Kaum nicht mehr im Amt, redet Christian Lindner daher wie Javier Milei. Der ehemalige deutsche Finanzminister, der 2017 lieber nicht regieren wollte, statt falsch zu regieren, um vier Jahre später das genaue Gegenteil zu tun, gibt den Libertären: „Die Regierung muss schlanker und agiler werden“, sagte Lindner der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Die Ebene der Unterabteilungsleiter in den Ministerien könne „komplett entfallen“, so der FDP-Chef. „Das sind gute Leute, aber wir brauchen mehr Tempo.“ Menschen rätseln, wer dafür in den vergangenen drei Jahren zuständig, wer hier mit an der Macht war… War das nicht just die Lindner-FDP, die dankenswerterweise den Steigbügel für Rot-Grün gemimt hat?
Doch das interessiert Lindner nicht. Sein einziger Inhaltspunkt ist er selbst – und natürlich sein Machterhalt. Der Westfale kommt rüber wie ein Hilfsliberaler, der gar kein Interesse hat, seinen ohnehin mickrigen und degenerierten Kompass zu kalibrieren. Neben Milei wirkt er klein und unbedeutend, während der argentinische Präsident Tatsachen schafft: „Liberalismus ist der uneingeschränkte Respekt für den Lebensentwurf anderer, basierend auf dem Prinzip der Nichtaggression und der Verteidigung des Rechts auf Leben, Freiheit und Privateigentum“, so Milei. Sätze, die Christian Lindner nie über die Lippen kommen würden. Für ihn arbeiten ja in den zahllosen Ministerien, eines sinnloser als das andere, „gute Leute“. In Argentinien sind diese guten Leute gerade auf Jobsuche.
Anders als in Deutschland: Die Armut nimmt in Argentinien ab
Während Deutschland – auch dank der nicht-liberalen FDP – Rekordinsolvenzen zu vermelden hat, blüht Argentinien geradezu auf: Eine aktuelle Armutsstudie sieht die Armut im Oktober in Argentinien bei nur noch 44,6 Prozent und damit um 280.000 Personen niedriger als bei Mileis Amtsantritt – allerdings diesmal mit fallender Tendenz. Ebenso bei den Obdachlosen: Diese liegt demnach bei 11,6 Prozent, also 3 Prozentpunkte oder 1,4 Millionen unter dem Stand bei Amtsantritt, ebenfalls mit fallender Tendenz.
Dabei ist gar nicht berücksichtigt, dass der Sprung am Anfang der Amtszeit Mileis zu einem großen Teil einer statistischen Verzerrung durch die (von Milei aufgehobenen) Preiskontrollen geschuldet ist und die tatsächlichen Schwarzmarktpreise in die Statistik nicht eingeflossen sind. Heißt übersetzt: Milei hat in zehn Monaten Regentschaft die Armut von 54,9 Prozent auf 44,6 Prozent gesenkt. Das entspricht 4,8 Millionen Menschen – während die Obdachlosigkeit sogar halbiert wurde. Derweil gibt Christian Lindner oberschlaue Interviews in der FAZ. Auch die Inflation bekämpft Milei erfolgreich: So betrugen die Preissteigerungen in der Stadt Buenos Aires im November 3,2 Prozent und damit genauso viel wie im Oktober.
Lindner scheitert wie immer: An sich selbst
Diese Daten sind fast immer höher als der Durchschnitt im Land. Auch ist der Warenkorb leicht abweichend gewichtet. Für das Land sollte die Preissteigerungsrate daher um die 2,5 Prozent liegen. Lebensmittel sind sogar nur 1,7 Prozent teurer geworden. Der Abstand zwischen Lebensmitteln und Dienstleistungen hat sich im November deutlich um 0,8 Prozentpunkte gegenüber Oktober erhöht. Fast alles, was Milei anpackt, scheint sich zum Besseren zu wenden. Währenddessen schwingt Lindner Wahlkampfreden. „Arroganz gegenüber Musk oder Milei können wir uns nicht leisten“, gab der FDP-Politiker gegenüber dem “Handelsblatt” zu Protokoll. Es ist schon eine verflixte Angelegenheit, dass deutsche Politiker immer erst dann das Richtige sagen, wenn sie nicht mehr an der Macht sind.
Die FDP ist keine freiheitliche Partei, und Lindner ist kein Milei. Eher wirkt der ehemalige Finanzminister wie ein Transliberaler: Er wäre so gerne ein freiheitlicher Politiker, doch am Ende ist und bleibt er ein Etatist. Lindner scheitert wie immer an seinem eigenen Schneid, am völlig überhöhten Ego und an einer degenerierten Moral. Es ist gut, dass er kein Minister mehr ist. Und es ist geradezu formidabel, dass die FDP im nächsten Bundestag voraussichtlich nicht mehr vertreten sein wird.
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8 Antworten
Glückwunsch, Argentinien. Ich fand das Land immer schon wunderbar. Und jetzt erst recht.
Ich möchte mich übergeben. Nur Negatives können sich Deutsche ausdenken, nur Destruktives. Alles andere klauen sie, weil ihre Spatzenhirne das nicht hergeben.
Meine Bewertung für C. Lindner nach Schulnoten:
Rhetorik und verbale Kommunikation: gut bis sehr gut
Leistung für sein ehemaliges Ministeramt: bestenfalls eine fünf
Vielen Dank für das neue bon mot: ‚transliberal‘
Wer Milei lobt, hat in der Regel keine Ahnung, was genau der eigentlich macht. Die Seite „Amerika 21“ könnte da z.B. abhelfen. Natürlich geht es in Argentinien gerade aufwärts, das ist der normale Effekt einer Dollarisierung, wie wir ihn schon in anderen Ländern beobachten konnten. Und von denen wir wissen, dass es dafür später um so schlimmer und endgültiger wird. Ich habe bislang keinen einzigen Pro-Milei-Artikel gefunden, der wirklich Argumente und Daten gebracht hätte. Was soll das Ganze? Die Wiederkehr der Zombie-Neoliberalen, die unbedingt einen deutschen Milei fordern?
Vielleicht sollten Sie es mal auf den richtigen Seiten versuchen. amerika21 unter linksextremistische Webseiten zählen ganz sicher nicht dazu. Ich empfehle https://panampost.com/
Wer diesem Scharlatan (nochmals) auf den Leim geht, dem ist nicht mehr zu helfen!
„Anders als in Deutschland: Die Armut nimmt in Argentinien ab“
FDP-Chef Lindners falsche Götzen Mileis argentinisches Wirtschaftswunder ist pure Fiktion
So weit ist es schon: FDP-Chef Lindner nennt Argentiniens Präsident Milei und Tech-Milliardär Musk als Orientierungspunkte. Kann Deutschland tatsächlich etwas von den beiden lernen? Nein. Wobei, das kommt wohl auf die Perspektive an.
https://www.n-tv.de/politik/FDP-Chef-Christian-Lindners-falsche-Goetzen-Javier-Mileis-argentinisches-Wirtschaftswunder-ist-pure-Fiktion-article25416053.html
Ein Jahr im Amt: Argentiniens Präsident Milei zieht Bilanz – Inflation sinkt, Armut steigt
https://rtde.org/amerika/229131-jahr-im-amt-argentiniens-praesident-milei-zieht-bilanz/
Milei hat insgesamt eine schlechte Bilanz
https://www.nachdenkseiten.de/?p=115981
https://www.handelsblatt.com/politik/international/nach-milei-reformen-jeder-zweite-argentinier-lebt-in-armut/100073657.html
https://amerika21.de/2024/09/271699/regierung-milei-weniger-rueckhalt
Im Jahre 2019 hatte Milei in einem Interview gesagt, dass der Schwerverbrecher Al Capone für Milei ein Held ist.
https://katholisches.info/2024/03/14/von-der-thora-zu-al-capone/
Milei hat im letztren Jahr kurz vor Amtsantritt außerdem gesagt, dass er den Diktator Pinochet (Chile) bewundert. Und Milei hat in diesem Jahr mehrmals versucht den Parlamentarismus in Argentinien abzuschaffen, um wie ein antidemokratischer Alleinherrscher durchregieren zu können!
https://www.n-tv.de/politik/Milei-will-Kongress-fuer-mindestens-zwei-Jahre-entmachten-article24647804.html
Als Gegenentwurf zu Milei die Amtszeit von Chavez bis zu seinem Tod in Venezuela, bei der laut offiziellen Angaben auch den Angaben von der UNO , Angaben vieler NGOs und Angaben vieler russ. Statistikern die Zahl der Niedriglöhner und Armen in Venezuela unter dem Sozialisten Chavez um mehr als die Hälfte gesunken war.
Der Nachfolger von Chavez in Venezuela Maduro hat dagegen viele Fehler gemacht. Er lässt beispielsweise die von den oppositionellen Parteien regierten Bundesstaaten ins kriminelle Chaos und Armut seit vielen Jahren abstürzen, ohne dabei Gegenwehr oder Gegenmaßnahmen zu ergreifen.Die oppositonellen Parteien und die USA behaupten fälschlicherweise, es sei Maduros Schuld, aber das ist eine extrem dreiste Lüge!
Nur deshalb hat Maduro eine sehr negative Bilanz.