Links, grün, versifft? – Doch! Genau du!

Links, grün, versifft? – Doch! Genau du!

Linke Journalistin will nicht links sein: „Spiegel“-Co-Chefin Susanne Beyer (Foto:Imago)

Links, grün, versifft? Ich doch nicht!“ Das jedenfalls bescheinigt Susanne Beyer, Mitglied der „Spiegel„-Chefredaktion, sich selbst. Journalisten werde „immer wieder unterstellt, auf dem linken Auge blind zu sein.“ 

Sie selbst wolle sich beweisen, „dass das auf mich nicht zutrifft.“ Als Beleg führt sie an, dass ihr ein bestimmtes Zitat von Jens Spahn besser gefalle als eines von Robert Habeck, in dem beide über Fehler als Politiker sinnieren. Beyer ist zwar zuzustimmen, wenn sie schreibt: „Journalisten sind neben ihrem Beruf nun mal wahlberechtigte Bürger, mit Neigungen und Sympathien, die sie aber nicht zeigen sollten.“

Das allerdings ist ein Ideal, das in der Realität niemals erreicht wird. Und erst recht ist ihr schon beim folgenden Satz nicht mehr zuzustimmen: „Zuverlässige empirische Daten, welche politische Neigungen Journalisten als Bürger nun haben und wie sich diese dann zu ihrer Berichterstattung verhalten, sind außerdem schwierig zu ermitteln.

Welche politische Neigungen Journalisten haben, lässt sich jederzeit beim Blick in die Medienlandschaft überprüfen. Und dann zeigt sich erstens, dass Journalisten tatsächlich linksgrün sind, und zweitens, dass sie ihre Haltung eben sehr wohl in ihre Berichterstattung einfließen lassen. 

Wer es dann noch etwas genauer haben will, kann sich auf zahlreiche Studien von Kommunikationswissenschaftlern stützen. Diese kamen in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zum Ergebnis, dass Journalisten zu etwa drei Vierteln linksgrün wählen. Dies beinhaltet sowohl Print wie auch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Jüngeren Datums, nämlich von 2020, ist eine Umfrage unter den Volontären der ARD, die zu 92 Prozent linksgrün wählen würden – nämlich zu 57 Prozent die Grünen, zu 23 Prozent die Linken und zu 12 Prozent SPD. Selbst im Springer-Verlag sind die Journalisten mehrheitlich links der Mitte zu verorten und auch bei der FAZ häufen sich die woken Schlagzeilen.

An ihren Artikeln sollt ihr sie erkennen

Sie selbst, meint Beyer, sei nicht klar einer politischen Strömung zuzuordnen, sondern ein „Mischwesen“. So vertrete sie linke Positionen wie den Klimaschutz, wehre sich aber dagegen, in einen Topf mit den linken Israelgegnern geworfen zu werden. Ihr Eintreten für den Judenstaat ehrt sie zwar, aber belegt nur wenig – denn eine einheitliche linke Position zum Nahostkonflikt gibt es nun mal nicht. Auch hätte Beyer durchaus einmal Auskunft über ihr Wahlverhalten geben können. Das muss sie natürlich nicht; aber wenn sie erklärte, tatsächlich noch nie SPD, Grüne oder Linke gewählt hätte, würde dies ihre Beteuerungen ein Stück weit glaubwürdiger machen.

 Und klar, es gibt linkere, grünere und versifftere Journalisten als sie, aber wer im „Spiegel“-Archiv stöbert, merkt schnell, wo auch Beyer politisch steht:  Oft geht es bei ihr um Rassismus, Feminismus und Diversität. Natürlich sind Donald Trump und die AfD für sie die Verkörperung des Bösen. Tino Chrupallas Forderung, die Deutschen sollten wieder mehr Kinder bekommen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, war für sie nur „Unsinn.“ Beyer stellte auch die Frage, ob eine faschistische Architektur in Berlin zum Aufstieg der AfD beigetragen habe.

Dass sie 2020, fünf Jahre nach Beginn der Flüchtlingskrise, Merkel bescheinigte, es „geschafft“ zu haben, versteht sich da von selbst. Dabei zeigen die vielen Messerattacken der letzten Wochen, was die Kanzlerin wirklich angerichtet hat. 

Auch verwendete Beyer den Begriff „Menschen mit Nazihintergrund“ als Gegenbegriff zu „Menschen mit Migrationshintergrund“ und war daran beteiligt, das Buch „Finis Germania“ des rechten Autors Rolf Peter Sieferle von der „Spiegel“-Bestseller-Liste zu streichen. 

Im vergangenen Jahr schrieb sie:

 „Es ist gutbürgerlich, ‚woke‘ zu sein. Politiker von Union und FDP schimpfen über ‚Woke-Wahn‘ und ‚Moralapostel‘. Als bürgerlicher Mensch wundere ich mich darüber. Wären sie lieber amoralisch, rassistisch, ungerecht? […] Wokeness bedeutet, sensibel für rassistische, sexistische Diskriminierung oder soziale Ungleichheit zu sein. Es ist doch erst mal eine Frage des Anstands, bei diesen Themen sensibel zu sein. […] Ich verstehe die Aufregung über die Wokeness oder die Moral nicht. Vieles von dem, was da gefordert wird, ist nicht weit entfernt von den guten alten bürgerlichen Tugenden – von den Versuchen, höflich, tolerant und menschenfreundlich zu sein.“ So viel also zu Beyers Behauptung, sie gehöre „zu jenen Mischwesen, die ganz unterschiedliche politische Richtungen in sich vereinbaren.

9 Antworten

  1. Man sollte die einschlägigen Massenverdummungsblätter meiden. Im Internet einfach ignorieren und die ÖRR aus seinem Fernseher verbannen. Obwohl die „Privaten“ an Blödheit und Idiotie in nichts nachstehen. Man schaue sich nur mal dort die blödsinnigen „Unterhaltungssendungen“ auf Sesamstraßenniveau oder die Werbespots an, in denen es nur so vor Negern wimmelt…denn da kann man auch nur angewiedert wegschalten. Unser Nachbar geht jeden Tag morgens los und holt sich die Blöd – Zeitung. Darauf angesprochen antwortete er, wie wohl auch bei seiner Wahlentscheidung: „Die habe ich seit 40 Jahren dort gekauft und das bleibt auch so. Das ist ein Ritual.“

  2. Also ehrlich : Muß man sowas überhaupt in einem Artikel bringen ? Laßt die doch einfach erzählen. Nicht kommentieren, nicht lesen, nicht weiterverbreiten.

  3. Wo kriegen die „Journalisten“ bloß eine derartig arrogante Ideologie ins Gehirn gepflanzt? In der Henri-Nannen-Schule?? Allein schon die Aussage von T.Jung, dass Journalisten das vermitteln müssen, was die Bürger wissen sollen und nicht, was sie wissen wollen ,ist eine Ungeheuerlichkeit. Die meisten Schreiberlinge treten die Grundwerte mit Füßen und mutieren zu korrupten, erbärmlichen Sprachrohren der Regierung.

    1. Die Frage „wo“ beantwortet sich teilweise über die Ausbildung. Britische Eliteschulen (mit einem weltweiten Netz von Ablegern) vermitteln ihren Schülern die Btschaft, dass sie etwas Besonderes sind und den einfachen Menschen später den Weg zeigen müssen. Zweitens bekommen sie einprogrammiert, ehemalige Mitschüler im Karrieregerangel zu unterstützen und drittens erhalten sie den konzernfreundlichen und antipatriotischen ideologischen Schliff.

      Schon während der Studentenzeit ist mir aufgefallen, dass in den Geisteswissenschaften einschließlich Theologie linke Ideologie gezüchtet wird. Der Trend hat sich bis etwa 2021 verstärkt, doch seit dem Coronairrsinn, kehrt er sich zum Glück um.

  4. Sächsischer Bundestagsabgeordneter Wanderwitz
    CDU-Abgeordneter zählt ausreichend Unterstützer für AfD-Verbotsantrag
    Der ehemalige Ostbeauftragte Marco Wanderwitz macht sich seit Jahren für ein AfD-Verbot stark. Nun hat der CDU-Mann laut »taz« genügend Abgeordnete zusammen, um sein Begehr auf die Tagesordnung des Bundestags zu setzen.
    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-marco-wanderwitz-will-afd-verbotsantrag-im-bundestag-einbringen-a-d7b77d66-b9ac-4226-8105-2747e19003c3

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    1. „AfD-Verbotsantrag“

      Das zum Thema Demokratie. Die ist nirgendwo zu sehen, denn es gibt seit 1949 politische Verbote. Welche in einer Demokratie vollkommen unmöglich sind.

      So freut sich das Schaf nach der Wahl, dass links ein paar Schlächter weggekommen sind und dafür rechts mehr Schlächter stehen. Määäääähhhhh …

  5. Zitat: „Politiker von Union und FDP schimpfen über ‘Woke-Wahn’ und ‘Moralapostel’. Als bürgerlicher Mensch wundere ich mich darüber. Wären sie lieber amoralisch, rassistisch, ungerecht? “

    Anderen Menschen Amoralismus, Nihilismus, Wertelosigkeit, Ungerechtigkeit, Hass etc. vorzuwerfen, ist nicht selten ein denunziatorischer Einwand von Leuten, die keinerlei (oder keine positiven) Werte zu erkennen vermögen, wo sie nicht ihre eigenen wiederfinden.
    Davon abgesehen kapiert die Dame anscheinend genauso wenig was der Begriff „Moralapostel“ bedeutet, wie sie vermutlich auch nicht verstehen wird, dass der Begriff „Gutmensch“ eben nicht für „guter Mensch“ steht.

    Wenn sich Frau Beyer in ihrem Text selbst geradezu als Sinnbild für die „moderne, bürgerliche Haltung“ darstellt, also anscheinend glaubt „Bürger schlechthin“ zu sein, dann muss man sich fragen, als was sie wohl all jene Leute betrachtet, die sich nicht dem verordneten Zeitgeist unterwerfen wollen und deshalb u.a. auch den Wokeismus ablehnen!?

  6. Ihr versteht das nicht, das Problem sind immer noch die „Rääächten“ (Ironie aus) https://www.bild.de/politik/inland/verfassungsschutz-linksextreme-jagen-polizisten-zu-hause-667199a5efd1e023ef779886 Am Besten alle sagen alles ab und bleiben Zuhause, damit unsere „Gäste“ sich so richtig austoben können https://www.bild.de/regional/berlin/angst-vor-juden-hass-berliner-gymnasium-sagt-abiverleihung-ab-6671f3e64384f372b563659b Die BZ schreibt „EuGH: Europa muss Palästinenser aus Gaza aufnehmen
    Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass Palästinenser aus Gaza in der EU als Flüchtlinge aufgenommen werden müssen, auch wenn sie dort vom UNO-Flüchtlingshilfswerk für Palästinenser (UNRWA) versorgt werden. Seit 2011 galt eine Vereinbarung, nach der Palästinenser kein Aufenthalt in der EU gestattet war, wenn sie vom UNRWA betreut werden. Der EuGH argumentierte, diese Betreuung sei wegen der Kampfhandlungen nicht mehr gewährleistet. Geklagt hatten Palästinenser aus Bulgarien. Das Urteil ist aber für alle EU-Staaten bindend.“ Zumindest sind bei den Grünen dann alle gleich blöd. Gunnar Schupelius schreibt in der BZ „Die Berliner Grünen haben vorgeschlagen, die Hausaufgaben abzuschaffen, um Privilegien abzubauen. Kinder wohlhabender und gebildeter Eltern hätten einen Vorteil durch die Unterstützung zu Hause, der zu Ungerechtigkeit führe. Ich lehnte diesen Vorschlag vehement ab und darüber entbrannte eine lebhafte Diskussion unter den Lesern, die wiederum mir mehrheitlich widersprachen.“ Anscheinend sind die Eltern, die da widersprochen haben, schon im Geiste der Grünen verblödet, was man daran sieht, was eine Kommentatorin schreibt „Schlimmer noch: Weniger Bildung erzeugt mehr Querdenker, die immer neue Gerüchte in die Welt setzen.“ Da fehlen mir die Worte, ich dachte immer, intelligente Menschen hinterfragen. Mea culpa.