Hat Boris Johnson für eine Million Pfund Rüstungslobby-Bakschisch den Frieden verkauft?

Hat Boris Johnson für eine Million Pfund Rüstungslobby-Bakschisch den Frieden verkauft?

Wenn der Krieg wie geschmiert läuft: Johnson, Selenskyj 2022 in Kiew (Foto:ScreenshotX)

Im März 2022 saßen in Istanbul ukrainische und russische Unterhändler an einem Tisch. Es ging um nichts Geringeres als einen möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Konflikt, dem ersten inneneuropäischen Krieg seit Jahrzehnten. Vermittler aus der Türkei, Israel und Großbritannien bemühten sich um Kompromisse, die die Kampfhandlungen möglichst rasch beenden könnten. Es sah alles recht vielversprechend aus. Doch dann kam Boris Johnson. Als britischer Premierminister reiste er am 9. April 2022 überraschend nach Kiew – offiziell, um “Solidarität” zu zeigen. Tatsächlich riet er jedoch Präsident Wolodymyr Selenskyj, bei den Istanbul-Gesprächen bloß keinen Vertrag mit Russland zu schließen, solange Wladimir Putin im Amt sei. Der Rest ist Geschichte und wohlbekannt: Die Gespräche, die kurz zuvor noch rasante Fortschritte gemacht hatten, zerfielen in nichts. Es war der Moment, in dem die Hoffnung auf Frieden nachhaltig verschwand und der Krieg in eine neue, endlose Phase eintrat.

Was sich dann zutrug, wurde vom britischen “Guardian” nun in einem hochbrisanten Enthüllungsbericht minutiös nachgezeichnet: Drei Monate später, im Juli 2022 und nur wenige Tage nach seinem Rücktritt, gründete Boris Johnson eine private Firma mit dem Namen “The Office of Boris Johnson Ltd”. Und nun Achtung: Nur drei bis vier Monate später, im November 2022, erhielt diese neugegründete Firma eine Zahlung von exakt einer Million Pfund

Pikante Treffen nach Zahlung

Der großzügige “Spender” war Christopher Harborne, britischer Milliardär, Luftfahrtunternehmer und größter Einzelaktionär der QinetiQ Group plc, einem Rüstungsunternehmen, das Drohnen, Roboter und elektronische Kriegstechnologien entwickelt – und seit Beginn des Ukrainekriegs glänzende Geschäfte macht. Denn diese Systeme werden nachweislich in der Ukraine eingesetzt. Harborne ist kein politischer Neuling und wohlerfahren in politischer Landschaftspflege zur Wahrung von Geschäftsinteressen: Zuvor hatte er zehn Millionen Pfund an Nigel Farages Brexit-Partei überwiesen, und bereits eine Million an die Konservativen während Johnsons Amtszeit. Nun floss also wieder eine Million … doch diesmal direkt an Johnsons Privatfirma. Kein Parteikonto, keine politische Spende – sondern ein privater Transfer, offiziell zur “Unterstützung künftiger Aktivitäten”. Welche das waren, wurde nie erklärt.

Im September 2023 dann reiste Johnson erneut in die Ukraine; diesmal formell als Privatperson – begleitet von eben jenem Harborne. Laut den nun durchgesickerten “Boris Files” waren beide dort akkreditierte Teilnehmer des Yalta European Strategy Forum in Kiew. Johnson hielt Reden, traf Selenskyj, Minister und Militärs, und in seinem Reiseplan finden sich auch mehrere pikante vertrauliche Treffen, vermerkt mit dem Hinweis  “Boris and Chris only”. Eine Station war dabei eine nichtöffentliche Sitzung im militärtechnischen Forschungs- und Entwicklungszentrum der Ukraine – also genau dort, wo über Waffen und Drohnentechnologien gesprochen wird.

Moralische Bankrotterklärung

Rüstungsunternehmer und Waffeninvestoren zahlen grundsätzlich kein Geld, um den Frieden zu fördern; sie zahlen dafür, dass der Krieg weitergeht, weil der Krieg dasein Geschäftsmodell ist. Wer “Lord of War” mit Nicholas Cage gesehen hat, kennt dieses Business. Und ein Politiker, der dieses Geld annimmt, hat sich bereits entschieden, ob er seinem Gewissen folgt oder lieber seinem Konto. Im Fall Johnson ist die Chronologie der Ereignisse zu eindeutig und zu lückenlos dokumentiert, um eine andere Interpretation zuzulassen: Zuerst zerstörte er 2022 die Friedensverhandlungen und schuf die Voraussetzungen für einen beispiellosen Boom der Rüstungsindustrie. Dann, nach seinem Rückzug aus der Politik, gründete er seine Firma. Dann floss das Geld. Dann reiste er mit seinem großzügigen Gönner an der Seite in die Ukraine und sorgte für die entsprechenden Kontakte an der richtigen Stelle. Und während die Zahl der Toten stieg, sicherten sich britische Firmen neue, fette Aufträge.

Sicher: Man kann all das auch Zufall nennen; man kann auch an den Weihnachtsmann glauben oder daran, dass es Schweine im Weltall gibt. Oder aber man nennt es das, was es ist: lupenreine politische Korruption und – die moralische Bankrotterklärung einer “wertewestlichen“ Führungsriege, die Krieg verwaltet wie ein Geschäft. Ob Brüssel, Berlin oder London, spielt da keine Rolle. Eine Million Pfund geteilt durch 1,7 Millionen Tote und Verwundete: Das macht übrigens weniger als einen Euro pro Leben. So billig also ist die Moral geworden. Wenn das die neue Währung europäischer Politik ist, dann ist der Untergang längst im Preis enthalten.

19 Antworten

  1. Putin nun auf Revenge-Kurs – eine Billion West-Vermögen eingefroren

    https://www.unser-mitteleuropa.com/178618#comment-258049

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat nun per Dekret die Verstaatlichung westlicher Vermögen erlassen.

    Diese Reaktion kann durchaus als Antwort auf die „provokante“ Ankündigung von Kanzler Merz, mit russischem Geld den Krieg in der Ukraine weiter zu finanzieren, verstanden werden.

    Der Wert westlicher Vermögenswerte in Form von Krediten, Bau- und Infrastrukturprojekten sowie Direktinvestitionen in Produktionsprojekte wurde auf eine Billion US-Dollar geschätzt. ..ALLES LESEN !!

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  2. Ich würde generell gerne einmal einen Blick auf die Kontoauszüge unserer Politszene werfen. Wie die wohl aussehen, von Lauterbach & Co?

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    1. Wenn Gelder an Politiker fließen, dann läuft das sicherlich nicht über die normalen deutschen Konten.
      Da gibt es andere und durchleuchtbare Wege !
      Auch der große Maxi-Briefumschlag ist nicht zu verachten, wenn das auch stetig wiederholt wird.

  3. Gleiches zieht gleiches an.
    In diesem Fall: Kriminelle sind mit Kriminellen in Resonanz.
    Einfacher ausgedrückt: Shit attracts shit.
    😜

  4. Faktencheck berichtet

    Trump kündigt an: Selenski wird um Tomahawk-Raketen bitten

    Bei einem Treffen mit Argentiniens Präsident Javier Milei im Weißen Haus stichelte der US-Präsident Donald Trump gegen die Ukraine.

    Bezüglich des für Freitag erwarteten Besuchs von Präsident Wladimir Selenski erklärte Trump vor Journalisten: „Am Freitag kommt der ukrainische Präsident, und ich weiß, was er sagen wird. Er will Waffen. Er möchte Tomahawks haben.“

    Dann wandte sich Trump an Milei: „Alle anderen wollen sie. Und wir haben viele Tomahawks.

    Braucht man in Argentinien Tomahawks?“ Ein Seitenhieb mit doppelter Botschaft – und ein klarer Wink, was Trump von Kiews ständigen Forderungen hält !!

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  5. Faktencheck berichtet

    Zahlen explodieren! Immer mehr Ukrainer kommen nach Deutschland

    Die Aufhebung des Ausreiseverbots für wehrfähige ukrainische Männer zwischen 18 und 22 Jahren habe zu einer Zunahme von Schutzgesuchen dieser Gruppe „von etwa 100 pro Woche vor Inkrafttreten der Regelung auf derzeit circa 1000 pro Woche geführt“, sagte das Bundesinnenministerium der Funke Mediengruppe.

    Über den Sommer sei insgesamt die Zahl der Ukrainer in Deutschland angestiegen. Im Mai wurden laut dem Ministerium noch 7961 Ukrainer verteilt worden, im August waren es 11.277 und im September 18.755.

    Anders als Asylsuchende erhalten Schutzsuchende aus der Ukraine eine Aufenthaltserlaubnis nach § 24 des Aufenthaltsgesetzes, die einen sofortigen Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Sozialleistungen erlaubt – auf Kosten der deutschen Steuerzahler.

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  6. Männer, die keinen Sex haben, reden oft
    über SEX.
    Frauen, die kein Geld haben, reden oft
    über Geld.
    Politiker reden oft über Moral. Warum???
    Kann mir jemand weiterhelfen???

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  7. Widerlich!
    Ich konnte diesen Mann mit „ohne Frisur“ noch nie etwas abgewinnen , er hatte etwas von einem unreifen Schuljungen , aber das Gewissen des unreifen Schuljungen möchte ich nicht haben…

  8. Warum sollte man ein verbrecherisches Regime, welches den Genozid (an Gaza und der ukrainischen Bevölkerung, euphemistisch als „Verteidigung“ bezeichnet) zum Staatsziel (Staatsräson) erklärt hat, verteidigen wollen?

    Warum sollte man ein fremdgesteuertes und null demokratisches Regime, welches sich in den Dienst des Mörderbündnisses NATO stellt, nicht der Wähler, verteidigen wollen?

    SIEHE: US-Militäreinsätze und Kriege nach dem Zweiten Weltkrieg

    https://www.ag-friedensforschung.de/regionen/USA/kriege.html

    Warum sollte man ein System verteidigen wollen, welches Rassismus und Hass vorbetet, welches das eigene Volk aus all seinen Poren* so sehr hasst, dass es dieses ausraubt (5% vom BIP für eine verbrecherische Kriegsindustrie) und in den Tod schicken sowie zu Mördern machen will?

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  9. Kurz gefasst: alle paar Jahrzehnte – wenn die Wut in der Bevölkerung aufgrund der gewollten Ungerechtigkeiten ansteigt – braucht es – aus Sicht der kriminellen Eliten – eine „Bereinigung“ durch Krieg.

    Dann wird wieder eine Sau durchs Dorf getrieben von einem angeblichen äußeren Feind, damit die eigentlichen Opfer, das Volk, nicht merken, dass sie selbst das Ziel der Übung sind.

    Ja und danach beginnt alles wieder von vorn.

    Die durch den Krieg Reichgewordenen werden noch reicher, weil sie die Produktionsmittel besetzen, die es braucht, damit das Land wieder aufgebaut werden kann.

    Man zerstört das Vermögen der breiten Masse der Bevölkerung, damit dieses im Nachgang dafür arbeiten muss es sich neu zu kaufen, neu aufzubauen.

    Die gleichen Leute, die an der Zerstörung verdient haben verdienen im Nachgang auch am Wiedrraufbau.

    Die Zeche zahlt die einfache Bevölkerung !!

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  10. Kolle kommentiert

    Dieser Staat arbeitet ausschließlich gegen seine Bürger, will aber von ihnen „verteidigt“ werden. Gegen wen eigentlich?

    Ich erkenne keinen potentiellen Angreifer. Russland müsste doch komplett bescheuert sein, sich mit diesem Shithole Europa in irgendeiner Form zu belasten !

    Eigentlich müsste man an die Bevölkerung Waffen ausgeben, damit sie sich gegen diese Politik verteidigen kann !!

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  11. Kriege klären nur Meinungsverschiedenheiten unterschiedlicher Eliten auf Kosten der Bevölkerung.

    Warum sollte es die Deutschen daher interessieren ihr Leben für die heutigen Eliten zu opfern?

    Für solche die nicht ihnen, sondern den bellezistischen Globalisten der US Hochfinanz dene!.

    Ich denke es wäre sogar besser, wenn man sie durch Russische ersetzt !!

    Deshalb, da diese offensichtlich mehr für Volk und Frieden übrig haben!!

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  12. Es liegen bestimmt und ich bin mir ziemlich sicher (100%) von korrupten deutschen und europäischen Politikern, die unser Steuergeld in alle Welt „verschenken“ ein bisschen der Euros kommt natürlich, Zwinkersmiley, zurück für die korrupten Politiker auf Offshore Konten in aller Welt. Als Bakschisch für den Lebensabend, wenn die Polit-Ratten das sinkende Schiff am Ende verlassen werden. Das Geld landete auf Offshore Konten in Abu Dhabi, Dubai und Singapore. Dieses Geld wird natürlich nicht auf dem eigenen Namen, sondern auf Konten von Freunden und von Freunden landen, damit man es nicht verfolgen kann.

  13. Wer wenigstens noch 1 funktionierende Hirnzelle hat, würde niemals in einen völlig sinnlosen Krieg ziehen, um ausgerechnet die „Eliten“ zu „verteidigen“ (bzw. deren psychopathischen Größenwahn zu ermöglichen), die uns immer brutaler ausbeuten und angreifen.

    Deshalb entwickeln die Herrschenden mehr autonome Waffensysteme.

    Es geht also immer mehr um die Kontrolle dieser Waffensysteme.

    Wenn man die Kontrolle Blackrock-Merz überlässt, wird er die Waffensysteme zum Schaden der Bevölkerung einsetzen.

    Deshalb muss die denkende Bevölkerung die politische Kontrolle übernehmen, unter anderem indem sie Parteien unterstützt, die glaubwürdig für Frieden eintreten.

    So kann beim Einsatz autonomer Waffen mitgeredet werden.

    Nur verweigern reicht nicht mehr, wir müssen gegen diese Banditen mit allen Mitteln vorgehen !!

  14. Der „Lügenkanzler“ Merz verbreitet Lügenmärchen über die AFD:

    +++ 09:57 Merz beklagt Spionage für Russland auch aus Reihen der AfD +++
    Bundeskanzler Merz wirft Russland vor, „mit immer größer werdender Skrupellosigkeit“ zu versuchen, Deutschland und Europa mit hybriden Mitteln der Kriegsführung zu destabilisieren: „Mit Sabotage, Cyberangriffen, gezielter Desinformation, mit Spionage, auch aus Ihren Reihen“, so Merz, wobei er zur AfD-Fraktion blickt. In der ersten Reihe der AfD-Fraktion wird an dieser Stelle nur gelächelt. Erst kürzlich hatte der AfD-Vize im Bundestag, Markus Frohnmaier, angekündigt, im Frühjahr nach Russland reisen zu wollen. CSU-Generalsekretär Martin Huber warf ihm daraufhin vor, als „Vasall“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin bekannt zu sein. Die Gefahr, dass er geheime Informationen an den Kreml weitergebe und so die Sicherheit Deutschlands und Europas massiv gefährde, sei „hoch“. CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sagte, die AfD agiere regelmäßig als „Sprachrohr und verlängerter Arm des Kremls“.
    https://www.n-tv.de/politik/10-45-Merz-will-an-eingefrorene-russische-Vermoegenswerte-ran–article23143824.html

    Märchenerzählung von dem BND-Chef:
    BND-Chef warnt vor einer zeitnahen Eskalation mit Russland
    Der russische Angriff auf die Ukraine hat gezeigt, wozu Russland bereit ist. Der BND sieht eine reale Gefahr auch für Deutschland und Europa, die von Russland ausgehe. Militärische Schläge gegen Nato-Gebiet seien möglich.
    Der Präsident des Bundesnachrichtendiensts, Martin Jäger, hat vor der realen Gefahr eines militärischen Konflikts mit Russland gewarnt. „Wir dürfen uns nicht zurücklehnen in der Annahme, ein möglicher russischer Angriff käme frühestens 2029. Wir stehen schon heute im Feuer“, warnte der Präsident der Behörde, Martin Jäger, vor Abgeordneten im Bundestag.
    https://www.n-tv.de/politik/BND-Chef-warnt-vor-einer-zeitnahen-Eskalation-mit-Russland-article26092664.html

  15. WELTWOCHE.ch berichtet

    Medienwissenschaftlers Norbert Bolz: «Die EU ist ein Monster geworden» – wer gegen Brüssel kämpft, «ist kein Anti-Europäer, sondern ein guter Europäer»

    Als konkretes Beispiel nennt er den «Digital Services Act» und die geplante Chatkontrolle:

    «Es geht hier um Methoden eines totalitären Überwachungsstaats, der private Kommunikation mitliest und damit Privatsphäre und Meinungsfreiheit zerstört.»

  16. Von CDU bis SPD: Korruption hat System

    https://www.klassegegenklasse.org/von-cdu-bis-spd-korruption-hat-system

    Dass die politischen Eliten in hohem Maße korrupt sind, ist schon lange eine Binsenweisheit.

    Wir wollen dagegen unabhängige Kandidaturen zur Bundestagswahl aufstellen, die nicht ihren eigenen Geldbeutel füllen.

    Die Waffenlobby verdient am Genozid

    Zu den dunkelsten Seiten des Lobbyismus gehören jedoch die engen Verstrickungen von bürgerlichen Politiker:innen mit der Waffenlobby.

    Das absurdeste Beispiel für den Erfolg der Waffenlobby findet sich auf EU-Ebene und lässt sich bei LobbyControl nachlesen:

    „Die EU-Kommission möchte Rüstung als nachhaltig einstufen – wegen ihres vermeintlichen Beitrages zum Frieden.“

    Eine Schlagzeile, die keines Kommentars mehr bedarf. …ALLES LESEN !!

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