Erbe versus Rente: Lauterbach beschwört mal wieder den linken Sozialneid

Erbe versus Rente: Lauterbach beschwört mal wieder den linken Sozialneid

Unverhofft in jungen Jahren zu sagenhaftem Reichtum gelangen: Wie sich Sozen bis heute Erbschaften vorstellen (Symbolbild:Imago)

Mit einem Tweet hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine gesellschaftliche Grundsatzfrage thematisiert. Er schrieb: “Wenn Rentner mit 3.000 Euro einen Soli für ärmere Rentner abgeben, ist das Umverteilung unter Rentnern. Einfacher und gerechter wäre eine Unterstützung armer Rentner durch eine erhöhte Erbschaftssteuer. Für Rente hat man gearbeitet. Für ein hohes Erbe nicht.” Diese Aussage wirkt zunächst plausibel – doch bei näherer Betrachtung offenbart sich hier ein verkürztes Leistungsverständnis, das symptomatisch für die aktuelle politische Diskussion ist: Der Wert eines Erbes wird pauschal als leistungsfrei dargestellt, während die gesetzliche Rente als gerechte Frucht individueller Arbeit gilt. Der Unterschied ist jedoch viel komplexer. Es gibt Lebensverläufe, in denen ein Erbe nicht das Resultat von Glück oder Herkunft ist – sondern von jahrzehntelanger Arbeit, Verzicht, Verantwortung und Weitblick.

Denn viele Menschen in Deutschland haben sich mit harter Arbeit und diszipliniertem Lebenswandel selbst ein kleines oder mittleres Vermögen aufgebaut – oft ohne große Startvorteile, manchmal sogar aus schwierigen Verhältnissen heraus. Und oft mit einem Lebensentwurf, der sich fundamental unterscheidet von dem anderer Menschen mit denselben Ausgangsbedingungen. Es gibt auf der einen Seite jene, die sich für Sicherheit und Planbarkeit entscheiden. Sie wählen einen stabilen Beruf – nicht selten im öffentlichen Dienst – mit verlässlichem Einkommen, Urlaubsgeld, betrieblicher Altersvorsorge und geringem Risiko. Sie leben “im Jetzt”: Was hereinkommt, wird ausgegeben. Ein neues Auto alle paar Jahre, regelmäßige Urlaubsreisen, teure Kleidung, der neueste Fernseher, Markenprodukte, Wohnkomfort, private Dienstleistungen. Rücklagen werden kaum gebildet. Diese Lebensweise ist gesellschaftlich weitgehend anerkannt – sie ist bequem und kalkulierbar.

Die einen sparen, die anderen konsumieren

Und dann gibt es die anderen: Sie entscheiden sich bewusst für einen unsicheren, risikobehafteten Weg – etwa durch Selbstständigkeit, freiberufliche Tätigkeit oder unternehmerische Initiativen. Dabei leben sie unter ihren Möglichkeiten. Nicht, weil sie es müssen, sondern weil sie es wollen. Sie verzichten auf Luxus, fahren gebrauchte Autos, machen keine teuren Fernreisen, leben in bescheidenen Wohnungen, verzichten auf Restaurantbesuche, auf Markenkleidung, auf technologische Spielereien. Das gesparte Geld investieren sie stattdessen: in Ideen, Werkzeuge, Maschinen, Wissen, Netzwerke. Sie bauen ein Unternehmen auf, schaffen Arbeitsplätze, tragen Verantwortung – nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere.

Diese Menschen sparen, während andere konsumieren. Sie übernehmen Risiken, während andere abgesichert sind. Sie investieren langfristig, während andere kurzfristig leben. Und sie tun dies meist nicht aus bloßem Eigennutz, sondern mit dem Ziel, ihren Kindern oder Enkelkindern eine gewisse Unabhängigkeit mitzugeben – oder auch, um selbst im Alter nicht zur Last zu fallen. Wenn Lauterbach nun öffentlich behauptet, für ein Erbe sei “nicht gearbeitet” worden, dann entwertet er diese Lebensleistung; nicht nur moralisch, sondern auch politisch. Er verkennt, dass sich viele Vermögen nicht aus passivem Besitzstand, sondern aus aktiver Disziplin ergeben. Wer selbst nichts konsumiert, um für andere, ob Familie oder Gesellschaft, vorzusorgen, hat nicht weniger geleistet als jemand, der jahrzehntelang Beiträge in die Rentenversicherung gezahlt hat. Oft sogar mehr.

Altes ideologisches Muster

Der politisch-moralische Angriff auf das Erbe ist Ausdruck eines Gerechtigkeitsverständnisses, das sich zunehmend an kurzfristiger Gleichheit orientiert statt an langfristiger Verantwortung. Der vorsichtige, aufbauende, investierende Mensch wird heute zu oft als Störfaktor betrachtet, der “noch etwas abgeben kann“. Dass er möglicherweise bereits über Jahrzehnte hinweg still und zuverlässig mehr gegeben hat als andere, wird selten thematisiert. Wer Erben pauschal als unverdient ansieht, untergräbt nicht nur das Vertrauen in das Prinzip der Eigenverantwortung. Er schwächt auch den inneren Zusammenhalt einer Gesellschaft, die sich zunehmend fragt, ob Leistung, Verzicht und Verantwortung überhaupt noch anerkannt werden.

Soziale Gerechtigkeit entsteht nicht durch Umverteilung, sondern durch Anerkennung unterschiedlicher Lebensleistungen. Wer sparen kann, weil er verzichtet, handelt ebenso verantwortungsvoll wie jemand, der viele Jahre Pflichtbeiträge zahlt. Beides verdient Respekt. Wer das Erbe als unverdiente Gabe abtut, verkennt, wie viel Disziplin, Mut und Entbehrung oft dahinterstehen. Wenn also Karl Lauterbach den Eindruck erweckt, Renten seien “verdient”, Erbschaften hingegen grundsätzlich “unverdient”, dann ist das kein differenzierter Beitrag zur Gerechtigkeitsfrage, sondern schlicht linke Polemik und Spaltung. Es ist das alte ideologische Muster: Besitz, der sich aus Leistung, Disziplin und unternehmerischem Mut ergibt, wird pauschal moralisch abgewertet. Die politische Botschaft dahinter ist klar: Wer etwas hinterlässt, hat “Glück gehabt” – und wer es bekommt, soll sich nicht wundern, wenn der Staat zugreift. Doch genau das untergräbt die Idee einer Leistungsgesellschaft. Denn Gerechtigkeit bedeutet nicht, dass am Ende alle dasselbe haben – sondern dass unterschiedliche Lebenswege, Risiken und Leistungen fair anerkannt werden. Und das schließt auch das Recht ein, Früchte lebenslanger Anstrengung weiterzugeben, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.

19 Antworten

  1. @Lauterbach beschwört mal wieder den linken Sozialneid
    „Teile und herrsche“ – oder „Teile und plündere“ !
    Dabei geht es den Plünderern um alles – die Sparkonten, die Renten sind schon erheblich geplündert, jegliches Eigentum – man erinnere sich an den Vermögensregister, mit dem sie das Eigentum so vernichten wollen wie die Gesundheit mit dem Impf-Register, das in der elektronischen Krankenkarte versteckt ist und demnächst über die WHO dank Pandemie-Vertrag von Grün-Rot-Rot gegen das Volk eingesetzt werden wird.
    Das der Lügner Lauterbach immer noch die Luft verpesten darf, ist mir als Pack aus Dunkeldeutschland auch unverständlich :
    https://www.gloria.tv/share/1Vrni9XBuUNt2Mk669PvgCDDj
    Sendung: KÖNNES KÄMPFT Könnes: „Was ist falsch daran, die Wahrheit zu sagen?“ Lauterbach: „Die Wahrheit zu sagen, führt in sehr vielen Fällen zum politischen Tod. Ich bitte Sie.“

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    1. Dass der Lügner und zugleich Massenm.rder Lauterbach noch frei herumläuft, ist und bleibt ein Skandal. Die Nazizeit ist eben noch lange nicht vorbei, so lange solche Elemente, wie Lauterbach, noch frei herumlaufen und rechtlich nicht belangt wurden.

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  2. Es wurde mal erhoben wieviele Rentner in Deutschland 3000,- Euro RENTE erhalten. Ich glaube es waren 56, jedenfalls unter hundert. Wir reden hier von Renten – nicht von Pensionen.

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    1. Gemäß Angaben der Deutschen Rentenversicherung beträgt die Durchschnittsrente nach Abzug der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (7,3 Prozent) und zur Pflegeversicherung (4,2 Prozent) netto 1.624,46 Euro.

      Eine Rente von über 3000 Euro erhielten 2023 nur ein Bruchteil der 16,4 Millionen Ruheständler: Bei den Männern waren es 14.284, bei den Frauen 773.

      Durchschnittliche Pensionen belaufen sich auf 2.600 Euro pro Monat.

  3. Rentner mit 3000 Euro – alles klar🙄 😄. Das Karlchen war wahrscheinlich so vehement für die Cannabisfreigabe, damit er selbst ungestraft rauchen kann.
    Außerdem hat der alte weiße Mann RENTNERINNEN nicht erwähnt – ein Fall für die/den/das/ens Gleichstellungsbeauftragte(n, x). Und für die fürstlichen Minister- und Abgeordneten- Ruhestandsgehälter haben auch nur die allerwenigsten Nutznießer:innen Leistungen erbracht.

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  4. Wenn man ein Arbeitsleben lang Geld beiseite legt, bei mittlerem Einkommen, da man nicht weiss wieviel Rente man bekommt jetzt wird sie ja auch besteuert. Finde ich es nicht in Ordnung, dass ich etwas nochmals davon abgeben muss. Man zahlt ja auch Kapitalertragssteuer von den Zinsen. Als Babybommer soll man dann nochmal etwas abgeben einen Rentensoli. Ich rechne mit ca. 1600 Euro Rente netto, nach Abzug Steuer, Krankenkasse und Pflegeversicherung. Ist das etwa viel? Vor allem in München sind die Mieten hoch !

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  5. Lauterbach. Ich habe den Mann bisher nur als inkompetenten, aber pharmanützlichen Lobbyisten gesehen. „Die Impfung ist praktisch nebenwirkungsfrei!“ Jetzt kehrt er auf seine alten abgehalfterten Tage auch den neidischen SPD-Sozialisten heraus. Aber warum auch nicht. Neid ist eines der stärksten menschlichen Gefühle, das sich deshalb politisch wunderbar nutzen lässt. „Tax the Rich!“ Das würde sogar ich als jahrzehntelang tätiger kleiner Unternehmer unterschreiben. Lachend, weil ich weiß, dass die meisten Selbstständigen und Mittelständler die Selbstausbeutung besser beherrschen, als von der Arbeitsleistung ihrer linksindoktrinierten Mitarbeiter zu profitieren. Aber „Tax the Rentner?“ Die wurden schon seit Jahrzehnten um ihre Einzahlungen betrogen, deswegen diese jämmerlichen Beträge im Grundsicherungsbereich. 3000 Euro? Erreicht von Millionen fast keiner. „Tax the Pensioners!“ Dafür könnte ich mich begeistern. „Do simmer dabei, dat is prima!“ Aber das hat Hr. Lauterbach nicht gemeint.

  6. Hätten wir hier nicht seit Jahren nur deutsch hassende Politiker am Werk, dann brauchte man über solche Probleme gar nicht reden. Und mit diesen Verursachern bekommen wir auch nicht ein einziges dieser Dinge geregelt!

  7. „Der Unterschied ist jedoch viel komplexer. Es gibt Lebensverläufe, in denen ein Erbe nicht das Resultat von Glück oder Herkunft ist – sondern von jahrzehntelanger Arbeit, Verzicht, Verantwortung und Weitblick.“

    So ist das ! Das werden asozialistische Volksparasiten, die in ihrem ganzen Leben noch nie etwas MIT EIGENEN HÄNDEN erarbeitet und GESCHAFFT haben, sondern zeitlebens staatlich alimentiert wurden, niemals verstehen.

  8. Den Alten soll ihr Geld gestohlen werden: “Boomer-Soli” soll Rentenkasse entlasten
    https://report24.news/den-alten-soll-ihr-geld-gestohlen-werden-boomer-soli-soll-rentenkasse-entlasten/?feed_id=49640

    Boomer-Soli – Rentner sollen für Rentner zahlen. Dreiste Zwangsabgabe – Video:

    DIW schlägt „Boomer-Soli“ vor – Kritik vom IW
    Experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben einen sogenannten „Boomer-Soli“ zur Stabilisierung des Rentensystems vorgeschlagen. Dabei handele es sich um eine Sonderabgabe auf alle Alterseinkünfte ab einer gewissen Höhe, heißt es im neuen Wochenbericht des Instituts.
    Wer im Alter höhere Einkommen hat, soll dem Vorschlag zufolge einen Teil davon an ärmere Rentner abgeben. Dabei werden zwei Varianten betrachtet: In der ersten werden nur die Alterseinkünfte aus definierten Altersvorsorgeplänen berücksichtigt, in der zweiten werden auch Kapitaleinkünfte der zusätzlichen Abgabe unterworfen. Alterseinkünfte, die einen Freibetrag von monatlich 902 Euro beziehungsweise 1.048 Euro übersteigen, sollen mit einer proportionalen Abgabe von zehn Prozent belastet werden. Erwerbseinkommen würden in keinem Szenario zusätzlich besteuert.
    https://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/236641-diw-schlaegt-boomer-soli-vor-kritik-vom-iw

  9. Nur noch irre. Jetzt schlägt ein Generationenforscher für Senioren einjähriges soziales Pflichtdienst vor:
    „Am Ende des Arbeitslebens“ Generationenforscher fordert ein Jahr Pflichtdienst für Senioren
    Wenige Junge müssen für die Rente von immer mehr Alten aufkommen und ein Wehrdienst steht für sie auch im Raum. Der Jugendforscher Hurrelmann dreht das Spektrum um. Wie wäre es, wenn Senioren vor dem Renteneintritt ein soziales Pflichtjahr absolvieren müssten?
    Der Soziologe und Generationenforscher Klaus Hurrelmann hat sich für einen sozialen Pflichtdienst für Senioren „am Ende ihres Arbeitslebens“ ausgesprochen. „Von den Jungen zu erwarten, dass sie im Ernstfall allein das Land verteidigen, ist nicht gerecht“, sagte der 81-Jährige im Gespräch mit dem „Spiegel“. Vielmehr sollten gesellschaftliche Aufgaben wie die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit von allen Generationen getragen werden.
    https://www.n-tv.de/politik/Generationenforscher-fordert-ein-Jahr-Pflichtdienst-fuer-Senioren-article25912026.html

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  10. Die SPD hat mal wieder die Reichen entdeckt,denen man was wegnehmen muß.Jetzt sind es gar die Rentner.

    1. Befürchte ich auch. Gerade hat man mein Konto gesperrt. Anruf beim Finanzamt: „Ja, ich sehe, daß da eine Forderung nicht beglichen wurde. Aber was, kann ich Ihnen nicht sagen…“ Ich habe weder einen Bescheid noch eine weitere Zahlungsaufforderung erhalten, auch die Steuerberaterin nicht. Und das alles nur wegen ein paar Leserbriefen? Was sind die alle empfindlich geworden. Uff.

  11. Liebe Redaktion,
    der Beitrag scheint bestimmte Leute zu überfordern. Wenn bitte meinen Lesebrief vom 20 Juli, 7 Uhr 04 bitte vom Netz nehmen wollen. MfG Schöffel

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