Die Wiederauferstehung des Feudalsystems

Die Wiederauferstehung des Feudalsystems

Herren und Unterdrückte: Ein uraltes Menschheitskonzept (Symbolbild/Repro:Imago)

Wer heute gemäß der Vision „Sie besitzen nichts und sind glücklich“ Eigentum zu unnötigem Ballast und Besitzlosigkeit zu Freiheit erklärt, schaufelt sein eigenes Grab. Besitz macht zwar nicht automatisch glücklich, aber es verleiht eine gewisse Sicherheit. Wer nichts besitzt, ist auf Gedeih und Verderb von der Gnade anderer abhängig. Die Besitzlosigkeit der Mönche und die Ehelosigkeit der Priester waren Strategien des Kirchenkonzerns, die Angestellten in Abhängigkeit zu halten. Stadtluft machte im Mittelalter nur denjenigen frei, der innerhalb der Stadtmauern etwas besitzen konnte.

Am Anfang jeder Unterwerfung steht daher immer die Formulierung eines Besitzanspruchs. Auf alles. Wer nichts mehr besitzt, kann bestenfalls noch seinen eigenen Leib als Eigentum reklamieren. Ohne Besitz ist das Recht auf eine eigenständige Existenz dahin. Wer nichts mehr besitzt, ist nicht „glücklich“, sondern Eigentum eines anderen. Das war der Masterplan skandinavischer Ritter und gieriger Mönche vor 1.000 Jahren. Das ist heute der Masterplan der Globalisten. Für alle Produktionsmittel müssen die Unterworfenen Nutzungsentgelte oder Lizenzgebühren entrichten oder kurzlebige Güter exklusiv bei ihren Beherrschern einkaufen. Selbst für das Bett der Hochzeitsnacht konnte ein Grundherr eine Gebühr einfordern, wenn er nicht gleich die Braut als Sachleistung vorzog. Bei Verstößen drohten drakonische Strafen bis hin zur Deportation oder Hinrichtung.

Schutz war immer ein leeres Versprechen

Die Beherrschung anderer Menschen mit Abschöpfung deren Wirtschaftsleistung funktioniert seit Tausenden von Jahren nach dem gleichen Prinzip und entspricht dem Vorgehen der Mafia: Zunächst werden die Betroffenen unter Androhung von Sanktionen jeglicher Art entmündigt, entrechtet und enteignet. Dann zwingt man sie, mehr oder weniger große Anteile ihrer Einnahmen an ihre Beherrscher abzuführen – ohne Anspruch auf eine Gegenleistung jenseits eines vagen Schutzversprechens. Ob heute Schutzimpfungen oder Schutzgeld in der mittelalterlichen Feudalgesellschaft: Schutz war immer ein leeres Versprechen, für das Bedrohungen jeweils erst geschaffen wurden. Damals organisierte man Überfälle; heute tun es auch Krankheiten.

Vor einem Jahrtausend war die Normandie die Keimzelle der expansiven neuen Feudalgesellschaft, die die Bevölkerung weitgehend enteignete. Von dort eroberten die aus Skandinavien zugewanderten Normannen 1066 England und in der Folge den Kontinent über die Wasserwege. Sie inszenierten sich als neue „adelige“ Oberschicht mit Freibriefen der Kirche. Nachdem sich die Europäer über Jahrhunderte wieder ihre Rechte erkämpft hatten, nimmt seit dem Ende des 19. Jahrhunderts eine angloamerikanische Variante des Feudalsystems Gestalt an. Auch dieser Neokolonialismus kennt Eigentum nur für sehr wenige, aber Nutzungsentgelte für sehr viele. Die hohen Kriegsschulden aus zwei Weltkriegen machten eine feindliche Übernahme möglich. Die Landung alliierter Truppen unter Führung der USA 1944 in der Normandie unter dem Codewort „Operation Overlord“ (Operation “oberster Lehnsherr”) zeugt von Geschichtsbewusstsein.

Kadavergehorsam statt Spielregeln

Die Vorgehensweise ist heute unpersönlicher und weniger blutig. In der Konsequenz besteht zwischen der totalen wirtschaftlichen Abhängigkeit eines Untertanen in Feudalsystem, im Absolutismus oder dem in Gang gesetzten “Great Reset” mit digitaler Totalüberwachung kein Unterschied. Die modernen Mechanismen zur Kontrolle Abhängiger sind nur eine Neuauflage. Nicht umsonst führte man in der Hierarchie der Software die Begriffe „Master“ und „Slave“ ein. Unabhängig davon, wie sichtbar Gewalt und deren Androhung ist, haben militärische Strukturen soziale Beziehungen ersetzt. Für die Unterworfenen ist jede Selbstbestimmung untersagt. Kadavergehorsam hat verbindliche Spielregeln abgelöst. Geändert hat sich lediglich das Erscheinungsbild der Militarisierung. Bestimmten früher Festungen, Burgen, Türme und Mauern die Landschaft, sind es heute Sende- und Empfangsanlagen, Überwachungskameras und das Monitoring möglichst vieler Lebenszeichen. Ziel ist das Vordringen bis in die Gedankenwelt, um eine zukünftige Unbotmäßigkeit der Untertanen bereits vor einer Handlung im Keim ersticken zu können. Ein Mensch mit einem implantierten Chip ist schon keine Utopie mehr.

Wenn neue Herren ihren Anspruch überhaupt begründen, dann geschieht die Inbesitznahme immer in höherem Auftrag: Man hätte das Land samt Bewohnern als Leihgabe oder Geschenk erhalten. Dafür wurden vor allem von der Kirche jahrhundertelang gefälschte Dokumente erstellt und archiviert. Kühn sprach man sich mit der „Konstantinischen Schenkung“ gleich das gesamte Abendland zu. Daraus leitete man den Anspruch auf ganze Staaten, Landstriche bis hin zur kleinsten Hufe ab. Ein anderer Legitimationsversuch basiert auf der Vorspiegelung, man wäre mit der Aufgabe betraut, Gutes zu tun. Ob ein höheres Wesen oder eine moralische Verpflichtung – am Anfang stand dabei immer eine Lüge. Jeder Widerstand gegen diese Vorspiegelung falscher Tatsachen wurde und wird mit Gewalt geahndet.

Mangelnde Kraft zum Umsturz

Eine weitgehende Entwaffnung der Bevölkerung war immer Teil einer autoritären Herrschaft, um eine Rebellion gegen den Status quo der Ausbeutung zu verhindern. Die fortschrittlichste Waffentechnik war ohnehin immer dem staatlichen Militär vorbehalten. Ob früher Mistgabeln, Äxte und Sensen gegen Musketen oder heute Pflastersteine gegen Maschinengewehre, Panzer und Drohnen. Kriege gegen autoritäre Herrschaftsformen waren nie zu gewinnen. Aufständen war dann Erfolg beschieden, wenn das Militär von der Fahne ging und sich auf die Seite der Unterdrückten stellte.

Die Sicherung der Macht beruhte schon immer auf einer gesundheitlichen Beeinträchtigung der Untertanen. Wer von morgens bis abends körperlich schwer arbeiten musste, um sein Überleben zu sichern, dem fehlte schlichtweg die Kraft für einen Umsturz. Herrschten noch dazu Nahrungsknappheit und ein Mangel an gesunden Lebensmitteln, wirkte die Entkräftung noch umfassender und die Lebenszeit verkürzte sich. In der heutigen Freizeitgesellschaft schreckt man nicht mehr vor einer Kombination ungesunder Lebensmittel, Drogen und medizinischen Maßnahmen zurück, um die Gesundheit der Untertanen hinreichend zu beschädigen und deren Zahl zu begrenzen.


Dr. med. Gerd Reuther, Autor und Universitätsdozent in Wien, ist der meistgelesene Medizinaufklärer und Medizinhistoriker im deutschsprachigen Raum. Dr. phil. Renate Reuther ist Historikerin. Nach einer vom Kopf auf die Füße gestellten Seuchengeschichte („Hauptsache Panik“) und einem Essayband („Wer schweigt, hat schon verloren“) ist “Die Eroberung der Alten und Neuen Welt – Mythen und Fakten“ ihr dritter gemeinsamer Beitrag zu einem vorurteilsfreien Denken. Außerdem erschienen von ihnen „Hauptsache krank?“ und „Letzte Tage“.

 

15 Antworten

  1. Na, denn: Lieber reich und gesund als arm und krank! Geld schadet nur dem, der keines hat! Außerdem kenne ich niemanden, der ohne Geld glücklich ist! Niemanden!

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  2. Geld allein macht nicht glücklich, aber es ist besser, in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn.
Marcel Reich-Ranicki, Literaturkritiker
    Geld allein macht nicht glücklich. Aber es gestattet immerhin, auf angenehme Weise unglücklich zu sein.
Jean Marais, französischer Schauspieler
    Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu.
Danny Kaye, amerikanischer Schauspieler
    Geld allein macht nicht glücklich, aber es hilft.
    Unbekannt

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  3. und wer hat die Saubande gewählt die uns dahin bringt? Die 80% Malledoofen Eimerweinsaufer und die Nichtwähler.
    Jedem die Regierung die er haben will und damit verdient.

    1. “wer hat die Saubande gewählt die uns dahin bringt? Die 80% Malledoofen Eimerweinsaufer und die Nichtwähler.”

      @Guy Fawkes, ich musste etwas schmunzeln bei dem Kommentar. Die Nichtwähler haben diese Saubande gewählt? Also ich bin ein Nichtwähler und habe ganz bewusst nicht gewählt. Wie seit über 20 Jahren nicht. Also habe ich auch mit dieser Saubande nichts zu tun. Ich lebe auch gar nicht in Schland – wozu also wählen?

      Eine Wahl zwischen Pest und Cholera, in einem besetzten Land, ist nun mal keine Wahl. Gäbe es auch nur eine einzige Partei in der BRD, oder wenigstens eine Gruppierung, die offen sagt dass es Zeit ist, den Besatzungszustand zu beenden und das Volk wieder eine eigene Verfassung abstimmen zu lassen – sie hätte meine Stimme. Da gibt es aber keine einzige Partei die das macht. Und die Bunzelbürger interessiert es nicht. Daher stimme ich voll zu: Jedem die Regierung die er haben will und damit verdient.

      Wobei das für Nichtwähler ja leider nicht geht, denn wer nicht wählt, hat leider nicht das Glück, keine Regierung vor die Nase gesetzt zu bekommen, die ihn dann aussaugt. Ich habe keine gewählt und will auch keine, und komme auch ohne Politiker die ich finanzieren muss ganz ok im Leben aus.

  4. Zitat:
    “Stadtluft machte im Mittelalter nur denjenigen frei, der innerhalb der Stadtmauern etwas besitzen konnte.”

    Auch nur dann, wenn die Adresse nicht zu begehrt war. Etwa im Hochstift Bamberg hatte eine überwältigende Mehrheit der Opfer der “Hexenverfolgung” die gleiche Adresse: Die “Lange Straße”.
    Die lange Straße war einfach die Durchgangsstraße, die das Kaff in zwei Hälften teilte und die alle passieren mußten, die auf der Durchreise waren, selbst Hitler auf dem Weg zu den Parteitagen in Nürnberg. Erst später gab es Umgehungen und Autobahnen.
    Verständlich, daß die Häuser und Geschäfte entlang der Straße hochpreisig und sehr begehrt waren.
    So hat die Kirche, samt Fürstbischof und verkommener Richter- und Beamtenschaft in ihrer unendlichen Güte ermöglicht, daß sich Delinquenten freikaufen konnten.
    Nämlich der Kirche und ihrem parasitären Hofstaat alles vermachen, um dann weder gefoltert, noch verbrannt zu werden, sondern gütigerweise “nur” geköpft.
    Das war fast überall so, aber in Bamberg wurde es extrem detailliert dokumentiert. Aufarbeitung gab es etwa ab 2008, gerademal 400 Jahre später, es besteht also noch Hoffnung für Corona-Aufarbeitung.
    In Zahlen:
    Europa ohne DE: 25.000 Opfer der Hexenverfolgung (direkte Phase). Gebiet des heutigen Deutschlands: Ebenfalls 25.000!
    Heute geht das etwas anders, aber ist durchgängige Praxis immer noch. Man beachte dabei das Gewese um Grundschuld und Co, sowie der Volks- Raiffeisenbanken, oder Spaßkassen.
    Oder Dokus, wie etwa “Plötzlich ist das Haus weg”.
    Demnächst dann über absurde Auflagen, die nicht einhaltbar sind. Deutschland war niemals das, was man ihm verklärend nachsagt!
    Merke:
    Solange man mir sogar die Farbe meiner Wohnungstüre vorschreiben kann, gibt es kein Eigentum. Und solange man mir Kredite nach Linientreue wieder entziehen kann, bzw. über andere juristische Winkelzüge sogar bezahlte Immos einheimsen kann, erst recht nicht.
    Feudalismus war nie weg! Man hat ihn nur eine Weile nicht so exzessiv ausgelebt.

    1. Genau, solange Grundsteuer zu zahlen ist und die Bank die Immobilie bewertet bzw. abwerten kann , wenn es um Kredite geht oder Eigentuemerversammlungen bestimmen, gibt es kein Eigentum oder Freiheit.
      Steuern soweso, denen entkommt man nicht und die sind heute weit aus hoeher als im Mittelalter

  5. Sklaverei, Leibeigenschaft und Unfreiheit gab es schon vor tausenden von Jahren, in Ägypten, Persien, China, dann in Europa mit Griechenland, Rom und den entstehenden Staaten – und irgendwie, wenn auch größtenteils erheblich gemildert an immer noch vielen Orten – bis heute.

    Neu ist allerdings, dass sich nach großen Revolutionen (Bauernkriege; Revolutionen in England und Frankreich) nun sich selbst-benennende Demokraten aus der Parteienzüchtung wie Adelsgeschlechter früherer Zeiten aufführen. Mit der selbstverständlichsten Arroganz und Ignoranz blicken die Neu-Absolutisten kraft Parteienherrschaft auf „ihr untertäniges Volk“ herab und werden nicht satt, sich immer neue Privilegien zu verschaffen. Gerade so, als seien bereits alle Formen von Demokratie abgeschafft und sie die einzig von einem Gott eingesetzten unabsetzbaren Stellvertreter.

    Wer in einer Demokratie den Volkswillen nach- und ausdrücklich in nahezu allen Belangen missachtet, kann gewiss kein Demokrat sein und seine Herrschaftsform auch nicht mehr als demokratisch angesehen werden. Der Begriff ist überholte Makulatur.

  6. Völlig korrekte Einschätzung. Vom feudalen Adel wird immer in der Vergangenheitsform gesprochen, so als ob die über die Jahrhunderte einfach so verschwunden wären. Humbug! Jede dieser Familien hat natürlich ihren Reichtum über Generationen verteidigt oder ausgebaut. Heute sind sie aber absolut im Hintergrund. Sie leiten die Geschicke der Menschheit wie vor tausend Jahren. Ihre Burgfürsten und Steuereintreiber sieht man, Politiker, Verbandsführer und Banker.

    1. Eine Gruppe von Elitisten und reichen Familien beherrscht ungewaehlt die Welt heutzutage zu sehen am WEF, WHO, UNO usw.
      Interessantes, controverses Buch : “Die 13 satanischen Blutlinien” von Robin de Ruiter.
      Unter anderem schreibt er vom Ende des Individialismus,.

  7. In hunderten von Kommentaren unter Artikel, die den vermeintlich unkoordinierten Wahnsinn unserer ReGIERung, sprich der vom WEF platzierten Young-Global-Leaders oder einfach nur bis ins Mark korrupten Politiker, habe ich genau darauf hingewiesen: Es hat Methode, die den Bürgern abgepressten Steuergelder sinnlos zu verpulvern und zu verbrennen! Es folgt den Zielen des Great-Reset, den Menschen die individuelle, motorisierte Mobilität so weit wie möglich zu vergällen. Es ist gezielte Absicht, den gesellschaftlichen und familiären Zusammenhalt durch Massenmigration und Globo-Homo zu zerstören und den Menschen alle Orientierung und jeden Halt zu nehmen. All diese Maßnahmen, bei denen sich jeder normal denkende Mensch fragt, von was für Vollidioten und Falchpfeiffen wir regiert werden, passen als Puzzleteile exakt in das Muster, welches uns der Great-Reset vorzeichnet: Unendlicher Reichtum und Luxus für die superreichen Superschurken (WEF-Oligarchen) – und der Rest der Menschheit kann in 15-Minuten-Ghettos dahin vegetieren, sich von Insektenpaste aus der Tube ernähren und hat gefälligst – totalüberwacht! – besitzlos glücklich zu sein. Orwells 1984 ist jetzt!
    Unsere Kinder werden uns dafür hassen, diese Transformation zugelassen zu haben (falls die Mainstream-Medien nicht jede Erinnerung an Freiheit und Selbstbestimmung vergangener Zeiten auslöschen…)

  8. Ebenso erschütternd, was die lieben ‘Klima-Schützer’ im hessischen Vogelsberg angestellt haben: Dort stehen sie dicht an dicht, verschandeln die Landschaft, schreddern Vögel und Insekten und entziehen der Luft die Bewegungsenergie, was zu Dürren an dem einen Ort und zu Starkregen Andernorts führ.
    Es ist eine Katastrophe, wie sehr diese alte, einstmals malerisch schöne Naturlandschaft vernichtet wurde: Wohin das Auge blickt: Windkraftanlagen – welche allerdings erstaunlicher Weise die meiste Zeit stillstehen – oder von Motoren angetrieben ganz langsam drehen, damit die Lager der Rotoren sich nicht festfressen. Und wenn sie tatsächlich mal vom Wind getrieben laufen, verursachen sie Schattenschlag und Infraschall, von denen man auf die Dauer krank wird.
    Früher haben die Umweltschützer um jedes Glockenblümelein gekämpft – heute sehen sie tatenlos dabei zu, wie diese dreiflügeligen Monster mitten in extra gerodete Flächen mitten im Wald gebaut werden. Einfach genial, den sinnvollen und notwendigen ‘Umweltschutz’ mit dem völlig sinnfreien und wahnhaften ‘Klimaschutz’ zusammen zu werfen.

  9. Sklaverei, Ausbeutung, Unterdrückung von Mehrheiten, etc. scheinen fester Bestandteil, ja anscheinend sogar das Fundament, jeder “höheren Zivilisation” zu sein.
    Isoliertes Geschimpfe auf “die da oben” greift in der Hinsicht aber trotzdem zu kurz, denn die WAHREN Schuldigen an solchen Verhältnissen sind nach meiner Meinung die willigen Helfer der Obrigkeit – und gerade diese kommen offenbar IMMER ungeschoren davon, weil sie in dem “oben-unten”-Schema immer wieder ausgespart werden. So zum Beispiel ja auch in der Bildbeschreibung: Dort ist nur die Rede von Herren und Unterdrückten – das bewaffnete Militär, das den Herren quasi “den Weg freikloppt” bleibt offenbar der weiße Fleck, den niemand sieht.
    Ich wage die These, dass es in naturnahen Kleinstgesellschaften anders laufen würde. Wenn da ein Urg zum Gronz sagen würde: ab heute lieferst Du mir alle deine gesammelten Maden und Früchte ab, weil ich halt besser/schöner/größer bin als du und dafür bekommst du ein Zehntel davon zurück – da gäbs dann vermutlich kurz mit der Keule eins auf den Schädel, alle Umstehenden aus dem Stamm würden applaudieren und Ruhe wärs wieder…

    1. Das Dumme ist nur, dass sich heute die eine Seite mit Keulen, Steinen und Mistgabeln bewaffnen müsste und die andere dagegen schon längst mit gepanzerten Fahrzeugen, Maschinenpistolen, Sprengsätzen, Gewehren, Schutzanzügen etc. bewaffnet ist.
      Mit Kämpfen wie in früheren Zeiten wird das sicher nix! Da ging’s wenigstens noch mit Mistgabel gegen Vorderlader oder Säbel.
      Wir leben heute schließlich in einem “starken Staat”! Und das wäre im Prinzip ja auch so in Ordnung, wenn es gegen Banden oder Verfassungsumstürzler ginge …
      Man kann aber mal vorausschauend “notieren”, was zu notieren ist. Man weiß ja nie – und Wunder gibt es immer wieder, wie die Schlagerweisheit zu besingen weiß.

      Demokratie heißt einfach: Nach der Wahl 4 oder 5 Jahre regierungsamtliche Narrenfreiheit. Keine Verantwortung für irgendwas. Keine Haftung für irgendwas. Neuerdings sogar keine Antworten auf irgendwas.
      Kurz: Mit einem Amtseid für nichts von alledem.

      Es ist schon rührend, wenn ich als Titel z.B. bei Tichys Einblick lese: “Warum tun sie das?” Noch fragt niemand laut: “Warum dulden wir das?”