
Mittlerweile scheint ein Umdenken in der Causa “Correctiv” einzusetzen. Viele Bürger wollten schon vor einem Jahr der angeblichen Recherche um ein Geheimtreffen im Potsdamer Adlon, auf dem angeblich die Deportation von Ausländern erörtert wurde, nicht glauben. Die Zweifel wuchsen, als Ulrich Vosgerau, selbst einer der Teilnehmer, juristische Erfolge erzielte. Später griff der Medienjournalist Stefan Niggemeier das Thema auf. Zum Jahrestag veröffentlichte dann die Zeit eine längere Analyse, die mehrere methodische Schwächen in der Recherche offenlegte. Mehrere andere Medien übernahmen diese Darstellung. Es bleibt zu hoffen, dass Vosgerau nun weitere Erfolge vor Gericht erringen kann – denn anderenfalls wäre ein Präzedenzfall erschaffen, der für die Zukunft des Journalismus in Deutschland nichts Gutes erahnen lässt.
Wie der Medienrechtler Felix W. Zimmermann erklärte, sind Tatsachenbehauptungen angreifbar und können zurückgewiesen werden, sofern sie sich als falsch erweisen. Meinungsäußerungen hingegen lassen sich beliebig erheben, sofern sie – auch nur einen weit entfernten – Realitätsbezug haben. Wenn Björn Höcke nun darüber diskutiert, ob es Gehacktes oder Mett heißt, wird man daraus keinen Faschismusvorwurf konstruieren können. Immer dann aber, wenn er sich in Fragen der Politik äußert, wird man mit genug Phantasie einen Weg finden, irgendeine “Parallele zu 1933“ zu erkennen. Warum ist eine gerichtliche Klärung im Fall der Potsdam-Berichterstattung so wichtig? Sollten die juristischen Schritte gegen “Correctiv” ins Leere laufen, weiß die journalistische Klasse, dass sie fortan ebenso verfahren darf. Egal, worum es geht: Ein paar Gesprächsfetzen in den Raum werfen, danach das Gesagte interpretieren bis zum Gehtnichtmehr. Irgendwas wird schon hängenbleiben. Das wäre dann der neue Standard.
Juristische Aufarbeitung fraglich
Ein Urteil aus dem letzten Dezember bietet indes wenig Hoffnung: Der AfD-Politiker Maximilian Krah ging gerichtlich gegen Jan Böhmermann vor, der die Behauptung verbreitet hatte, Krah habe auf dem Oktoberfest 200 Flasche Champagner bestellt. Krah, der parteiintern den zweifelhaften Ruf als “Schampus-Max” hat, hätte man man dies doch zugetraut, oder nicht? Die Geschichte war jedoch erstunken und erlogen. Böhmermann entging seiner Strafe, weil er die Behauptung eben nicht selbst aufgestellt, sondern nur das weiterverbreitet hatte, was ihm aus dem Publikum zugetragen wurde. Und falls die Stimmen aus dem Publikum behaupten, dass Böhmermann den Auftrag zur Ermordung Kennedys gegeben hat? Eigentlich ist dies (ebenfalls strafbare) üble Nachrede; doch sie wurde nicht geahndet. Wenn man sich mit einer so billigen Ausrede davonschleichen kann, dürften Fake-News über AfD-Politiker in Zukunft eher noch mehr zunehmen.
Der Fall “Correctiv” erinnert auch an den Fall Thilo Sarrazin. Dieser hatte im Juni 2010 einen Vortrag in Darmstadt gehalten, in dem er in Grundzügen sein wenige Monate später erscheinendes Buch „Deutschland schafft sich ab“ vorwegnahm. Die “dpa” berichtete über den Vortrag, jedoch äußerst selektiv. Sarrazin hatte von einer “Verdummung Deutschlands” gesprochen und dabei auch auf unqualifizierte Einwanderung verwiesen. Jedoch wurde ausgelassen, dass Sarrazin gleichermaßen auch die hohen Geburtenraten in der bildungsfernen Schicht – also auch unter Deutschen! – thematisiert hatte. Durch diesen probaten Kunstgriff der Weglassung wurde seine Argumentation in die völkische Ecke gerichtet. Diese Interpretation wurde dann nach der Veröffentlichung des Buchs beibehalten – obwohl sich eigentlich jeder selbst ein Bild machen konnte. Aber manch einer hatte das Buch nicht gelesen und gab dies auch offen zu, wie zum Beispiel Bundeskanzlerin Angela Merkel, die es gleichwohl als “nicht hilfreich” geißelte.
Riesiger Medienskandal
Aber selbst viele, die Sarrazins Buch gelesen hatten, deuteten es hernach so, wie von der “dpa” vorgegeben worden war, und konnten offenbar keine selbständigen Schlussfolgerungen mehr anstellen. Die Folge war ein riesiger Medienskandal, der Deutschland bis ins Mark erschütterte. Womöglich könnte diese “dpa”-Meldung die folgenschwerste der Bundesrepublik gewesen sein: Denn ohne die riesige Skandalisierung hätte sich Sarrazins Buch vielleicht noch gut verkauft, wäre jedoch schnell wieder in Vergessenheit geraten. Vielleicht wäre es dann nie zur Gründung oder zumindest zum späteren Aufstieg der AfD gekommen (Wobei niemand sicher sagen kann, ob die Euro-Krise 2012 oder die Flüchtlingskrise 2015 dann der Kulminationspunkt gewesen wären).
Doch abgesehen von ihrer manipulativen Darstellung war die damalige “dpa”-Meldung eben als normale, nüchterne Agenturmeldung gehalten gewesen. Ganz anders als bei der “Correctiv”-Potsdam-Kampagne. Dort finden wir eine grafische Aufbereitung, das ganze Setting erinnerte an einen Agentenfilm. Der gesamte Text ist eher erzählerisch als journalistisch aufgebaut und – wie ein Theaterstück – in Akte aufgeteilt. Tatsächlich wurde später auch ein tatsächliches Theaterstück mit den Inhalten der angeblichen Recherche aufgeführt. Das allein sind schon mehr als genug Warnzeichen. Aber sehen wir doch einmal genauer hin. Man kann den “Correctiv”-Text als Mosaik begreifen, das aus vielen einzelnen Passagen besteht, die sich immer wieder abwechseln. Zeichnet man die einzelnen Abschnitte farbig ein, wird klarer ersichtlich, wie viel des Artikels aus der eigentlichen Recherche besteht. Die einzelnen Teile sind:
- Die rein berichtenden Abschnitte.
- Die Abschnitte, in denen Teilnehmer nachträglich Stellung nehmen durften.
- Die Vorstellung der Teilnehmer.
- Die berichtenden Abschnitte zum Kernthema Remigration.
- Die wertenden und interpretierenden Abschnitte zum Kernthema Remigration.
Text Mining mit erhellenden Resultaten
Kommen wir zuerst zu den berichtenden Abschnitten. Etwa 58 Prozent des “Correctiv”-Textes zu Potsdam berichten im eigentlichen Sinne über das Treffen. Das heißt: 42 Prozent des Textes tun dies eben nicht. Das bedeutet zwar nicht zwangsläufig, dass die 42 Prozent an sich überflüssig seien; dennoch ist dieser Anteil an themenfremder “Begleitmusik” weitaus höher, als er journalistisch eigentlich sein dürfte.
Mitgezählt wurde dabei auch die Passage, die die verschiedenen Übersetzungen und Partnermedien aufzählt. Diese würde man üblicherweise weglassen; in diesem Fall aber trägt die Passage zum Gesamteindruck bei: Die vielen Medienpartner signalisieren, dass es eine breite Front gibt. Die Übersetzungen sind an sich überflüssig, denn bereits vor einem Jahr waren KI-Übersetzungen vielleicht noch nicht stilistisch schön, aber doch gut genug für den Hausgebrauch. Insbesondere die türkische, arabische und persische Übersetzung erfüllen kaum einen ernsthaften Zweck, sondern dienten wohl nur dem virtue signaling. Ähnlich wie auch die Videoreihe in Gebärdensprache (dies übrigens ein absolut exotischer Vorgang, denn solche Videos finden sich üblicherweise nur auf Seiten, die sich explizit an Hörgeschädigte richten; andere Nachrichtenseiten bieten keine Artikel in Gebärdensprache an und “Correctiv” tat dies ebenfalls nur in diesem einen spezifischen Fall).
Manche der Passagen ergeben erzählerisch, aber nicht journalistisch Sinn: Ein Auto fährt zur Musik der Band Freiwild ein, Schnee zerfällt zu Matsch, das edle Interieur des Potsdamer Adlon wird beschrieben und eine Kellnerin reagiert zunehmend gereizt. Das alles trägt zur Lesbarkeit bei, bleibt politisch aber ohne Relevanz. Ein weiterer Teil des Artikels beschreibt nicht die eigentlichen Vorgänge auf der Konferenz, sondern wie genau die Journalisten bei ihrer sogenannten Recherche vorgegangen sind – also mit versteckten Kameras und einer Zimmerbuchung unter falschem Namen. Ansonsten gibt es viele weitere Passagen, die einerseits die Vorgänge auf der Konferenz einordnen (eher: framen) und generell auf die politische Lage in Deutschland eingehen. So wird auf einen Rechtsruck der Gesellschaft verwiesen, auf die Stärke der AfD in Umfragen, ihre Beobachtung durch den Verfassungsschutz und ein mögliches Verbotsverfahren.
Anmaßender Selbstanspruch von “Correctiv”
Insbesondere dass der Artikel über sich selbst angibt, bei diesem Verbotsverfahren eine Schlüsselrolle zu spielen, ist gleich doppelt verwerflich: Zum Einen ist dies ein indirektes Eingeständnis, dass “Correctiv” eben nicht nur über Politik berichtet, sondern selbst Politik beeinflussen will. Und zum anderen stimmt dies schlicht nicht: Denn das Bundesverfassungsgericht arbeitet – noch jedenfalls – streng nach juristischen Gesichtspunkten und nicht entsprechend der politischen Wetterlage. Sollte die “Correctiv”-Recherche wirklich in ein Verbotsverfahren einfließen, würde das Bundesverfassungsgericht erstens handfeste Beweise für das Gesagte verlangen, zweitens darauf hinweisen, dass das Potsdamer Treffen eben keine Parteiveranstaltung war und drittens berücksichtigen, dass die kritischen Aussagen nicht von AfD-Parteimitgliedern, sondern von Martin Sellner getätigt wurden.
Das alleinige Anhören solcher Äußerungen kann nicht juristisch geahndet werden. Es ist vielleicht kein einmaliger, aber zumindest doch ein ungewöhnlicher Vorgang, dass ein Artikel eine solche Aussage über sich selbst enthält. Ebenso ist zu vernehmen, dass Andreas Kalbitz einst der Heimattreuen Deutschen Jugend angehörte – der gleichen Organisation wie auch einer der Gastgeber, nämlich Gernot Mörig. Kalbitz war allerdings auf besagter Konferenz gar nicht anwesend und ist mittlerweile auch kein Mitglied der AfD mehr.
In einer weiteren Passage werden die Teilnehmer gebeten, sich zu dem Treffen zu äußern und nachträglich dazu Stellung zu nehmen. Darauf entfallen etwa 7 Prozent des Gesamttextes. Diese Konfrontation ist journalistisch nichts Ungewöhnliches, wenn es um strittige Aussagen geht; dies allerdings hätte sich vermeiden lassen, wenn “Correctiv” einfach einen Mitschnitt des Treffens angefertigt hätte. Das wäre zwar illegal gewesen, aber zumindest hätte es dann keine strittigen Aussagen gegeben. Existiert ein solcher Mitschnitt? “Correctiv” selbst will diese Frage nicht beantworten – was die Existenz eines Mitschnitts zumindest möglich erscheinen lässt. Vielleicht wurde er aber auch gar nicht von “Correctiv” angefertigt: Der Verfassungsschutz wusste schon länger, dass im Potsdamer Adlon Rechte ein- und ausgehen, vermutlich aus der Analyse der Standortdaten der Handys. Nicht auszuschließen also, dass das Gebäude verwanzt war.
Viel Hörensagen und Spekulation
Sodann nimmt die Vorstellung der Teilnehmer einen großen Raum des “Correctiv”-Textes ein. Etwa 14 Prozent des Artikels entfallen auf diese Kategorie. Natürlich braucht ein solcher Text auch Abschnitte, in denen die beteiligten Personen vorgestellt werden. Aber war das in jedem einzelnen Fall nötig? Zum besonders heiklen Punkt der Remigration äußerten sich die AfD-Leute Roland Hartwig, Gerrit Huy und Ulrich Siegmund; Tim Krause soll zu besagtem Zeitpunkt nicht im Raum gewesen sein, die anderen AfD-Politiker meldeten sich nicht zu Wort. Aber auch von den Vertretern der Werteunion, den Hotelbetreibern und den sonstigen Teilnehmern sind keine Äußerungen belegt. Tatsächlich werden zwei Hotelbedienstete genannt. Um in der Analogie zu bleiben: Auch im Wikipedia-Artikel zur Wannseekonferenz tauchen keine Bediensteten auf.
Von einer Vertreterin der Werteunion sind keine Wortmeldungen, sondern nur ihre Teilnahme überliefert. Das reichte allerdings schon, um sie aus ihrem Job zu entlassen. Nur dank juristischem Beistand konnte sie die Kündigung wieder aufheben. Über Siegmund wird gesagt, dass dieser in der Partei besonders mächtig sei. Nun, wenn man dies extra betonen muss, dann ist er es vielleicht nicht. Der bereits genannte Andreas Kalbitz galt als Strippenzieher in der Partei, und dies war allgemein bekannt. Im “Correctiv”-Artikel wurde Kalbitz‘ Einfluss als Netzwerker auch gar nicht erst betont – weil dies eben nicht nötig war.
Über Roland Hartwig heißt es, er sei der “inoffizielle Generalsekretär” der AfD, denn offiziell gibt es einen solchen Posten nicht. Es gibt Indizien, die diese Annahme stützen; andere würden vielleicht eher Hans-Holger Malcomeß, dem Bundesgeschäftsführer der Partei, einen solchen Einfluss zusprechen. Prinzipiell falsch ist diese “Correctiv”-Einschätzung nicht, doch verwerflich ist, dass sie offenbar dem Zweck dient, den Eindruck zu erwecken, Hartwig sei als Delegierter des Parteivorstands zu dem Treffen gereist. Dies wird natürlich nicht explizit gesagt – weil es dafür auch keinen Beleg gibt –, wohl aber insinuiert: „Man bekommt den Eindruck, als trete Hartwig, die rechte Hand von Alice Weidel, hier als Vermittler zum Bundesvorstand der AfD auf – um die inhaltlichen Pläne dieses Treffens in die Partei zu tragen.“ Eine Recherche ergibt allerdings, dass vor 2024 keine Artikel erschienen, die Hartwig jemals weder als „rechte Hand“ Weidels noch als „inoffiziellen“ Generalsekretär der Partei bezeichneten. Auch wenn diese Einschätzung zutreffen könnte, hat “Correctiv” sie also nicht von anderen Medien übernommen, sondern selbst als Behauptung aufgestellt.
Nur 1/8 des Textes befasst sich mit dem eigentlichen Thema
Nur 13 Prozent des Textes behandeln sodann den eigentlichen Kernpunkt des Artikels: Die Aussagen der Teilnehmer zum Themenkomplex Remigration. Damit schrumpft der lange Artikel in dem, worum es eigentlich geht, auf etwa ein Achtel seines Umfangs zusammen. Zudem bleibt ungeklärt, ob die darin getätigten Schlüsselaussagen überhaupt zutreffend sind. Es empfiehlt sich, wirklich nur diese Passagen zu lesen, um zu begreifen, dass die ganze groß angekündigte “Recherche” letztlich nur heiße Luft war. So wird beispielsweise gesagt, dass es keine grundsätzliche Kritik an Sellners Ideen gegeben habe, sondern allerhöchstens Zweifel an deren Umsetzbarkeit. Ein Beispiel dafür ist etwa die kritische Nachfrage Silke Schröders, wie denn mit Ausländern mit deutscher Staatsbürgerschaft zu verfahren sei. Betrachtet man Schröders Aussage isoliert, ist nicht klar, ob es sich dabei um Kritik an Sellner oder um Kritik an der Machbarkeit darstellt. Ohne weiteren Kontext lässt sich diese Frage nicht beantworten.
Unter denjenigen, die Sellner für eine Remigration in Betracht zieht, sind: „Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht und nicht assimilierte Staatsbürger“. Bereits aus diesem Zitat lässt sich erschließen, dass die anschließende deutschlandweite Hysterie, es sei über “Millionen Menschen mit Migrationshintergrund” gesprochen worden, extrem übertrieben und hysterisiert war. Denn Sellner spricht eindeutig von nicht assimilierten Staatsbürgern. Und damit hat er auch einen Punkt: Ein Deutschtürke, der besser Türkisch als Deutsch spricht und die hiesigen Gesetze nicht respektiert, wäre tatsächlich besser in der Türkei als in Deutschland aufgehoben. Aus Sellners Zitat lässt sich in keiner Weise ableiten, dass er auch auf assimilierte, also integrierte und angepasste Ausländer abzielt. Doch selbst wenn er dies hypothetisch getan hätte: Die Kernthese des Artikels war ja, dass die gesamte AfD so denke. Und das tut sie eben nicht – denn selbst die Flügel-Vertreter akzeptieren die vielen ausländischen Parteimitglieder in der AfD und sprechen sich klar für ein Bleiberecht gut integrierter Ausländer und erwerbstätiger Migranten aus
Was Sellner wirklich sagte
Wichtig sind auch die Aussagen Sellners, dass Remigration ein auf Jahrzehnte angelegtes Projekt sei und Mörigs Gedankenspiel, Hans-Georg Maaßen, den früheren Präsidenten des Bundesverfassungsschutzes, damit zu beauftragen, die juristischen Aspekte der Remigration zu klären. In einem Interview mit dem “Freilich”-Magazin hatte Sellner kurz vor dem Potsdamer Treffen noch betont, dass die notwendige Remigration etwa „dreißig oder fünfzig Jahre“ dauern könne. Es ging also selbst ihm um einen langfristigen politischen Steuerungsprozess, und damit allein wäre auch schon die Behauptung widerlegt, dass in Potsdam “Vertreibungen” oder “Deportationen” geplant wurden. Denn Vertreibungen sind ein gewaltsamer Akt, der in relativ kurzer Zeit abgeschlossen werden kann. Die Vertreibungen aus den deutschen Ostgebieten dauerten zwar fünf Jahre an, doch der übergroße Teil davon entfällt auf die erste Jahreshälfte 1945. Auf juristische Fragestellungen wurde dabei keine Rücksicht genommen. Die Judendeportationen aus dem Deutschen Reich fanden zwischen Oktober 1941 und März 1943 statt, also in einem Zeitraum von etwa 1,5 Jahren.
Zuletzt soll auf die wertenden und interpretierenden Passagen zum Kernthema Remigration eingegangen werden. Sie machen 13 Prozent des gesamten Textes aus – also so viel wie die Tatsachenbehauptungen. Dass die interpretierenden und wertenden Formulierungen einen so großen Raum einnehmen, ist ungewöhnlich, könnte jedoch durchaus gerechtfertigt sein; hier aber liegt der Fall anders. Angenommen, die Medien würden sich an einer langen Interpretation einer Rede Björn Höckes versuchen, wäre dies ihr gutes Recht (und üblicherweise könnte jeder Leser der Interpretation auch selbst zustimmen oder nicht, wenn er besagte Rede einfach über Youtube aufrufen kann). Schwieriger ist es jedoch, wenn der Leser nur kleine Satzfetzen geboten bekommt, deren Richtigkeit sich nicht überprüfen lässt, weshalb er der äußerst umfangreichen Interpretation blind vertrauen soll.
Falsche Suggestionen
Hierunter fallen im “Correctiv”-Text zum Beispiel der Verweis auf den Madagaskar-Plan der Nazis und die räumliche Nähe zum Haus der Wannseekonferenz. Auch wird erklärt, wie viele Einwohner Deutschlands einen Migrationshintergrund haben. Wertend wird hier von “völkischem Gedankengut” gesprochen, von einem “Angriff auf die Werte des Grundgesetzes” und wieder von “Vertreibungen” – obwohl Jean Peters von “Correctiv” gerade erst zugeben musste, das Wort sei so nie gefallen. Auch heißt es, dass der Großteil der Potsdamer Vorträge sich dem Thema Remigration gewidmet habe. Das stimmt aber nachweislich nicht: Unter anderem ging es um Linksextremismus, den Aufbau einer rechten Influencer-Organisation und um Wahlkampfspenden. Lediglich Vosgerau widmete sich kurz Problemen in der türkischen Community in Bezug auf Briefwahlen, allerdings ist nirgends dokumentiert, dass er dabei über die Remigration von Türken sprach.
Zudem ist der gezielt suggerierte Eindruck falsch, dass die Diskussion über Remigration das eigentliche Thema des Treffens gewesen sei. Eigentlich ging es nur darum, Spenden für rechte Belange zu sammeln. Sellner als “Shootingstar” der Szene sollte nur eine gewisse Zugkraft entwickeln oder, anders gesagt, er war nur der Appetithappen, nicht das Hauptgericht. Und all das lässt sich aus dem “Correctiv”-Artikel selbst ableiten – ungeachtet der gegenteiligen Behauptung.
Im Osten nichts Neues
Der Begriff Remigration war vor Potsdam ein jahrzehntelang unverdächtiger, wertfreier Begriff in Wissenschaft und Politik gewesen, der einfach nur die Rückkehr von Migranten aus unterschiedlichen Gründen in ihre Herkunftsländer bezeichnet. Dass die AfD Remigration fordert, ist nichts Neues. Das taten immer wieder Einzelpersonen und das taten nach Bekanntwerden des Potsdamer Treffens alle ostdeutschen Landesverbände in einer gemeinsamen Erklärung. Und jüngst bekannte sich der Bundesparteitag der AfD zum Konzept Remigration. Auch Sellners Überlegungen zur Remigration sind nichts neues, sondern in seinen Büchern dokumentiert. So hielt er mehrfach Vorträge zum Thema und stand schon häufiger mit AfD-Politikern auf einer Bühne, wie zum Beispiel bei den “Compact”-Konferenzen, bei Sommerfesten et cetera. Eine kurze Auswahl:
- Maximilian Krah, Spitzenkandidat Europawahl und Bundesvorstand
- Martin Reichardt, Landeschef Sachsen-Anhalt und Bundesvorstand
- André Poggenburg, Landeschef Sachen-Anhalt und Bundesvorstand
- Christina Baum, Bundestagsabgeordnete und Bundesvorstand
- Björn Höcke, Landeschef Thüringen
- Christoph Berndt, Landeschef Brandenburg
- Andreas Kalbitz, Landeschef Brandenburg
- Ralf Özkara, Landeschef Baden-Württemberg
- Armin-Paul Hampel, Landeschef Niedersachsen
- Oliver Kirchner, Fraktionsvorsitzender Sachsen-Anhalt
- Hans-Thomas Tillschneider, Landesvize Sachsen-Anhalt
- Robert Farle, Mitglied des Bundestags
- Olga Petersen, Bürgerschaftsabgeordnete Hamburg
- Franz Wiese, Landtagsabgeordneter Brandenburg
- Oliver Hilburger, Vorsitzender der AfD-nahen Gewerkschaft Zentrum Automobil
- Katrin Nolte, Ehefrau des Bundestagsabgeordneten Jan Nolte
- Leyla Bilge, Mitarbeiterin des Bundestagsabgeordneten Ulrich Oehme
- Peter Feist, Philosoph und Historiker, der oft auf AfD-Veranstaltungen referierte
- Karl Albrecht Schachtschneider, der, wie auch Ulrich Vosgerau, gern mal die AfD vor Gericht vertritt
Nichts Neues, viel Falsches
War es also neu, dass die AfD Remigration fordert? Nein. Waren Sellners Pläne zur Remigration neu? Nein. War es neu, dass Sellner zusammen mit AfD-Vertretern auftrat? Nein. Was also war an der angeblichen “Correctiv”-Enthüllungsstory wirklich neu? Neu war lediglich, dass Sellner einen Vortrag hinter verschlossenen Türen hielt und dass (offiziell) kein Mitschnitt existiert. Dies machte es “Correctiv” erst möglich, einige wenige Zitatfetzen einzustreuen und mit einordnenden Aussagen zu garnieren, um den Eindruck zu erwecken, Sellner habe sich weit radikaler geäußert, als er dies zuvor öffentlich getan habe.
Als Fazit bleibt somit eine ernüchternde Feststellung: Obwohl groß angekündigt wurde, dass sich der Artikel mit Remigration befasst, machen die tatsächlichen Passagen, die über diesen Kernpunkt berichten, gerade einmal 13 Prozent seines Textumfangs aus. Das ist ein ungewöhnlicher niedriger Wert. 100 Prozent wären gar nicht nötig; jeder Artikel hat eine Einleitung verdient und enthält zwangsläufig Füllmaterial, so wie ein Amazon-Paket eben auch Styropor enthält. Auch Passagen, die die Teilnehmer vorstellen, sind für das Verständnis unerlässlich, und natürlich dürfen auch interpretierende oder erläuternde Abschnitte vorkommen. Aber nicht in diesem Missverhältnis. So oder so: “Correctiv” hätte mindestens 50 Prozent themenbezogene Substanz erreichen müssen, um ernst genommen zu werden.
Glaubt man den derzeitigen Umfragen, steht es 50:50, dass die AfD nach der Bundestagswahl auf 25 Prozent der Sitze kommt. Damit könnte sie einen Untersuchungsausschuss einsetzen, der die “Correctiv”-Machenschaften und die Folgen dieser Kampagne aufklärt.
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17 Antworten
Diese ganze „Correctiv“- und „Faktenchecker“-Scheiße ist nichts anderes als ein „Wahrheitsministerium“ der Machthaber.
anzeigen wegen volksverhetzung, sofort.. gelle herr staatsanwalt so ist das halt… legal illegal scheißegal…sind halt keine rechten… dann wird es wieder nichts mit demokratie in der justiz- juristerei…
Beatrix von Storch hat gerade nochmal ein Gerichtsverfahren gegen correctiv gewonnen !
Man darf nun bezüglich correctiv sagen :
" correctiv verbreitet dreckige Lügen ! "
S. yout- short
Beatrix von Storch AfD Sieg gegen Correctiv vor Gericht
https://www.youtube.com/watch?v=vBvMy-1k3E0
Ist im Grunde vollkommen egal, ob der Bericht wahr ist oder nicht – wichtig ist für Correctiv alleine das Ergebnis, nämlich dem doofen Schlafschaf zu vermitteln, wie verkommen und menschenfeindlich doch die pöööse AfD ist. Und wie man ja an den zahlreichen Demos gesehen hat, fällt der Bürger auch darauf herein.
sie wissen dass sie lügen, wir wissen dass sie lügen, sie wissen dass wir wissen dass sie lügen… und trotzdem lügen sie weiter… hängt die grünen socken solange es noch bäume gibt ………in die sonne zum trockenen…
@Was wirklich in der „Recherche“ über Potsdam stand
und wen interessiert das ?
So, wie es bei Wahlen nicht darauf ankommt, was die Wähler in den Kabinen anonym ankreuzen, sondern darauf, was die Staatsmedien über das Auszählen berichten und wie die Wähler die Formulierungen dann verstehen, so kommt es auch hier nicht darauf an, was da drin stand, sondern darauf, mit welchen Formulierungen die Staatsmedien berichten und wie die Leser/Hörer das dann verstehen !
Und für das „formulieren“ gibt es dann Profis, die das im Auftrag so formulieren, wie es die Philanthropen dann wollen !
Vielleicht kennen sie ja die Berichte über das formidable Wettrennen zwischen Leonid Iljitsch Breschnew und J.F. Kennedy : Breschnew belegte einen respektablen zweiten Platz, während Kennedy nur vorletzter wurde !
Die Staatsmedien lügen nach Vorgabe, und die meisten lassen sich auch gerne belügen und interessieren sich nicht für die Wahrheit !
Beispielhaft exekutiert bei Corona – wer kennt und interessiert sich für RKI-Files, Twitter files, Zuckerberg-Brief oder aktuell für die Kernkraft-Akten, Panama papers oder CUM-CUM, Cum-EX und Wirecard !
Weder Medien noch Staatsanwaltschaft – ok – letztere sind entschuldigt, weil sie dem Innenminister weisungsgebunden sind, also nicht wirklich was zu sagen haben, sondern nur Ausdruck der politischen Interessenlage der Regierungen sind – auch hier Beispiele : Ballweg oder Gustl Mollath !
Das Problem ist nicht, was dort nun gesagt wurde oder auch nicht gesagt wurde, sondern das die BRD-Zombies wie Pawlowsche Hunde auf das Aktivierungswort, „Deportation“, angesprungen sind, womit jede Ratio abgeschaltet war (halt alles wie immer in der BRD, Schuldkultwahn über alles, sich aber gleichzeitig für Mündige Bürger / Souverän halten, was Stockholm Syndrom Patienten aber gar nicht sein können, es schließt sich gegenseitig aus).
Und das „Umdenken“ geschieht nur, weil es denen zu teuer wird, sollten sie diese Lüge weiterhin verbreiten. Da gibt es keine Einsicht, schon gar nicht in die Wahrheit.
Was Correctiv behauptet, ist hoffentlich wahr. Ich bin sehr für die Ausschaffung von Migranten, die keine deutsche Staatbürgerschaft besitzen, und nur dazu dienen, den Niedriglohnsektor zu unterhalten, und demnächst „Personal“ für die Bundeswehr zu liefern.
Stellen Sie sich vor, die Buntewehr im Einsatz innerhalb Deutschlands mit Millionen importierter jünger Männer aus Islamistan in deutschen Uniformen!
Nein, stellen Sie sich das lieber nicht vor!
Ganz offensichtlich soll die Bundeswehr bürgerkriegstüchtig gemacht werden. Das wollen die meisten nicht wahrhaben. Aber es wurde dafür schon beschleunigte Einbürgerung gefordert. Statt von Kalifat zu quatschen sollte man lieber mal darauf sein Augenmerk richten.
https://deutschlandkurier.de/2025/01/carolin-bachmann-afd-fluechtlingskosten-steigen-auf-85-milliarden-euro-kommunen-bluten-aus/
„Carolin Bachmann (AfD): Flüchtlingskosten steigen auf 85 Milliarden Euro – Kommunen bluten aus!
Flüchtlingskosten laufen aus dem Ruder
Insbesondere die Kosten für soziale Leistungen werden aufgrund der massiven sogenannten Fluchtzuwanderung immer größer. Die Ausgaben dafür beliefen sich für das Jahr 2023 auf über 75 Milliarden Euro, für das Jahr 2024 werden über 80 Milliarden Euro geschätzt und „für dieses Jahr sollen es über 85 Milliarden werden“, erklärte Bachmann.“
Wer soll das bezahlen –
wer hat so viel Geld-
wer hat so viel Pinke, Pinke-
wer hat so viel Geld?
Ganz einfach, den Deutschen aufgezwungen von Altparteien/Regierungsparteien zum Nachteil des Deutschen Volkes, was in Bälde zum Bankrott der Sozialkassen u.a. führen wird !
Was will man machen, wenn die „Mehrheit“ unter Psychosen leidet, die Wahrheit nicht wissen will und sich eine eigene kunterbunte Traumwelt zurecht konstruiert??!
Korrektiv ist die Göbbelsschnauze die sich aus unseliger Zeit herübergerettet hat (wurde)
Hoppla – da wird das Eis aber wieder verdammt dünn:
„Böhmermann entging seiner Strafe, weil er die Behauptung eben nicht selbst aufgestellt, sondern nur das weiterverbreitet hatte, was ihm aus dem Publikum zugetragen wurde.“ – Im Ernst?
Da könnte also jeder über einen anderen verkünden, „dass er gehört habe“, dass jemand gesagt habe, dass der So-und-so ein Ar… sei? Einfach so mal „raushauen“?
Wie war es denn mit dem nur weitergeleiteten „Schwachkopf-professional“ – war schließlich auch keine Eigenproduktion! Und doch Geldbuße.
Es stinkt gewaltig in diesem Laden …!
Logisch zu denken ist wahrlich nicht jedermanns Sache …
Da stand genau das drin, was uns die deutsche Regierung seit 2015 erzählt: Lügen, Lügen und nochmals Lügen!
Scholz dreht durch:
Kanzler im FOCUS-online-Talk mit Tijen Onaran: „Wir wollen euch“: Scholz macht emotionale Migrations-Ansage und warnt seine Gegner
Im „MUT“-Podcast wird Olaf Scholz beim Thema Einwanderung emotional. Der Kanzler verteidigt die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts und betont die Bedeutung von Zuwanderung für Deutschlands Wohlstand. Scholz hat eine klare Botschaft – und eine Warnung.
Im Gespräch mit Tijen Onaran im „MUT“-Podcast zeigt Bundeskanzler Olaf Scholz eine selten persönliche Seite. Beim Thema Einwanderung und Einbürgerung spricht er nicht nur über politische Maßnahmen, sondern wird emotional. Seine Botschaft an Menschen mit Migrationshintergrund ist klar: „Ihr seid willkommen!“
Scholz betont die fundamentale Rolle, die Zuwanderung für Deutschland gespielt hat: „Deutschland ist ein ganz anderes Land als das, was manche im Kopf haben. Es ist ein Land, das seinen ganzen Wohlstand, seine ganze wirtschaftliche Kraft in den letzten Jahrzehnten nicht hätte gewinnen, erhalten und weiter ausbauen können, ohne die Zuwanderung von Millionen Menschen aus anderen Ländern.“ Der Kanzler sieht Deutschland klar als Einwanderungsgesellschaft: „Gut, dass das mittlerweile kaum noch jemand bestreitet. Schlecht, dass die Fortschritte, die wir erreicht haben, infrage gestellt werden.“
https://www.focus.de/politik/deutschland/kanzler-im-focus-online-talk-mit-tijen-onaran-scholz-deutschland-ist-ein-ganz-anderes-land-als-manche-im-kopf-haben_id_260631647.html
Berlin an der Spitze der Einbürgerungs-Industrie: 40.000 Neu-Deutsche pro Jahr angestrebt
Die Hauptstadt Berlin ist nicht nur ein Magnet für immer neue Migrantenmassen. Berlin ist auch ein Einbürgerungs-Hotspot. Denn in Berlin ist es Regierungsziel, die Zahl der Einbürgerungen drastisch zu steigern.
https://zuerst.de/2025/01/01/berlin-an-der-spitze-der-einbuergerungs-industrie-40-000-neu-deutsche-pro-jahr-angestrebt/
Syrischer Außenminister: Flüchtlinge aus Syrien sollen in Deutschland bleiben
Wenn es nach dem syrischen Außenminister ginge, könnten die Flüchtlinge aus Syrien, die seit Beginn der Flüchtlingskrise vor zehn Jahren nach Deutschland gekommen sind, auch dortbleiben. Schließlich sind die Lebensverhältnisse seit dem Sturz Assads in Syrien nicht einfacher geworden.
https://rtde.org/inland/233073-syrischer-aussenminister-fluechtlinge-aus-syrien/
Aha, wahrscheinlich hat sich Baerbock deshalb so positiv über die neuen Machthaber in Syrien geäußert. Denn die Grünen wollen auch, dass alle syrischen Flüchtlinge in Deutschland bleiben…