Dienstag, 23. April 2024
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Geplantes LNG-Terminal in Wilhelmshaven: Die nächste ideologische Umweltzerstörung

Geplantes LNG-Terminal in Wilhelmshaven: Die nächste ideologische Umweltzerstörung

Jade-Weser-Port bei Wilhelmshaven (Foto:Imago)

Das niedersächsische Wilhelmshaven droht zum nächsten Kollateralschadensfall der erratischen Ampel-Politik zu werden: Dort soll ein Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) im Hauruckverfahren errichtet werden. Dieser war eigentlich für Australien vorgesehen,
wurde dort aber wegen Gefahren für die Umwelt abgelehnt – und nun nach Deutschland verfrachtet, wo eine vor allem rot-grüne Regierung keinen Umweltschutz und auch sonst keine Vernunft mehr kennt in ihrem wahnhaften Bestreben, die Abhängigkeit von russischem Gas um jedes Quäntchen verringern zu können. Indes: Die Umweltprobleme, die die Australier wohlbegründet geltend machten, bestehen in Deutschland natürlich ebenso. Nur interessieren sie plötzlich keine Sau mehr.

Bei einer Informationsveranstaltung des niedersächsischen Umweltministeriums kamen die Befürchtungen der Wilhelmshavener Anwohner des neuen Projekts überdeutlich zum Ausdruck. Wohl nicht zu Unrecht befürchten sie, dass die Behörden die Genehmigung für den Terminal unter politischem Druck oder in vorauseilendem Gehorsam durchwinken werden – no matter the costs. Die gespielte Entrüstung von Umweltminister Olaf Lies (SPD) darüber, dass ein solcher Verdacht ernsthaft geäußert werde, löste bei den Anwesenden vornehmlich Kopfschütteln und Gelächter aus – als würde sich die Ampel bei ihrem radikalen Kurs der unter dem Vorwand des Ukrainekriegs betriebenen Energie-Transformation an die eigenen Prinzipien halten und Rücksicht auf Natur- und Umweltschutz nehmen! Weder die Rodung von naturgeschützten Wäldern zugunsten von Windrädern noch die Beschaffung umweltkillender Lithium- und Kobaltprodukte für die Batterien, noch in der aktuellen Krise die verlogene Wiederinbetriebnahme zuvor stillgelegter Kohlekraftwerke brachten die Regierung in Gewissens- oder gar Erklärungsnöte. Wieso sollten sie also jetzt plötzlich ökologische Vorbehalte gegen im Hauruckverfahren durchgepeitschte Infrastrukturprojekte wie dem LNG-Terminal haben?

Zu wenige Informationen für die Bürger

Seitens der Bürger wurde vor allem kritisiert, dass es viel zu wenige Informationen über die LNG-Projekte gebe. Minister Lies räumte diesbezüglich zwar Kommunikationsdefizite ein, bat aber um Verständnis dafür, dass die Abhängigkeit von russischem Gas angeblich in „unglaublicher Geschwindigkeit“ beendet werden müsse. Dazu müsse Energie importiert werden, zunächst durch LNG-Terminals, jedoch solle die entsprechende Infrastruktur mittelfristig für den Import von „grünen Gasen“ wie Wasserstoff genutzt werden können. Es ist dieselbe Leier, die uns auch Habeck und Konsorten seit Monaten in den Gefälligkeitsinterviews der ÖRR-Nachrichtenformate zumuten; subtrahiert man von dem Gesagten alles Unrealistische, Phantastische und sämtliches Wunschdenken, dann bleibt am Ende nichts übrig außer eben genau den befürchteten Risiken der Anwohner.

Deren größte Ängste verbinden sich vor allem mit dem Einsatz des LNG-Terminalschiffes „Höegh Esperanza“, das das verflüssigte Erdgas wieder in Gas umwandeln soll: Laut dem Betreiber Uniper muss dabei Chlor als Biozid eingesetzt werden, wobei geplant ist, pro Jahr bis zu 178 Millionen Kubikmeter mit Bioziden behandelte Abwässer in die Jade einzuleiten. Deshalb werden erhebliche Schäden für die Nordsee und das angrenzende Wattenmeer befürchtet. Imke Zwoch vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), erklärte dazu: „Da reden wir nicht nur über Chlor, sondern über zahlreiche Verbindungen.“ Obwohl die eingeleiteten Mengen kontinuierlich überwacht werden müssten, seien in den Antragsunterlagen von Uniper Messungen im Dauerbetrieb jedoch nur im monatlichen Rhythmus vorgesehen. Für die 200.000 Euro, die das Chartern des Schiffes jeden einzelnen Tag kostet, könne man, so Zwoch, „ein bisschen mehr verlangen im Sinne unseres Wattenmeeres, unseres Weltnaturerbes“.

Fischer warnen vor Existenzvernichtung

Umweltminister Lies hingegen behauptete, dass Chlor und andere Nebenprodukte sich durch den Wechsel der Gezeiten in der Jade vermischen und verflüchtigen und dadurch die zulässigen Werte unterschreiten würden. Einleitungen würden nicht sofort einen Umweltschaden auslösen, versuchte er zu beschwichtigen. Auch eine Sprecherin der Genehmigungsbehörde, des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), versicherte, dass es Messungen und Vorgaben geben werde.

Das sehen vor allem die Menschen, die von und mit der Natur vor Ort leben, ganz anders. Dirk Sander, Präsident des Landesfischereiverbandes Weser-Ems, verwies darauf, dass in der Jade seit über 100 Jahren Krabben und Muscheln gefangen würden. „Wenn dieses ganze Geraffel tatsächlich kommt, dann können wir das Land verlassen. Dann ist die Jade für uns tot”, mahnte er. Denn wer wolle die Krabben und Muscheln nach der Einleitung der mit Bioziden behandelten Abwässer noch essen? Umweltschutzverbände verlangten eine Prüfung, ob statt Bioziden mechanische Verfahren, etwa mit kleinen Gummikugeln, bei der Reinigung der Seewassersysteme genutzt werden könnten. Jörg Niegsch, der Geschäftsführer der Nord-West Oelleitung GmbH (NWO), betonte, die Wirtschaft habe „ein großes Interesse, Industrie und Umwelt zusammenzubringen. Bei schwimmenden Importterminals handele sich um eine bewährte Technologie. „Wenn die so schlimm und schädlich wäre wie das, was jetzt gerade geschildert wurde, dann würde es diese Technologie schon lange gar nicht mehr geben“, sagte er weiter. In Australien sah man das offenbar völlig anders. Und die Ausführungen des Landes Niedersachsen und der Profiteure des LNG-Terminals schienen ebenfalls nicht dazu angetan, die Ängste der Einwohner zu zerstreuen. Dazu hat man hier und in ganz Deutschland mittlerweile wohl schon zu viele Lügen von offizieller Seite gehört…

9 Antworten

  1. wann soll das fertig werden ?
    und wer kann dann noch das LNG bezahlen ?

    Wenn der Niedergang und die Verelendung in Deutschland so weitergehen, wird das Ding nie in Betrieb gehen mangels zahlungsfähiger Nachfrage !

  2. Warum wird der Verbraucher nicht gefragt, welches Gas er beziehen will und welchen Preis er bereit bzw. in der Lage ist ist, zu zahlen ? Ich will kein Flüssiggas das bestimmt nicht klimaneutral von Amerika und sonstwo hergekarrt wird. ich will keine weitere Verschandelung der Landschaft durch die schrecklichen Windmühlen!
    Holt nicht noch weitere Millionen Asylanten (etc.) nach Deutschland – die benötigen hier mehr Strom und Gas als in ihren (wärmeren) Heimatländern!

  3. Was mit der deutschen Industrie, der Umwelt, der Restnatur, der Fauna und Flora geschehen soll, ist klar und offensichtlich. Was aber wollen sie mit den Deutschen machen? Keine Jobs mehr, keine Wohnungen, galoppierende Inflation, Enteignung, Entmietung, Verarmung. Wohin mit ihnen? Werden wir in Lager gesteckt, offen ermordet, oder was geschieht?

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  4. Wer behauptet eigentlich, dass sich die Grünen für die Umwelt einsetzen?

    Wenn man sich die Liste der Unterstützer zum Parteitag der Grünen anschaut, dann weiß man doch wo der Hase im Pfeffer liegt.

    Im Übrigen lieben die Grünen ja Zerstörung und da sie mit Volldampf auf den dritten Weltkrieg hinarbeiten, macht dann ein ING Terminal den Bock auch nicht mehr fett.

  5. Wer es immer noch nicht begriffen hat: Seit Joschka Fischer die Bundesrepublik Deutschland in den ersten Krieg nach dem Ende des 2.Weltkriegs führte, ist der Naturschutz für Grüne nahezu belanglos geworden!

    Im Widerstreit zwischen Klima-/Enerige-Ideologie und Naturschutz (dazu gehören auch Menschen und Tiere!) ist ersteres absolut vorrangig. Was Windräder oder der Bau von unsinnigen Gas-Anlagen die Natur, aber selbstverständlich auch die gesamte Bevölkerung im Endeffekt „kostet“ – nicht nur finanziell -, ist für die grünen Weltenretter einfach belanglos. Aber nicht einmal, was Kriege in diesem Ideologiespektrum bedeuten, verstehen sie.

    Ihre Ideologie ist ihnen allemal wichtiger, als der Schutz des Lebens und des Wohlstandes und mündet folglich auch in eine irrationale Kriegsbereitschaft, die erst recht eine Gefahr für das Leben allgemein, den Wohlstand und eben auch die Natur darstellt, als die Fakten, die sich schon alleine auf dem Weg zur Verwirklichung dieser utopischen Vorstellungen ergeben.

    Früher führte man Kriege bevorzugt aus religiösen Gründen, über die man heutzutage in aufgeklärten Kreisen nur noch den Kopf schütteln kann. Das ist eben das Verrückte in Glaubensdingen – und alles, was aus „grün“ abgeleitet wird, ist oft eben nicht mehr als Glaubenssache: Es wird alles verabsolutiert und ohne vernünftiges Maß in das Zentrum des Handelns gestellt. „Wissenschaftlichkeit“ oder „Mehrheit“ sind lediglich rhetorische Verschleierungen für das Behauptete.

    Solange z.B. die Wind- und Wolkenbildung und ihre Auswirkungen auf das Klima überhaupt noch nicht ausreichend erforscht sind (komplexes Zusammenspiel zwischen Hitzeschutz, Wärmerückstrahlung und Verdunstungen etc.), solange überhaupt Wind- und Meeresströme keine Berücksichtigung in Klimaprognosen finden, solange in Windkrafträdern zigfach giftigere Gase produziert werden als das harmlose CO2, oder die Überbevölkerung als Ursache für Klimaveränderungen in den Blick genommen werden, braucht mir niemand mehr mit seinen schlichten CO2-Klima-Fantasierezepten zu kommen.
    Und bei allem: Schon gar nicht Grüne aus Deutschland!

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  6. Und wenn man bedenkt, dass die Klimaberechnungen auf Computermodellen mit der Annahme einer Flatearth beruhen, dann wird mir schwindlig . . .
    Der Experte in Potsdam heißt “Schelmhuber” oder so ähnlich.

  7. Der Name von, gut, dafür kann er nichts, Umweltminister Olaf Lies , erinnert etwas an die unfreiwillige Komik der Mohammedaner mit der (leider! ich nahm die Dinger gern für lau mit) Lies! Kampagne.
    Man braucht sich nur ein wenig in das englische Idiom einarbeiten, dann kringelt man sich vor Lachen und erkennt die Wahrheit.