
„Künstliche Intelligenz“, KI, ist in aller Munde und vorgeblich – jedenfalls der vorherrschenden, medial verbreiteten politischen Vision zufolge – unser aller Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft. So ging beispielsweise der diesjährige Physik-Nobelpreis an zwei KI-Grundlagenforscher, den US-Amerikaner John Hopfield und den Kanadier Geoffrey Hinton, und zwar für grundlegende Entdeckungen über das maschinelle Lernen mittels künstlicher neuronaler Netze. An der Schwelle zwischen 1970er und 1980er Jahren hatte der Autor dieses Beitrags. die Abkehr vom Mainframe-Computer zu Stand-alone-Dialogssystemen in einem Hochtechnologieunternehmen selbst mitgestaltet. In der Fachzeitschrift „Computerwoche“ sah man bereits damals in sogenannten „Expertensystemen“ eine Vorstufe zur heutigen sogenannten KI; so heißt es in einem dortigen Artikel unter dem Titel: „Künstliche Intelligenz: – Aufbau eigener Expertensysteme erfordert User-freundliche Umgebungen“ vom 29.März 1985: „Solange jedoch ein Computer seine Kenntnisse nicht durch ‚Erfahrung‘ vertiefen kann, wird seine Leistung allein vom Wissen, der Voraussicht und der Gründlichkeit des Programmierers bestimmt; und eben hier liegen die Chance und das Risiko für den erfolgreichen Einsatz von maschinellen Intelligenzverstärkern. Um in der Betriebswirtschaft breite Anwendung zu finden, müssen sie kostengünstig und einfach zu bedienen sein, sonst mag es ‚billiger‘ sein, einen menschlichen Experten zu ‚kaufen‘.“
Zur damaligen Zeit war die technische Rechenleistung der Computer die größte Herausforderung zur Implementierung und Bewältigung riesiger Datenmengen. Dieses Problem ist längst beseitigt; bereits der veraltete PC des Autors verfügt heute über eine Rechenleistung, die einen damaligen Mainframe bei Weitem in den Schatten stellt. KI gehört damit zu den utopischen Jahrzehnt-Prognosen wie beispielsweise auch die Kernfusion, die Reichweite der weltweiten Ölreserven oder der Eintritt einer menschengemachten globalen Klimakatastrophe.
Demokratie braucht ein freies Angebot gesellschaftlicher Zukunftsalternativen
Die KI bleibt auf absehbare Zeit also lediglich ein rückgewandtes Archivtool, das in der Lage ist, aus einer unüberschaubaren Datenmenge die konkret gewünschte Information zu extrahieren. Der Autor weiß selbst nicht, warum ihm dabei ausgerechnet das Netzwerkdurchsetzungsgesetz und die direkt oder indirekt aus Steuermitteln finanzierten “Faktenchecker” einfallen…
Einst hatte der Autor berufsbedingt auch Einblick in firmenübergreifende Gemeinschaftsprojekte; dort war es von alters her üblich gewesen, dass jedes Partnerunternehmen eine eigene Grundlagenplanung durchführte, die dann in gemeinsamer Abstimmung mit dem Federführenden umgesetzt wurde. Irgendwann sahen sogenannte „Unternehmensberater“ hier dann eine Quelle für wirtschaftliche Einsparungen, sodass Planung und Ausführung allein in die Hände des Federführenden gelegt wurden – was in den Augen des Autors mangels Einbeziehung technischer Alternativen allerdings zu einer grundlegenden Verringerung der Projektqualität führte. Analog dazu lebt eine wirkliche Demokratie von einem freien Angebot an gesellschaftlichen Alternativen für die Zukunft, und freie Wahlen stellen dann die gesellschaftliche Abstimmung über diese Alternativen dar. Zentralistische Planwirtschaft und Einheitsmeinung bedingen daher einander ebenso wie die freie Marktwirtschaft der westlichen Demokratien und die Meinungsvielfalt.
Rückwendung vor die Zeit der Aufklärung
Eine bewusste Einschränkung der Meinungsfreiheit konkurrierender Zukunftsperspektiven stellt also zwangsläufig eine Hinwendung zu einem autokratisch-zentralen Gesellschaftssystem dar, und damit eine Rückwendung vor die Zeit der Aufklärung. Denn Demokratie ist eine Errungenschaft aufgeklärter und entwickelter Staaten. So mag es der breiten Bevölkerungsmehrheit unter dem Schah im Iran, unter Gaddafi in Libyen oder unter Saddam im Irak, die allesamt morgenländische Despoten waren, vor den westlichen Menschenrechtsinterventionen und Sanktionen wirtschaftlich deutlich besser gegangen sein als heute – und das Recht auf freie Meinungsäußerung wurde dort bis heute trotzdem nicht verwirklicht. Stattdessen kann man jetzt auch in den entwickelten Staaten eine politisch-mediale Hinwendung zu einer zentralistischen Einheitsautokratie erkennen.
Was soll uns also die politische Vision von „Künstlicher Intelligenz“ vermitteln? Die Herrschaft über die Information hat schon immer Macht verliehen und sie auch verfestigt und erhalten. In Revolutionen und bei Militärputschen waren daher neben den politischen Machtzentren insbesondere die Funkhäuser der betroffenen Staaten das Ziel der Aufständischen, um sich durch deren Übernahme die öffentliche Informationsbasis zu sichern. Information ist seit Anbeginn der Menschheit die Währung der Macht gewesen. Die Alten verfügten über Wissen und Erfahrung, der Schamane vermittelte den Willen der Götter – und die Sippenführer machten sich zwecks Machterhalt beides zunutze. Im Zuge der Zentralisierung bei der Evolution vom archaischen Familienrudel zur Sippe zum Stamm und schließlich zum Volk und zur Nation fand immer auch eine Zentralisierung von Information und Religion statt: Waren die Pharaonen noch selbst Götter, so leiteten die Herrscher des Mittelalters bis in die Neuzeit hinein ihre Herrschaft aus dem Willen einer monotheistischen Gottheit her, deren irdischer Dienerschaft sie sich zwecks Machterhalt bedienten. Sie alle jedoch ließen keinerlei Götter neben den ihren zu, sondern verfolgten Andersgläubige mit Feuer und Schwert.
Die Geier teilen sich die Beute
Und diese Tatsache eröffnet uns einen klaren Blick in der Zukunft unserer Meinungsfreiheit, die offenbar einem zunehmend schwachen Rechtsstaat und den Nutznießern einer fatalen Entwicklung im Wege steht. M. Sattler stellte in einem Artikel auf “PI-News” unser der Überschrift „Ist die ‚Bundesrepublik‘ der größte Versagerstaat der deutschen Geschichte?“ fest, dass unser heutiger deutscher Staat nur noch mit der Situation der hilflosen kaiserlich-österreichischen Staatsmacht vor dem Dreißigjährigen Krieg zu vergleichen ist. Nun ja: Überall, wo sich ein Machtvakuum öffnet, teilen sich eben die Geier die Beute. Schließlich waren ja auch die damaligen Landsknechte ein recht buntes Völkchen, und jeder Staat hat nun mal eine Armee (wenn es nicht die eigene ist, dann eben eine oder mehrere fremde). Und die Rückkehr der Wölfe zeugt bereits heute vom Niedergang der staatlichen Ordnung.
Was jedenfalls das eigentliche Thema dieses Beitrags anbelangt: Der Autor wird erst dann an so etwas wie „Künstliche Intelligenz“ glauben, wenn die entsprechenden Schutzmechanismen gewährleistet sind und die KI selbst Verantwortung zeigt. Bezogen auf ein selbstfahrendes KI-Auto würde das etwa bedeuten, dass dieses beim Vorliegen eines Informationsmangels (siehe obiges Beitragsbild) selbständig von seinem Entwickler den Einbau eines zusätzlichen Sensor fordert – und sich bis dahin weigert, schneller als maximal 30 Stundenkilometer zu fahren…
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5 Antworten
Nach der derzeitigen Lage wäre es das Beste die KI, selbst die dümmste die es gibt, in der Regierung zu installieren.
Da käme wahrscheinlich nicht soviel Mist dabei heraus wie mit diesen unfähigen Gestalten.
Allerdings lehne ich für andere Zwecke diese KI strikt ab!
In weiten Teilen kann ich dem Autor zustimmen. Die restlichen Kleinigkeiten werde ich hier nicht herauspusseln.
KI dient unter anderem auch der Angsterzeugung vor der Zukunft > mit Angst können die Massen besser geführt werden.
Mir wird angst und bange, wenn ich sehe, wie die herrschenden Elite mit ihrer „natürlichen Intelligenz“ die „künstliche Intelligenz“ im Zaum halten wollen …
Wenn der Strom ausgeht, dann hat die KI aber die Hose offen. Und nicht nur die KI!
Ein großes Lob für den Autor. Uli Weber. Ein Mann, der offensichtlich weiß, wovon er spricht.
Auch die bisherigen Kommentare weisen auf wichtige weitere Aspekte hin.
Nicht so heute in der Berliner Zeitung. Natürlich braucht jede große Lüge zum Auftakt eine Wahrheit.
„Was ist die beste Eigenschaft des Menschen?
Wenn sie den Mut haben, Fehler und Irrtümer zuzugeben. Und sie zu korrigieren, um sich zu verbessern. Wenn man sich die Geschichte anschaut, sind die hervorragendsten Institutionen und Gesellschaften diejenigen, die in der Lage sind, Fehler zuzugeben und selbst zu korrigieren. Die schlimmsten sind die, die dazu nicht in der Lage oder nicht willens sind.“
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/der-welterklaerer-yuval-noah-harari-wir-sind-nun-an-der-stelle-der-dinosaurier-li.2263722
Das könnte ich voll unterschreiben, wird aber vom Erzähler selbst nicht praktiziert, auch vom Fragesteer nicht.
So sehe ich in Yuval Noah Harari keinen Wissenschaftler, sondern einen der zum Harakiri treibt.
KI ist kein Alien, sondern wird von Menschen programmiert. Erstaunlich schlecht programmiert.
Immer noch kann keine KI Ihnen erklären, was ein intelligenter Markt ist.
„Die fremde Intelligenz ist bereits in den Banken. Sie sind im Militär. Sie sind in den Regierungen.“
Huch, aber wir sind permanent in Krisen und haben bis jetzt keine einzigegelöst!
Klar, wir lebenbereits in der besten aller Welten!
Die Dinosaurier sind nicht am Problem der Überbevölkerung und wachsender Verblödung untergegangen.
Denen wurden die Ressourcen genommen durch die Kräfte einer Kollision von bewegten Massen und darauf hatten die keine Antwort.
So etwas kleines wie eine Maus ist damals zu einem neuen Zweig der Evolution geworden.
Die Riesen-Echsen mussten schrumpfen oder fliegen lernen.
Deutschland , eine Demokratie. Das sagt ein Historiker! Das ist kein Witz, das ist pure Demagogie.
„Arbeiten Sie eigentlich immer?
Ich bin nicht besonders busy. Schauen Sie, ich habe eine Freundin, sie erzieht zwei Kinder alleine, sie hat viel zu tun! Ich schreibe, ich gebe Interviews, ich lese Bücher, aber ich habe Zeit. Um zu meditieren, Freunde zu treffen und Serien zu schauen.“
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/der-welterklaerer-yuval-noah-harari-wir-sind-nun-an-der-stelle-der-dinosaurier-li.2263722
Huch, ein Schwätzer und Faulpelz, der manchmal Bücher liest. Welche denn. Sind da Mathematik und Physik-Bücher auch dabei?
Die Frau/Freundin erzieht zwei Kinder. Seine oder die von einem Söldner einer Besatzungsmacht?
Ja, was liest der denn. Die Habeckschen Erfolgsmeldungen, den Sieg der Ukraine, nachdem Selenskyj endlich seine Atombombe werfen konnte?
Wir geben weniger für Rüstung aus? Allein ein Taurus kostet über eine Million Euro. Wir geben soviel aus, dass es aus den laufenden Einnahmen gar nicht bezahlt werden kann. Liest der Mann die Nachrichtendes IWF? Die USA und der Westen stehen vor dem Problem der massiven Staatsüberschuldung!
Ich nehme an, der Mann wird vom Staat bezahlt. Noch dazu eiem Staat, der es sehr gut schaffen kann, dass er vor der Vernichtung steht.
Der ohne massive Unterstützung aus den USA gar nicht überlebensfähig wäre.
Ach ja, Serien schauen. So was wie beim ZDF über erfundene Geschichten, die die reale Geschichte der Welt neu umschreiben?
Wer für so ein Buch Geld ausgibt, sollte es lieber dafür verwenden, ein praktische Berufsausbldung zu machen.
Er darf auch Programmieren lernen, dann würde er in Zukunft so einen Schwachsinn an den ersten Zeilen schon erkennen.
Was sind das für Journalisten, die da nicht in die Tiefe bohren?
Selbst die Wikipedia liefert fundierte Kritik.
https://de.wikipedia.org/wiki/Yuval_Noah_Harari#Rezeption_und_Kritik
Auch der SWR scheint noch bessere Journalisten zu haben.
Es gibt ganz andere Sichten auf die aktuelle Lage:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=123359#h01
Und auch international. Israel zählt nicht zu den fortschrittlichsten Nationen der Welt.
Ja, die größten Umweltverschmutzer sind die Kriegstreiber und sie verursachen offensichtlich auch eine geistige Verschmutzung. Pfui Deibel.
Deutschland Rang 16, Frankreich Rang 36 und Italien Rang 51. Israel wird gar nicht erwähnt, wie Nordkoreo und Kuba auch icht. Das waren die Daten von 2022!
Deutschland könnte inzwischen gefühlt schon hinter Frankreich gelandet sein, denn die Franzosen haben wenigstens noch genug Strom und tun sehr viel für Familien.
https://weltwoche.ch/daily/warnhinweis-wirtschaftliche-unfreiheit-fuehrt-zu-mehr-armut-frueherem-tod-hoeherer-kindersterblichkeit-weniger-glueck-und-mehr-umweltverschmutzung/
Ich dachte, die Berliner Zeitung wollte dem Niedergang des Journalismus in Deutschland entgegenwirken?
Hier noch die Geschichte von einem Pulitzer-Preisträger.
https://www.manova.news/artikel/die-toten-seelen
„Chris Hedges ist Journalist, Pulitzer-Preisträger und Autor der New York Times-Bestsellerliste. Er war früher Professor an der Princeton Universität, Aktivist und ordinierter presbyterianischer Pastor. Unter seinen Büchern befinden sich Bestseller wie „Der Lohn des Aufstands: Der moralische Imperativ der Revolte“, „Das Reich der Illusion: Das Ende der Bildung und der Triumph des Spektakels“ und „Amerikanische Faschisten: Die christliche Rechte und der Krieg mit Amerika“. Sein Buch „Krieg ist eine Kraft, die uns Bedeutung verleiht“ wurde 40.000 Mal verkauft und war Finalist des Nationalen Preises des Buchkritiker-Verbandes für Sachliteratur.“
Siehe auch bei qpress.de