Israel am Kreuz: Die Neuinszenierung des alten Dramas

Israel am Kreuz: Die Neuinszenierung des alten Dramas

Die zeitgenössische Variante des “Kreuzigt ihn“ (Symbolbild:Imago)

Es ist schon faszinierend, wie konsequent die Weltgeschichte sich selbst wiederholt, nur mit neuen Kulissen und frischen Schlagzeilen. Früher war es Jehoshua von Nazareth, der ans Kreuz genagelt wurde, weil irgendjemand der „Schuldige“ sein musste. Heute? Voilà: Israel. Seit dem 7. Oktober 2023 ist die Welt wie besessen von der Suche nach dem Verantwortlichen. Terror, Massaker, Geiselnahmen – alles tragisch, ja. Aber sobald es kompliziert wird, braucht man einen klaren Sündenbock. Und wie praktisch: Israel, das „auserwählte Volk“, steht schon seit Jahrhunderten bereit, die Rolle des universellen Schuldigen zu übernehmen. Fast so, als wäre es im göttlichen Drehbuch dafür vorgesehen.

Die Passionsgeschichte 2.0

Die Parallelen sind kaum zu übersehen: Damals wurde einzelner Jude ans Kreuz geschlagen, weil er angeblich Schuld an allem hat. Heute wird ein ganzes Land medial gekreuzigt, weil es wagt, sich zu verteidigen. Damals schrie die Menge: „Kreuzige ihn!“. Heute ruft die Menge: „Boykottiert Israel!“ – klingt moderner, meint aber dasselbe.

Die Welt braucht ihr Opfer

Der Zynismus liegt darin, dass die Weltgemeinschaft sich so herrlich einig fühlt, wenn sie den Finger zeigt. Endlich gibt es wieder ein klar erkennbares Opfer, das man mit moralischem Pathos an den Pranger nageln kann. Natürlich nicht die Terroristen, die am 7. Oktober gemetzelt haben; das wäre ja viel zu banal. Nein, Schuld hat selbstverständlich derjenige, der überlebt hat und es wagt, am Leben zu bleiben.

Der göttliche Humor

Ironie des Ganzen: In der alten Passionsgeschichte war der Tod des einen Juden angeblich notwendig, damit die Menschheit erlöst wird. In der heutigen Variante scheint das Überleben der Juden das eigentliche Verbrechen zu sein. Das Drehbuch ist also geblieben, nur die Regieanweisungen wurden ein wenig modernisiert.

So hängt Israel nun symbolisch wieder am Kreuz der Weltöffentlichkeit, während dieselben Stimmen, die „Nie wieder!“ riefen, plötzlich flüstern: „Naja, aber diesmal schon irgendwie.“ Das Kreuz ist nicht aus Holz, sondern aus Schlagzeilen, UN-Resolutionen und gut gemeinten Meinungsstücken. Und die Menge jubelt.

4 Antworten

  1. Genau aus dieser Haltung heraus sehe ich den Begriff Sozialdemokratie als falsch. Sozialismus ist nie gekoppelt mit Demokratie. Sozialismus nimmt immer die Verbindung auf zum Marxismus und Leninismus oder Stalinismus. Demokratie ist eine Form der Akzeptanz der Vielseitigkeit. Der Sozialismus kann sich nie konsolidieren mit einer anderen Auffassung. Sozialismus ist das Sprungbrett zum Faschismus.

    Abgesehen davon, dass eine Hamas in einer demokratischen Regierung nichts zu suchen hat, da sie wie die Al Kaida und der IS eine Terrororganisation ist, so hätte die Hamas gar keinen Nährboden wenn Israel tatsächlich eine friedliche Koexistenz wollte – eine Mär sondergleichen. ..Wenn Soldaten gegen Soldaten kämpfen, so ist dies eine Sache. Wenn aber Partygänger oder andere Zivilisten an einer Busstation abgeschlachtet werden, so sind dies einfach nur abscheuliche Kriegsverbrechen. Wenn eine Organisation einen radikalen, islamischen Hintergrund hat, sollte dies jeweils auch gesagt werden.

    Einen Frieden mit Muslimen wird es in keinem Land der Welt geben. Der Koran enthält 150 Aufforderungen zu MORD:…“Andersgläubige… tötet sie…“ die deutliche Forderung die Herrschaft an zu streben. Auch unsere verblendeten Linken werden das in Deutschland auch noch schmerzlich lernen müssen.

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    1. Sozialisten gebrauchen stets falsche Wörter.
      Sie definieren sie sich einfach nach Gusto um.
      Das geht schon seit Jahrzehnten so. Nur darum gilt rechts sein als Nazi, obwohl die Nazis links waren.

  2. Trump-Vize zeigt sich beleidigt
    JD Vance liest Israel die Leviten: „Dummer politischer Stunt“
    Der US-Vizepräsident reist nach dem Waffenstillstand in den Nahen Osten. Dort findet parallel zu seinem Besuch eine Parlamentsabstimmung über eine Annexion des Westjordanlands statt. Dafür findet Vance deutliche Worte.
    Vor seiner Abreise aus Israel hat sich US-Vizepräsident JD Vance klar gegen eine Annexion des besetzten Westjordanlands durch Israel ausgesprochen. „Es war ein sehr dummer politischer Stunt“, sagte er zu einer ersten Abstimmung des israelischen Parlaments für entsprechende Pläne während seines Besuchs.
    Er habe sich davon persönlich beleidigt gefühlt. „Das Westjordanland wird nicht von Israel annektiert.“ Dies sei die unveränderte politische Linie der US-Regierung.
    https://www.n-tv.de/politik/Vance-liest-Israel-die-Leviten-Dummer-politischer-Stunt-article26115589.html

    Wie kann der US-Vizepräsident JD Vance es wagen Israel zu kritisieren. Dieser „ultraradikale Antisemit“…

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