Samstag, 20. April 2024
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Christian Pfeiffer, der Lauterbach der Kriminologie

Christian Pfeiffer, der Lauterbach der Kriminologie

Dr. Christian Pfeiffer (Foto:Imago)

Wann immer nach Terroranschlägen die Expertise von medial wohlgelittenen “Fachleuten” gefragt ist, darf diese verschrobene Gestalt nicht fehlen: Christian Pfeiffer (mit drei F), einst Hannoveraner SPD-Justizminister und ehemaliger Chef des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Als führender Verfechter der permanenten Schuldumkehr bzw. Täter-Opfer-Inversion – das Täter ist das eigentliche Opfer, Schuld ist im Zweifel immer die Gesellschaft – und einer dekonstruktivistischen Rechtslehre, die die Verbrechensursache überall sucht, bloß nicht beim Verbrecher selbst, hat Pfeiffer die hohe Schule des akademischen Sozialarbeitergequatsches salonfähig gemacht.

Im “Joseph-Fall” von Sebnitz stützte einst ein von Pfeiffer in Auftrag gegebenes Gutachten das bösartige Ammenmärchen, 200 Einwohner der sächsisch-dunkeldeutschen Kleinstadt hätten tatenlos zugesehen, wie Neonazis einen muslimischen 6-jährigen im Schwimmbad ertränkt haben sollen. Tatsächlich handelte es sich um einen tragischen, aber banalen Badeunfall. Bei muslimischen Anschlägen oder Amokläufen ist bei Pfeiffer fast immer entweder “die Gesellschaft” schuld (sofern sich nicht eine exkulpatorische “psychische Erkrankung” ins Feld führen lässt). Klassisch linke Stereotypen bedient Pfeiffer seit vielen Jahren mit seinem Mantra, wonach digitale Unterhaltung und Killer-Spiele (vor allem Egoshooter-Games, die aus “professionellen Trainingsprogrammen der US-Armee” entwickelt wurden) ursächlich für Schulamokläufe oder enthemmte Jugendgewalt seien – obwohl dieser ständig behauptetete Zusammenhang bis heute nie schlüssig bewiesen werden konnte; Pfeiffer zählt diesbezüglich auch zu den Unterzeichnern des “Kölner Aufrufs gegen Computergewalt“.

Ganz eigene Sicht der Dinge

Jetzt, nach dem Bogenschützen-Anschlag von Norwegen, meldet sich der mittlerweile 77-jährige Kriminologe wieder einmal mit seiner ganz eigenen Sicht der Dinge zu Wort – und nutzt die – in diesem Fall mit Pfeil und Bogen, also reinen Sportwaffen verübte – Gewalttat eines zum Islam konvertierten Dänen, um seiner Forderung nach Verschärfung des Waffenrechts Nachdruck zu verleihen. Ausgerechnet ein Verbrechen, das mit einer frei zugänglichen, theoretisch jederzeit selbst anzufertigenden, da archaisch-simplen Waffe ausgeführt wurde, nimmt Pfeiffer zum Anlass für den wohlfeilen Ruf nach weiterer Prohibition von Waffen. Anscheinend glaubt er ernsthaft, man könne einen islamistischen “Einzeltäter”-Graswurzelterrorismus, der statt mit Bomben und automatischen Waffen zunehmend durch Pfeil und Bogen, Zwille und Blasrohr oder auch Küchenmessern verübt wird, durch striktere Waffengesetze eindämmen.

Absurderweise bestätigt Pfeiffer gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” selbst die Widersprüchlichkeit seiner Argumentation: Danach gefragt,  mit welchem Ziel ein Attentäter zu Pfeil und Bogen als Mordinstrument greife, antwortet er: “Es kann eine Folge davon sein, dass dieser zu einer Tat entschlossene Mensch keine Schusswaffe kaufen konnte. Auch Norwegen hat ein strenges Waffenrecht. Dort ist es nicht so einfach, an eine Maschinenpistole zu kommen, wie in den USA.” Was also sollte dann ein noch schärferes Waffenrecht bewirken?

Fallen bald auch Pflastersteine und Dachlatten unters Waffenrecht?

Nach Pfeiffers Logik müssten dann bald auch Pflastersteine verboten werden, weil sich damit Menschen steinigen lassen. Oder der Verkauf von Brennholz oder Dachlatten, weil sie sich zum Totschlag eignen. Und Autos müssen demnächst nicht führerschein-, sondern waffenscheinpflichtig werden. Alles Gute kommt von oben: Es ist der altlinke naive Wahn, der Staat könne durch mehr Verbote und Regulation die Welt zu einem besseren Ort machen – als würden seine Vorschriften für die, die töten und Schaden anrichten wollen, irgendeine Bindungswirkung entfalten (oder, wie Angela Merkel es formulierte: “Straftaten sind bei uns nicht erlaubt“.) Pfeiffer glaubt hingegen unverdrossen, die Politik könne die Folgen ihrer eigenen gesellschaftspolitischen Verantwortungslosigkeit einfach durch Gesetzesverschärfungen korrigieren.

Dies ist selbst dort eine Illusion, wo der Staat – seinen Bürgern einen allzu leichten Zugang zu Mordwerkzeugen ermöglicht; erstrecht jedoch in Ländern, die bereits restriktive  Waffengesetze kennen. Eines haben Fälle wie die Schulattentate von Erfurt oder Windenden, aber auch die islamistischen Anschläge vom Breitscheidplatz, München oder Würzburg gezeigt: Wer morden will, findet leider immer einen Weg. Helfen könnte, Täter wirksam dauerhaft wegzusperren, um Wiederholungstaten zu verhindern – oder sie, wenn möglich, gar nicht erst ins Land zu holen.

7 Antworten

    1. @an sog. Experten
      ursprünglich hieß es einmal, daß die Firmenchefs deshalb zu Beratern griffen, weil sie unliebsame Entscheidungen treffen mußten und dafür einen Sündenbock brauchten – das war der Berater.
      Später ist das aus dem Ruder gelaufen, weil Berater aus dem gleichen Haus bei konkurrierenden Firmen waren, und damit die Berater Dinge wußten, die in der Firma unbekannt waren. Und wenn die gleiche Beraterfirma dann noch bei Kunden und Lieferanten waren, konnten die Berater entscheiden, wie die Geschäfte der Firma gingen.
      Heute sind es Berater und Banken, die entscheiden, ob eine Firma Gewinn abwirft oder Probleme hat – der Eigentümer hat da nur wenig Einfluß!
      Sie können heute kein Geschäft mehr aufbauen, ohne die Zustimmung von Banken, Beratern und Staat – und damit ist jede Kreativität tot und die Gesellschaft zum Untergang verteilt. Es mag dauern, bis die Reserven verbraucht sind, aber es ist unvermeidlich. Deutschland ist auf diesem Weg schon weit fortgeschritten! Der Pieks-Wahn ist ein sichtbares Zeichen der völligen Degeneration!

  1. @nimmt Pfeiffer zum Anlass für den wohlfeilen Ruf nach weiterer Prohibition von Waffen.
    wer nur den Hammer kennt, sieht die ganze Welt als Nagel an und haut immer drauf. Der Vorteil solcher eindimensionalen Geister ist ihre Nützlichkeit – sie können bei Bedarf gerufen werden und man weiß schon im Voraus genau, was rauskommt!
    Gab mal bei “Im Namen der Ehre” so eine schöne Szene : de eine Anwalt sagt zu dem anderen : “man muß vorher wissen, was herauskommt, wenn man eine Frage stellt” – und der andere lächelte. Aus dem Zusammenhang konnte man dann entnehmen, daß genau dieses Resultat von ihm gewollt war.
    Und der Pfeiffer darf halt noch einmal vor Micro und Kamera – gönnen sie es ihm, sich noch einmal wichtig zu fühlen !

  2. Christian Pfeiffers Logik war schon immer unschlagbar.

    „Frauen zivilisieren die Männer… Darum ist der Familiennachzug bei Flüchtlingen so wichtig und kriminologisch gesehen eine klare Empfehlung.“ – Christian Pfeiffer (SPD) am 03.01.2018

    Also erst wenn man durch massiven Familiennachzug „das zivilisierende Element der Ehefrauen, Schwestern und Mütter“ (Pfeiffer) in ausreichender Menge nach Deutschland bringt und es hier genau so aussieht wie in den Heimatländern der Flüchtlinge, wo diese „zivilisierenden Elemente“ bekanntlich auch schon so erfolgreich gewirkt haben, dass sie letztlich nach Deutschland fliehen mussten – erst dann fühlen sich Flüchtlinge ohne den Frust der Trennung durch ihre unterstützende Familie so sicher, dass sie keine Straftaten mehr begehen:

    „Nicht der Pass ist das Problem, sondern die soziale Sicherheit beziehungsweise Unsicherheit… Wer eine unterstützende Familie hat, der hält den Frust einer Trennung durch.“ – Christian Pfeiffer (SPD) am 04.12.2018

  3. Der Typ ist als Flachpfeife, also notorischer Dauerlügner mir bekannt, seit PI.News und JF vor 15 Jahren seine Irrsinn mit “Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit” darstellten und dann darüber aufklärten, wer der SPD-Knilch ist. In ein normalen Zeit sitzt so einer in der Gummizelle, in Zeiten des Irrsinns in Macht und Ämtern.

  4. Wie sagte ein früherer Bundespräsident so schön: „Die Freiheit einer Gesellschaft erkennt man an ihren Waffengesetzen.“ Heute haben wir einen Präsidenten Frank-Folter Pahl-Rugensteinmeier. Wer wundert sich da noch über diese „Experten“?