unsere eigenen Leute nicht das Land völlig überfremden würden, wäre das nicht irgendwann ein Problem 😉

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