„ZDF-Mann verbietet ,Spielermaterial’ – Zuschauer fassungslos“, titelte der „Focus“ am Freitag kryptisch. Mein erster Gedanke dazu war: Was will der Autor mir damit sagen? Eine Kurzrecherche ergab: Per Mertesacker, einer unser Weltmeister von 2014, hatte in einer seiner Analysen fürs ZDF gesagt dass die Spanier einen veränderten Stil hätten, „weil sie auch nicht mehr so das Spielermaterial haben, jetzt nur auf Ballbesitz zu gehen“. Klingt vielleicht ein bisschen hölzern – ist aber sachlich völlig in Ordnung. Nicht so allerdings für Jochen Breyer: Der ZDF-Moderator blickte Mertesacker (und Christoph Kramer als weiteren Experten) oberlehrerhaft an und sagte: „Spielermaterial, weil ihr beide den Begriff öfter verwendet… ich weiß, das wird bei einigen Fans zu Hause kritisch gesehen, weil Menschen kein Material sind. Vielleicht sagen wir einfach in Zukunft Kader oder das Spielerpotenzial.“
Bitte, was? Also erst einmal glaube ich Breyer nicht, dass sich wirklich „einige Fans“ über das Wort „Spielermaterial“ beschwert haben. Und zweitens, falls doch, dann wäre die einzige richtige Reaktion gewesen, diesen Leuten zu raten, sich dringend Hilfe zu suchen. Doch Breyer, der vor allem durch seine Durchschnittlichkeit besticht, gab – falls er nicht log, wovon ich ausgehe – lieber klein bei. Erfreulicherweise kassierte er dafür auf Twitter/X einen zünftigen Scheißsturm, sodass er sich genötigt sah, sich zu erklären: „Leute, ganz kurz zum Wort des Tages Spielermaterial. Niemand hat irgendjemandem was verboten. Ich habe nur das kritische Feedback, das bei dem Begriff oft kommt, an unsere Runde, weitergegeben. Wir reden vor der Kamera so offen wie hinter der Kamera, das ist unser Prinzip.“
Unwichtige Trottel
Der Publizist Ben Brechtken von „Nius“antwortete: „Clownsendung, und sowas muss man zwangsfinanzieren.“ Das war jetzt nicht Bens originellster Tweet, aber inhaltlich natürlich völlig richtig. Das meinen zumindest die Leser dieses Portals, das meine ich; aber der linke „Menschenmüll“, der durch Bens oft kluge Tweets seit Jahren getriggert wird, sieht die Sache anders. Ich habe hier übrigens bewusst, „Menschenmüll“ geschrieben, um mal ein Wort in den Ring zu schmeißen, über das man tatsächlich streiten kann. Ganz im Gegensatz zu „Spielermaterial.“
Da antwortet etwa ein „Bingo Bernd“ (mit Europaflagge hinterm Username) unserem Ben: „Richtig gute Sendung. Macht so viel Spaß ZDF zu gucken. Du bist so ein trauriger Clown der alles haten muss. Zum Glück muss ich deinen geistigen Müll nicht finanzieren.“ Und ein „Paragon Panda“ stammelt: „Wir müssen euer Nazi Magazin doch auch finanzieren bzw schlimmer noch ertragen.“ Aha. Wenn der Trottel nicht so unwichtig wäre, würde ich ihn gern fragen, inwiefern Leute wie er „Nius“ finanzieren. Noch düsterer wird’s dann bei „dudederseinzeuchmacht“: „Irgendwann hast du auch noch Sex, Ben. Wahrscheinlich zwar nur gegen Bezahlung, aber gut“. Gefolgt von drei Tränenlach-Smileys.
Maulhelden auf Twitter
Auf diesem Niveau, und nur auf diesen Niveau oder noch darunter, bewegen sich die Antworten auf Bens Tweet. Was auffällt: Es sind immer die Lahmen und die Fußkranken, die gegen Jungs wie ihn hetzen. Leute, die ihren Namen nicht nennen, die sich nicht zeigen (und falls doch mal, die dann aussehen wie Dresden ’45, die von Rechtschreibung und Grammatik nichts verstehen, die sich lässig vorkommen, wenn sie aus der Anonymität heraus „Heul doch!“ schreiben, die glauben, witzige Tweets schreiben zu können, sich ihrer Sache dabei aber doch nicht so sicher sind, deshalb gern noch ein paar Tränen lachende Emojis ans Ende setzen. Es sind Leute, denen im wahren Leben niemand zuhört, mit denen keinen spielen will, deshalb folgen ihnen in der Regel auch nur durchschnittlich dreißig andere arme Irre.
Ach, und übrigens: Etwa 80 Prozent der Deutschen lehnen das Gendern ab. Interessiert viele Mitarbeiter der Öffis aber nicht. Will sagen: Um das, was die Zuschauer wollen, geht es bei ARD und ZDF schon lange nicht mehr.
- Klicken, um auf Telegram zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um über Twitter zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken, um auf WhatsApp zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken, um einem Freund einen Link per E-Mail zu senden (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken zum Ausdrucken (Wird in neuem Fenster geöffnet)
9 Antworten
Aus dem Lehramtsstudium kenne ich noch den Begriff Schülermaterial. Da hatte wohl niemand die Idee im Hinterkopf, bei den Kindern handele es sich um irgendwelche Gegenstände. Das beschrieb einfach die Tatsache, daß viele Schüler nicht mehr so leicht zu beschulen sind, was natürlich mit allgemeiner Bildungsabflachung und Migration (Sprachprobleme, Lehrpläne) zusammenhängt. Menschenverachtend war der Begriff jedenfalls nicht gemeint.
Menschenmüll finde ich aber nicht so gut, das Wort würde ich nicht benutzen. Ich bevorzuge für gewisse Leute, besonders aus Reihen der „Grünen“, die Bezeichnung Restmenschen.
ZDF? ARD? Abschalten. Vergessen. Ab in die Tonne!
Über Worte regen sich immer nur diejenigen auf, auf die sie zutreffen. Davon abgesehen, gehört zum Menschsein mehr, als nur der (mehr oder weniger geglückte) aufrechte Gang, das (mehr oder weniger geglückte) Tragen von Kleidung und die (mehr oder weniger geglückte) Benutzung von Sprache.
Insofern ist an dem Begriff „Menschenmüll“ aus meiner Sicht nur die erste Hälfte strittig.
Herr Flesch. Wenn Sie meinen, sich durch wiederholen von Dresden‘45, doppelt lustig, oder im Widerstand zu sein, doppelt geirrt. Man kann mal so eine verbale Entgleisung raushauen, Sie haben berechtigte Kritik dafür bekommen und dann ist gut, Thema beendet. Ihre Kleinkind-Trotzreaktion, es bewusst zu wiederholen, na ja, da zeigt sich dann doch ihr begrenzter geistiger Horizont. Entweder man hat was von zu Hause mitbekommen, oder eben nicht. Erziehung und Benehmen ist nun mal keine Glückssache. Machen Sie weiter so, jeder blamiert sich so gut er kann!
Lieber Herr Bauer,
wie Sie vielleicht wissen, veröffentliche ich auch Videos auf YouTube, publiziere hier, auf Telegram, X, Facebook und manchmal auch noch auf meinem eigenen Blog. Will sagen: Ich komme nicht dazu alle Kommentare zu lesen. Deshalb erfuhr ich eben erstmals von der Kritik an „Dresden 45“, ein großartiges Stromberg-Zitat übrigens, das ich etwa seit 15 Jahre nutze.
Kurz: Seien Sie mir bitte nicht böse, dass ich bei dieser „Stock im Arsch“-Mentalität nicht dabei sein möchte, „Dresden 45“ nicht aus meinem Sprachschatz löschen werde. Wäre ja auch irre, wenn ich den Breyer als Sprachpolizist bezeichne und dann vor einer Sprachpolizei von gestern einknicken würde, nicht wahr?
Sie verhöhnen alle Opfer der barbarischen Bomben gegen deutsche Zivilisten.
Unter anderem ist mein Großvater in der Flammenhölle von Dresden ermordet worden.
Sie sind wohl einer von der Antifa? Die finden das auch lustig.
das sind doch nur absolut lächerliche Pappkameraden der von wokefaschos gekaperten s.g. „antifa“, die sich ihre Brotkrumen in irgend so einer strunzdummen staatlich finanzierten Denunziations „ngo“ zusammen lügen müssen. Ganz armselige Luschen, mindset Eichmann, die zu dämlich bescheuert sind, den Hof zu kehren & den Müll raus zu bringen… 😉
Zumindest überraschend, wenn nicht gar abstoßend ist für mich die Tatsache, dass sich gestandene Männer wie Mertesacker unwidersprochen und devot von einem ZDF- Fuzzi wie dumme Schuljungen behandeln lassen.
Herr Flesch, inhaltlich kann ich leider nicht auf Ihre Antwort eingehen, weil da einfach kein Inhalt ist. Sich auf einen anderen Komödianten berufen ist ja wohl kein Argument. Zu Ihrer Respektlosigkeit gegenüber den Opfern von damals, kommt dann noch, dass Sie persönlich ausfällig werden. Das ist armselig und beweist erneut Ihre mangelnde Erziehung und Selbstreflexion. Wie gesagt, jeder blamiert sich so gut er kann! Antworten Sie bitte nicht hierdrauf, Sie verstehen das Problem ja im Kern nicht. Und ich streiche ihre Artikel eh aus meiner Lesesliste.