Die Ukraine als Drehscheibe des internationalen Waffenhandels: Immer mehr vom Westen gelieferte Kriegswaffen verschwinden spurlos

Die Ukraine als Drehscheibe des internationalen Waffenhandels: Immer mehr vom Westen gelieferte Kriegswaffen verschwinden spurlos

Moderne Kriegswaffen in dunklen Kanälen: Der Waffenlieferungs-Irrsinn an Kiew droht auf den Westen zurückzuschlagen (Symbolbild:Imago)

Die Geschichtsbücher – auch aus der jüngsten Vergangenheit – sind voll mit Beispielen,  welche buchstäblich verheerenden Folgen es hat, wenn man die falschen Verbündeten aufrüstet und vermeintlich “wertekompatible” Partner mit Kriegswaffen versorgt, getreu der Devise “der Feind meines Feindes ist mein Freund”. Die Bewaffnung der Mudschahedin im Guerillakrieg gegen die Rote Armee in den 1980er hinterließ die schwerbewaffneten Taliban, gegen die die USA dann im “Kampf gegen den Terror” Krieg führten, und nach Saddams Sturz munitionierten die USA den vermeintlich “demokratisierten” Irak auf – nur um nach Obamas konzeptlosem Rückzug ein zunächst vom Terrorsystem des Islamischen Staat, dann von Mullah-kontrollierten proiranische Proxy-Regierungen gefülltes Machtvakuum zu hinterlassen – nebst Rüstungsgütern im zweistelligen Milliardenwert. Und als 2021 der “Wertewesten” seinen überhasteten Rückzug aus Afghanistan antrat, blieben wiederum Unmassen an Waffen am Hindukusch zurück, die heute abermals den Grundstock der militärischen Macht der Taliban bilden. Eigentlich müsste die aus alledem zu ziehende Lehre längst verinnerlicht sein: So oder so kämpft man früher oder später fast immer irgendwann gegen die eigenen Waffen – vor allem dann, wenn einen mit den vermeintlichen Verbündeten und “Brudervölkern” in Wahrheit außer kurzlebigen Interessen eben so gut wie nichts verbindet.

Eine Variation dieser ignorierten Gesetzmäßigkeit erleben wir seit 2022 auch im Ukraine-Krieg. Zwar liegt uns das Kriegsland geographisch und kulturell etwas näher als die Krisenherde in Nahost, doch jenseits aller propagandistischen Beschwörungen vom “Bollwerk der Demokratie” und den “Verteidigern unserer Freiheit” haben die USA und Westeuropa so gut wie nichts mit diesem Land gemeinsam; weder sein nicht erst mit Kriegsbeginn erwachter blutrünstiger Blut- und Boden-Chauvinismus, der sich in banderistischer Faschistenverherrlichung und bis heute anhaltendem antirussischem Rassismus und Antisemitismus, noch der Staatsaufbau und vor allem die politische Ethik sind in Wahrheit auch nur ansatzweise mit “westlichen Werten” und insbesondere den Maßstäben der Europäischen Union kompatibel. Vor allem das Ausmaß der Korruption in dieser in der nördlichen Hemisphäre beispiellosen Kleptokratie hätte eigentlich von Beginn an die Einhaltung einer erheblichen Distanz und gesundes Misstrauen notwendig gemacht.

Verworrene Lage

Doch bekanntlich geschah das genaue Gegenteil. Die Ukraine wurde mit Kriegswaffen in einem nie gesehenen Ausmaß geflutet, noch dazu mit ausländischen Blankogeldern, entweder als direkte Hilfszahlungen oder offiziell als Kredite getarnte buchstäblich “verlorene Zuschüsse”, die in Waffensysteme investiert wurden, deren genauen Einsatz, Wirkung und tatsächliche Zweckbestimmung auf Treu und Glauben der (übrigens längst nicht mehr demokratisch legitimierten) Führung in Kiew ungeprüft überlassen wurde und weiterhin wird und die seit drei Jahren in selbst für Experten völlig unübersichtlichen Kampfhandlungen eines verworrenen Kriegsschauplatzes zum Einsatz gebracht werden – angeblich jedenfalls. Denn wie viele der westlichen Waffensysteme und Rüstungsgüter tatsächlich ihrer Zweckbestimmung der vorgeblichen Niederringung des personifizierten Putin-Reichs des Bösen zum Einsatz gelangen, weiß in Wahrheit niemand. Und so ist es sehr wahrscheinlich – und vermutlich auch schon längst Realität –, dass die an Kiew gelieferten Waffen über kriminelle Umwege am Ende gegen den pathologisch hilfsbereiten Westen selbst zum Einsatz kommen – durch Terroristen, Verbrecher oder an anderen Kriegsschauplätzen.

Schon bald nach der russischen Invasion im Februar 2022 gab es Hinweise auf einen gigantischen globalen Schwarzmarkt von westlichen Rüstungsgütern und Kriegswaffen, der teils über dunkle Kanäle, teils über das Darknet abgewickelt wird, wo immer wieder regelrechte Marktplätze ein Arsenal an Schusswaffen bis Raketenwerfern feilboten. Die seit Kriegsbeginn explodiertende Korruption in der Ukraine hat nicht nur die Zahl der dortigen Milliardäre massiv ansteigen lassen, sondern auch zur weltweiten Destabilisierung durch Unterlaufen internationaler Proliferationsbekämpfung beigetragen. Die Größenordnung der mysteriöserweise verschwundenen an die Ukraine gelieferter westlicher Waffen ist dabei so groß, dass inzwischen sogar die Kiewer Führung das Problem nicht länger totschweigen kann: So berichtet aktuell die italienische Zeitung „il Fatto Quotidiano“, dass laut dem ukrainischen Innenministerium seit Kriegsbeginn 491.426 Schusswaffen plus Munition gestohlen oder “verlorengegangen” seien – genug, um 12 Divisionen zu bewaffnen. Die Zahlen der tatsächlich “abgezweigten” Waffen dürften deutlich höher liegen.

Massiver Anstieg seit 2024

Besonders besorgniserregend: In dem Ausmaß, wie sich die militärische Lage für Kiew als perspektivisch hoffnunglos erweist, verschwinden immer mehr Waffen – mutmaßlich, weil die mit der Ausrüstung befassten Behörden und Offiziere selbst keinen Vertrauen mehr in den Kriegsausgang haben und deshalb lieber versuchen, sich kräftig die Taschen vollzumachen: Seit September 2024 sei die Zahl um mehr als 80 Prozent gestiegen. Zu den vermissten Waffen zählen vor allem Sturmgewehre (über 149.000, darunter 99.000 AK-47 Kalaschnikows). Damit bestätigt sich wieder einmal, was von Anfang zu befürchten war: Nicht nur die Milliarden und Abermilliarden, die Deutschland und andere Länder seit über drei Jahren in dieses Fass ohne Boden pumpen, das auf dem Korruptionsindex von Transparency International auf Platz 105 von 180 liegt, versickert in dubiosen Kanälen.

Doch auch die rein militärischen Kriegswaffen, die unaufhörlich acht- und sorglos geliefert werden, landen immer häufiger bei Terroristen oder Kriminellen: Erst kürzlich hat der Bundeswehroberst a.D. Ralph Thiele, der Vorsitzende der Politisch-Militärischen Gesellschaft, festgestellt: „Die Rüstungsexporte in die Ukraine sind nach der derzeitigen Praxis naiv und allem Anschein nach auch fahrlässig“, weil das Land „ein bedenklich korruptes System“ habe. Mit den bisherigen Liefermodalitäten nehme die Bundesregierung das Risiko in Kauf, die organisierte Kriminalität zu befeuern, so Thiele. Waffenschmuggel sei „das Steh-auf-Männchen schlechthin in Kriegen“. Bereits heute höre er aus rumänischen und ungarischen Sicherheitskreisen, dass in der Grenzregion seit 2022 eine hohe Aktivität beim Waffenschmuggel herrsche. „Um dem entgegenzuwirken, sind eine bessere Aufsicht sowie eine internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Schmugglernetzwerken erforderlich. Es gilt, die Kontrolle von Geld- und Waffenflüssen zu verbessern, bevor es zu ernsten Sicherheitsvorfällen kommt“, fordert er.

Eldorado für die globale Mafia

Der Mafia-Experte Sandro Mattioli erklärte, die berüchtigten internationalen Organisationen und Clans, auch in Italien, würden mit erhöhter Aufmerksamkeit auf Kriegsschauplätze schauen, da sie selbst “immer Waffen braucht” und am – sogar die Margen des globalen Drogenhandels in den Schatten stellenden – Schwarzmarkt mit Kriegsgerät aktiv partizipieren wolle. Der italienische Staatsanwalt und Mafia-Jäger Nicola Grader warnte aus demselben Grund bereits zu Beginn des Ukraine-Krieges vor unkontrollierten Waffenlieferungen: „Nach dem Jugoslawien-Krieg wurden Kalaschnikows und Bazookas der kalabrischen ‘Ndrangheta verkauft. Heute liefern wir Waffen in die Ukraine, die zehnmal so potent sind wie eine Bazooka“, zeigte er sich fassungslos.

Beweise, welches Schindluder hier betrieben wird, gibt es reichlich – auch wenn diese natürlich nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Im Juni 2024 beschlagnahmten ukrainische Strafverfolgungsbehörden ein Flugabwehrgewehr, ein US-Maschinengewehr und ein hochwertiges US-Automatikgewehr, die zwei aktive Militärangehörige auf dem Schwarzmarkt verhökern wollten. Auch eine 23-mm-Flugabwehrkanone SU-23 (!) wurde für 7.500 US-Dollar angeboten. Im August 2024 wurden 72 Pistolen, 20 Sturmgewehre, 29 Granaten und fast 49.000 Schuss Munition beschlagnahmt. Und sogar mehrfach beschlagnahmte auch die spanische Hafenpolizei bei lateinamerikanischen Drogenbanden Waffen, die aus vom Westen an die Ukraine gelieferten Beständen stammen. Jeder einzelne dieser alarmierenden Fälle müsste eigentlich zum sofortigen Stopp aller Waffenlieferungen und zur sofortigen Einleitung umfassender Untersuchungen führen. Doch nichts davon passiert – im Gegenteil: Als gäbe es kein Morgen, wird immer mehr Kriegsmaterial, Munition und vor allem auch kritisches militärisches Know-how an ein hochkorruptes, teilweise staatskriminelles Regime geliefert, das längst als Drehscheibe des illegalen Waffenhandels berüchtigt ist. Dass womöglich am Ende auch die Waffen, die Deutschland liefert, für Anschläge in Deutschland gegen Deutsche eingesetzt werden, gehört dabei zu den fahrlässig in Kauf genommenen Kollateralfolgen. Auch unter diesem Aspekt erweist sich die besinnungslose Aufrüstung dieses Landes als epochaler Fehler.

14 Antworten

  1. @Immer mehr vom Westen gelieferte Kriegswaffen verschwinden spurlos
    wenn sie weg sind, müssen sie neu bestellt werden.
    Die USA liefern, Deutschland zahlt !

    22
    1. Um es mit Harbeck zu halten: Die verschwinden nicht, jedenfalls nicht spurlos , die braucht nur jemand anders dringender, der das nötige Kleingeld hat.

    2. die lwaffen aus dre ukraine landen alle für gutes geld wieder in deutschland…jeden tag… berlins unterwelt lässt grüßen… werden noch gebraucht wenn §20 grundgesetzt absatz 4 -eintritt… lies mal nach und denke nach…

      1. Ist schon klar dass sich in Gegenden, in die sich die deutsche Polizei nicht mehr zu gehen traut, so einiges unter den Betten der dort Lebenden stapeln dürfte.

        Aber unsere Behörden sind zu blind oder zu leichtgläubig um das auch nur zu glauben.
        Den Schaden wird die Leid geplagte Bevölkerung tragen müssen wenn diese „Gäste“ erstmal der Meinung sind es wäre an der Zeit den Laden zu übernehmen!

  2. Müsste doch langsam jedem Idioten klar sein! Hier ausgenommen sind die Regierungsmitglieder, denn die merken nichts mehr!

    10
    1. Oh doch! Die merken was!

      „… Vor allem das Ausmaß der Korruption in dieser in der nördlichen Hemisphäre beispiellosen Kleptokratie hätte eigentlich von Beginn an die Einhaltung einer erheblichen Distanz und gesundes Misstrauen notwendig gemacht….“

      DAS hat die europäischen und vor allen Dingen unsere Regierung durchaus interessiert , sind sie doch auch irgendwo so arme Leute dass sie hier und da etwas abzwacken müssen , und wo würde das besser gehen als mit einem hochkorrupten Partner?

      Schließlich will nicht nur Selinski ausgesorgt haben und seine Entourage , sondern auch sämtliche Sonderbeauftragten , NGOs und letztendlich besorgte Politiker.
      Wir wollen nicht vergessen: irgendwann sind in Deutschland wieder lästige Wahlen, und wer dann nicht mehr im Bundestag sitzt kommt eben vor Hunger nicht mehr in den Schlaf.
      Das muss, nach all der nachhaltigen Arbeit in der Ukraine , irgendwie honoriert werden, all die Nerven aufreibende Heuchelei , die gespielte Besorgnis, die Tränen der Trauer über zerbombte Kinderkrankenhäuser , das zerrt schon an der Substanz , da muss wenigstens etwas hängen bleiben…

  3. Hört endlich auf dem Komiker ohne Mandat Waffen und Munition von unserem Steuergeld zu liefern. Der Krieg wäre sehr schnell zu Ende… Trauerspiel hoch drei!….Arme Ukrainische und Russische Mütter, die haben ihre Söhne für nichts und wieder nichts verloren.

    Die Ukraine ist am Ende. Die einzige Chance eine beschränkte Souverenität zu bewahren (keine NATO-Mitgliedschaft, Freundschaft mit Russland) ist, wenn jetzt so bald wie möglich Verhandlungen beginnen. Krim und Donbass sind verloren. Je länger verzögert, desto wahrscheinlicher, dass Ukraine eine Teilrepublik der RF. wird. Dann ist das ganze Land für den „Wertewesten“ verloren. Mitsamt Milliarden Schulden, die abzuschreiben sind. Man braucht kein Experte zu sein, um das einzusehen.

    21
    1. @Die einzige Chance eine beschränkte Souverenität zu bewahren
      wenn es da eine unabhängige Regierung gäbe, die die Interessen der dortigen Bevölkerung vertreten will !
      Aber genau das gibt es ja nicht – es ist eine US-Vertretung, die die Zerstückelung und Unterwerfung Russland anstrebt, die Ukrainer sind da nur Humanmaterial, das dort verbraucht wird.
      Das Opfer bringen die USA doch gerne, wenn es ihren Interessen dient. Das ist ihnen ganz Europa wert, wenn sie damit ihre full-spektrum-dominance weiter bringen!

  4. Einer der höchsten Geheimdienstoffiziere der Ukraine, von Selenski im März 2022 gefeuert und seither mit dem Tode bedroht, packt aus Andrei Naumow!

    Ein Compact TV exklusiv Interview über die korrupte Regierung der Ukraine:

    Folter und Mord Selenski-Überläufer packt aus

  5. Naja US-Waffen sind nun einmal überall beliebt und in der gesamten Welt zu finden wo es brodelt und kracht. Egal ob im 1&2WK oder dann im kalten Krieg. Gerade nach dem Wegfall der UDSSR und des Warschauer Paktes da waren überall plötzlich in ehemaligen Ostblockstaaten Arsenal von Uncle Sam da. Sinn und Zweck der Sache ist es das die Produzenten von Übersee so all ihre Rüstungsprodukte schneller los sind als ein Sportwagen damit das Ziel die ewige Flamme des Krieges auf dem Planeten nie erlöscht wie Ares es wollte. Hades freut sich wenn Neuzugänge kommen in sein Reich der Verdammnis. Es ist schlicht und einfach ein machtgieriger Olymp wie bei Hercules& Xena doch der Großteil weis nichts mehr von dieser Top-Serie da sie zu alt sind mit dem woken Bild des Einweltmenschen unterm Regenbogenfetzen. Die Götter waren korrupt und haben alles versucht um den anderen buchstäblich auszustechen nur um den anderen zu beerben. Wer einen Platz ergatterte der hatte ihn nicht lange und der Kampf ging weiter bis zum letzten Außerwählten bis er Luft war. So sieht auch im Hier& Jetzt der Kampf der Pinocchio-Dumbos aus unterm Sternenbanner. P.S eine Badekappe bitte….;-) Oskar und Anne wollen es so;-) mfg

  6. Finanznot
    Die EU-Kommission will den EU-Ländern die Aufnahme von Krediten für Kiew vorschlagen
    Politico hat am Montag berichtet, die EU-Kommission wolle den EU-Ländern die Aufnahme von Krediten für Kiew vorschlagen, was den meisten EU-Ländern jedoch missfalle, weil sie den weiterhin auf den „Reparationskredit“ setzen, der bisher an Belgiens Regierung scheitert.
    https://anti-spiegel.ru/2025/die-eu-kommission-will-den-eu-laendern-die-aufnahme-von-krediten-fuer-kiew-vorschlagen/

  7. korruption in der ukraine auf platz 135

    ebenso muß man mit erschrecken feststellen, das jegliche distanz unserer politischen führer abhandengekommen ist, man umarmt sich – küßt sich – tätschelt sich, milliarden, die hier dringend benötigt werden, in ein faß ohne boden zu werfen.

    europa ein einzig trauerspiel – uns steht eine alptraumhafte zukunft bevor

Beiträge via Mail erhalten

[jetpack_subscription_form show_subscribers_total="false" button_on_newline="false" custom_font_size="16px" custom_border_radius="0" custom_border_weight="1" custom_padding="5" custom_spacing="0" submit_button_classes="" email_field_classes="" show_only_email_and_button="true" success_message="Sehr schön! Es wurde gerade eine E-Mail versandt, um dein Abonnement zu bestätigen. Bitte öffne diese E-Mail jetzt und klicke auf „Folgen bestätigen“, um dein Abonnement zu starten."]