Dienstag, 23. April 2024
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Gesinnung & Geopolitik

Gesinnung & Geopolitik

Herfried Münkler (Foto:Imago)

Kennen Sie Herfried Münkler? Münkler ist ein deutscher Politikwissenschaftler, der sich schwerpunktmäßig mit Politischer Theorie und Ideengeschichte beschäftigt. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2018 lehrte Münkler als ordentlicher Professor am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität in Berlin. In seinen Jugendjahren war Münkler (71) Mitglied der Jusos. Er hat in “Blätter” – auf diese Publikation komme ich weiter unten zurück – die Abschrift eines Vortrags veröffentlicht, den er bei der Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gehalten hatte. Titel: “Von Putin bis Erdogan: Wie pazifiert man die Revisionisten? Die Rückkehr der Geopolitik nach Europa.” Passender wäre gewesen: “Die notorische linksdeutsche Klugscheißerei als Konzentrat.”

Der Einfachheit halber zitiere ich einfach den Wikipedia-Eintrag zu den “Blättern” (dort wurde Münklers Vortrag abgedruckt): “Die Zeitschrift wurde im November 1956 aus dem Umfeld des neutralistischen Deutschen Klubs 1954 vom Publizisten Karl Graf von Westphalen, von Hermann Etze, Paul Neuhöffer und Manfred Pahl-Rugenstein gegründet. Sie erschien in den beiden ersten Jahren, bis zu dessen Konkurs, im Kölner Verlag Dörr, danach im Pahl-Rugenstein Verlag. Aus den ersten Jahren stammt die Einschätzung des Theologen Karl Barth, der sie „eine Insel der Vernunft in einem Meer von Unsinn“ nannte – ein Zitat, auf das sich die Zeitschrift noch heute bezieht… In den Blättern schrieben viele Autoren aus der Marburger Schule. Im Zuge der Westdeutschen Studentenbewegung der 1960er Jahre entwickelte sich die Zeitschrift zum einflussreichen Medium der Linken in Westdeutschland. Der Bayernkurier bezeichnete sie als „Zentralorgan der APO“. Mitte der 1980er Jahre hatte die Zeitschrift mehr als 15.000 Abonnenten.”

Zum Artikel selbst

Und weiter heißt es auf Wikipedia: “Im Rahmen der Westarbeit der DDR dienten die Blätter als Medium zur Propagierung ihrer Politik der DDR in der Bundesrepublik. Die Redaktion war politisch und finanziell von der SED abhängig, die leitenden Redakteure stimmten auch die inhaltliche Gestaltung mit der SED ab. Bis 1989 wurde die Zeitschrift von der SED über den Pahl-Rugenstein Verlag wesentlich mitfinanziert. Als dieser Ende 1989 in Konkurs ging, gelang der Zeitschrift – anders als anderen Publikationen des Verlages – mit immer noch fast 11.000 Abonnenten der Übergang in einen Eigenverlag. (…) Einer Leserumfrage aus dem Jahr 2017 zufolge positioniert sich die Mehrheit der Leserschaft „im links-ökologischen politischen Spektrum“. Die Leser sind recht gleichmäßig über das Bundesgebiet verteilt. Rund 40 % arbeiten als Angestellte. Auch Rentner (20 %) und Studenten (14 %) bilden einen signifikanten Teil. Die Leserschaft ist gekennzeichnet von einem „vergleichsweise hohen Haushaltsnettoeinkommen“: 19 % stehen monatlich mehr als 5.000 Euro zur Verfügung, bei 31 % sind es zwischen 3.000 und 5.000 Euro und bei 22 % zwischen 2.000 und 3.000 Euro. 62 % der Leserschaft nutzen Tageszeitungen, um aktuelle Informationen zu beziehen. Zwei Drittel sind zudem „gesellschaftlich aktiv“, beispielsweise in Gewerkschaften oder Parteien.

Bereits in der Überschrift wird jene Arroganz deutlich, mit welcher die nachkriegsdeutsche Akademikerlinke für gewöhnlich an die Dinge herangeht: “Von Putin bis Erdogan: Wie pazifiert man Revisionisten?” Erstens wird in dem Titel mit einer negativen Konnotation hantiert, ganz so, als habe ohne jede weitere Diskussion festzustehen, daß – a) – der “Revisionist” genau jenes Übel sei, als welches die Linke ihn gerne verstanden haben will, nämlich als übles Individuum ohne jede Legitimation – und b) – daß es sich bei Putin und Erdogan um solcherart Nichtlegitimierte auf dem Felde der Geopolitik handelt. Zweitens: Es ist aus unerklärlichen Gründen Aufgabe eines deutschlinken “Bessermenschen”, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie man solche “Revisionisten” ruhigstellt oder eben friedlich stimmt (Münkler: “pazifiert”, korrekt wäre eigentlich “pazifiziert”) – und zwar ungeachtet einer Betrachtung der (fehlenden) Mittel, die ihm zu diesem Zweck zur Verfügung zu stehen hätten. Genau diese Arroganz durchzieht den gesamten Artikel.

Akademische Schönrednerei

Über die berechtigten und die unberechtigten Interessen Dritter urteilt niemand mit einer solchen Unfehlbarkeit wie der akademische Linke deutscher Provenienz. Davon ist er überzeugt. Da nehmen sich Münkler und Steinmeier gar nichts. Steinmeier veröffentlichte zu seinen Studentenzeiten im Pahl Rugenstein Verlag. Die beiden “Revisionisten” Putin und Erdogan lachen sich derweil einen Ast über die akademische “Schönrednerei” ehemals westdeutscher Salonbolschewisten.

Der Herr Professor: “Wer bei dem Krieg im Osten der Ukraine nur auf die Ukraine schaut, der sieht zu wenig.” – Ach? Solche dummen Leute gäbe es wohl? Sapperlott. Gottlob gibt es einen Münkler, der allezeit bereit ist, solche Individuen an seiner eigenen Gelehrtheit “teilhaben” zu lassen. – “Denn eigentlich gehört zu dem Gebiet, in dem der Krieg inzwischen endemisch geworden ist, in jedem Fall der Kaukasus hinzu.” – dieser Krieg aber auch. Wird einfach im Gebiet endemisch. Warum wohl der böse Krieg sich niemals merken kann, daß er nicht endemisch werden soll? – “Dieser Raum von Tschetschenien über Georgien bis nach Armenien und Aserbaidschan ist hochgradig fragil.” – und in anderen Räumen, jenseits des Atlantiks zum Beispiel, herrscht die endemische Überzeugung, daß sich “fragil” (zerbrechlich) im eigenen geopolitischen Interesse durchaus bis zu “zerbrochen” steigern läßt. – “Und wenn wir noch genauer hinschauen, gilt das auch für die der Ukraine gegenüberliegende Küste des Schwarzen Meeres, die Türkei, die seit geraumer Zeit das betreibt, was man eine neoosmanische Politik nennt.” – Jaja. Wir müssen, wir brauchen und wir schauen. Und zwar schauen wir “noch genauer”. Gemeinsam. Das ist das, was “man ein Gemeinsamkeitsgeschau nennt”. Macht “man” so. Nennt “man” so. Mit anderen Worten: Der kluge Genosse Herfried schaut mal “für uns” und erklärt uns dann, was “wir alle gemeinsam und zusammen” gefälligst erkannt haben müssen, weil “wir” ja “noch genauer” hingesehen haben. “Wir müssen…”.

Zu blöde zum verstehen

Mein lieber Herr Professor: “Genau” läßt sich nicht steigern. “Genau” ist – so “könnte” man sagen – schon der Superlativ von “genau”. “Man könnte das auch als eine neoimperiale Politik bezeichnen …” – Man könnte überhaupt recht viel mit dem Konjunktiv anstellen. Man könnte etwas auch nicht als “neoimperiale Politik” bezeichnen, wenn man “noch genauer” hinsieht. Es könnte sich auch um einen Hundehaufen vom lieben Neo handeln.  “ … bei der in ähnlicher Weise imperiale Phantomschmerzen auftreten, wie das bei Putin der Fall ist – also die Erinnerung an einstige Macht und Größe, an den Glanz früherer Zeiten, den man sich wieder verschaffen will.” So, so! Und natürlich kann es keinesfalls so sein, daß “man” etwas Bestimmtes so bezeichnet, das tatsächlich etwas anderes sein “könnte“, damit “man” im nächsten Atemzug dieses “etwas” dem Herrn Putin als eine tatsächliche Eigenschaft unterjubeln kann. Herr Präsident Putin leidet laut Münkler also tatsächlich an etwas Bestimmtem, obwohl man die Nennung dieses Bestimmten schon seiner Bezeichnung nach nur mit einer Ursache begründen kann, die sich als etwas bezeichnen lassen “könnte“. Interessant.

Da will meinereiner einmal zur linken “Debattenkultur” etwas sagen, das nicht so sein könnte, sondern das sich empirisch als Tatsache herausgestellt hat: Wer es in einem linken System zu etwas bringen will, der äußert sich schlauerweise nie so, daß er nach einem berechtigten Einwand nicht noch nachschieben könnte, er sei mißverstanden worden. Dadurch eröffnen sich ihm je nach persönlicher Präferenz nämlich zwei weitere Möglichkeiten: Ist er dem Einwender gegenüber wohlgesonnen, kann er behaupten, er habe sich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt. Ist er dem Einwender nicht wohlgesonnen, kann er mutmaßen, der Einwender sei wohl zu blöde gewesen, um zu verstehen, was gesagt worden war.

Alles andere als knorke

Der emeritierte Polit-Theoretiker und Ideengeschichtler: “Erdoğans Agieren an der Südgrenze der Türkei nach Syrien hinein ist dafür ein Beispiel. Aber auch seine ständigen Rempeleien im Ägäischen Meer gegen die Griechen erinnern daran, dass es nicht von ungefähr kommt, wenn sich Erdoğan und Putin in mancher Hinsicht gut verstehen, nämlich im Hinblick auf die Frage: Wie können wir den Status quo verändern und wieder näher an die Verhältnisse herankommen, von denen wir glauben, dass sie eigentlich für uns geeignete Verhältnisse waren und sind – das alte russische Reich aus Zarenzeiten und das einstige Osmanische Reich an der Schnittstelle dreier Kontinente?” – Hallo, aufgemerkt! Den Status Quo verändern zu wollen, ist von Grund auf alles andere als knorke.

Was folgt daraus? Da der Status Quo zwingend das Resultat früherer Veränderungen ist, muß er das Resultat absoluter Unknorkigkeit sein. Der Status Quo als solcher hätte als unerwünscht zu gelten. Würde man nun ein solcherart unknorkiges Resultat per erneuter Veränderung revidieren -, es also in den Zustand seiner ursprünglichen Knorkigkeit zurückversetzen wollen, wäre das allerdings auch schon wieder gänzlich unknorke. Mit anderen Worten: Jede Fehlerkorrektur ist der letzte Dreck. Damit ist auch klar, was ein Revisionist ist: Ebenfalls der letzte Dreck. Was also ist ein deutscher Münkler konkret? Das ist einer, der etwas besser weiß als Putin und Erdogan zusammengenommen. Die “glauben” nämlich nur etwas, während er selbst etwas weiß. Und das wiederum soll man ihm glauben. In den “Blättern”.

Phantomschmerzen

Tatsächlich ist es so: Putin und Erdogan müssen sich Gedanken um die Zukunft ihrer Länder machen. Das ist nämlich ihre Aufgabe. Und das dürfen sie, ganz ohne sich von einem deutschen Münkler alogisch – dafür aber umso arroganter – per zivilreligiösem Nachkriegsdogma deutscher Provenienz als negativ konnotierte “Revisionisten” bezeichnen lassen zu müssen. Die Westeuropäer müssten es ihnen gleichtun und ebenfalls ihren Status innerhalb des “Wertewestens” – Obacht! – “revidieren”. Sie müssten also selber dringend zu “Revisionisten” im eigentlichen Wortsinne werden. Und zwar unabhängig von der Frage, mit welcher Konnotation der ehemals westdeutsche Salonbolschewist das Wort “Revisionist” versehen hat. Und weil “Wertewesten” selbst schon bloß noch ein Euphemismus für “US-amerikanische Hegemonie in der völligen Prinzipienlosigkeit” geworden ist. Der “kollektive Westen” hat kaum noch Werte, weder ideeller noch materieller Natur.

Im Übrigen sind “Phantomschmerzen” nicht dasselbe wie “Bedauern”. Putin bedauert, daß der Status einer Supermacht, den die Sowjetunion noch hatte – und für den sie innenpolitisch einen horrenden Preis bezahlte – nicht auf Russland übergegangen ist. Meinereiner hat schließlich auch keine Schmerzen wegen der Masuren und Ostpreußen. Aber jedes Mal, wenn ich dort gewesen bin, habe ich ungeachtet aller Gründe bedauert, daß so viel Schönheit nicht mehr zu Deutschland gehört. Dafür werde ich mir von einem Münkler aus dem vormals westdeutschen Bolschewistensalon keinen “imperialistischen Phantomschmerz” andichten lassen, um mich von ihm im nächsten Atemzug auch noch als “Revisionisten” bezeichnen zu lassen. Das dürften Putin und Erdogan in ihrem Fall nicht wesentlich anders beurteilen.

Die Westorientierung von “Blätter”

Nun ist es so, daß die “Blätter” nach Angabe von “Intellektuellen” in der wöchentlich erscheinenden “Zeit”, publiziert im Juni 1996, seit dem Untergang ihres vormaligen Gönners und Finanziers folgendes Selbstverständnis haben: “Diese Zeitschrift steht für republikanisch-demokratische Grundsätze, für eine über bündnispolitische und ökonomische Bindungen hinausgehende Westorientierung des Landes wie für soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung.” – Sehr schön. Vor allem die “Westorientierung”. Einmal heiliger Westen – immer heiliger Westen. “Westen” ist inzwischen das Synonym für “die Besseren”, für diejenigen, die “immer im Recht sind”, für Antiimperialismus und dergleichen Löblichkeiten mehr. Und die “soziale Gerechtigkeit” natürlich, dieser linke Euphemismus für “Sozialismus” – die durfte fürs Selbstverständnis der “Blätter” auch nicht fehlen. Überhaupt: Die Vielzahl linker “Gerechtigkeiten” – es gäbe tatsächlich nur eine, nämlich “die Gerechtigkeit” – verrät schon, daß bundesdeutsche Altlinke Leute sind, die zum Zwecke der hinterhältigen Vorteilserschleichung alles relativieren, auch da, wo es nichts zu relativieren gibt.

Wenn “wir” einmal “noch genauer hinschauen”, auf die untenstehende Karte zum Beispiel, dann können “wir uns noch genauer” ausmalen, was tatsächliche Schmerzen im Gegensatz zu Putins und Erdogans Phantomschmerzen wären für den Fall, daß alle die amerikanischen Sternchen auf dieser Karte einfach verschwunden wären. Eine wahre Imperiums-Schmerzensorgie. Diese Sternchen stehen ohnehin für nichts anderes mehr, als für ein inhaltsleeres Demokratie- und Freiheitsgehampel bar jeglichen Realitätsgehalts, wie eine nach der anderen der Enthüllungen zu den amerikanischen Zuständen nachweist. Politisierung der Institutionen (FBI, CIA, NSA, DOD, DOJ und so weiter), “Pandemie”, “Russia Collusion”, “Twitter-Files”, unterschlagene Laptop-Story, der Umgang mit “classified documents” jeweils im einen und im anderen Fall; der Herr George Santos als Symptom für den Verfall sämtlicher “westlichen Werte”; die Präsidentschaftswahl 2020, die Midterms 2022 –  und so weiter, und so fort. Aber der Herr Professor in den “Blättern” redet lieber darüber, daß die Herren Putin und Erdogan “imperiale Phantomschmerzen” haben. Wos a Westorientierung, sapperlott! “Sternchengläubiger” muß man halt sein.

USA-Militärstützpunkte global; abgebildet sind nur die wichtigsten (Screenshot:nomilitar.org)

Nicht, daß er sie erwähnt hätte, der Herr Professor in seinem “Blätter“-Artikel, die “regelbasierte internationale Ordnung”, diesen Euphemismus für die amerikanische Eigenart, selber die “Regeln” aufzustellen, um sie dann zu ignorieren, wann immer sie hinderlich werden. Aber sich angesichts der Zustände im “kollektiven Westen” mit seiner NATO dreist auf die Herren Putin und Erdogan zu kaprizieren, eine Weltgegend als “fragil” zu bezeichnen, die gar nicht fragil sein müsste ohne die geopolitischen Interessen der USA mitsamt den dazugehörigen Störaktionen… und das alles vorgebracht von einem bundesdeutschen Altlinken: All das illustriert perfekt, woran es in Deutschland mangelt: An Charakter. An Wahrheitsliebe. An Objektivität.

Was ist Dreistigkeit?

Das muß man sich mal klarmachen: Dieselben, die in jungen Jahren “Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!” oder gleich “Nie wieder Deutschland!” gebrüllt haben, um zugleich einem der größten Massenmörder der Geschichte zu huldigen, nämlich Mao, und die sich haben pampern lassen von einem Staat, der seine eigenen Bürger mit Selbstschußanlagen an seinem “antiimperialistischen Schutzwall” am Verlassen der Republik hinderte, dieselben, die im Vietnamkrieg “Ami go home!” skandierten, sind heute diejenigen, die von “imperialen Phantomschmerzen” eines Russen und eines Türken reden. Und das unter völliger Ausblendung der Tatsache, daß die USA längst nicht mehr das repräsentieren, wofür sie nach ihrer eigenen Verfassung eigentlich zu stehen hätten – und angesichts der Tatsache, daß der Ukrainekrieg als Folge einer schwerstimperialistischen Politik seitens der USA samt ihrer westeuropäischen Vasallen aktuell wie ein Elefant im Raume steht. Das ist Dreistigkeit.

Und die absolute Härte, sehr bezeichnend, ist, daß einem ein Münkler-Artikel auf der Google-Startseite des Browsers als Leseempfehlung angedient wird. Die gedruckte Auflage der “Blätter” betrug im März 2021 12.500 Exemplare. “In die Verbreitung gehen 12.000 Exemplare, davon werden 11.700 Exemplare verkauft.“, weiß Wikipedia. Es gibt die sogenannten alternativen Medien, von denen einige das ganz locker und um ein Vielfaches in den Schatten stellen. Für die erscheint aber nie eine Leseempfehlung bei Google; ganz im Gegenteil: Die werden im Ranking noch nach unten gedrückt. Aber Münkler und die “Blätter” samt Putins und Erdogans “imperialen Phantomschmerzen” passen halt gerade so überaus nützlich zu den “Erfordernissen” der wertewestlichen Gegenwart in Irrtum & Wahnsinn des Ukrainekriegs. Da kann man schon mal eine Leseempfehlung geben auf der Google-Startseite im deutschen Internet.

Immer auf der falschen Seite

Mit Münklers Artikel in den “Blättern” bestätigt sich eines wieder einmal sehr eindrücklich: Die Linke “argumentiert” immer so, wie es ihr gerade in den persönlichen Kram passt. “Antiwestlich” zur Unzeit damals, “prowestlich” zur Unzeit heute, also immer auf Seiten totalitärer Despoten. Die nächste Konstante ist, daß sie in dem Wahn lebt, sie hätte trotzdem immer recht und befände sich in der Position eines Weltenerklärers, der anderen Leuten zu verdeutlichen hat, was sie zu sehen haben, wenn “wir einmal genauer hinschauen”. Wenn meinereiner sich inzwischen etwas genau angeschaut hat, dann ist es diese bundesdeutsche Altlinke mit ihren Dogmen und ihrer ganzen ungerechtfertigten Selbstgefälligkeit. Steinmeier und Münkler verstehen sich nicht grundlos recht prächtig.

So führt das dann wie im hier kritisierten Münkler-Artikel dazu, daß Putin die Krim behalten will, um das Schwarze Meer zu beherrschen. Noch etwas? – Nix. Da wäre aber noch was: Warum wollen die Amis die Krim haben, abgesehen davon, daß sie die hochoffiziell nur für “die schöne Ukraine” haben wollen? Um das Schwarze Meer in “Meer der transatlantischen Friedensliebe”  umzubenennen? Weil das Schwarze Meer so gänzlich unimperialistisch viel näher bei Washington liegt als bei Moskau, vielleicht?

Was bleibt einem als eingefleischtem Wien-Fan angesichts eines solchen Artikels in den “Blättern” noch anderes, als die Bitte des Wieners, von unverschämten Zumutungen gefälligst verschont zu werden, im O-Ton zu formulieren? Hier, bitte: “Heast, Oida, geh sch*****!

33 Antworten

  1. Die Reinkarnation eines Karl-Eduard v. Schnitzler! Vom Optischen her gesehen genau so wie sein verlogenes Geschwafel.

  2. Auch an diesem Typen bewahrheitet sich wieder: “Formale Bildung hat nichts mit Charakter zu tun.” Joseph Goebbels war auch promoviert.

      1. lol … zum Detektiv eignen Sie sich nicht… zum Wahrsager auch nicht … aber zum gelangweilten Deutschen ~Bundesbuerger der Fernseher nicht von smartphones unterscheiden kann weil beides huebsche Bildli liefert … und twitter: was ist das? … lol

    1. @Clausius 4. Februar 2023 Beim 22:58

      Dieser Artikel wurde für Menschen geschrieben, die nicht nur Text, sondern auch Kontext lesen können.

      Vielleicht hätten Sie besser etwas anderes lesen sollen.

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      1. Uuiii … lol … jetzt hat Herr Gier aber viel zu tun und schreibt all denen, die nicht seiner Meinung sind ? Immer schoen ad hominem … lol

  3. „Wer bei dem Krieg im Osten der Ukraine nur auf die Ukraine schaut, der sieht zu wenig.“ – Herfried Münkler

    Da hat er recht – man sollte auch auf Serbien schauen.

    Aus Gründen der territorialen Integrität weigert sich Serbien die Unabhängigkeit des Kosovo anzuerkennen, der durch einen Angriffskrieg der NATO von Serbien abgetrennt wurde. Deshalb muss der EU-Beitritt Serbiens verzögert erfolgen, jedenfalls nicht bevor diese Angelegenheit geklärt ist.

    „Ich bedauere sehr, dass Serbien den Erwartungen bislang nicht ausreichend gerecht geworden ist und somit die Voraussetzungen für die Verleihung des Kandidatenstatus bislang nicht gegeben sind.“ – Angela Merkel (CDU) am 02.12.2011 zur fehlenden Anerkennung des seit 2008 unabhängigen Kosovo durch Serbien

    „Klar muss wahrscheinlich auch sein, dass Serbien der Europäischen Union nur beitreten kann, wenn es die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennt.“ – Christian Hagemann (Südosteuropa-Gesellschaft) am 29.04.2019

    Aus Gründen der territorialen Integrität weigert sich die Ukraine die Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Luhansk anzuerkennen, die durch einen Angriffskrieg Russlands von der Ukraine abgetrennt wurden. Deshalb muss der EU-Beitritt der Ukraine beschleunigt erfolgen, jedenfalls noch bevor diese Angelegenheit geklärt ist.

    „Wir wollen, dass die Ukraine in die EU kommt und wir tun alles, was in unserer Macht steht, um sie dabei zu unterstützen.“ – Katarina Barley (SPD) am 11.05.2022

    “Es gilt jetzt, nicht nach Schema F zu verfahren, sondern diesen historischen Moment zu nutzen und der Ukraine deutlich zu machen: Ihr gehört mitten in die Europäische Union.“ – Annalena Baerbock (GRÜNE) am 20.06.2022

    Und jetzt schauen wir noch genauer hin:

    Nachdem der Kosovo am 17.02.2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt hatte, wurde er nur drei Tage später von der deutschen Bundesregierung als unabhängiger Staat anerkannt.

    „Das ist der Grund, dass sich die Bundesregierung heute in ihrer Kabinettssitzung entschlossen hat, den Kosovo als unabhängigen Staat anzukennen… Das sollte für uns alle der Ausgangspunkt europäischer Politik sein… Wir Europäer müssen beweisen, dass wir in der Lage sind, die Konflikte auf unserem Kontinent wirklich dauerhaft und vor allen Dingen wirksam zu lösen.” – Frank-Walter Steinmeier (SPD) im Bundestag am 20.02.2008

    „Die SPD-Bundestagsfraktion stimmt der völkerrechtlichen Anerkennung der Republik Kosovo durch die Bundesrepublik Deutschland sowie der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu… Der Bevölkerung vom Kosovo ist zur erlangten Selbstbestimmung zu gratulieren und alles Gute zu wünschen.“ – Walter Kolbow (SPD) im Bundestag am 20.02.2008 


    Nachdem die Volksrepubliken Donezk und Luhansk am 07.04.2014 ihre Unabhängigkeit von der Ukraine erklärt hatten, wurde der Ukraine mit den Abkommen Minsk I (September 2014) und Minsk II (Februar 2015) erst einmal mehr Zeit für weitere Angriffe auf die Ostukraine verschafft.


    „Das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit auch genutzt, um stärker zu werden, wie man heute sieht.“ – Angela Merkel (CDU) am 07.12.2022


    Durch diese Finte und die Naivität Putins wurde ihre Anerkennung als unabhängige Staaten erst acht Jahre später am 21.02.2022 von der russischen Staatsduma ratifiziert. Ende September 2022 stimmte die Bevölkerung in den „Donbass 4“-Referenden dem Anschluß an Russland zu und am 03.10.2022 legitimierte die Duma die Eingliederung dieser Regionen.

    Abgeordnete der Duma, die ihr Recht als Parlamentarier in Anspruch nahmen und für die Unabhängigkeit der Volksrepubliken stimmten, wurden und werden im Westen auf eine Sanktionsliste gesetzt und ihr Vermögen, auch das ihrer Angehörigen, beschlagnahmt und eingezogen – und Sanktionen auf Sanktionen folgen, um Russland zu ruinieren.

    „Die EU hat ein Sanktionspaket aufgelegt an Wirtschafts- und Finanzsanktionen… Das wird Russland ruinieren.“ – Annalena Baerbock (GRÜNE) am 25.02.2022

    Also wie sagte Herfried Münkler noch?

    „Wer bei dem Krieg im Osten der Ukraine nur auf die Ukraine schaut, der sieht zu wenig.“ – Herfried Münkler

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    1. Sie haben diesen Herrn Münkler wunderbar ‘zerlegt’; vielen Dank. Dabei ist er noch gar nicht so alt, aber trotzdem senil.

  4. Es war Münkler der uns die mürrische Indifferenz empfahl. Mürrisch bin ich bis zum Anschlag. Doch was meint Indifferenz, laut allwissende Müllhalde wikipedia?

    “Gleichgültigkeit (auch Indifferenz) bezeichnet einen Wesenszug des Menschen, welcher Gegebenheiten und Ereignisse hinnimmt, ohne diese zu werten, sich dafür zu interessieren, sich ein moralisches Urteil darüber zu bilden oder handelnd aktiv zu werden, um diese zu ändern.

    Außerdem können Gleichgültigkeit und ihre Steigerungsform, der Stupor als psychische Störung, sowie als Begleiterscheinung der Anwendung von bestimmten Arzneimitteln oder des Konsums einiger psychotroper Substanzen auftreten.[1]

    Mangelnde Anteilnahme durch Gleichgültigkeit schränkt auch den Wunsch ein, sich politisch, ehrenamtlich oder sozial zu betätigen. Daher ist der indirekte Schaden, den diese Geisteshaltung anrichten kann, hoch. So bezeichnet der politische Aktivist Stéphane Hessel Gleichgültigkeit als „die schlimmste Einstellung“.[2]

    Da Gleichgültigkeit die Fähigkeit zur Empathie herabsetzt, ist sie darüber hinaus von strafrechtlicher Relevanz, da die Hemmschwelle, Straftaten zu begehen, durch eine nur schwach ausgeprägte Fähigkeit zum Mitgefühl herabgesetzt ist und Gleichgültigkeit in der Erziehung schwerwiegende Folgen haben kann. ”

    Ein propagandistisch gefährlicher Mensch, der Herr Münkler, interessant das er sich trotz heftiger Proteste seiner Studenten in Berlin noch hält. Na wer mit den Fröschen quakt. Dett is Balin.Innen.

  5. Münkler ist der, den die linken “Studenten” nach Art der Stasi verfolgt haben, “Münkler-Watch” (selber googeln wer sich nicht an 2015 erinnert). Gelernt / verstanden hat er daraus nichts, was aber schon lange bekannt ist.

    BRD Staatshistoriker: entweder dumm oder korrupt oder ideologisch, gern auch in Kombination.

  6. “Notorische linksdeutsche Klugscheißerei”, ja gut getroffen. Ich nenne das deutsche, oder mehrheitsdeutsche Belehrigkeit.
    Es ist frappierend, wie sich fast alles Richtung links orientiert und vor allem dann auf ultimative Gerechtigkeit und Moral pocht.
    Kein Wunder, daß die Schulen so desolat sind, wer besserwissend und rechthabend geboren wird, der braucht anscheinend keine Schulen.
    Zum Münkler gibt es aber noch ein kleines Anekdötchen:
    Irgendwas hatte der in der Vergangenheit mal, nach Auffassung des obersten Belehrigkeitsausschusses, des ASTA, falsch ausgedrückt.
    Da gab es dann auch Aufrufe zu Vorlesungsboykott, Vorlesungsstörungen und so einen Idiotenausschuß, der sich richtig belehrig und wichtig nahm:
    Münkler-Watch, denen war er noch nicht links genug.
    https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/studenten-kritisieren-herfried-muenkler-anonym-13611258.html
    Seitdem ist er wieder ganz auf Linie und die linke Konformität schlechthin. Allerdings mehr schlecht als hin.

  7. immer auf Seiten totalitärer Despoten. Die nächste Konstante ist, daß sie in dem Wahn lebt, sie hätte trotzdem immer recht und befände sich in der Position eines Weltenerklärers*

    Mein Highlight !
    Prägnant auf den Punkt gebracht !

  8. Stell dir Vor, es ist Widerstand und niemand geht hin!
    Ein paar Hundert am letzten Wochenende.
    Diese Scheinwiderständler auf den betreuten Spaziergängen halten doch den Laden am Laufen. Sie gehen wie am Schnürchen, die “Erleuchteten”.
    Pünktlich Steuern und Abgaben, nebst Kirchensteuer zahlen. GEZ selbstverständlich mit Einzugsermächtigung. Die Propagandamaschinerie will ja schliesslich geschmiert sein.
    Ich kriege das ganz grosse Kotzen
    https://www.bitchute.com/video/xZTb3adEjUOk/

  9. Das schlimme, Herr Erdinger, ist, daß diese intellektuellen Nachtschattengewächse den öffentlichen Diskurs dominieren.
    Es werden uns von den Staatsmedien “Militärexperten” oder “verteidigungspolitische Sprecher” vorgesetzt, die bereits auf einem Unteroffizierlehrgang der Bundeswehr im Fach Taktik sang- und klanglos gescheitert wären und deren bisherige “Analysen” die Haltbarkeit von ungekühlter Rohmilch hatten.
    Und jeder Depp, der täglich um 20:00 den Kanal der ARD auf der Fernbedienung findet, hält sich für umfassend und zutreffend informieet.

  10. https://pleiteticker.de/fall-fuer-den-verfassungsschutz-entlarvendes-datenleck-bei-der-letzten-generation/

    „Fall für den Verfassungsschutz“: Entlarvendes Datenleck belastet „Letzte Generation“
    vom 4. Februar 2023

    Wenn denn Justiz und Verfassungsschutz funktionieren würden, dann gäbe es diese Sekte und deren Terroristen
    nicht mehr.

    Wie lange wollen wir uns noch von der Realität und der Wahrheit weit entfernten Klimapanikmachern terrorisieren lassen?

  11. Ich bin immer wieder erstaunt, wie dumm Menschen sein können, selbst wenn sie zeitlebens als Professoren oder sonst nachweislich „gebildeten Kreisen“ angehören. Man muss eigentlich nur die Karte ansehen, um die Problematik „genauer (Steigerung!) zu sehen“! Warum „genau“ nicht zu steigern sei, wie Erdinger schreibt, erschießt sich mir deshalb nicht. Womöglich sehe auch ich hier (in der Sache, aber auch grammatikalisch durchaus korrekt!) doch „genauer“.

    Daneben hat mir als Ausgleich dieser Satz besonders gut gefallen – Zitat:

    „Und weil “Wertewesten” selbst schon bloß noch ein Euphemismus für “US-amerikanische Hegemonie in der völligen Prinzipienlosigkeit” geworden ist. Der “kollektive Westen” hat kaum noch Werte, weder ideeller noch materieller Natur.“

    Bei der „materiellen Natur“ bin ich mir noch nicht ganz sicher, da ich als Finanz-Dilettant nicht beurteilen kann, ob die USA gewiss bankrott oder doch nur schein-bankrott bzw. rückzahlungsunfähig sind. Aber mit „rückzahlungsunfähig“ gerät man ja auch auf glattes Eis, denn andererseits hat es daran ja nachweislich auch noch nie gefehlt. Im Gegenteil: Es werden Rechnungen im voraus ausgestellt und Wertevernichtung garantiert (Sprengungen 9/11 oder 9/26) und insgesamt immer allerhand ins „Soll“ gestellt. Wobei ich wieder beim Thema wäre.

    Nur der Klarheit halber aus Wikipedia erklärt (s.o.): Euphemismus ist eine beschönigende, verhüllende, mildernde Umschreibung für ein anstößiges oder unangenehmes Wort.

    Dieser Satz verdient auch eine Wiederholung: „Dieser Raum von Tschetschenien über Georgien bis nach Armenien und Aserbaidschan ist hochgradig fragil.” – und in anderen Räumen, jenseits des Atlantiks zum Beispiel, herrscht die endemische Überzeugung, dass sich “fragil” (zerbrechlich) im eigenen geopolitischen Interesse durchaus bis zu “zerbrochen” steigern lässt.“

    Dieses „endemisch“ bedeutet örtlich begrenzt auftretend – und das kann man räumlich als auch erweiternd im Hinblick auf die geistige Verfassung verstehen. Diese endemische Sichtweise findet sich schließlich nicht nur jenseits des Atlantiks, sondern wie der Anlass der Artikels zeigt schließlich in gar überwältigender Mehrzahl mitten unter uns! Endemisch heißt nicht „selten“, auch wenn es meist für Seltenes gebraucht wird, sondern einfach nur „beschränkt“!

    Und richtig: Dort wo fragile Verhältnisse herrschen, haben sich stets schon diejenigen eingenistet (Ukraine ab 2014), die dem „fragil“ erst mit ihrem „vertiefendem Engagement“ die richtige Würze geben, indem aus unklaren Verhältnissen klare und übersichtliche Verhältnisse geschaffen werden – und wenn es dadurch erreicht wird, das kein Stein mehr auf dem anderen stehen bleibt, ganze Landschaften kahlrasiert (Agent orange – welch neckischer Name!) oder Hungernde zu Verhungerten werden.

    1. Zitat: Warum „genau“ nicht zu steigern sei, wie Erdinger schreibt, erschießt sich mir deshalb nicht. Womöglich sehe auch ich hier (in der Sache, aber auch grammatikalisch durchaus korrekt!) doch „genauer“.– Zitatende

      Es mag sein, daß “genauer” grammatikalisch korrekt ist. Es kann auch sein, daß Denkunmögliches grammatikalisch korrekt ist. “Genau” ist aber denklogisch bereits der Superlativ von “genau”. Wäre er es nicht, müsste man von “ungenau” reden. Aber das ist nur ein Beispiel von vielen. In der deutschen Sprache gilt viel Unfug als präzise, obwohl er das genaue Gegenteil ist: unpräzise. Die Leute reden von “tödlicher”. Es gibt keine Steigerung von “tödlich”. In den Gräbern auf dem Friedhof sind alle tot, aber keiner “am tötesten”. Es gibt auch keinen “aktuellsten Wetterbericht”, sondern lediglich den aktuellen. Bei etlichen Substantiven ist es ähnlich. Es gibt “die Wahrheit”, entlang welcher etwas entweder wahr ist oder eben nicht. “Wahrheiten” gibt es nicht. Analog verhält es sich mit der Lüge. Etwas ist gelogen oder eben nicht. Die “Lügen” gibt es nicht. Oder die Gerechtigkeit: entweder es gibt eine oder es gibt keine. “Gerechtigkeiten” beschreiben nichts als absichtsvolle Rosinenpickerei entlang irgendwelcher – gern ideologischer – Präferenzen. Die “Freiheiten” sind auch nicht der Plural von “Freiheit”, sondern das exakte Gegenteil davon. “Freiheit” impliziert die Absenz einer Instanz, die “Freiheiten” gewährt. Auch die Komposita sind oft unlogisch. Die Luftfeuchtigkeit ist die Feuchtigkeit der Luft. Der Flascheninhalt ist der Inhalt der Flasche. Jedoch: Die Fremdenfeindlichkeit ist nicht etwa die Feindlichkeit des Fremden, sondern die Feindlichkeit dem Fremden gegenüber. Mit anderen Worten: Man kann mit der korrekten Grammatik durchaus falsch denken, dann falsch sprechen oder schreiben. Das ist eine Frage, die mir schon lange durch den Kopf geht: Ob der Wahnsinn nicht in der deutschen Sprache bereits angelegt ist. Der Wahnsinn. Warum nicht “die Wahnsinne”?

      1. Sehr geehrter Herr Erdinger,
        richtig ist, dass in der deutschen Sprache allerlei Unlogisches vorkommt, aber dass es die „Lügen“ nicht gibt, nehme ich Ihnen nicht ab. Beispiel: Die Gattin sagt: “Mein Mann hat mich schon zum zweiten Mal angelogen. Ich kann seine Lügen nicht mehr tolerieren!”
        Ich schätze vor allem Ihre Absacker.
        Herzliche Grüße aus dem Wiesental

      2. @Max Erdinger 5. Februar 2023 Beim 16:43

        Sie trauen der deutschen Sprache einfach zu wenig zu.

        Zum Beispiel ist auf Zentimeter genau denklogisch nur im Zentimeterbereich ein Superlativ, auf Millimeter genau ist immer noch genauer – und genau wegen solcher Fälle kann man „genau“ auch steigern.

        Und für Mäuse ist die mittlere letale Dosis LD50 von Nikotin oral 24 mg/kg und von Cannabis oral 482 mg/kg, damit ist Nikotin tödlicher als Cannabis – denn mit 482 mg Nikotin kann man mehr Mäuse den Tod bringen, als mit der gleichen Menge Cannabis – und genau so ist es auch bei Waffen:

        „Waffen wollen sie stattdessen liefern und noch mehr Waffen und bessere Waffen, weiterreichende Waffen, noch tödlichere Waffen – und wenn ‚die Menschen‘ in der Ukraine und im eigenen Land dafür vor die Hunde gehen.“ – Max Erdinger am 06.12.2022

        https://journalistenwatch.com/2022/12/06/erdingers-absacker-mord-in-illerkirchberg/

      3. Ich habe mich beim “Duden” rückversichert. Sie treffen die Problematik genau, aber nicht punktgenau. Da wäre nichts zu steigern. Komma-genau kenne auch ich nicht!

        Es ist gewiss interessant mit einem “Deutsch-Kenner” über “Deutsch” zu diskutieren. Die Wahnsinne lassen sich leicht in einen – verbreiteten – Wahn umbenennen. Und es gibt durchaus Wahrheiten. Und bekanntlich gibt es auch eine (halbe) Wahrheit, die jedoch eine ganze Lüge darstellt.
        Dass Russland die Ukraine militärisch angegriffen hat, ist doch “Angreifer” die Wahrheit. Dass die Amis schon zuvor klammheimlich einmarschiert waren, macht aber diese Wahrheit doch zur ganzen Lüge – wenn man darunter die Frage nach dem wahren Angreifer richtig versteht. “Versteht” ist übringens auch so ein Wort wie “erklärt”. Frau Baerbock hat einerseits der Welt “erklärt” und auch Russland den Krieg “erklärt”. Doch beide “Erklärungen” sind von unterschiedlichem “Kaliber”.
        Vielleicht sollten wir einen Uhrmacher fragen, ob unsere Uhren nur genau gehen (!?) oder genauer eingestellt werden könnten …
        Diskutieren wir Deutsch auf Deutsch solange es noch geht …!!

  12. https://www.nordkurier.de/uckermark/29-jaehrige-steht-nach-hirnblutung-vor-dem-ruin-0251233402.html

    vom 02.02.2022

    “Impfopfer: 29-Jährige steht nach Hirnblutung vor dem Ruin
    Ende 2022 wurde Sarah Sprung schwer krank. Sie macht die Corona-Impfung dafür verantwortlich. Letztlich habe sie sich dazu ja auch freiwillig entschieden, „als der Druck auf Ungeimpfte zu groß geworden war. Aber ich will, dass jemand Verantwortung für die Impfschäden übernimmt.“

    Weiterlesen auf nordkurier.de

    Diese junge Frau ist ein Opfer, wie viele andere, die sich
    offenbahrt haben.
    Was ich nicht verstehen kann, das die Schuld nur auf die
    Politik geht und nicht die eigentlichen Verursacher, die
    “Giftstoffhersteller” im Visir sind.

    Selbstverständlich sollte neben Körperverletzung mit Todesfolge die Unwirksamkeit dieses “Dreckssaftes” als Betrug
    gewertet und sofort verfolgt werden.
    Ich höre und lese nichts von Strafverfolgung, weder betr. von Nötigungen, Freiheitsberaubungen, etc. verursacht durch Politiker, noch der “Giftstoffhersteller”.

  13. Auch wenn ich Vielem in dem Artikel zustimmen muß, vor allem der Beschreibung der arroganten, gleichzeitig dümmlichen Verlogenheit eines Denkens, das einmal die Sowjetunion und DDR hofiert hat, so sollte schon festgestellt werden, daß die USA in ihrer Anlage, in ihrem Potential, nicht in der Ausprägung der Biden-Administration eher eher zur Lösung globaler Probleme beitragen kann. Ohne die USA keine Begrenzung der chinesischen Macht.

    2
    1
  14. Auch wenn es im konkreten Fall stimmt, kann man das „links“ im (sehr gelungenen) Satz „Die notorische linksdeutsche Klugscheißerei als Konzentrat.“ streichen. Es ist die notorische Klugscheißerei einer selbsternannten (Denker-)Elite eines kleinen Volkes mitten in der unbedeutenden Halbinsel am Arsch Asiens, genannt Europa, die glaubt zu wissen, wie die Welt, von deren Realität sie tatsächlich gar nichts wissen (wollen), zu funktionieren hat. Diese fixe Idee hat sich seit über hundert Jahren nicht geändert: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.
    Herr Erdinger, vielen Dank für diesen sehr gelungenen Artikel. Es war eine Freude, ihn zu lesen.

  15. Dieser Herr Professor ist übrigens der Erfinder der “Konzentrischen Kreise”, nach denen die Ukraine ganz selbstverständlich zur EU gehört!

    Das hat er sich ziemlich lange vor dem Ukraine-Konflikt ausgedacht und das ist mittlerweile EU-Doktrin.

    Also er ist von einem Linken zu einem EU-Imperialisten geworden. – Ein ganz folgenreicher und gefährlicher Geselle!

    Man darf ja nicht vergessen, dass in diesem Multi-Policy-Level-Game um die Ukraine die EU und die BRD zwar untergeordnete Spieler sind, aber eine eigene Akteursqualität haben.

  16. @ Clausius

    Sinnerfassend lesen ist nicht ihr Ding, gelle? Aber “die vielen Zeilen” sind auch nicht für Dummchen geschrieben worden, also, keine Panik auf der Titanic…

    1. Lieber Gustav – als Deutscher weiss man immer, wie man seine Feinde benennt, gell Herr Gustav? Einfach so weitermachen, Gruen, Rot oder Fuehrertreu ist die Tradition fuer die Nichtfrager und die lieben Leute, die noch leiden, dass Deutschland keine Weltmacht geworden ist und seine Buerger keinen Fuehrer mehr haben, der ihnen sagt, wo es langgeht. lol …

        1. Ja, genau – hab mir schon gedacht dass der Herr Gustav so ist wie er ist. Die Mediziner sagen dazu: Zerebrale Aplasie … lol