„Energiewende“: Einmal von Deutschland nach Australien und zurück

„Energiewende“: Einmal von Deutschland nach Australien und zurück

Windturbinen nahe Silverton, rund 25 Kilometer von Broken Hill entfern (Foto:Imago)

Von der australischen Wüste bis ins vormalige Industrieland Deutschland zeigt sich dieser Tage einmal mehr, was man bei klarem Verstand schon längst weiß: Mit Strom aus Windrädern und Siliziumbrettern kann nicht einmal eine Kleinstadt mit 3.600 Sonnenstunden pro Jahr zuverlässig versorgt werden, geschweige denn eine Industrienation mit weit ungünstigeren klimatischen Bedingungen. Es war vor ziemlich genau 30 Jahren, als ich vom australischen Adelaide zu einer Busfahrt durch den südlichen Teil des Kontinents aufbrach. Erst im Laufe der Reise wurde mir klar, wie groß dieses faszinierende Land ist. Nach den ersten fünfhundert Kilometern im Greyhound erreichten wir einen Ort, dessen Namen mir von geglückten spätpubertären Aktienexperimenten her bekannt war: Broken Hill. Das Städtchen ist von weitem vor allem durch große Abraumhalden und Minentürme in der platten, rötlichen Wüste erkennbar.

Im benachbarten Silverton wurde im Jahr 1885 die Broken Hill Proprietary Company Limited gegründet. Heute ist die BHP Group Limited eines der weltweit größten Bergbauunternehmen. Aus Silverton wurde nach einem kurzen Silberrausch, der um die dreitausend Einwohner mit sich brachte, wieder eine Geisterstadt, in der gegenwärtig nur noch um die 50 Menschen hausen. Denn bald wurden in Broken Hill selbst deutlich ergiebigere Erzvorkommen entdeckt; neben Silber wird dort bis heute hauptsächlich Blei und Zink abgebaut. Seit 2018 ist nördlich von Silverton ein Windpark mit 58 Windkraftanlagen und einer Nennleistung von 200 Megawatt in Betrieb. Die einprägsamste Erinnerung war damals die weißen Kniestrümpfe, oben fünf Zentimeter breit umgeschlagen, die das Buspersonal in Broken Hill zusammen mit kurzer Hose, Kurzarmhemd und Krawatte trugen: Züchtige, dicke Wolle bis zum schamlos entblößten, haarigen Knie, bei geschätzten zweiunddreißig Grad im Schatten.

Igittigitt-Diesel-Generatoren heiß begehrt

Wie viele andere Verwaltungsorgane der westlichen Hemisphäre wurde auch der Stadtrat von Broken Hill die fette Beute des Klimawahns. In einem Fünfjahresplan dokumentierte das Stadtparlament seinen Geisteszustand. Dutzende Maßnahmen sollen u.a. für den Endsieg in Sachen “100 Prozent Klimaneutralität” sorgen. Wie gut das funktioniert, zeigte sich, als am Donnerstag, dem 17. Oktober, ein Gewittersturm sieben verrostete Masten der einzigen Überlandleitung zerstörte, die Broken Hill an das australische Stromnetz anbindet. Zunächst waren offenbar “nur” 10.000 Einwohner der weiteren Umgebung von dem einsetzenden Stromausfall betroffen.

Ein Igittigitt-Diesel-Generator aus den 1980er Jahren erhielt in Broken Hill die Energieversorgung zunächst einigermaßen aufrecht – aber eben nur für drei Tage. Allein der Aufsichtsbehörde ist es zu verdanken, dass der Generator überhaupt noch bereitstand; der Energieversorger selbst hatte das, dank neuester Technik, für unnötig gehalten. Doch am Montag, dem 21. Oktober, war es dann auch mit der Notversorgung des Städtchens selbst vorbei. Das Aggregat gab wohl seinen Geist auf, und ein weiterer Ersatzgenerator war nicht einsatzfähig.

Auf einen Schlag „100 Prozent klimaneutral”!

Immerhin war die Stadt damit, bis auf den Autoverkehr, auf einen Schlag “100 Prozent klimaneutral”! Doch die Sektkorken knallten trotzdem nicht. Bei Temperaturen um vierzig Grad fällt es ohne Strom auch recht schwer, den Sekt kaltzustellen. Restaurants und Geschäfte stellten ihren Betrieb ebenso ein wie alle drei Erzminen in der Umgebung. Ein dank ausgefallener Klimaanlage verschwitzter Kinobetreiber berichtete über seine Not: In kurzer Zeit liefen Schäden im Millionenhöhe auf, und insgesamt 20.000 Einwohner waren tagelang ohne Strom. Kleinere Igittigitt-Verbrenner-Generatoren wurden eilig herbeigeschafft und angeworfen, um wenigstens einzelne Einrichtungen mit Strom zu versorgen. Auch Gaskocher und Taschenlampen erwiesen sich bei der Flucht aus der hunderprozentigem Klimaneutralität als begehrt und hilfreich.

Nun gibt es bei Broken Hill nicht nur die genannte Windfarm von Silverton mit 200 Megawatt Leistung, sondern auch noch eine Solarfarm mit 50 Megawatt. Nach dem Sturm schien die Sonne auch gleich wieder. Das “Erneuerbare-Energien”-Paradies Broken Hill verfügt darüber hinaus auch noch über einen hochmodernen Batteriespeicher mit 100 Megawattstunden Kapazität. Insgesamt wurden in den letzten Jahren um die 650 Millionen Aussie-Dollars, rund 400 Millionen Euro, in die Infrastruktur von Broken Hill investiert. Das Problem ist, dass diese astronomisch teure Infrastruktur nicht einmal dazu in der Lage ist, Strom in der Stabilität zu erzeugen, die auch nur ein kleines Stadtnetz benötigt. Stromerzeugung und Stromverbrauch müssen in einem Stromnetz ständig ausbalanciert werden, da sonst Über- oder Unterspannungen entstehen, die angeschlossene Geräte und Netzinfrastruktur zerstören können. In einem solchen Fall wird das Netz zur Schadensverhütung heruntergefahren und die Versorgung fällt aus.

Goldene Nasen für windige Investoren

Es ist eine jahrzehntelang bekannte Tatsache, dass erneuerbare Energieträger eine doppelte Infrastruktur benötigen, weil sie nicht grundlastfähig sind. Die Rechnung, die die Sonne nicht stellt, stellen dafür die Hersteller und Betreiber der notwendigen Doppelinfrastruktur. Bei der gegenwärtigen Nebelflaute in Deutschland sind dies die Energiekonzerne der Nachbarländer, die uns beispielsweise am 7. November Strom zu sagenhaften 820 Euro pro Megawattstunde verkauft haben – bei einem Endverbraucherpreis von um die 420 Euro pro Megawattstunde, beziehungsweise 42 Cent pro Kilowattstunde. Diese Doppelkosten wurden in Deutschland mit dem vom damaligen grünen Umweltminister Jürgen Trittin und seinem Staatssekretär Rainer Baake propagierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) herbeisubventioniert. Die Regierung Schröder/Fischer setzte dieses im Jahr 2000 in Kraft; bis heute wurde das EEG achtmal novelliert und auch unter den vier von Angela Merkel geführten Regierungen im Kern nicht verändert.

Baake war später erster Direktor der Lobby-Organisation “Agora Energiewende” (bekannt vom Lobby-Skandal in Robert Habecks Wirtschaftsministerium um Ex-Staatssekretär Patrick Graichen), die vom einflussreichen amerikanischen Stiftungs-Aktivisten Hal Harvey gegründet wurde. Die “Zeit” nennt Harvey den “mächtigsten Grünen der Welt”; er war maßgeblich an der Skandalisierung der Diesel-Manipulationen durch VW im Jahr 2015 beteiligt und schwärzte gemeinsam mit Elon Musk das Unternehmen in einem Brief an die kalifornische Umweltbehörde CARB an. Beste Verbindungen unterhält Harvey zu den Investment-Firmen im Silicon-Valley, die sich mit der Energiewende goldene Nasen verdienen. Ob die enormen Investitionen auch für preisgünstigen und zuverlässigen Strom sorgen, ist für die Investoren zweitrangig, wenn ihre Gewinne erst einmal eingefahren und mittels Offshore-Steuerverkürzung maximiert sind. Der erste kalifornische Windmühlen-Rausch endete bereits Anfang der Neunziger mit der Abschaffung der Abschreibungsmöglichkeiten, die ihn ein Jahrzehnt zuvor gestartet hatten.

Höchste Strompreise weltweit

Über das Strom-Debakel in Broken Hill und die Diskussion über den Einstieg Australiens in die Kernenergie gibt es eine sehr aufschlussreiche Video-Doku. Ach ja: Das Prinzip, mit dem in Broken Hill Energie für theoretisch über 100.000 Haushalte erzeugt werden sollte, realiter jedoch die rund 10.000 Haushalte von Broken Hill nachts ins Dunkle und tagsüber ins Heiße geschickt und zusätzliche Millionenschäden verursacht wurden, wird von unserer politischen Elite seit zwei Jahrzehnten auf ein Industrieland mit um die 84 Millionen Einwohnern eins zu eins übertragen. Das offenbar gewollte Ergebnis sind schon jetzt die höchsten Strompreise weltweit und eine Massenflucht der Industrie. Wer die dafür verantwortlichen Parteien weiterhin wählt, findet’s offenbar gut. Da kann man dann nicht mehr helfen.

Sollte doch noch ein überfälliges Umdenken einsetzen, wird es gleichwohl Jahrzehnte dauern, die Folgen dieser Geisterfahrt zu korrigieren. Deutschland wird es ergehen wie Silverton: Als die Quellen des Wohlstands versiegten, wurde Silverton zur Geisterstadt. So wird auch aus Deutschland nach der Deindustrialisierung wohl ein Geisterland werden – jedoch ein bewohntes. Denn anders als in Silverton dürfte sich ein Fortzug für 84 Millionen Einwohner unmöglich gestalten. Irgendwann werden in der Schweiz und in Österreich die Zugbrücken hochgezogen. Was das für das täglich neu auszuhandelnde Zusammenleben im Geisterland bedeutet, will man sich nicht ausmalen. Für Hinweise, was uns vor dieser Dystopie bewahren wird, ist der Autor dankbar.

14 Antworten

  1. @bei klarem Verstand
    das können sie bei gläubigen Philanthropengläubigen nicht erwarten.
    Wie bei allen Religionen ist auch da von dem Unterschied zum Tier keine Rede !

  2. Vom Regen in die Traufe:

    Merz wird als geschmierter Knecht –neudeutsch Lobbyist — des amerikanischen Großkapitals alles tun um zu verhindern dass russische Energieträger und Rohstoffe unsere (nur noch durch Steuergeld am Leben gehaltene) Kurzarbeiter-Industrie vor Abwanderung/Zusammenbruch gerettet werden darf.

  3. Vom Regen in die Traufe:

    Merz wird als geschmierter Knecht –neudeutsch Lobbyist — des amerikanischen Großkapitals alles tun um zu verhindern dass durch russische Energieträger und Rohstoffe unsere (nur noch durch Steuergeld am Leben gehaltene) Kurzarbeiter-Industrie vor Abwanderung/Zusammenbruch gerettet werden darf.

  4. Die Lösung für Broken Hill ist ganz einfach. Patrick Graichen ist derzeit arbeitslos, wenn er nicht für Habeck schwarz arbeitet. Dazu noch Frau Professor Claudia Kemfert und der Doyen der alternativen Energien, Pofessor Quatschnicht.
    Quantas ist berühmt für guten Service. Der Bürgermeister muss nur 3 First Class Tickets nach Deutschland senden. Schon ist das Problem erledigt.

  5. Mein Tipp: VORHER AUSWANDERN!!! Ich bin seit 2019 im sonnigen Süden und laß mir die Sonne auf den Pelz scheinen. Ich hatte noch NIE etwas für rot-grüne Spinner übrig und das wird sich auch nicht ändern. Die Spanier auf dem Festland haben den grünen Irrsinn hautnah zu spüren bekommen, in dem Schutzdeiche und Staubecken zurückgebaut wurden, wegen der Renaturierung. Über 200 Tote werden es diesen Spinnern danken.

  6. Nun, dies wäre mal ein Bericht, der in den unöffentlich unrechlichen Propaganda Bordellen zur besten Sendezeit eine Woche lang jeden Abend in den unterschiedlichen, jedoch geistig gleichmässig minderbemittelten Kanälen ausgestrahlt werden sollte.
    Hallo Habeck Sie Geisterfahrer ,sie nur an sich und ihrem Wohlergehen interssiertem Vetternwirtschaftler was halten Sie denn von solchen Berichten? Ja, ist mir klar das wäre ein Desaster für Ihre kranke Vorstellung wie lange man Bürger im Auftrag anderer Institutionen verarschen kann und es sich dabei auf Kosten der verarschten und dreist belogenen Bürger auch noch wirtschaftlich wunderbar einrichten kann.
    Sie sind einer der Gestalten die ganz sicher eben nicht ungestraft aus dieser Lügennummer herauskommen werden denn mittlerweile werden es immer mehr Bürger die deutlich sehen mit was für einem schäbigen Dilletanten sie es zu tun haben. Ihre gesamte Blase die im Auftrag anderer am Niedergang der BRD und Europas interessierter links grüner Eidbrecher wird diese Quittung von den Bürgern erhalten und seien Sie gewiss, auch ein Umzug in ein evtl südamerikanisches Land (s.Merkel) wird Sie letzten Endes nicht davor bewahren können, dass es Menschen gibt die es nicht vergessen was Sie sich erdreistet haben zu tun!

  7. Die Lösung sind neue Kernreaktoren. Und die kommen mit Gewissheit, sobald die Zahl der Arbeitslosen, Hungernden und Kältetoten eine Mindestzahl erreicht hat. Da wählen auch die meisten Deutschen den grünen Deal ab. Die Frage ist nicht, ob das so kommt, sondern wann.

    1. Und welche Arbeiter sollen denn diese neuen Kraftwerke aufbauen?
      Man bekommt doch heute schon keinen Handwerker mehr und wenn dann muss man Wochenlang warten!
      Habe es gerade mit angeblichen Handwerkern , welche bei mir eine Balkon Sanierung durchführen. 8 QM und diese Penner haben schon seit 4 Wochen nur Mist gebaut. Jetzt der dritte Trupp, der den Mist von den zwei vorherigen weg machen musste! Es sollte jetzt die letzte Beschichtung sein. Und oh Wunder, sie schlug nach einem Tag Blasen!

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    2. Dann ist aber kein Geld mehr da, für die milliardenteuren neuen AKW und keine Zeit mehr für eine Bau- und Genehmigungszeit von in Deutschland 25 Jahren.

  8. Die Berliner Blockdiktatur zeigt völlige Unkenntnis über Marktregularien. Es sollte sich niemand der Hoffung hingeben, nur weil die CDU gegen den 60 Mrd. Deal geklagt und gewonnen hat, dass damit die CDU/CSU eine echte Opposition wäre. Dafür sind noch zu viel Merkel Erblasten noch aktiv (einige Stichworte: Kerntechnikausstieg, Migration, CO2 Betrug usw.).

    Managementversagen spielt sicher eine Rolle. Doch viel wahrscheinlicher ist es, dass mit Flatterstrom auf Dauer kein Geld zu verdienen ist. Flatterstrom macht einfach alles teurer und hat keinen effektiven Wert. Natürlich geht die politische Zwängerei weiter und jeder Geschäftszweig, der am Wahnsinn mitverdienen will, wird subventioniert, MIT UNSEREM STEUERGELD!!!. Die Energiewende ist das ganz grosse politische Versagen. Dagegen könnte nicht mal gutes Management etwas ausrichten.

    Es gibt hier Parallelen zur Covid „Impfung“. Sie wurde als lebensrettend (99% Wirkung??? tatsächliche Wirkung 0,0 %) angepriesen, endete schliesslich in einem beispiellosen Desaster. Es wurden zigMio dieser Giftspritzen eingekauft, und Mio. mussten entsorgt werden, alles auf Kosten der Steuerzahler. Das gleiche passiert mit diesen nutzlosen Windrädern, die meistens stillstehen und einzig die Kassen der Windradindustrie und Landbesitzer füllen. Diese nutzlosen Flatterstrom-Zufalls-Erzeuger, aber auch die E- Mobilität sind teure FLOPPS des „green Deal“ haben keine Zukunft und müssen definitiv verboten werden. Die Entsorgung sollte auf Kosten der grünen und roten LINKEN Blindgänger entsorgt werden.

  9. Das „Projekt Öko-Bewegung“
    Zur Erinnerung dieser Tatsache werfen wir einen Blick in das Buch
    „Mit der Ölwaffe zur Weltmacht“, des im Ölgeschäft aufgewachsenen
    Autor William Engdahl, der eben dort auf Seite 221 schreibt:

    Kapitel: Weltwirtschaft im Rückwärtsgang

    Das „Projekt Öko-Bewegung“

    (…) Anfang der siebziger Jahre begann eine gewaltige
    Propagandaoffensive. Die Materialien stammten von ausgesuchten
    anglo-amerikanischen Denkfabriken. Zuerst ausgesuchte Zeitungen und
    schon bald die ganze Medienschar beteiligten sich einhellig an der
    Kampagne. Eine allgemeine Diskussion über „Grenzen des Wachstums“
    setzte ein. Sie sollte indirekt die willkürlich auferlegten Härten
    des Ölschocks rechtfertigen und den Erfolg dieser Politik absichern.
    Die zentrale Figur hinter der Kampagne war der Boß von Atlantic
    Richfield, Robert O. Anderson. Der amerikanische Ölmann hatte am
    Bilderberg-Treffen in Saltsjöbaden teilgenommen und es auf sich
    genommen, die „Ökologiebewegung“ in Gang zu bringen.

    Anderson und seine Firma trichterten Millionen Dollar in die
    Atlantic-Richfield-Stiftung und von dort weiter in Organisationen,
    die gegen die Kernenergie mobilmachten. Einer der größten Nutznießer
    dieser außerordentlichen Freigebigkeit war eine Gruppe, die sich
    „Freunde der Erde“ nannte. Sie wurde mit einem Scheck der Stiftung
    über 200.000 Dollar als Starthilfe bedacht. Als erstes nahmen sich
    Andersons „Freunde der Erde“ die deutsche Nuklearindustrie vor. Ihr
    Mann war der Jungsozialist Holger Strohm, der mit seinem Buch
    Friedlich in die Katastrophe schon 1973 die Argumente aus Freemanns
    Ford-Studie nach Deutschland importiert hatte. Strohm und seine
    öligen „Freunde der Erde“ waren die treibende Kraft hinter den
    Antikernkraft-Demonstrationen zum Beispiel gegen Brokdorf 1976, die
    nicht selten zu gewalttätigen Schlachten ausarteten. Die „Freunde der
    Erde“ in Frankreich leitete Brice LaLonde. Er war Rechtsanwalt und
    leitete das Pariser Büro der Kanzlei des Rockefeller-Clans, Coudert
    Brothers. LaLonde ist heute Mitterrands Umweltminister…

    Die Freunde der Erde waren aber nur eines der bescheideneren Mittel
    des Robert O. Anderson von Atlantic Richfield Oil Co. Das
    bedeutendste Vehikel zur Verbreitung der „Grenzen des Wachstums“ war
    sein „Aspen-Institut für humanistische Studien“. Er selbst war
    Vorsitzender des Instituts, ein weiteres Vorstandsmitglied der
    Atlantic Richfield Oil Co., Thornton Bradshaw, sein Stellvertreter.
    Das renommierte Aspen-Institut war der wichtigste Kanal, über den die
    Antikernkraft-Bewegung in den frühen siebziger Jahren finanziert und
    aufgebaut worden ist. Und für neue Ideen und Geld waren nicht nur die
    stets kritischen Medien, sondern auch „linke“ Oppositionelle schon
    immer zu haben…

    Die Stockholmer Umweltkonferenz der Vereinten Nationen bereitete die
    Infrastruktur für die bald vehement einsetzende Medienkampagne vor.
    Sie wurde genau zu dem Zeitpunkt gestartet, als der Jom-Kippur-Krieg
    die Ölkrise auslöste. Sie richtete sich in erster Linie gegen die
    Kernenergie und benutzte die breiter angelegten Umweltschutzargumente
    weitgehend nur als Einführungs- und Rahmenprogramm der
    Antikernenergie-Kampagne. Mit der Ölindustrie so stark verwobene
    Einrichtungen wie die Atlantic Richfield Foundation, die Rockefeller
    Brothers Foundation und andere vergleichbare Organisationen der
    anglo-amerikanischen Führungselite spuckten Millionenbeträge für
    diese sich doch so „oppositionell“ gebärdende Bewegung aus. Und siehe
    da, die Öko-Kampagne lief wie geschmiert…

    Den überwältigenden Einfluß der Finanzeliten auf die stets kritischen
    Medien zeigt die einfache Tatsache, daß in den langen Jahren der
    Antikernkraft-Kampagnen niemand empört auf Interessenverflechtung
    ihrer Betreiber verwies – auf die Verbindung zwischen der von Robert
    O. Anderson so reichlich finanzierten Antikernkraft-Bewegung und der
    Tatsache, daß seine Atlantic Richfield Oil Co. und die Gesellschaften
    seiner Mitstreiter die Hauptnutznießer der fortgesetzten Abhängigkeit
    ganzer Volkswirtschaften vom Öl waren. Aber wer wollte schon die
    wildgewordenen Antikernkraft-Demonstranten in Brokdorf und anderswo
    mit so ehrenwerten und staatstragenden Gesellschaften wie Andersons
    Atlantic Richfield Oil Co., Esso, BP, und Shell in Verbindung
    bringen?

    Diese Gesellschaften hatten zig Millionen Dollar in finanziell
    hochriskante Ölunternehmungen in Alaska und in der Nordsee gesteckt.
    Sollten sie zusehen, wie billige Kernenergie diese Investitionen
    wertlos machte? Die Öko-Bewegung und die stets kritischen Medien
    zeigten für diese Interessen viel Verständnis, versteckten es aber
    schamhaft hinter impotentem Geschimpfe auf das hemmungslose
    Profitinteresse des Kapitals. Hätte der Ölschock von 1974 nicht den
    Ölpreis pro Faß von 1,9 Dollar auf 3,01 Dollar und dann bis auf 11,65
    Dollar hochgetrieben, wären diese Investitionen in Alaska und in der
    Nordsee nicht nur unrentabel gewesen, sondern hätten diese
    Gesellschaften in den finanziellen Ruin treiben können…

    Und wie an der Katastrophe um die „Deepwater Horizon“ jüngst
    festzustellen war, wird immer noch mit längst physisch, wie geistig,
    abgeschriebenem Gerät zum Abbau notwendiger Ressourcen weiter
    gewurschtelt. Am offensichtlichsten ist das in den sog. „Dritte
    Welt-Ländern“, die, allein mit der Technik die hierzulande in den
    60er Jahren(!!!) verfügbar war, die bis zum Erbrechen wiedergekäuten
    Probleme nicht hätten – und Hungertote auf diesem Planeten lediglich
    noch eine Fußnote in den Geschichtsbüchern wäre!

    Doch der westl. „Bildungsbürger“ wird mittels Orwell-Neusprech seiner
    bevorzugten Qualitätsmedien, subtil, aber bestimmt, eine Lösung
    vorenthalten. Stattdessen wird dem Volk eingeredet es müsse
    „Nachhaltigkeit“ leben und es gäbe – natürlich immer nur in anderen
    Ländern – eine „Bevölkerungsexpolsion“. Der so anerzogene
    Pawlowsche-Reflex akzeptiert sogar, daß dem größten Teil der
    Weltbevölkerung nach wie vor als „angepaßte Technologie“ Hacke &
    Schaufel empfohlen, und Kondome statt Brot und andere Hilfsgüter
    geliefert werden; bzw. dort keine eigene Entwicklung in Gang kommt.
    Und sie lassen den mit „panem et circenses“ abgerichteten Mob
    glauben, mit der Bespendung irgend eines Vereins seinen
    (Sünden-)Ablass erkauft zu können!

  10. wer hat die Deppen denn gewählt???????
    Herumjaulen hilft jetzt nicht – diese Saubande muss weg.
    Wer die Ampel, Links oder Blackrockschwarz wählt, wählt den Untergang

  11. Mit rund 30 deutschen Kernkraftwerken wurde soviel Energie erzeugt, wie mit 34 Kubikkilometern Braunkohle erzeugt hätte werden können.
    Abgesehen davon, daß diese Menge Braunkohle in DE niemals existierte, ist es jetzt, wo Braunkohle zur Neige geht, vollkommen absurd, aus der Atomkraft auszusteigen. Noch dazu, wo der Stromverbrauch dank E-Mobilen und Wärmepumpen explodiert. Welche Qualifikation haben die Verantwortlichen?