Bin ich überhaupt ein Fußballromantiker? Eigentlich nicht. Für Regeländerungen, die den Ballsport verbessern, bin ich immer zu haben. Ich würd eine Nettospielzeit wie im American Football einführen, um diesem ewigen Zeitgeschinde den Garaus zu machen; natürlich die Tore in Höhe und Breite vergrößern. Als die Maße im 19. Jahrhundert festgesetzt wurden, waren die Torwarte ja nur 1,20 groß, heute fast drei Meter. Vorteil: Es würden viel mehr Tore fallen! Und Tore sind ja bekanntlich das Salz… und so weiter, und so fort. Für Fouls, die eine hundertprozentige Torchance verhindern, würde ich auch außerhalb des Strafraumes einen Elfer geben; stattdessen nur einen indirekten Freistoß für ein Foul oder ein Handspiel im Strafraum, wenn die Aktion vorab nicht mit ziemlicher Sicherheit zu einem Tor führen würde.
Dieses in Mode gekommene ständige Geklammere und am Trikotgeziehe vor Eckbällen würde es in meiner Fußball-Diktatur auch nicht mehr geben, direkt Gelb, beim zweiten Mal Rot; und die gute alte Ausländerbeschränkung würde ich auch wieder einführen (allerdings nicht ganz so hart wie früher), für eine bessere Identifikation mit den Spielern und mehr Chancengleichheit auf europäischer Ebene (dann würde England in der Champions League so dermaßen abkacken… hach, wäre das ein Spaß!).
Wo bleibt die Reform der Abseitsregel?
Wie ich auf das Thema komme? Nun, über den Sieg gegen Dänemark konnte ich mich nicht so sehr freuen, wie ich es gern getan hätte. Womit wir bei der Fußballromantik wären. Es gab bekanntlich eine Zeit vor dem Video-Assistenten (VAR), und in dieser Zeit hätte das Abseitstor der Dänen gezählt und wir hätten keinen Handelfmeter bekommen. Diese Tatsachen animierten mich zu einem Facebook-Beitrag, dessen Inhalt ich nachträglich wiedergebe:
Übrigens: Die Abseitsregel ist m. E. dank des Video-Assistenten unerträglich geworden. Fingerkuppe, Fußspitze, das kann’s doch nun wirklich nicht sein! Wir sollten ENDLICH Arsène Wengers Vorschlag umsetzen: „Abseits soll ein Spieler in Zukunft erst dann sein, wenn der ganze Körper näher am Tor ist als der vorletzte Gegenspieler.“ Die Handregel gefällt mir auch nicht. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte Dänemarks Tor gezählt und es hätte auch keinen Elfer für uns gegeben (gewonnen hätten wir trotzdem). Das Blocken mit dem Schupser von Kimmich war für mich dagegen ein selten dämliches und klares Foul.
Der Beitrag kam für meine Verhältnisse erstaunlich gut an. Fast 700 Menschen stimmten mir zu. Ich hoffe wirklich sehr, dass die Abseitsregel schnellstmöglich reformiert wird, nicht nur, weil auch dann weitaus mehr Tore fallen würden, es geht mir da auch um meinen Gerechtigkeitssinn. Ein Schlauberger, mit dem ich über Arsène Wengers Vorschlag diskutierte, meinte, es würde sich nichts ändern, weil auch wenn Abseits erst nach einem ganzen Körperumfang gilt, könne es auf eine Fingerkuppe oder eine Fußspitze ankommen. Letzteres ist zwar richtig, dennoch ist der Einwand unsinnig.
Neumanns Dilettantismus – vom Gebührenzahler finanziert
Ach, und wo wir gerade bei erfolgreichen Facebook-Beiträgen sind: Der nachfolgende, eher durchschnittliche Text über Claudia Neumann bekam bereits fast 1.500 Daumen nach oben:
Das ZDF lässt Neumann allen Ernstes beinahe jedes zweite Spiel moderieren. Im Moment das England-Spiel. So nach dem Motto, je schärfer die Kritik, desto mehr Spiele darf sie versauen. Was der Gebührenzahler davon hält, der Neumanns Dilettantismus finanziert, egal. Aber gut, Hauptsächlich ärgere ich mich über mich selbst, weil ich nicht von Beginn an MagentaTV für die EM abonniert habe. Dort moderiert der großartige Wolf Fuss ganz ohne „Expertinnen“, die irgendwann mal vor 150 Zuschauern in der Frauenbundesliga gespielt habe.
Dass der Post so gut ankam, lag aber vielleicht auch mit an dem schmeichelhaften Foto Neumanns:
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8 Antworten
Ich habe langsam den Eindruck, dass diese „EM-Notizen“ von Oliver Flesch dazu da sind, die Leser maximal zu verärgern. Ich frage mich nur noch: warum?
Er hat doch Recht. Was mich am allermeisten nervt sind diese unerträglichen Plappermäulchen. Da ist gür alle Frauen Fremdschämen angesagt.
Nun,
zunächst einmal möchte ich ein Wort Deutschgerecht machen – soviel Zeit muß sein: Schubser, nicht Ihre Schreibweise, Herr Flesch!
Darüber hinaus, finde ich das Gereiße und Gezerre am Gegenspieler absolut strafwürdig – das hat nichts mit Fußballspielen zu tun. Ich habe in meiner Jugend leidenschaftlich Fußball gespielt – sowohl im Schulsport als auch im außerschulischen Bereich. Dabei habe ich es zu einem begehrten Torwart innerhalb der jeweiligen Turniere oder einfachen Bolzereien nach den Hausaufgaben gebracht, da ich nicht nur blitzschnell in meiner Reaktion sondern gedankenschnell war und bin bis auf den heutigen Tag und vor keinem noch so körperlich überlegenen Spieler zurückgezuckt bin – im Gegenteil. Das brachte mir sogar den zeitweiligen Job als Handballtorwart ein, da ich so manchen „Sieben Meter“ abwehren konnte. Und trotzdem gab es für mich und die meisten meiner Zeitgenossen niemals solch ein rüdes und respektloses Verhalten dem Gegenspieler gegenüber. Dieses ist zutiefst verachtenswert und muß augenblicklich hart geahndet werden, nachdem es passiert ist!
Auch mit der Abseitsregel in der gegenwärtigen Form bin ich nicht einverstanden. Da würde ich auch eher die in Ihrem Artikel vorgeschlagene Form vorziehen, damit auch diese Rumgetrickse einmal für allemal beendet werden kann!
Insofern bin ich schon für vernünftige Reformen im Regelwerk.
Nun, die Bezeichnung „Nationalmannschaft“ ist nur dann berechtigt, wenn auch ausschließlich Indigene der jeweiligen Mannschaft das Spielfeld betreten!
Mir ist etwas Anderes aufgefallen: In den Spielen, in denen die Favoriten hinten lagen, wurde grundlos lange nachgespielt.( Kroatien-Italien 10 min., England-Slowakei 6 min., Deutschland-Schweiz 5 min.) Und jedesmal konnte der Favorit die Partie noch drehen. Bei Schweiz-Italien war es zu spät, da 2:0). Ich
denke, für die Sponsoren ist es relevant, dass die großen Fußballnationen möglichst lange im Turnier verbleiben-und so wird auch die UEFA instruiert worden sein…
Die Frage, ob ich selbst ein Fussballromantiker bin, beantwortet sich ganz leicht von selbst. Nicht mehr!
Die Abseitsregel hat sich mir, trotz unterschiedlicher Erklärungsversuche von allen möglichen Trainern aus der Regionalliga, nie wirklich erschlossen.
Ich habe nie verstanden, wie ein Spieler auf dem Platz registrieren soll, ob da bei seinem Pass irgendwer aus der Gegnermannschaft bei seiner Ballabgabe oder Ballannahme einen Meter vor, oder einen Meter hinter ihm steht!
Aber scheiß drauf.
Was ich durchaus nachvollziehen kann, ist ein elektronischer „Torschuss“-Assistent, der solche jahrzehntelangen Diskussionen, wie die um das berüchtigte „Wembley-Tor“ 1966 hätte ersparen können!
Ich wäre ja gerne noch ein Fusball-Romantiker, wären die heutigen Verhältnisse noch so, wie 2006, als ich selbst in Sichtweite des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern gewohnt habe, am Schwenkgrill von meiner Terrasse, in die eine Richtung das Spiel im Fernsehen, und in die andere Richtung die Lichter über dem Stadion sehen konnte!
Als die ganze Stadt voll war mit den Fans z.B. von Australien, und ich da an jeder Bushaltestelle mit Leuten ins Gespräch kommen konnte: Yeah, I´m one of those german guys with this black, red and yellow Flag! Nice time, to have you here, we´re proud to welcome You and your friends in our country!
Als ich noch damals auf der A6 Richtung Paris mit meiner 80er Jahre „Widowmaker“-Kawasaki, 280 fahren konnte, weil alle Strassen neu asphaltiert waren!
Wie hieß es noch? Das Sommermärchen!
Heute sehe ich, um eine leidige Diskussion wieder aufzureissen, obwohl kürzlich wegen seinem „herausragenden Spiel“ und trotz Eigentor in der Eröffnungspartie, einen sehr dunkelhäutigen, den ich, als vor einiger Zeit das Rüdiger-Islamisten-Zeigefinger-Foto aus dessen Instagramm oder sonstwas Account aufkam, sogar damals noch für ein Symbolfoto eines Islamistenabschaums gehalten hatte. Das letzte, was mir bei diesem Foto in den Sinn gekommen wäre, war, daß es sich dabei tatsächlich um einen „Rüdiger“ handeln soll, und war entsetzt, dass es sich um einen „deutschen Nationalspieler“ gehandelt hat!
Ich bin auch dafür, dass Frauen den Frauenfußball kommentieren sollten und Männer den Männerfußball. Mir gefällt eine Frauenstimme bei den Kommentaren überhaupt nicht. Ein Mann kommt da wesentlich besser rüber. Das sage ich , obwohl ich selbst eine Frau bin.
Nun ja, der Dritte Weltkrieg steht vor der Tür – und dann lasst uns mal über Fußball philosophieren …
Da gäbe es einiges, über was man nachdenken könnte:
Warum gibt es überhaupt ein „Abseits“? Die verteidigende Mannschaft ist doch selbst schuld, wenn sie es zulässt, dass ein Angreifer alleine vor ihrem Torwart steht. Oder ist dieser bis zur Ballannahme unsichtbar? Einfach abschaffen! Beim Eishockey mag man das anders sehen, da wir es dort mit ganz anderen Beschleunigungs- und damit auch Überraschungsfaktoren zu tun haben. Warum gibt es im Handball kein „Abseits“? So könnte man doch auch dort, mehr Arbeitsplätze für VARs – oder wie die Kameraden mit Optik sonst so genannt werden – einrichten.
Mit dem Ziehen und Zerren am Trikot ist das auch so eine Sache. Geschieht das mehr unbewusst, um sich selbst im Gleichgewicht zu halten? Man könnte auch gleich sagen: Rot! – Oder eben Gelb mit Pause – siehe:
Gelb könnte auch mal 5 Minuten „Auszeit“ bedeuten. Der Handball lässt grüßen. (Da es im Handball stets schneller geht und auch ein anderes Niveua vorherrscht, wäre im Fußball deswegen eine längere Besinnungspause angebracht.
Das nervigste ist für mich allerdings die „Ausbeute“!
Nach 90 oder gar mehr Minuten ein 1:0 oder auch mal ein 1:1. Jedenfalls durchgängig krass einstellig. Die Emotionen werden „mittelfeldmäßig“ auf kleiner Flamme gekocht bzw. ballsicher quer- und rückgepasst – es sei denn, da wird gefoult. Irgendwie oft doch recht langweilig.
Und mit dieser Minimal-Ausbeute sind zwangsläufig die „Zufallskomponenten“ ziemlich hoch! Vielleicht untersucht mal jemand den Anteil „Einzel-Kompetenzen“, „Mannschaftskompetenzen“ und stellt diesen den „Zufallsfaktor“ gegenüber. Ansonsten wird ja auch ziemlich viel Kaffeesatz-Leserei betrieben.
Ein Probelauf mit anderen Regeln (z.B. Amateur-Wettbewerbe) könnte vielleicht die antiquierten Denkvorstellungen ins Wanken bringen … – Hier alles nur mal so gesponnen!
DEPPEN“sport“ Fussball, von (Milliardärs)Deppen, mit (Millionärs)Deppen, für die prekären Oberdeppen!
panem et circenses