Musks Starship 7: Der Beweis, dass Beharrlichkeit jedes Scheitern besiegt

Musks Starship 7: Der Beweis, dass Beharrlichkeit jedes Scheitern besiegt

Vorgestrige Landung des Super-Heavy-Boosters von SpaceX: Real gewordene Science Fiction; die Zukunft hat tatsächlich begonnen… (Foto:ScreenshotX)

Der deutsche Raumfahrtingenieur und bisher langjährigste Mitarbeiter der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA, Jesco von Puttkamer, schrieb im Jahr 1981, anlässlich des zweiten Starts des damals noch nagelneuen Space Shuttles, enthusiastisch: „Einmal ist keinmal – doch zweimal ist die Regel!“ Nie vergesse ich, wie leidenschaftlich dieser große Visionär in seinem Buch „Der erste Tag der neuen Welt“ vom „Abenteuer der Raumfahrt zur Zukunft im All“ schrieb. Das war im Jahr 1986 – und es war eines jener Bücher, das mich (bereits damals als 17-Jährigen) für alle Zeiten tief mit dem Thema Raumfahrt und Astronomie verbunden blieben ließ.

Vorgestern Nacht durften wir nun erneut Zeugen eines solchen  historischen „zweiten Mals“ sein, welches ab nun – und hoffentlich für eine lange, faszinierende Zukunft – tatsächlich die Regel sein wird: Elon Musk ist es mit SpaceX erneut gelungen, den riesigen, 71 Meter langen Super-Heavy-Booster, der Trägerrakete des Starship, an einem „Auffang-Turm“ zu landen. Welch Rechenleistung und Präzision im Zusammenspiel hunderttausender Einzelkomponenten für solch eine Leistung überhaupt nötig sind, werden sich die allerwenigsten überhaupt vorstellen können.

Wie ein Besenstiel auf der Fingerspitze

Mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit fällt da quasi ein 30-stöckiges, 300 Tonnen schweres „Hochhaus“ auf die Erdoberfläche zu – um dann, mit einer winzigen Menge an Resttreibstoff, von einem Teil seiner Raptor-Triebwerke hochpräzise und in Sekunden abgebremst zu werden und zentimetergenau (!) zwischen zwei Auffangarmen an einem Turm zu landen. Hängend, hoch über dem Boden. Das ist so ähnlich (aber etwa eine Million mal komplizierter), als würde man einen Besenstiel auf der Fingerspitze balancieren. Ich könnte mir diese Filmsequenz hunderte Male in Endlosschleife anschauen, würde für mich nichts an Faszination einbüßen. Wenn dies die Zukunft der Raumfahrt ist, dann wird es eine große Zukunft!

Ein erfolgreicher Schritt also war jener gestrige Starship 7-Test – auch wenn die neue, noch nie getestete Starship-Version2-Oberstufe im Orbit versagte und in einem Trümmerregen über dem Pazifik verglühte. Weil für Elon Musk Erfolg und Scheitern seit Anbeginn von SpaceX zusammengehören, schrieb er auf „X“ leicht selbstironisch-lakonisch, aber in seinem unverwechselbar humoristischen Stil zu einem spektakulären Bild des herabgehenden Funkenregens verglühender Trümmer: „Success is uncertain, but entertainment is guaranteed.“ („Erfolg ist ungewiss, aber Unterhaltung ist garantiert.“).

So geht Wissenschaft!

Bereits jetzt schon scheint SpaceX die Erklärung für den Fehlversuch zu kennen: Laut Musks Kommentar auf „X“ deutet viel darauf hin, dass ein Sauerstoff- beziehungsweise Kraftstoff-Leck offenbar einen Überdruck aufbaute, der schließlich zur Explosion der Oberstufe führte. Nüchtern machte Musk ebenso klar, dass trotz dieses Verlusts nichts darauf hindeutet, dass der nächste Starship-Start über den kommenden Monat hinaus verschoben wird. SO geht Wissenschaft! DAS ist Resilienz, Standing, Kampfgeist und Zuversicht!

Währenddessen melden sich natürlich umgehend die Kleingeister, Lästermäuler und bedeutungslosen Schwätzer zu Wort: Auf der Facebook-Seite der (linksgerichteten) “NBC-News” wird nur das Foto der verglühenden Bruchstücke gezeigt, nicht hingegen die spektakulären Sequenzen der Booster-Landung. Unter dem Artikel gibt es von 6.000 Reaktionen 1.000 höhnische Lach-Smileys und zudem hunderte Hass- und Spott-Kommentare einer geistig derart degenerierten Klientel, dass man sich nicht nur dafür schämen müsste, diese auch nur zu zitieren, sondern derselben debilen, arroganten, innovationsfeindlichen Menschheit in dieser kranken Zeit überhaupt anzugehören. Und hier bei uns ist es nicht besser: Da textet der linksextremistische, Musk-hassende „Spiegel“ allen Ernstes: „Explosion am Himmel: Der siebte Test von Elon Musks ‚Starship‘ ist gescheitert (sic!). Immerhin landete die Antriebsstufe heil…“.

Kleingeistige Schundjournalisten schreiben Musks Pionierleistung schlecht

Propaganda-Abfall der untersten Kategorie! Nicht einmal die „Prawda“ oder das „Neue Deutschland“ schrieben während des Kalten Krieges ähnlichen Schund über das amerikanische Weltraumprogramm. Der vorgestrige Tag war eine Schande für den Mainstream-Propagandajournalismus – aber nichtsdestotrotz ein umso größerer Tag für das Raumfahrtzeitalter. Fast zeitgleich zum Erfolg von SpaceX gelang es gestern zudem Jeff Bezos und seinem Raumfahrtunternehmen Blue Origin erstmals erfolgreich, die neue „New Glenn“-Rakete in den Erdorbit zu starten, trotz noch gescheiterter Booster-Landung. Erfolg in der Raumfahrt ist eben ein harter, ausdauernder Kampf – den viele niemals nachzuvollziehen imstande sein werden.

Wenigstens gibt es Hoffnung – und dieses heutige Ereignis trägt in großem Maße dazu bei“ schrieb ich hier auf Ansage! nach der ersten, erfolgreichen Super-Heavy-Booster-Landung im letzten Oktober – und ich kann diese Worte heute nur erneut unterstreichen. Sich tagtäglich gegen Ignoranz und schiere Dummheit zur Wehr und durchsetzen zu müssen, ist Los und Aufgabe der Wissenschaft – und vor allem ihrer Visionäre. Vergessen wir nie: Wir Menschen sind seit jeher Entdecker, Erforscher und Optimisten! Und im Geist dieser Tradition ist es an uns, das Licht weiterzutragen – auch durch Epochen der Dummheit, Ideologie und geistiger Umnachtung.

Per aspera ad astra!

5 Antworten

  1. Abgesehen von der ungeheuerlich großen technischen Leistung müssen die Sicherheiten bei der Entwicklung und Fertigung sein. Denn die Saboteure lauern hinter jeder Ecke.

  2. Bitte, bitte .. so ganz am Anfang das -Absturzgebiet- ÄNDERN .. NICHT der PAZIFIK, sondern IM ATLANTIK ..!!!!!!!!!!!!, so kurz hinter Puerto Rico sind die FUNKEN runtergekommen ..!!!!!!
    Ansonsten ist sicherlich zu Erwarten, daß es demnächst wieder klappt, mit dem Landen auch der SPITZE. Und DANN haben die ganzen -Lästermäuler- wieder –Funkstille– ..!!

  3. Ein großartiger Artikel, mit einem Fazit, das nicht zutrffender sein könnte. – Danke an Jörg Schneidereit!

  4. Zunächst einmal ist es nicht klar, ob wir es hier mit Fake-Videos zu tun haben: Wenn so etwas mit hochhaushohen Raketen klappen würde, müsste es mit anderen Raketen auf der Erde ein Kinderspiel sein. Derartige Dinge sind mir aber nicht bekannt, noch nicht einmal Forschungen daran. Die Chinesen, die technisch mittlerweile mit den Amerikanern durchaus mithalten können, sind an dieser Technologie überhaupt nicht dran, und sie verwenden bei ihren Weltraumraketen keine Einparkmodelle, wahrscheinlich weil sie die technische Intelligenz ihrer Bevölkerung höher einschätzen als Musk die der Amerikaner, die er offen verachtet, wie in der Kontroverse um millionenfache Einwanderung von Indern deutlich gemacht hat

    Aber nehmen wir mal an, derarige rückwärtseinparkenden Weltraumraketen sind real, woher nimmt der Autor die Zuversicht für diesen Satz: „Wenn dies die Zukunft der Raumfahrt ist, dann wird es eine große Zukunft!“? Das Raumzeitalter, das doch auch ein Zeitalter der Fakereien war, dauert nun mehr als 65 Jahre. Diese Zeit war wahrscheinlich die schimmste Zeit aller weißen Völker, die jetzt sogar in ihren Heimanländern an den Rand gedrängt werden. Vom kulturellen Verfall will ich gar nicht anfangen. Warum sollte jetzt ein – angelblicher! – technischer Fortschritt jetzt die Trendwende einleiten?

    Vielleicht sollte der Autor mal kurz seine visuelle Endlosschleife unterbrechen und zur Abwechslung mal kritisch nachdenken. Diese kindischen Jubelartikel sind doch nur noch belustigend.

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