Essener Koch traf Putin: Der bizarre Videocall

Essener Koch traf Putin: Der bizarre Videocall

Starkoch Maksim Zitnikov, Wladimir Putin bei der Videokonferenz auf Deutsch (Foto:ScreenshotsYoutube)

Maksim Zitnikov, 50, war in Essen eine feste Größe in der Spitzengastronomie. Die Schwarzwaldstube, das Juan Amador, die Philharmonie – der Mann hat in Küchen gekocht, die Sterne sammeln. Doch Ende 2023 packte der gebürtige Usbeke seine Messer und zog mit Frau und Kindern nach Dobrograd, eine neu gebaute Stadt zwei Stunden von Moskau entfernt. Warum? Weil es dort so „wie Deutschland vor 30 Jahren“ sein soll – sicher, sauber, kinderfreundlich. So zumindest die Werbung, die seine Frau im Netz fand.

In einer Videokonferenz des russischen Staatsrats, eigentlich ein Termin für Infrastrukturthemen, schaltete sich Zitnikov zu. Statt über Straßen oder Brücken zu reden, sprach der Top-Koch Wladimir Putin direkt an – und zwar auf Deutsch: „Wladimir Wladimirowitsch, darf ich Sie um etwas bitten? Ich weiß, dass Sie mich verstehen“, sagte er. Sein Anliegen: Ein russischer Pass. Der Haken? Bürokratie. Papiere, Formulare… der übliche Wahnsinn.

Videocall mit dem Kreml: Direkt und auf Deutsch

Putin, der einst in Dresden als KGB-Mann Deutsch lernte und es nach wie vor fließend spricht, antwortete prompt ebenfalls auf Deutsch: „Wir bleiben in Kontakt und lösen das Problem!“ Putin wollte auch wissen, woher Zitnikov kommt und was in Deutschland los ist. Die Antwort des Kochs brachte den Präsidenten zum Schmunzeln: „Die machen alles kaputt, nä?!“ Mit „die“ meinte er wohl die Politiker der Altparteien.

Man muss dazu wissen, dass Zitnikov in Russland kein Niemand ist. Er wird als einer der „300 besten Köche Europas“ gefeiert und taucht regelmäßig in russischen Medien auf. Er kochte auch schonmal mit Maria Butina, einer Duma-Abgeordneten, die in den USA als russische Agentin verurteilt wurde. Mit Alina Lipp, einer deutschen Putin-Unterstützerin, wirbt er für westliche Auswanderer, die es in Deutschland nicht mehr aushalten.

In Interviews schimpft er über seine langjährige Wahlheimat, die ihm zunehmend fremd wurde: Gesellschaftlicher Druck, Gender-Debatten, Behördenrepressionen, eingeschränktes Meinungsklima, Spaltung. Dabei betont Zitnikov stets, es gehe ihm um seine Kinder und ein besseres Leben.

Propaganda oder Neuanfang?

Seit rund anderthalb Jahren lebt er nun in Dobrograd. Dank Putin hat er nun bald auch die russische Staatsbürgerschaft. Zitnikovs neues Zuhause ist ein Prestigeprojekt: Ein Möbel-Oligarch baut hier eine Planstadt von Grund auf; 3.000 Menschen aus 14 Ländern leben dort, 85 Prozent Familien. Es soll die Zukunft sein – oder zumindest eine gute Story für russische Medien. Kritiker sprechen von einem Propaganda-Projekt.

So oder so: Die Begegnung des Essener Starkochs mit Putin und das, was daraus wurde, markiert wieder einmal einen dieser Momente, der zeigt, wie nah die große Politik manchmal an den kleinen Geschichten dran sein kann.

7 Antworten

  1. Was oll denn daran bizarr sein? Chance genutzt, fertig. Und Putin spricht sehr oft mit den Bürgern in seinem Land. Das ist nichts ungewöhnliches. Und die deutsche Politik hat es wieder mal geschafft einen Leistungsträger und Spitzenkraft rauszuekeln. Dafür werden dann 10 Analphabeten und Anhänger der Steinzeitreligion ins Land geholt. Klassische lose-lose Situation.

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  2. Das ist mal eine lustige Episode, deren Informations- Mehrwert für das Bildungsniveau des „Werte-westens“ passend ist.

    Die wichtigste Meldung , über die absolutes Stillschweigen im Westen herrscht:

    Es gab während der Friedensverhandlungen einen Mordanschlag auf Präsident Putin !

    Selensky hatte 2 Tage vor dem Anschlag gesagt, Zitat:

    “ Putin wird demnächst sterben “ …

    Und 2 Tage danach ist sein Auto explodiert !

    Quelle:

    Dr. Markus Krall, ab Min. 01.20 youtube

    Frieden mit Putin was Trump wirklich plant KrallErklärt

    https://www.youtube.com/watch?v=cN8KthtfqLU

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  3. Ich kann den Mann verstehen, hatte auch schon drüber nachgedacht, aber wenn jeder wegläuft? Was dann? Der Wind kann sich hier schneller drehen als gedacht und hier im Osten weht schon streckenweise ne steife Prise!
    Es muss nur ein umgangssprachlich gesagt: „Funke zünden“
    Und die Machthaber wissen das, deshalb deren Panik!

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    1. Es heißt ja nicht umsonst: Die Almans haben eine lange Leitung aber einen kurzen Zünder.
      Fragt sich eben: Wie lang kann diese Leitung noch sein ? Ist die etwa 100.000 km lang ? Baerbock würde das sicherlich bestätigen.

  4. . . . und ob JESUS auch ein „Essener“ war, wird man dank neuer „google-KI“ gewahr !?! 😉

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