
“Tagesschau” und “Norddeutscher Rundfunk” berichteten gestern von durchschlagenden Erkenntnissen zum Zusammenhang zwischen sexueller Zufriedenheit und der Einnahme von Pubertätsblockern. „Forschende“ aus Holland haben das untersucht. Der erste Abschnitt der öffentlich-rechtlichen Frohlockung bringt es gleich auf den Punkt: Es gibt keinen! Also keinen Zusammenhang. Die Hälfte der Transpersonen und gleichermaßen auch die Hälfte des 99-prozentigen Rests der Erdbevölkerung hat so seine Sex-Problemchen. Von letzterer wusste man das. Nun weiß man noch, dass alle Personen mit und ohne Pubertätshemmer sexuell gleichermaßen zufrieden oder eben unzufrieden sind, was natürlich subkutan den Schluss nahelegt, dass man das ohnehin störende natürliche Phänomen auch unbekümmert medikamentös beseitigen lassen kann.
Mit dem Münsteraner Jugendpsychiater Georg Romer und dem Endokrinologen Achim Wüsthof aus Hamburg hat der NDR auch gleich noch zwei „Experten“ aufgetrieben, die die zeitgeistige Hormonsuppression als unbedenklich einstufen. Ganz am Ende des Artikels erfährt das inzwischen erleichterte Elternteil 1 oder 2 dann noch, dass in der Studie 145 Transpersonen angefragt wurden, von denen 70 teilnahmen und, dass die „Teilnehmer:innen“ nach Abschluss der Forschung eine „Cross-Sex-Hormongabe“ erhielten, teilweise auch „chirurgische Eingriffe vornehmen“ ließen und es daher auch Kritik an der „Methodik“ der Studie gäbe.
Selbstreflexive Blut-Hirn-Schranke
Derweil dauerfeuerte Heidi Reichinnek auf “MDR aktuell” ihre Forderungen zur Bahn: Diese liege darnieder, weil sie „in privater Hand“ sei und „gewinnorientiert“ arbeiten müsse. Gewinn und gesellschaftlicher Nutzen ständen sich bekanntermaßen im Wege – weswegen der Konzern nun endlich zu verstaatlichen sei. Der Moderator erkundigt sich, ob Frau Reichinnek wisse, dass die Deutsche Bahn eine Aktiengesellschaft ist, deren Anteile zu 100 Prozent beim deutschen Staat liegen. Frau Reichinnek erwidert, es könne nicht sein, dass die Bahn Gewinne erzielt statt „den Menschen“ zu dienen.
Die befragende Person vom “Mitteldeutschen Rundfunk” ist auf Krawall gebürstet und verweist inmitten in einer Wortsalve der Zwangskollektivistin darauf, dass sowohl die hervorragend funktionierende schweizerische als auch die ähnlich einzustufende gewinnorientierte staatliche Bahn AG Österreichs sehr wohl ihre Aufgaben erfüllen. An Besitzverhältnissen und Gewinnen könne es also kaum liegen. Frau Reichinnek erklärt unbeirrt, dass die Deutsche Bahn ja eben in keinem guten Zustand, weil zuvor privatisiert worden sei, und nun müsse man sie „verstaatlichen“. Auf die Fortsetzung der Befragung hinter der selbstreflexiven Blut-Hirn-Schranke wird verzichtet. Es ist hinreichend deutlich geworden, dass nur der Staat höchstselbst unternehmerisch in der Lage ist, den Menschen zu dienen. Zur diesbezüglichen Praxis liegen im MDR-Sendegebiet bereits vitale Erkenntnisse vor.
Bibliophile Leichtgewichte und dunkle Ozeane
Im Sommerloch der “Welt”‘ tauchte gestern Morgen Fernsehliebling Christian Berkel auf. Als „Büchermensch“. Lessing und Goethe, Kafka und Proust hat er gelesen. Und Houellebecq. Schuldbewusst stellt er diesem latent erklärungsbedürftigen Sündenfall sogleich an die Seite, dass man die Meinung des Schriftstellers keineswegs mit denen seiner Ich-Erzähler gleichsetzen dürfe; viele würden dies tun, weil sie einfach nicht wissen, was der Christian weiß: Dass nämlich der Franzosen-Michel einmal gesagt habe, dass man die Sicht des Radiologen nicht für die Röntgenaufnahme verantwortlich machen könne. Inwieweit dies ein Beleg für eine innere Distanz der Meinung des Autors zu den immer wieder behandelten gesellschaftlichen Verwerfungen sein soll, bleibt das Geheimnis des Leichtgewichts-Mimen.
Und die “Welt” hat noch ein Sommerthema: Die Ozeane werden dunkler! Das wiederum hat ein Forscherteam der britischen University of Plymouth herausgefunden und sogleich als Donnerschlag veröffentlicht. Vor allem in „besonders sensiblen Bereichen“ fehlt dem Wasser das Licht. Das wiederum hat, so die Studie, wahrscheinlich dramatische Folgen für den Klimawandel. Nach drei Vierteln Meldungtext wird irgendwann die Frage gestellt, wieso denn eigentlich die Meere dunkler geworden seien. Inmitten vieler Konjunktive ist herauszulesen: Das Ganze kann nur eine Ursache haben – den Klimawandel!
Guter Rat und Abhilfe teuer
Das Intellektuellenmedium “Zeit” weiß indes von 14 Millionen Toten, die auf Trumps Konto gehen, davon 4,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Grund sind die drastischen Kürzungen bei der Entwicklungshilfeorganisation USAID. Gleich 91 Millionen Tote seien durch diese in den letzten Jahren verhindert worden. Da der Donald sich nun stoisch weigert, in den USA erarbeitete Steuergelder immer weiter in die bewährten Hände verantwortlicher nichtstaatlicher Heilsbringer zu leiten, die dann in aller Regel die fiskalischen Booster sogleich nutzen, um Trump und seinesgleichen als Faschisten und Idioten zu bekämpfen und von gesichert freigiebigeren, weil sensibleren Staatschefs noch mehr Kohle für ihre bekannt altruistischen Bedürfnisse zu fordern, ist die Weltbevölkerung in Kürze am Ende.
Entlang der denkmalgeschützten, weil strikt modernistischen Dresdner Bummelmeile Prager Straße müssen im rückwärtigen Raum Zulieferstraßen, Anwohnerparkplätze und Hotelzubringer gesperrt werden. Die Tiefgarage darunter – hat man festgestellt – besteht nämlich aus brüchigem Carolabrückenbeton. Weil man das Tiefgeschoss unterhalb der 240 Meter langen zwölfgeschossigen Wohnzeile, mithin einem der längsten Wohnhäuser Deutschlands, schlecht abreißen kann, sind guter Rat und vor allem Abhilfe teuer. Erstmal wird nun der Boulevard provisorisch abgestützt und mit Schilderwäldern und kategorischen Befahrungsverboten versehen. Ich könnte der Stadt Dresden erläutern, dass dieser dysfunktionale Zustand für die nächsten Jahrzehnte nichts anderes bedeutet als den weiteren dramatischen Verfall der einst meistfrequentierten, heute bereits sichtlich angeschlagenen Einkaufsstraße der Republik. Aber wozu sollte ich das tun?
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7 Antworten
Aus der Zeitung erfährt der Leser keine Neuigkeiten.
Er liest was in der Zeitung abgedruckt ist.
Ob da alles mit rechten Dingen zugeht???
Bei Stahlbeton macht es sicher einen deutlichen Unterschied, ob er auf Zug oder Druck belastet wird. Und auch die Auswirkung von Wettereinflüssen sind bei einer Brücke vermutlich anders zu bewerten als bei einer Tiefgarage.
Ansonsten:
Ob man sich nun das abgehobene Geschwurbel Möchtegernintellektueller reinzieht oder die Katze hat ein Gewehr ist VW. Völlig Wurst. Aber lustig ist es oft trotzdem …
Deutschland im kollektiven Hitze-Wahn! 🤣😎🤣
bitte für die Reichsheiniki ein Ausreise Verbot aus Berlin und Parlament,die dort haben sowas verdient, vom Wahlverhalten aus,GEZte Hirnwaschprogramm funktioniert Exelente,aber nur für die Hauptstadt der Steuern VerUNtreung !!
Schwach Herr Burggraf, sehr schwach das hier ! Ist das schon betreutes FERN-SEHEN in fortgeschrittenem Stadium ?
Bleiben Sie doch besser bei ihrer Profession, der Architektur. War immer sehr interessant und gut zu lesen.
Das ist noch gar nichts!
In Delhi, Indien, dürfen neuerdings alte Autos nicht mehr betankt werden.
Das wäre doch was für unsere Klimaspinner!
Die würden über solch ein Tankverbot sicherlich vor Freude im Kreis herumspringen, oder?
Und was würden die Halter von Oldtimern frohlocken! Ihre Schätzchen wären von jetzt auf nachher wertlos.
Also, auf geht’s zur Demo für ein Tankverbot!
😜
Als Hinweis für Meinungslenkung geeignet. Sorry, habe seit Jahrzehnten keine Zeitung mehr. Fernseher benutze ich nach der Senderdigitalisierung nur noch zum Filme schauen und Internet über HotSpot. Was ich erfahren soll, die Informationen kommen schon irgendwie zu mir.