Gründe des schlechten Hamburger AfD-Abschneidens: Der „Postillon“ verbreitet Fake News

Gründe des schlechten Hamburger AfD-Abschneidens: Der „Postillon“ verbreitet Fake News

Eigentlich immer sehr witzig und intelligent gemacht, aber diesmal völlig daneben: „Der Postillon“ (Symbolbild:ScreenshotX/Twitter)

Ein Satiremagazin, das Falschbehauptungen aufstellt? Zunächst einmal erscheint diese These wie ein Widerspruch in sich. Der “Postillon” ist die wohl bekannteste deutsche Online-Satireseite, und natürlich darf man dort keine ernsthaften Nachrichten erwarten. Üblicherweise ist es aber so, dass dort echte Schlagzeilen aufgegriffen und humoristisch verarbeitet werden. Jetzt aber nahm es der “Postillon” auch nach seinen eigenen Maßstäben nicht ganz so genau mit der Wahrheit: In einem aktuellen Artikel wird Bezug auf den Ausgang der Hamburger Bürgerschaftswahl genommen, bei welcher der rot-grüne Senat trotz starker Verluste erneut im Amt bestätigt wurde. Weitaus wichtiger jedoch war die Meldung, dass die AfD mit gerade einmal 7,5 Prozent zwar zugelegt, aber nur sehr dürftig abgeschnitten hatte. Auch bei der Bundestagswahl eine Woche zuvor hatte die AfD, die sonst überall in Deutschland massiv zulegte, in Hamburg ihr vergleichsweise schlechtestes Ergebnis erzielt.

Nun zu dem, was der “Postillon” aus diesen AfD-Wahlergebnissen machte. Die Seite schlagzeilt: „AfD scheitert bei Hamburg-Wahl, weil Menschen dort schon mal einen Ausländer gesehen haben.“ Dazu wurde der AfD-Balken in der Wahlgrafik des “Postillon” – haha, ungemein lustig – nicht blau, sondern braun eingezeichnet, und das obwohl der dortige Landesverband parteiintern als viel zu “soft” gilt. Im Artikel verweist der “Postillon” sodann darauf, dass die AfD paradoxerweise in den Bundesländern die besten Ergebnisse holt, in denen nur wenige Ausländer leben – namentlich in Ostdeutschland – und gerade in einem so überfremdeten Bundesland wie Hamburg sehr schlecht abschneidet.

Durchweg “positive Begegnungen” mit Ausländern in Hamburg?

Weiter heißt es in dem Artikel: „In Hamburg hingegen haben die Menschen tatsächlich schon einmal Ausländer gesehen und im täglichen Kontakt herausgefunden, dass es sich dabei nicht automatisch um vergewaltigende Messerstecher handelt, sondern um völlig normale Menschen. ‚Deshalb verfängt die tägliche Hetze der AfD nicht, dass man Großstädte nicht mehr betreten kann, ohne von einer Migrantenhorde umgebracht zu werden. Die Hamburger leben ja selbst in der angeblich so gefährlichen Großstadt und merken am eigenen Leib, dass sie vollkommen unermordet sind.
Menschen in ländlichen Gebieten mit hohem AfD-Stimmenanteil lassen sich davon jedoch nicht beeindrucken. ‚Diese hochnäsigen Großstädter sollen mal aufs Land kommen und am eigenen Leib erfahren, wie gefährlich Ballungszentren mit vielen Migranten aus der Ferne auf einen wirken, wenn man nur auf Social Media davon liest‘, erklärt irgendein Thomas oder Bernd. ‚Dann sehen die mal wie das ist!‘

Nun, wie ist “das” denn, was ist an dieser vorgeblichen Satire denn so dran? Laut der Statistik für das Jahr 2023 hat Hamburg unter allen Bundesländern die zweithöchste Mordrate, während die fünf ostdeutschen Bundesländern unter den letzten sechs Plätzen zu finden sind. Und der tägliche Kontakt zu Ausländern soll also Vorurteile abbauen? Nachfolgend mal eine kleine Chronik der Erfahrungen, die die Hamburger in der Vergangenheit so gemacht haben: An erster Stelle ist da natürlich die berühmte Hamburger Terrorzelle zu nennen; um die Jahrtausendwende – damaliger Innensenator war ein gewisser Olaf Scholz – lebten mehrere der Attentäter vom 11. September 2001 (darunter drei der vier Terrorpiloten) und weitere Unterstützer unbehelligt in Hamburg-Harburg. 2017 starb bei einem islamistischen Messeranschlag in einem Barmbeker Supermarkt ein Mann, fünf weitere Personen wurden schwer verletzt.

Horrorbilanz von Terror und Islamisierung

Mehr noch: „Reguläre“ Messerattacken gehören in der Hansestadt mittlerweile zur Normalität. Vor allem am Hauptbahnhof lebt man mittlerweile gefährlich: Hamburg rangiert bei der Zahl der Gewalttaten hinter den Bahnhöfen von Hannover und Frankfurt. 2018 tötete ein Mann aus dem Niger am Bahnhof Jungfernstieg seine Frau mit einem Messer und köpfte seine Tochter. Auf dem Steindamm im Bahnhofsviertel fanden in der Vergangenheit häufiger Demonstrationen statt, auf denen die Teilnehmer die Errichtung des Kalifats forderten. 2014 gab es am gleichen Ort bürgerkriegsähnliche Zustände zwischen Kurden und Anhängern des Islamischen Staats. An gleicher Stelle befand sich auch die Moscheegemeinde, in der mehrere der oben genannten Attentäter des 11. September verkehrten. Und kurz nach dem großen Anschlag der Hamas in Israel filmte der “Norddeutsche Rundfunk” (NDR) auf dem Steindamm ein Kopftuchmädchen, das vor vor lauter Freude über den Mord an über 1.000 Juden gar nicht mehr aus dem Kichern herauskam.

Seltsam: Die gleichen NDR-Redakteure, die stets betonen, dass der Islam “friedlich” ist, wissen ganz genau, wohin sie ein Kamerateam schicken müssen, um besonders „friedliche“ Aussagen aufzunehmen. Im vergangenen Jahr wurde endlich die „Blaue Moschee“ an der Alster geschlossen. Das war so ziemlich die einzige Leistung, auf die Bundesinnenministerin Nancy Faeser stolz sein kann. Die Moschee galt als heiligste Gemeinde außerhalb des schiitischen Kernlands und unterstand direkt der iranischen Theokratie. Dort verkehrten mehrfach Vertreter der libanesischen Terrorgruppe Hisbollah. Ein anderes Beispiel: 2008 galt Bülent Çiftlik als Nachwuchshoffnung der SPD und als „Obama von Altona“. Doch nicht nur der Reim, auch der Vergleich ist schief: Denn Çiftlik wurde bereits in die Bürgerschaft gewählt, als Obama noch nicht im Weißen Haus amtierte. Doch die Karriere des Nachwuchsstars währte nur kurz. Er hatte gegen Geld eine Scheinehe arrangiert und massiven Wahlbetrug in die Wege geleitet. Im Zuge der Affäre kamen weitere Vorwürfe wegen Verdunkelung, Urkundenfälschung und Körperverletzung hinzu.

Thesen nicht logisch

Das soll natürlich nicht heißen, dass Türken allesamt für ein Amt ungeeignet sind; aber zumindest diejenigen sind es, die als einzige Qualifikation mitbringen, dass sie eben Türken sind. Die grüne Kommunalpolitikerin Stefanie von Berg hatte sich – in Paraphrasierung der berüchtigten Jubelrede von Katrin Göring-Eckardt von 2015 – über den demographischen Wandel in Hamburg gefreut: „Unsere Stadt wird sich radikal verändern, ich bin der Auffassung, dass wir in 20, 30 Jahren gar keine ethnischen Mehrheiten mehr haben in unserer Stadt. […] Und ich sage Ihnen auch ganz deutlich, gerade in Richtung rechts: Das ist gut so!“ Die Wähler der Grünen scheinen das inzwischen anders zu sehen: Gerade in den gutsituierten Vierteln Harvestehude, Winterhunde und Blankenese sorgten „besorgte Bürger“ dafür, dass keine Flüchtlingsheime errichtet wurden. Die gehören laut den wohlhabenden Hanseaten eben eher in sozial schwache Gebiete. Die eigene Vielfaltsbegeisterung und Willkommenskultur enden dort, wo echte Berührungspunkte mit der Wirklichkeit drohen.

Wirklich logisch scheint die These also nicht, dass die AfD in Hamburg deshalb schlecht abschneidet, weil dort so viele Ausländer leben. Tatsächlich ist sie sogar grob falsch. Denn schaut man sich das Ergebnis auf Ebene der einzelnen Stadtteile an, stellt sich das Resultat auf den Kopf: Gerade dort, wo viele Migranten wohnen, wird eher AfD gewählt – und wo wenige Migranten wohnen, werden eher die Grünen gewählt. Die nachfolgenden Grafiken bezieht sich auf das Ergebnis der Bundestagswahl, nicht auf das Ergebnis der Bürgerschaftswahl – aber ein grundlegend anderes Wahlergebnis gab es dort nicht:

(Quelle:ScreenshotFreilich-Magazin)

Der Effekt wäre vermutlich stärker, wenn man deutsche und ausländische Wähler getrennt untersuchen würde, doch das ist unmöglich. Und dieser Befund ist keinesfalls neu, sondern er bestätigt sich auch in anderen Großstädten. Jedenfalls dort, wo die statistischen Einheiten für die Wahl und die Erfassung der Einwohner zusammenfallen. In Bremen zum Beispiel ist dies deutlich zu erkennen:

(Grafik:Landeswahlleitung Bremen)

Vielleicht also hätte der “Postillon” eher einmal die Fakten checken sollen, bevor er vermeintliche Satire auf der Basis von Vorurteilen oder grundfalschen Annahmen macht…

8 Antworten

  1. Na ja, Satire. Diese und andere Postillen mit grünlinkem Drall agieren humoristisch häufig wohl eher auf einer Art Stürmer-Light-Niveau. Gibt´s auch in bewegten Bildern: Extra 3, heute-show und ählich lustige Deppenbespaßung …

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  2. weiss die afd schon was für kasper- idioten und dreckschreiber sie noch vor sich hat zum entsorgen für die neue demokratie…
    alles für alice deutschland

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  3. Manches, was sich heutzutage Satire nennt, ist einfach nur hanebüchener Unsinn. Das gilt für Sendungen im ÖRR ebenso wie für so manche Zeitschrift.

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  4. Der Grund für ein schwächeres Abschneiden der AfD in Hamburg liegt darin, daß hier die CDU seit längerem nicht in der Regierung war, somit nicht verantwortlich zu machen ist für die Situation und für eine „Politikwende“ tatsächlich wählbar ist – im Bund ist dies komplett anders.

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    1. CDU/CSU… und für eine „Politikwende“ tatsächlich wählbar ist

      FALSCH!
      Das Parteiprogramm/Parteibeschlüsse steht über allem und ist bindend!
      Egal ob im Dorfrat oder auf Bundesebene!

  5. Ich bin grundsätzlich ein Fan von Satiremagazinen. Ich las lange Jahre „Pardon“. Ich wußte nicht, daß es ein Postillon-Satiremagazin gibt. Ich habe nur in letzter häufig auf You Tube über die jahrealten Nachrichten von Postillon gelacht. Nachdem ich nun weiß, daß das Satiremagatin gleichen Namens ein linkes Machwerk zu sein scheint, ist es für mich nicht mehr von Interesse.

  6. Der Postillion ist so offenkundig politisch tendenziös, dass ich ihn bereits vor etwa zehn Jahren abgehakt habe. Schön, dass der Autor das endlich auch erkannt hat.

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