Deutsche Bahn, vormals Reichsbahn: Die Banalität der Dummheit

Deutsche Bahn, vormals Reichsbahn: Die Banalität der Dummheit

Das Leben in „vollen Zügen“ genießen: Grüner Fahrradterror im Waggon (Symbolbild:Imago)

Angesichts des Zustands der Deutschen Bahn, vormals Reichsbahn, scheint es unvorstellbar, dass die millionenfache Deportation vor Jahrzehnten überhaupt geschehen konnte. Andererseits bekommt man im Jahr 2025 eine Ahnung davon, wenn man eine Regionalbahn seiner Wahl nutzt, wie der Service damals wohl gewesen sein könnte: Überfüllte Züge, entsetzlich arrogantes Personal, natürlich keine Klimaanlage – all das vereint sich mit Passanten, die dem Adjektiv „geisteskrank“ eine völlig neue Bedeutung verleihen.

Als dieser Autor das “Abenteuer öffentlicher Nahverkehr“ auf sich nahm – weniger auf den Spuren seiner Vorfahren, sondern eher, um freiwillig von A nach B zu kommen, in diesem Fall: von Würzburg nach Frankfurt –, war eines klar: Es wird übel ausgehen. Der Zug war nicht voll, er war randvoll. Doch einen Platz bekam er dann doch; es handelte sich um einen der berüchtigten Klappsitze. Neben ihm: vier andere Menschen. Zwei junge Ladys unterhielten sich feurig-fröhlich über neue, moderne Formen von Feminismus, woraufhin sich der Autor entschied, lieber frauenfeindlichen Rap über seine Kopfhörer zu konsumieren.

Der Geist von 33

Natürlich hatte der Zug mit einer veritablen Verspätung zu kämpfen, als sich die Türen der ehemaligen Reichsbahn für eine Dame öffneten, die im weiteren Verlauf  „Knitterhilde“ genannt werden soll. Baujahr: gefühlt 1933 – also so ähnlich wie der Geist, der durch die Eisenbahn zog. Mit dabei: ein Fahrrad mit Elektromotor. Knitterhilde suchte das Gespräch mit den zwei modernen Feministinnen und mir. Wir sollten gefälligst aufstehen, da ihr Drahtesel mehr wert sei als der Platz, auf dem wir saßen. Nachdem ich ihre Ansprache zunächst gar nicht wahrnahm – ich hatte ja frauenfeindlichen Rap im Ohr –, bemerkte ich: Sie meinte auch mich.

Angesichts der Tatsache der freiwillig gewählten Deportation war eines klar: Knitterhilde wollte ihr elektronisches Fahrrad dort abstellen, weil dies so wohl in den AGB der Bahn steht. Die Klappsitze sind nur so lange für Menschen vorgesehen, bis ein randlos verblödeter Ghul mit ihrem Drahtesel kommt. Nachdem ich anregte, sie habe doch einen Motor – wozu müsse sie überhaupt Zug fahren? – und ihr den Hinweis gab, doch an der Tour de France teilzunehmen, wo sie 200 Kilometer und mehr am Tag fahren, nämlich ohne Zug, wurde sie unleidig und wollte sich an den Schaffner wenden. In meiner unendlichen Güte kam ich ihr zuvor und machte für Frau Fahrradhitler den Weg frei. Der Zug war immer noch randvoll, doch Knitterhilde nutzte den fünften Platz – nachdem ihr Vehikel vier bereits versperrt hatte –, um sich selbst hinzusetzen.

Rechtspositivismus als Goldstandard der Nazis

Ich nahm dieses traumatische, weil reichlich degenerierte Erlebnis anschließend zum Anlass, darüber auf X zu posten. Daraufhin schrieben mir viele Leute: Das wären nun mal die Regeln! Wissen Sie was? Nach solchen Regeln konnten Buchenwald, Dachau, Sachsenhausen, übrigens auch Treblinka, Hohenschönhausen und das “gelbe Elend” Bautzen funktionieren. Halten sich alle an dumme Regeln, so ist die Chance hoch, dass dumme Dinge geschehen. Knitterhilde ist dabei nur ein Symptom eines geisteskranken Landes, das sich längst aufgegeben hat, aber in seiner völligen Erschöpfung jede Regel befolgt.

Es ist der uralte Konflikt der Rechtsphilosophie zwischen Rechtspositivismus und Naturrecht: Ist es wirklich das Maß aller Dinge, zu glauben, dass ein vom Menschen aufgeschriebenes Gesetz der Goldstandard des Zusammenlebens sei? Oder gibt es etwa Höheres – sei es Gott, die Vernunft oder eine Leitidee wie die Aufklärung –, das mehr wiegt als das bloße menschliche Wort? Doch dieser Diskussion verweigerte sich Knitterhilde. Sie fuhr exakt vier Stationen. Die hätte sie auch mit ihrem elektronischen Fahrrad schaffen können.

Dieses Volk versagt mal wieder

Hessen hatte Breitenau. Oberbayern: Dachau. Thüringen: Buchenwald. Bei all den Schreckenslagern, die heute Museen sind – damit sich die Welt tote Opfer der Nazis anschauen kann, um anschließend mit schlechter Laune und einem schlechten Gefühl nach Hause zu fahren –, bleibt eines klar: Die Nazis waren keine Aliens, die Deutschland via Raumschiff gekapert haben. Es waren seelenlose Deutsche, die das schlimmste menschliche Verbrechen, seit es Menschen gibt, möglich gemacht haben. Weil sie Regeln befolgt haben. Sie haben Arendts „Banalität des Bösen“ durchgespielt. Sie sind banal, weil sie böse sind. Manche Exemplare finden sich – leider nicht im hübschen Frankfurter Zoo ausgestellt – auch heute noch in Deutschland. Sie fahren Zug und spielen in ihrer Herrenreiter-Attitüde die blutige Realität ihrer Vorfahren nach. Indem sie Regeln einhalten. Einfach, weil es Regeln sind, die irgendwer einmal aufgestellt hat.

Angesichts des vermaledeiten Zustands dieses deutschen Volkes ist es kein Wunder, dass die Farbe Braun zu Grün wurde. Und damit meine ich – neben der farbengleichen Partei – auch jene Beamten, die das Gewaltmonopol innehaben und sich wie SS-Schergen aufspielen, prügeln und Menschen drangsalieren.
So gesehen wäre es besser gewesen, wenn die Reichsbahn – die heute Deutsche Bahn heißt – zur Zeit der Deportationen bereits in jenem maroden und dysfunktionalen Zustand gewesen wäre, in dem sie sich heute befindet. Dann wären Millionen Menschen das Schlimmste erspart geblieben. Der beste Staat bleibt ein kaputter Staat – denn dieser kann nichts Schlimmes anrichten.

Renitente Radler

Zwei Tage später fuhr dieser Autor übrigens erneut mit der Bahn von Würzburg nach Frankfurt. Der Zug war wieder randvoll. Doch diesmal kam es anders: Ein überraschend aufmerksamer, wunderschön schlecht gelaunter Schaffner – also gar nicht unerheblich oder ignorant – warf die “renitenten Radler” (sein Zitat) kurzerhand raus, noch bevor die Bundespolizei anrücken musste. Diese KZ-Fahrradfahrer spüren nichts mehr, also muss man sie Dinge spüren lassen. Das ist die geistig-moralische Arithmetik derer, die Hannah Arendt gemeint hat.

Denn wenn niemand mehr Regeln hinterfragt, wenn jede Knitterhilde ihren Platz bekommt, wenn jede Vorschrift zur Religion wird: Dann ist nicht nur der Zug verloren, sondern die Gesellschaft. Dann wird aus Hannah Arendts Banalität des Bösen nicht nur Realität – dann wird sie zur Banalität der Dummheit: der stumpfsinnige Gehorsam gegenüber allem, was irgendwann irgendwo einmal festgelegt wurde. Und so schließt sich der Kreis: Angesichts des heutigen Zustands der Bahn erscheint es unvorstellbar, dass sie einst effizient genug war, Millionen Menschen in den Tod zu bringen. Doch genau diese Absurdität ist es, die einem im Jahr 2025 in jeder Regionalbahn schmerzhaft bewusst wird: Dass ein Volk, das blind Regeln befolgt, am Ende nicht nur Bahnhöfe verliert – sondern seine Menschlichkeit. Und damit seine Identität.

23 Antworten

  1. Die Rechtsvorgänger der Deutschen Bahn waren die Deutsche Bundesbahn als Sondervermögen im Eigentum des Bundes, und die Deutsche Reichsbahn (Ost), die als Staatsbetrieb „in Volkes Hand“ Netz und Betrieb der in den zur DDR gehören Teilen des Deutschen Reiches führte. Sie war nur namentlich Rechtsnachfolgerin der (Vorkriegs-) Reichsbahn und das auch nur aus einem Grund: Hätte man den Namen geändert so wären die Betriebsrechte in Westberlin erloschen.
    Dieser Artikel ist absoluter Blödsinn und ich muss mich wundern, dass Ansage so einen Mist veröffentlicht.

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    1. Im großen und ganzen Zustimmung, aber an einer Stelle nicht: Daß die Reichsbahn nur namentlich Rechtsnachfolger der Vorkriegs-Reichsbahn war. Sie deuten es selber auch an: „Sonst wären die Betriebsrechte verlorengegangen“. Warum denn eigentlich? Falls sich sich das nicht trauen zu sagen, kann ich das aber verstehen.

    2. Die `DB gehört dem Staat und der wir nur von Politdarstellern regiert die von Wirtschaft nichts verstehen. Darum haben wir Millionen von LKWs auf den Straßen….

  2. Irgendwie muss das V*** doch von A nach B kommen..! Für den Klimawandel gibt der Michel noch sein letztes Hemd… Zumindest ich lasse mir die deutschen Autobahnen nicht vermiesen. Bis zum nächsten türkischen Hochzeitskorso!

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  3. Diese beschriebenen Zustände im Zug und auf Bahnhöfen und allerweltwei gabs im Reich ganz gewiß nicht!
    ::::
    ….Auch in Deutschland gab es Abteile, die für Frauen reserviert waren, zum Beispiel bei den Preußischen Staatseisenbahnen, dort in allen vier Wagenklassen. Das Betreten der Frauenabteile war streng reglementiert. Die (männlichen) Schaffner durften das Abteil nur zur Fahrkartenkontrolle, in Notfällen oder auf Wunsch der dort reisenden Damen betreten und sich dort keinesfalls setzen.[3] Als während des Ersten Weltkriegs das Reisenden-Aufkommen erheblich anstieg, wurden die Frauenabteile – zunächst in den niedrigen Zuggattungen[4] –, dann in allen Zügen, außer Arbeiterzügen, abgeschafft.[5]

    2016 führte Transdev Regio Ost in den als Mitteldeutsche Regiobahn vermarkteten Regionalexpress-Zügen zwischen Leipzig und Chemnitz Frauenabteile ein, um das Sicherheitsgefühl der weiblichen Fahrgäste zu stärken.[6][7] ….

    https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenwaggon

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    1. Nun ja, die Gegebenheiten, die Sie da so verteidigen und die es im „Reich“ so ganz und gar nicht gab,
      halten nun an Deutschen Universitäten wieder Einzug. Da wird jetzt schon wieder in männlich und weiblich
      getrennt. Da ist der Aufschrei groß. Aber eigentlich wollen die doch nur die alten Zustände wieder herstellen.
      War vielleicht das „Reich“ , daß Sie hier so standhaft verteidigen, doch nicht ganz so toll? Oder wünschen Sie
      sich die alten Zeiten wieder zurück ?
      Ich frage für einen Freund.

      P.S. Der Postkartenmaler hatte ziemlich gute Beziehungen zu denen, die jetzt das „Reich“ hier wieder
      etablieren möchten. Das nur am Rande erwähnt.

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  4. Das „Abenteuer öffentlicher Nahverkehr“ genieße ich, ebenfalls nach und mit dem Feierabend aus Frankfurt am Main pendelnd, jeden Wochentag. Restlos überfüllt, unpünktlich und total vermüllt und neben den Fahrradterroristen mit jeder Menge respektloser, kulturfremder Gestalten geflutet, die in Jogginghose, ohne Gepäck, dafür mit dem neuesten iPhone garantiert nicht von der Arbeit oder aus der Sprachschule kommen. Es ist mehr als unerträglich was hier abgeht. Kopfhörer auf und Augen zu geht leider auch nicht, sonst sieht man den Messermann nicht rechtzeitig kommen. Aussicht auf Besserung??? Absolut ausgeschlossen!!!

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  5. Die DB mit der DR zu vergleichen, ist wie eine Dose Hundefutter mit einem Wiener Schnitzel zu vergleichen. Völlig daneben.

    Die Reichsbahn hat immerhin funktioniert. Das lag an der hervorragenden Disziplin der damaligen Eisenbahner. Die DB dagegen ist ein Unternehmen, das von abgehalfterten Politnasen geführt wird. Auch ist die heutige Deutsche Bahn nicht dasselbe Unternehmen wie die Deutsche Bundesbahn. Diese wurde zerschlagen in mehrere einzelne Unternehmen, die stellenweise gegeneinander arbeiten.
    Eine Bekannte von mir ist seit 20 Jahren dabei und erklärte mir, daß alle Neuerungen und Verbesserungen der letzten Jahrzehnte nichts besser gemacht haben. Das Gegenteil davon ist eingetreten.
    Private Bahngesellschaften wie beispielsweise die SWEG fahren der DB in vielerlei Hinsicht mit Leichtigkeit davon, vor allem weil der sogenannte Wasserkopf viel kleiner ist oder so gut wie nicht vorhanden.

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  6. Sehr gut beschrieben.
    Leider trifft man Menschen wie „Knitterhilde“ ziemlich häufig an.
    Der Verein „Omas gegen Rechts“ besteht praktisch nur aus solchen Figuren.
    Das männliche Pendat davon ist keinen Deut besser.

    Bei mir hätte sie jedenfalls auf Granit gebissen. Ich bin da mittlerweile schmerzfrei
    was dieses unverschämte Benehmen angeht. Während der Corona Zeit, haben die voll
    aufgedreht und ihr schlechtes Benehmen so richtig zur Schau gestellt.
    Seitdem ist bei mir Schluß mit lustig. Mit solchen Menschen möchte ich nichts mehr zu tun haben.

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  7. Das deutsche Wesen wurde sehr schön beschrieben von Heinrich Mann: Der Untertan
    Ich würde das Buch ja gern mal wieder lesen aber allein bei dem Gedanken an den Inhalt schwillt mir schon der Kamm…zuviel Realität. :)) Als ich es das erste mal las, war das in den 90igern und ich, frisch von der Schule runter, dachte mir, na das muss früher gewesen sein zur Nazizeit da waren die so….heute doch nicht mehr….heute denke ich mir: ohmein Gott die waren damals auch schon so….. :))

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  8. Alter Schwede! Die Hitze scheint nicht nur alten Leuten Probleme zu machen.
    Spoileralarm: die Polizei trägt seit kurzem BLAUE Uniformen…
    Und die Vollidioten, die bei illegalen Autorennen Unbeteiligte zu Brei fahren, haben eigentlich auch nur (Verkehrs-)Regeln hinterfragt, sind also quasi die Rebellen, die dem Autor offensichtlich vorschweben.

    Übrigens war es früher Sitte, dass jüngere Leute älteren ( mit oder ohne E- Rad) ihren Platz anbieten. Aber möglicherweise war ja „Knitterhilde“ im BDM. 😳

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    1. Seltsam und befremdlich ist die Tatsache, daß sich die Dumm-Deutschen immer und immer wieder an der Floskel ‚Alter Schwede!‘ zu erkennen geben. Wodurch kommt das? Ich verbitte mir das!
      Erstens ist es mal wieder eine deutsch-typische Eigenschaft, sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen. Und zweitens bin ich selbst schon relativ alt, und habe als aus der deutschen Klapse ausgewanderter Deutscher seit über zwei Jahrzehnten selbst die schwedische Staatsbürgerschaft….

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  9. Mombasa hat mit Thema Deutsche Bundesbahn und Deutsche Reichsbahn in etwa recht. Im Übrigen, hätte die Bundesbahn bei der Wiedervereinigung nicht auf den Materialbestand der Reichsbahn zugreifen können,wären damals schon die Lichter ausgegangen. Ansonsten, was soll man sagen, auf die Reihe bekommt dieses Ideologieunternehmen nix außer DIY. Nach meinem jetzigem Empfindungstand von dem „Gesamtkomplex“ Licht ausschalten, von außen zuschließen und Schlüssel ganz weit weg werfen, damit nicht Jemand wieder die Tür aufmacht und noch mehr Schaden entsteht.

  10. Heidelberg und Dossenheim (bei HD) sind voll mit „Knitterhilden“. Sie fahren nicht nur gern E-Bike sondern sind auch „offen“ für unsere Jungen Wilden. Mit dem E-Bike zur Flüchtlingsunterkunft ist auf jeden Fall billiger als der Flug nach Ghana.

  11. @dass die millionenfache Deportation vor Jahrzehnten überhaupt geschehen konnte.
    das ist vielleicht der Grund – die wollen „Remigration“ verhindern, indem sie die Transportwege zerstören – sozusagen die brücken abbrechen oder die Schiffe zerstören, mit denen sie kamen !

  12. Was für ein dümmlicher Artikel !! Die Klappsitze sind für Räder und Kinderwagen reserviert, basta ! Und wenn man da sitzt, steht man auf wenn der Platz gebraucht wird. Das Befolgen von Regeln mit dem Ursprung der Geschehnisse im dritten Reich zu vergleichen ist lächerlich. Wie war es denn in Zeiten der großen Pandemie ? Haben sie sich da auch über die irrsinnigsten Regeln hinweg gesetzt oder waren sie ein braver Befolger der Idiotie ? Genau dieses Verhalten damals vom Großteil der Bevölkerung hat gezeigt wer da wen in die Wüste geschickt hätte.

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  13. Speziell die Almans sind Untertanen par excellence. Die befolgen JEDE Regel, ganz gleich wie bescheuert sie auch sein mag, selbst wenn sie noch bescheuerter ist, als die meisten Almans ohnehin schon selbst.

    Da ist nichts zu machen: Einen bornierten Hohlkopf kann man mit nichts anderem als mit Luft befüllen.

  14. Ich habe mir als Schüler in den Achtzigern bei der Reisesonderzugbetriegsgesellschaft Hamburg-Stellingen über´s Wochende Geld verdient. Die TUI hatte so eine Art Möchtergernluxuszug, der pro Waggon einen Steward hatte: Schlips, Kragen, Weste, Hose mit Streifen bediente jeder seinen Waggon auf der Fahrt nach Triest, Meran, Insbruck, Rijeka etc. Freitags hin, sonntags zurück. Ca. zweihundert Koffer gewuchtet, 50 Betten zweimal auf- und wieder abgebaut, jeden (schon damals teuren) Kaffee und alles, was immer er wollte, dem Kunden in´s Abteil gebracht. Ja Leute, das gab es wirklich. Auf der Hinfahrt gab es immer in Rosenheim frische Brötchen und frisches Brot. Die Lieferanten kamen bis an den Zug, hatten noch ihre weiße Bäckerkleidung an, kamen offensichtlich direkt aus ihren Backstuben und der ganze Bahhof roch danach. Herrlich. Eine Szenerie fast wie aus dem Orient-Express-Film von 74 mit A. Finney. Die Leute waren so begeistert. Und sie waren so dankbar. Es war so einfach. Nur freundlich sein, höflich und zuvorkommend. Immer „gnädige Frau, werter Herr, darf ich bitten, kommt sofort. “ Ich habe noch nie so einfach so schnell so viel Geld verdient. Auf der Rückfahrt habe ich ab Hannover nur noch Geldscheine gebügelt. Natürlich waren die Züge picobello sauber. Pünktlichkeit selbstverständlich. Wo ist das alles hin? Großer Seufzer.

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