Die Todesfloskel für jede Demokratie: „Das interessiert mich nicht!“

Die Todesfloskel für jede Demokratie: „Das interessiert mich nicht!“

„Verschone mich mit deiner rechten Hetze!“: Ignoranz statt Diskurs (Symbolbild:Imago)

Eine breite Diskussion über die derzeit dramatischen Veränderungen und den Niedergang in Deutschland findet leider nicht statt – in den Medien oder der Politik nicht, und im Privaten erst recht nicht. „Lass‘ mich damit in Ruhe“, „Das interessiert mich nicht“, „Ich will davon nichts hören, kapiert?“ oder schlicht „Ist mir egal“ sind typische Reaktionen, wenn Kontroversen zur Sprache kommen, und derlei Abwehrhaltung erfährt man – mehr oder minder schroff formuliert – im Bekanntenkreis immer häufiger. Obwohl alle unzufrieden sind und sich zwei Drittel der Bürger über eine mangelnde Meinungsfreiheit beklagen, zieht man sich lieber zurück. Mit „Nein, ich brauche meinen Frieden“ angeblich noch nicht mal resignierend, in Wahrheit aber schon.

Die Spaltung hat ganze Arbeit geleistet. Die Lust, sich verbal im Diskurs zu fetzen und zu streiten, schwindet ebenfalls – auch hier wegen verstärkt durch Zensurängste. Fragt man tiefer nach, dann landet man nämlich schnell pauschal in der rechten Ecke und gerne auch bei den Nazis. Womit sich dann jegliche weitere Diskussion erübrigt. Doch ohne Diskussion gibt es keinen Pluralismus, und ohne diesen funktioniert keine Demokratie. Aus welchen Gründen aber stößt man vor allem auf diese Ignoranz für das, was der andere denkt?

Wer Unfreiheit erlebt hat, weiß die Freiheit zu schätzen

Wieso hört man dieses  „Das interessiert mich nicht“ oft? Ich erkenne dafür drei Ursachen:

  1. Die einen haben noch nie erlebt, was die Abwesenheit von Freiheit, Sicherheit und Wohlstand bedeutet – und sie wissen nicht, daß nur eine wirklich nach allen Seiten offene Demokratie und die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung (FDGO), ohne “Brandmauern” und Kriminalisierung von Gegenmeinungen als “Extremismus”, dies alles über einen so langen Zeitraum von 75 Jahren ermöglicht haben.
  2. Andere wiederum hängen dem Wokismus von links an, der den Selbsthass auf alles irgendwie Deutsche pflegt und deshalb auch das Desinteresse daran befördert.
  3. Der Rest ist einfach nur wohlstandsverwöhnt, apolitisch, passiv und bequem.

Menschen in der ehemaligen DDR und auch Migranten aus islamischen und/oder totalitären Ländern haben Unfreiheit erlebt und wissen deshalb deshalb die Freiheit unseres demokratischen Rechtsstaates wertzuschätzen. Sie engagieren sich und machen im Zweifel auch den Mund auf – weil der Erhalt dieser als eben nicht selbstverständlich erkannten Freiheit in ihrem höchsten Interesse liegt. Hierzu ein beeindruckendes Beispiel: Die aus Afghanistan gebürtige Schriftstellerin Mariam Kühsel-Hussaini macht über ihre Romane den Bürgern Mut, sich für die Grund- und Freiheitsrechte hierzulande einzusetzen. Auf die Frage „Was macht Ihrer Ansicht nach das wahre Deutschland, das Sie da beschwören, aus?“ antwortet sie: “Deutschland will lieben und geliebt werden. Bei Heine küßt und spricht sogar das Veilchen deutsch
– das küßte mich und sprach auf Deutsch: ich liebe dich!” Ein „Das interessiert mich nicht“ käme Mariam Kühsel-Hussaini wohl niemals über die Lippen.

Die Jugend: „Das interessiert mich!

Ehemalige Gastarbeiter, die Integration immer als ihre Bringschuld aufgefasst haben – wie auch ihre Kinder, denen sie diese Haltung aus eigenem Antrieb vermittelten –, konnten sich ein „Das interessiert mich nicht“ niemals erlauben. Sie waren gezwungen, sich in das gesellschaftliche Leben hierzulande einzubringen, so wie es Migranten in den Einwanderungsländern USA, Kanada und Australien heute noch tun – weil sie sonst untergegangen wären. Sie haben sich – ohne Bürgergeld inklusive voller Gesundheits- und Altersversorgung plus Warmmiete auf Staatskosten – in Deutschland einen Wohlstand erarbeitet, auf den sie zu Recht stolz sein können.

Zuversichtlich macht, daß man dieses „Das interessiert mich nicht“ seitens der jungen Generation immer seltener hört. Auch nach der aktuellen Shell-Jugendstudie nimmt deren Politikverdrossenheit ab und ihr Interesse am politischen Geschehen zu. Das ist verständlich, da gerade sie abends und nachts eben nicht so wie die Älteren in ihren ruhigen, oft  vornehm abgeschiedenen Wohnvierteln des wohlstandsbürgerlichen Establishments verweilen, sondern draußen im öffentlichen Raum unterwegs sind, wo längst junge Männer herrschen, die – wie teils schon ihre – Eltern in islam-patriarchalen Gesellschaften sozialisiert worden sind.

Anspruch auf Unbekümmertheit

In der kognitiven Dissonanz zwischen dem, was sie vom Schulhof bis zur Disco selbst erleben, und dem, was ihnen von Politik und Medien vermittelt wird, hat die Alterskohorte der 16- bis 24-Jährigen erkannt, daß es um die Freiheit, Objektivität und Ausgewogenheit der konventionellen Medienlandschaft in Deutschland – anders übrigens als mittlerweile in Frankreich und Italien – äußerst dürftig bestellt ist. Unser zwangsfinanzierter öffentlich-rechtlicher Rundfunk wie auch die teilweise subventionierten Mainstreammedien sind zu Claqueuren der jeweiligen Berliner Regierung geworden. Kritik wird (in dieser Eskalationsstufe) als rechts, rechtsextrem, rechtsradikal, Nazi diffamiert. Dabei gilt nach wie vor das grundlegende Diktum von Hannah Arendt: „Die Pluralität der Meinungen ist der Motor der Demokratie“, ebenso wie auch Rüdiger Safranskis Aussage „Wo es links gibt, muß es auch rechts geben und umgekehrt“ und natürlich Rosa Luxemburgs Weisheit “Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden”. Da die Medien grotesk einseitig sind, werden abweichende Meinungen heute vornehmlich übers Internet verbreitet (und eben aus diesem Grund versuchen EU und Bundesregierung hier auch, die Zensur in immer neue Höhen zu schrauben).

Neben den sozialen Medien sind daher Portale wie “Apollo-News”, eine Nachrichtenpattform von rund zwei Dutzend Jungjournalisten aus Berlin, oder auch der Schweizer “Kontrafunk”  bevorzugte tägliche Informationslieferanten und Favoriten zahlreicher junger Menschen. Auch die von Dushan Wegner betriebene Übersichtsseite zu 30 deutschsprachigen Polit-Seiten, deren Links alle 15 Minuten mit aktualisiert werden, nutzen viele in der jüngeren Generation. Natürlich hat man als Jugendlicher einen Anspruch auf ein sorgenfreies Aufwachsen und auf eine gewisse Unbekümmertheit. Aber: Die aktuelle Politik des Schuldenmachens wälzt die Probleme und Lasten der Gegenwart auf die Zukunft ab, also auf die nachwachsende Generation. Und dies erfahren auch die 16-Jährigen. Zwar nicht im ZDF (dort redet man ihnen eher Klima-Angst ein), sondern zunehmend auf Instagram oder dem ach so vielgeschmähten TikTok, in entsprechenden Storys und Kurzbeiträgen.

Generation AUS – Apotheke, Urlaub, Sucht

Ganz im Gegensatz dazu verhält sich die Generation der Alten und saturierten Ruheständler, die diesen Anspruch auf Unbekümmertheit für sich selbst geltend machen – und dabei mit Pensionen bzw. Renten in einer Höhe ausgestattet sind, die die nachfolgenden Alten der Zukunft in Deutschland nie mehr erreichen werden. Die Devisen vieler in dieser Altersgruppe lauten, überspitzt formuliert:

  • Ich bin ja so positiv und optimistisch!
  • Es gibt nur eine Wahrheit und die heißt Ampel-Regierung (oder wer gerade regiert).”
  • Wir sind in Deutschland so ein reiches Land…
  • “Lasst uns in Ruhe mit eurem alternativen Hinterfragen und Diskutieren!” (oft variiert durch den Hinweis “Man kann ja vieles kritisieren, doch hört auf mit dieser Miesmacherei.”)

Henryk M. Broder, der jüdische Publizist, Journalist und Gründer der “Achse des Guten”, hat diese Grundhaltung einmal als „realitätsfernen Optimismus“ beschrieben und darauf hingewiesen, daß die jetzige Generation der Alten diese Devise benutzt, um ihre Flucht vor Verantwortung und ihr faktisches Schmarotzertum zu Lasten der Jüngeren als “Generation AUS” (Apotheke, Urlaub, Sucht) zu kaschieren. „Das interessiert mich nicht“, sagt der realitätsferne Optimist.

Der Staat: „Das hat Sie aber zu interessieren!

Wie der private Bekanntenkreis unterbinden auch Politik und Mainstreammedien die Diskussion – nur wird dabei ein privates „Das interessiert mich nicht“ ersetzt durch ein staatliches „Das hat Sie aber zu interessieren“. Allerdings soll sich das Interesse dabei nicht auf die wirklichen, realen Probleme richten, sondern auf das, was der Staat und die Medien des betreuten Denkens verlangen – und dazu werden die Bürger vom polit-medialen Komplex mit den verschiedensten Instrumenten von Nudging, Umerziehung, “Demokratieförderung”, “Aufklärung” inklusive “Wahrheitschecks” und “Faktenfindern”, Pädagogisierung, Propaganda, Kampagne, “Kampf gegen Desinformation” und Instruktion konfrontiert – auch über Zeitungsanzeigen, TV-Spots, Websites, Plakate und Polit-Talks auf Steuer- und Gebührenzahlerkosten. Wie die Waschmittelindustrie ihr Ariel, so bewirbt die Bundesregierung über die von ihr finanzierten Nichtregierungsorganisationen und Hofmedien die Kampagne „unsere Demokratie“ mit Millionenbeträgen. In 2023 wurden allein 182 Millionen Euro an Steuergeldern für das linksaktivistische NGO-Alimentierungsprogramm „Demokratie leben!“ ausgegeben.

Nachdem Religion, Nation und die „westlichen Werte“ kaum mehr gelten, stellt sich die Frage, worauf sich der säkulare demokratische Staat überhaupt noch gründet. Worin findet er die ihn tragende, homogenitätsverbürgende Kraft, wie sollen die inneren Regulierungsmechanismen der Freiheit, deren er bedarf, noch wirken, nachdem die Bindungskraft der Religion für ihn nicht mehr essentiell ist und sein kann? Der Staatsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde antwortete auf diese Frage bereits 1967 in dem später nach ihm benannten “Böckenförde-Diktum” wie folgt: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft, reguliert. Anderseits kann er diese inneren Regulierungskräfte nicht von sich aus, das heißt mit den Mitteln des Rechtszwanges und autoritativen Gebots zu garantieren suchen, ohne seine Freiheitlichkeit aufzugeben und – auf säkularisierter Ebene – in jenen Totalitätsanspruch zurückzufallen, aus dem er in den konfessionellen Bürgerkriegen herausgeführt hat.

Nur mündige Bürger mit demokratischer Teilhabe bewahren uns vor Tyrannei

Sinngemäß bedeutet das: Die FDGO kann nur bestehen, wenn die Bürger die ihnen gewährte Freiheit auch nutzen, um sich für ihre FDGO einzusetzen. Sei es durch Partizipation am gesellschaftlichen Diskurs (Diskussionskultur) oder durch die Bereitschaft, selbst Verantwortung zu übernehmen (aktives und passives Wahlrecht). Wenn jedoch „Das interessiert mich nicht!“ zum vorherrschenden Statement wird, dann wird die FDGO zur Farce und die Demokratie wandelt sich letztendlich über eine Zwischenstufe der Postdemokratie in einen neuen Totalitarismus.
Letztlich verbirgt sich hinter „Das interessiert mich nicht“ die alles entschuldigende Ausflucht „Keine Ahnung“ – und die Ahnungslosen waren schon immer die besten Untertanen, in welchem totalitären System auch immer.

Die Demokratie ist die beste, wenngleich für seine Bürger auch anstrengendste Staatsform. Denn diese sind als mündige Individuen gefordert, sich in einer pluralen Gesellschaft mit ihrer eigenen Meinung einzubringen, um so zum „Consent of the Governed“ beizutragen. Verzichten die Bürger auf ihre Mündigkeit, hören sie auf miteinander zu reden, zu streiten oder sich zu “interessieren”, verschanzen sie sich hinter “Brandmauern” und dann landen sie über kurz oder lang in einer Diktatur. Und dort wird dann ihr „Das interessiert mich nicht“ die da oben garantiert überhaupt nicht mehr interessieren.

18 Antworten

  1. Nein, über ein Jahrzehnt nachdem ich begonnen habe das im Internet zu schreiben, nun diese Erkenntnis bei „ANSAGE!“

    „„Das interessiert mich nicht!““

    Direkt gefolgt von „Hab ich schon immer gewählt“, „Ich wähle X, weil der mir sympathisch ist“ (also ein besonders guter Bauernfänger) & „Mein Fernseher hat mir gesagt ich soll wählen / darf nicht wählen“.

    Und wenn jetzt „ANSAGE!“ noch begreift, daß die Demokratietheorie von einem anderen Verhalten der politisch mündigen Bürger ausgeht, damit dieses funktionieren kann, der echte Mensch aber in 80% der Fälle aber eben gerade nicht so ist und dann die zwingende Schlußfolgerung daraus gezogen wird, über die Tauglichkeit der Regierungsform wie sie derzeit gemacht wird, dann könnte man endlich anfangen in Richtung Lösungen zu denken.

    Ach ja, Schiller hat es euch allen schon gesagt, irgendwas mit „Stimmen nicht nur zählen, sondern gewichten“, sonst funktioniert es nicht. Denn die Masse ist immer Indianer, nicht Häuptling (politisch mündiger Bürger), wird immer desinteressiert sein, „keine Zeit haben“, sich bei den Lügenmedien verblöden und lenken lassen.

    10
  2. Diesen Satz höre ich schon seit mindestens 40 Jahren!
    Dazu noch die Hellseher und Zukunft Seher Vorhersage: Die Anderen können es auch nicht besser!

  3. Immer dieses Geplärre von Demokratie!
    Diese angeblich beste Staatsform hat erst zu den heutigen, katastrophalen Zuständen geführt und ist nicht die Lösung des Problems, sie ist das Problem.

    Das kapieren die Illusionierten jedoch nie, auch dann nicht, wenn sie schließlich in Trümmern leben und in Mülleimern ihr Futter suchen müssen.

    Demokratie ist die Herrschaft des Pöbels. Dieser besteht mehrheitlich aus Idioten. Das Heer aus Idioten bekommt am Ende genau das, was es am besten kann: Destruktion.
    Somit erntet es schließlich, was es über Jahrzehnte gesät hat.
    Das ist ein universales Gesetz.

    8
    1
    1. “ Parlamentarische Demokratie“ ganz was anderes !! So auch in der EU – 4 Staaten haben mehr Abgeordneten als die
      restlichen 23 Staaten. So passiert das vdl und Weber die zwei wichtigsten Posten inne haben, und den Kurs bestimmen.
      NUR damit die USA mit deren Hilfe auch EUROPA beherrschen kann. Das Volk will nicht sehen, das Sie nur zu Schlachtbank geführt werden. Nichts anderes sind Wahlveranstaltungen.

    2. Pflichte ich zu 100% bei. Die Demokratie hat uns überhaupt erst in diese Spaltung und diese Türannei gestürzt. Ein „Zurück“ zu alter Form, wird es nie wieder geben. Das müssen erstmal alle begreifen. In einer Demokratie muss ich mich immer mit anderen Menschen beschäftigen( vorallem Politiker) die mich nicht interessieren. Der Mensch muss frei werden und vorallem frei werden wollen. Raus aus dieser Sklaverei. Das wird vermutlich noch 100 Jahre dauern, da es eine geistige Schulung für jedermann benötigt und voraussetzt, sonst endet alles wieder im Chaos. Aber das ist wohl der einzige Weg hier auf Erden mal wieder Frieden zu bekommen und keinen demokratischen Scheinfrieden!

      Beispiel: 49 % wollen keine Impflicht / 51% wollen eine Impfpflicht. Frage : Was passiert? Kampf/Krieg/Menschliche Abgründe tun sich auf…. Solange andere Menschen es angeblich besser wissen wollen und dieses auch anderen zur Not mit Gewalt überstülpen wollen, was für einen selbst angeblich gut ist, wird es immer böse enden.

    3. Nomen est omen „Bimmelbahn“ ?
      Politische Nationen = Vehikel/Hilfsmittel für Demokratien.

      Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
      der täglich sie erobern muß – Goethe *1749†1832

  4. Die Lobhudelei auf die angebliche „Demokratie“ wird langsam peinlich in diesem Land. Demokratie heißt für mich nicht, Leute zu ernennen, die an meiner Statt bestimmen, sondern selbst bestimmen. Und die Wählerei empfinde ich als Farce, weil die eigentliche Wahl schon woanders stattgefunden hat, und ich nur noch aus dem vorgesetzten Pulk auswählen kann.

    11
  5. 👺⚡Erstens, es gibt nur eine Demokratie!
    Zweitens, Diskurs hin, oder her…. es ist keine charakterliche Schwäche, sich von Leuten zu absentieren, die einem nicht gut tun.
    Dazu gehören:
    Religioten, Ökologioten und Ökonomioten. Punkt!🥸

  6. Das Kaninchen und die Schlange:
    Es ist hauptsächlich wohl die Angst, die unzählige Menschen unserer Gesellschaft lähmt. Angst vor dem Absturz in vermeintlich unter ihnen stehende – bis dahin belächelte oder verachtete – Bevölkerungsschichten. Man war und ist ja immer fleißig, strebsam und in seinem Verhalten stromlinienförmig. Man bildet sich ein, etwas Besseres zu sein.

    Die Zeiten in unserem Land werden härter und schlechter werden, mit Großdemos wie zum Ende der DDR ist aber nicht zu rechnen. Nicht, weil es nicht nötig wäre. Sondern allein aus dem Grund, dass es praktisch nahezu keinerlei pluralistische Medien in unserem Land mehr gibt.

    Das war damals im Osten anders. Dort wurden diese Massenveranstaltungen (beispielsweise Montagsdemos) durch den Westen medial unterstützt und orchestriert. Ein Klick auf den Umschalter – und schon hatte man Westfernsehen oder wenigstens -radio inklusive einer anderen Sichtweise auf das Land. Sowie die Termine für die nächsten Demos.

    Das ist heute ungleich schwieriger. Aktuell sind mir außer AUF1 und den freien Medien im Internet keine Informationsquellen außerhalb des staatlich gewünschten seichten Gleichklangs bekannt. Eine Handvoll Druckerzeugnisse gibt´s noch. In Anbetracht der Umständlichkeit der Nutzung sind das aber alles keine praktikablen Informationsquellen für breite Bevölkerungsschichten.

    Vielleicht kommt der reichste Mann der Welt ja irgendwann einmal auf die Idee, dass man über Starlink auch leicht empfangbare regierungsferne und unzensierte mediale Inhalte anbieten kann. Sozusagen eine Art Nachfolger von BBC oder Radio Moskau für Bewohner des besten Deutschland aller Zeiten …

  7. Nicht nur das – diese “ Jasager “ verraten sogar ihren nächsten. Und in Mischehen sogar ihre Partner – den Wohlstand nehmen sie aber gerne mit. Die Realität läuft anders – man will diesen sogar das verdiente wegnehmen. Das größte
    Verbrechen dieser „Gastarbeiter“ besteht darin – nicht – an deutscher – Nadel – zu hängen. – alles zum Wohle des deutschen Volkes – auf Ewig – Amen.

  8. Was so mit das Schärfste war ist mal bei einer Feier, in einem Altbundesland, meines Nachwuchses passiert. Gleich zu Anfang sagte ein sehr guter Bekannter von denen, ein Altbundi, so um die 50 Jahre: „Also über Politik wird hier nicht diskutiert.“ Mich hat es fast umgehauen. Das war ich nicht mal aus der DDR Zeit gewöhnt. In begrenztem Maße war es schon mal möglich im kleinen Kreis zu diskutieren.
    Das war natürlich ein Linker, schon von Geburt an, Mutter VVN.
    Was ich noch fest gestellt habe, da gab es Reisen in die DDR von Jugendlichen, BRD, die natürlich die DDR prima finden. Ausgerechnet sind es die Studierten Ing. die in der DDR teils Hungerlöhne bekamen, besonders in der Leichtindustrie, ich war selbst davon betroffen, aber in der BRD doch recht fürstlich entlohnt werden.
    Genau genommen war es von BRD Jugendlichen Organisatoren, Vaterlandsverrat, denn die haben ja die Teilnehmer der Stasi, angeblich normale DDR Jugendliche, zugeführt. Im umgekehrten Fall währen DDR Organisatoren jahrelang in den Knast gewandert.

  9. Seit Jahren beobachte ich die politische Spielräume u. ich war bei der DDR-Öffnung entsetzt, dass ehemalige SED-Leute
    – Angela Merkel – als Spinnennest in der CDU fallengelassen wurde u. noch mehr war ich entsetzt, wie diese bigottisch
    als „Heilige“ verehrt wurde.
    Ein amerikanischer Politiker (Name fällt mir im Moment nicht ein) äußerte des öfteren: dass in der Politik nichts zu-
    fällig passiert, sondern alles – von wem auch immer – gesteuert wird.
    Nie u. Niemals habe ich mich von dem politischen Medienmanipulationen-Spektakel ins Koma versetzen lassen,
    sondern habe Schlußfolgerungen nach meinem noch funktionierendem Verstand gezogen.
    Ich könnte stolz auf das eingetretene Vorhersehens sein; denn diese warnen mich auch weiterhin u. überraschen
    mich nicht, wenn alles wieder in Schutt u. Asche mit abermillionen Tote u. Verletzte liegt.
    Leider ist der Einzelne nicht in der Lage, der politische Eliten-Versklavung zu entkommen, aber es gab ja schon mal
    einen Bauernaufstand u. nunmehr steht ein Arbeiteraufstand gegen die Obrigkeit bevor!

    3
    1
  10. Es geht uns immer noch viel zu gut… Das Blut muss kniehoch stehen und die Häuser brennen – und selbst dann wird nicht jedem klar, dass der Islam nicht Frieden bedeutet… In diesem Land hat man alles zerstört, was mit Kultur, Zusammenhalt und Identität zu tun hat und es gegen eine herzlose Shopping-Konsum-Kultur ersetzt… Zu viele 9-to-5-Trottel in diesem Land, die Angst um Job und Rente haben… Zu lange Frieden und Brot&Spiele-Kultur haben die Hirne weich und matschig werden lassen… Weltschmerz und ein wenig Herzeleid liegen dem Michel einfach im Blut… Außer für die Eigenheimzulage, den Jahreswagen und den örtlichen Fußballverein hat man sich noch nie für was interessiert… Zu viel Dorfmafia und Inzucht, so dass man sich nicht gegen die eigene Dorfsippe stellt etc. pp.

  11. Das Desinteresse an Politik findet man leider nicht nur bei Jugendlichen. Obwohl diese zwangsläufig einer erheblich dunkleren Zukunft entgegenblicken müssten als Ältere oder Alte. Besonders absurd fand ich z.B. die Entscheidung des BVerfG, dass die Regierung mehr Geld für Klimaschutz ausgeben müsse. Dass mit dieser einseitigen Sichtweise zwangsläufig die Schulden für die Zukunft ein weiteres Mal massiv erhöht werden sollen, was eine erheblich größere Knebelwirkung für politisches Handeln bedeutet wird einäugig in Kauf genommen. Inwieweit das tatsächlich umgesetzt wurde oder wird, sei dahingestellt. Die Ausgabenpolitik ist auch so schon absurd genug. Es zeigt aber einmal mehr ein merkwürdig verkürztes Denken. Auch deshalb, weil es ganz gewiss nicht „in deutscher Hand liegt“, wie sich das Klima verändert!

    Viele Menschen glauben offenbar mit „persönlich positivem Denken“ genug für eine bessere Zukunft zu tun. Man steckt lieber den Kopf in den Sand, als sich mit der Realität auseinander zu setzen. Offenbar herrscht immer noch der Aberglaube, dass „die da oben“ alles besser wüssten. Ein geradezu absurder Irrglaube, der sich tagtäglich für Denkende offenbart. Man bekämpft sogar die Boten der schlechten Nachrichten – wie eine AfD – Opposition, als seien diese und andere Warner für die Zustände verantwortlich. Ganz im mittelalterlichen Denken: Dem Boten den Kopf abschlagen – am besten mittels Partei-Verbot oder Bekämpfung der Meinungsfreiheit, dann ist das Problem weg.

    Wenn ich an Politiker, Medien und Wähler so in ihrer „Verfasstheit“ , ihrem Kern, nachdenke, frage ich mich immer öfter: Kann man wirklich so dumm, wirklich so verlogen, wirklich so ahnungslos, wirklich so selbstherrlich und ignorant sein, wie sich diese durchgehend selbst in ihren Reden, ihrer Berichterstattung und ihrem Wahlverhalten darstellen? Vermutlich kommt da alles zusammen.

    Es gibt leider keinerlei Druckmittel, um jemanden heutzutage noch unter Druck zu setzen, sich Wahrheiten und Konsequenzen zu stellen. Alle drei System-Elemente suhlen sich in ihrem sinnfreien bis sinnlosen Dasein und denken gewiss weder global, noch abstrakt, noch überhaupt noch im Grundsätzlichen – und schon gar nicht „weiter“.

  12. Ich sage vonvornherein, daß ich ungeimpfter Sozialschädling , homphob, frauenfeindlich, toxisch, Dieselfahrer, rassistisch und rechtsradikal bin und sich der Prophet zum Teufel scheren könne. Dann brauche ich mir das ganze schwachsinnige Gedöns nicht anhören.

  13. Ich fasse die Situation mal zusammen:

    Die Politik hat sich von der bloßen Verwaltung des Gemeinwesens und der Organisation gemeinschaftlicher Aufgaben abgewendet und führt diese immer schlechter aus. Gleichzeitig mischt sie sich immer tiefer und übergriffiger in mein Privatleben und versucht, mein Leben ungeachtet meiner eigenen Vorstellungen davon zu steuern. Und hat auch keinerlei Problem damit, zur angeblichen Sicherung der Lebensgrundlagen künftiger Generationen meine heutigen Existenzgrundlagen zu zerstören.

    Und während Corona musste ich mit Entsetzen feststellen, dass der weitaus größte Teil meiner Mitmenschen all dieses letztlich gutheißt. Dabei ist für mich noch nicht mal der Knackpunkt, ob die staatlichen Maßnahmen gut und richtig oder schlecht und falsch waren. Er hat ganz einfach in Bereichen herumregiert, in denen er überhaupt nichts zu suchen hatte. Mit dem – wie ich feststellen musste – Einverständnis meiner Mitmenschen, die obendrein auch jeden Mist willig geschluckt haben, sei er noch so widersprüchlich, falsch und dumm. Unabhängig davon, dass die Politik letztlich die ganz großen Repressalien gegen Ungeimpfte nicht realisiert hat – die Begeisterung beim geimpften Bürger dafür hat ihren Eindruck auf mich nicht verfehlt.

    Ein Zeitgenosse sagte mir, dass, wenn die Mehrheit etwas beschließt, ich dieses auch zu tun habe, das sei nun mal das Wesen der Demokratie. Falsch. Genau hier setzt das Grundgesetz an, um zu verhindern, dass die Demokratie in eine Thyrannei der Massen umschlägt. Ich bin kein Staatseigentum, über das eine noch so große Mehrheit beliebig und schrankenlos verfügen kann. Aber, wenn dies das Demokratieverständnis sehr vieler meiner Mitmenschen ist, dann muss man sich über nichts mehr wundern.

    Um das mal zu verdeutlichen: Die Impfpflicht war klar verfassungswidrig. Und es hätte im Bundestag noch nicht einmal darüber abgestimmt werden dürfen. Der Gesetzgeber hat keine Entscheidungsoption für ein verfassungswidriges Gesetz er hat sich an die verfassungsmäßige Ordnung zu halten. Insofern war bereits diese Abstimmung im Bundestag ein handfester Skandal. Und auch das letztlich zu begrüßende Ergebnis dieser Abstimmung ändert nichts daran, dass der Gesetzgeber hier kräftig im Trüben gefischt hat und dies beim nächsten Mal auch wieder tun wird.

    Ist die Demokratie eine gute Staatsform? Zweifellos ist sie es, wenn die verfassungsmäßigen Spielregeln im Zusammenspiel des Einzelnen mit dem Staat geachtet werden. „Unsere Demokratie“ bedeutet jedoch, dass bei der von der Mehrheit geduldeten Übergriffigkeit der Politik letztlich Idioten und Deppen kraft irgendwelcher herbeimanipulierter Mehrheiten mehr Macht, Einfluss und Entscheidungsgewalt über mein eigenes Leben erhalten als ich selbst.

    Ich bin nicht mehr in Deutschland. Nicht wegen unserer Politiker, sondern wegen meiner Mitmenschen, die solche Politiker wählen und mit Zustimmung frei agieren lassen.

    12
    1. Bravo. Ich lese das jetzt zum 5. mal. Nun mach ich eine Flasche Rotwein auf und lese das noch 10 mal. Und dann kopier ichs. 3/4 der „schon länger hier Lebenden“ sind nichts anderes als schäbige Mitläufer, Denunziantentrottel und obrigkeitshörig , desinteressiert vom Fusspilz bis in die Haarspitzen. Sie bejubeln diese Übergriffigkeit auch noch. Ja, die grossen Schmerzen gegen Ungeimpfte wurden vermieden. Diesmal!! Beim Nächstenmal wird das anders sein. Die Entscheidung im Bundestag ist aber keinesfalls begrüssenswert, wie sie schreiben. Es wurde, wenn sie sich errinnern, nicht GEGEN eine Impfpflicht entschieden, sondern es fanden sich nur jeweils keine Mehrheiten für die verschiedenen Vorschläge der Impfpflicht (z.B. Impfpflicht ab 60). Somit war alles vom Tisch. Das war sehr knapp. Errinnern sie sich, in Rede war auch ein Bändchen am Arm für Geimpfte. So was hatten wir schon mal. Wäre interessant zu wissen wo Sie sind. Ich neige auch dazu. Ich will nur nicht vom Regen in die Traufe kommen.

  14. Über Spaltung lamentieren und gleichzeitig die Generation der Alten pauschal als Schmarotzer hinzustellen („…daß die jetzige Generation der Alten diese Devise benutzt, um ihre Flucht vor Verantwortung und ihr faktisches Schmarotzertum zu Lasten der Jüngeren…“) hat schon was. Wäre gern mal dabei, wenn der Autor einer Flaschen sammelnden Oma oder einem Opa, der 75jährig noch arbeiten gehen muss, um über die Runden zu kommen, erklärt,dass sie beide unbekümmerte Schmarotzer sind. Vielleicht erklärt sich das Riesenloch in der Rentenkasse auch durch Abflüsse an Achmed Hinz und Aische Kunz sowie ihre 10 nicht vorhandenen Kinder in Afghanistan/Irak/Syrien.
    Und was soll die Information, dass Herr Broder Jude ist? Sind damit seine Äußerungen grundsätzlich richtig und unanfechtbar?