
Die Luft ist kühl und klar, selbst die Sonne ließ sich noch einmal ausgiebig blicken – kurz vor der längsten Nacht des Jahres. Stille liegt über meinem heimatlichen Thüringer Land, seinen Hügeln, Ebenen und Weiten. Mein Atem zaubert Wölkchen über den abendlichen Weg durch die Felder, während das letzte Licht dieses kurzen, schwindenden Tages die Natur noch ein letztes Mal in ein atemberaubendes Gemälde aus erlesenen Pastelltönen verwandelt. Welch eine Schönheit…
Erneut seit meiner Jugend ist mir die Nacht der Wintersonnenwende wieder das wichtigste, innigste aller Feste geworden – jenes, was es seit undenklichen Zeiten ohnehin für uns war. Ungezählte Nächte unter dem Sternhimmel grübelnd, eingehüllt in dieses Wunder der Unendlichkeit, erschloss sich mir schon als Heranwachsender, dass der uralte, natürliche Lauf des Kosmos, jenes reale, authentische und präzise Uhrwerk mit seinen Harmonien, Fixpunkten und Gesetzen, ein verlässlicherer und vertrauenswürdigerer Wegweiser und Leitfaden ist, als alle menschlichen Dünkel und Eitelkeiten es je sein könnten.
Kulte, Rituale und Religionen – und doch ein astronomischer Fixpunkt
Der Sonnenkönig Aton der alten Ägypter; der Mithras-Kult der Perser; Sol Invictus der Römer; das Yul-Fest der Germanen und Skandinavier; und noch weit vorher die heute gänzlich unbekannten Feste der Erbauer des 5.000 Jahre alten Newgrange in Irland: Alles bezieht sich auf die Wintersonnenwende. Nochmals weitere 2.000 Jahre davor konstruierten unsere hiesigen, eigenen Vorfahren, nur eine Dreiviertelstunde des Weges entfernt von meinem gegenwärtigen Zuhause, das 7.000 Jahre alte Sonnenobservatorium in Gosek. Geschichtlich betrachtet erst in der Jetztzeit kam dann eine neue, orientalische, menschenzentrierte Religion zu uns, die – per schriftlichem Gesetzeserlass – das Geburtsfest ihrer Haupfigur (nicht von ungefähr) auf den 25. Dezember verlegte: Denn bei all jenen Kulten, Religionen und Riten war es tatsächlich stets das unauslöschliche Datum der Wintersonnenwende, welches all deren Feste, Zeremonien, Heilsbringer und/oder ihre monumentalsten Bauwerke zum Zentrum hatten.
Denn so sehr wir auch mit den merkwürdigsten Ritualen, Litaneien und Wundergeschichten versuchten (und auch heute noch versuchen), einem astronomisch-natürlichen Ereignis einen „göttlichen“ Schein zu verleihen, so offenkundig betreiben wir derlei aus äußerst menschlich-trivialen und zumeist sehr eitlen Motiven. Entziehen konnten wir uns dem eigentlichen Ursprung letztlich nicht – weil ein nachweislicher, astronomischer Fixpunkt auch dann nicht einfach verschwindet, wenn man ihn umdeutet oder ignoriert. Seit jeher sind wir Entdecker und Erkunder des Unbekannten und Geheimnisvollen. Das zeichnet uns als Spezies aus. Als wissbegierige Beobachter begriffen wir, dass unser natürliches Leben nicht von imaginierten „höheren Mächten“, sondern zu allererst vom Lauf der Sonne und den daraus resultierenden Jahreszeiten abhängig ist. Es muss buchstäblich eine der ersten Sternstunden der Menschheit gewesen sein, als einige wenige dies erkannten und die ersten Kalender in Felswände ritzten, lange bevor wir die absonderlichsten Religionen hinzu erfanden.
Ein Fest des Lichts – der tiefe Gedanke dieser schönen Zeit
Wenngleich ich auch seit meiner Jugend kein Weihnachten mehr feiere, so liebe ich dennoch diese wunderbare, stille, dunkle, von Lichterglanz durchwirkte Zeit von Herzen. Für mich bleiben Weihnachtsmärkte weiterhin Weihnachtsmärkte und Weihnachtsmänner werden keine „Winterpersonen“. Nein, ich opfere um Mitternacht keine schwarzen Katzen und verrühre auch keine Zaubertränke; Thorshammer, Wunschkristalle oder Amulette trage ich genauso wenig wie Kreuze oder Halbmonde. Aber ich schmücke meine Räume gern mit Tannenzweigen und hänge leuchtende Weihnachtssterne auf. Dies jedoch nicht, weil ich ein in unseren Breiten geläufiges Märchen für wahr halte, sondern weil dieses Symbol das warme Licht in der dunkelsten Zeit des Jahres symbolisiert und es uns Hoffnung und Freude vermittelt. Denn dies ist der tiefere Gedanke dieser schönen Zeit.
Habt heute alle eine wundervolle, fröhliche, friedliche Wintersonnenwende – ohne Streit, Dramen und Ärger! Genießt die kommenden stillen Rauhnächte, genießt die Gemeinsamkeit, genießt das Leben. Ab morgen wird es wieder heller!
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15 Antworten
die Solaronkels haben schon das Fass aufgemacht, und die Klimaerhitzungsblödbeutel werden den Nullpunkt jetzt bei 25°C ansiedeln
Dieser Artikel steht synonym für den Rückfall in mittelalterliche Götterwelten sprich, der grassierend
um sich greifenden Halt- u. Gottlosigkeit.
Darum steht nicht nur DSchland, sondern ganz Europa da wo es ist und es wird noch schlimmer kommen.
Warum wurde aus dem kultischen Sonnenwendfest „Weihnachten“ ?
Weil JESUS CHRISTUS, das WAHRE LICHT in diese verlorene Welt gekommen ist, auf das Jeder, der an IHN
glaubt. nicht verloren geht, sondern ewiges LEben hat..
Oder wie es die Bibel sagt:
„Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen.
Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen,
die an seinen Namen glauben..“
In dem Sinn allen:
FROHE WEIHNACHTEN !
Ich sehe keinen Widerspruch zwischen dem wunderbaren wiederkehrenden Licht und der Ankunft Gottes in dieser wahrhaft finsteren Welt. Beides schenkt mir Hoffnung.
Das Fest der Wintersonnenwende gab es bereits lange Zeit vor Christus.
Das populäre Christfest wurde diesem uralten Brauch nur übergestülpt. Wann Jesus tatsächlich geboren wurde, weiß keiner.
Im Übrigen ist das eigentliche Christfest am 6. Januar: Epiphanie.
Wer nicht weiß, was das bedeutet, möge mal seine Suchmaschine diesbezüglich anwerfen!
In diesem Sinne: Frohe Festtage! ✨
Das ist das Niveau des neuen Doitschländers …google anwerfen !
Fatal !
Den Namen der Suchmaschine habe ich nicht erwähnt.
Vielen Dank für die Erinnerung an die Sonnwende und Rauhnächte. Ich wünsche ihnen auch alles Gute, viel Frieden und Freude.
Weihnachten, sprachlich von We abgeleitet, neben Wili einem mythischen Bruder Wotans. Wotan hängt wohl indogermanisch mit ind. Buddha, griech. Optik und lat. Video, dt. Wissen und engl. Wisdom zusammen, insofern Wotan eines seiner Augen opfert, um in die unsichtbare Welt zu schauen. Somit ist die Wotangestalt ein Vorläufer von Kants und Husserls Transzendentalphilosophie. Wili, mit Loki gleichsetzbar, steht für Wille und Tatkraft. We (auch als Hönir) hat mit Empfänglichkeit, Empfindsamkeit, tiefem Denken, Priestertum und Gemütlichkeit zu tun.
Boah, ey! Was für ein Müll!
da muss ich dir recht geben !
Dankeschön für den Text!
Ein sehr schöner Beitrag. Die Gedanken und Inhalte kann ich sehr gut nachvollziehen. Herzliche Grüße aus Thüringen.
wenn es Gott gäbe, gäbe es diese Regierung schon lange nicht mehr
wenn alle die Gebote Gottes befolgen würden, gebe es u.a. nicht so schräge Kommentare ?!
Auch „schräge Kommentare“ haben ihre Berechtigung. Das hat etwas mit dem freien Willen zu tun.
Aus diesem Grund wird Gott, der Urgrund allen Seins, nicht maßregelnd eingreifen, denn die Zustände auf der Welt haben sich die Menschen durch ihren freien Willen selbst geschaffen.
Gott ist dafür nicht verantwortlich, die Menschen selbst sind es. Sie hatten 2000 Jahre Zeit, sich das Himmelreich auf Erden aufzubauen und haben doch immer wieder nur die eine oder andere Hölle kreiert. Nun dürfen sie die üble Suppe, die sie angerichtet haben, auch auslöffeln.
Ist das etwa nicht gerecht?
🤔