Niedersachsen-Wahl: Dieses Land ist nicht mehr zu retten

Niedersachsen-Wahl: Dieses Land ist nicht mehr zu retten

Stimmauszählung der heutigen Landtagswahl in Niedersachsen (Foto:Imago)

Es kam schlimmer als befürchtet: Von einer „Denkzettel”-Wahl kann angesichts des heutigen Wahlergebnisses nicht ansatzweise die Rede sein. Nicht einmal der Hauch eines allergeringsten Signals lässt sich daraus ablesen, dass die Mehrheit der Bevölkerung die katastrophale linksgrüne Energiepolitik als maßgebliche Ursache der energiepolitischen und wirtschaftlichen Jahrhundertkrise identifiziert hätte, auf die wir zusteuern. Weit über drei Viertel der Niedersachsen gaben SPD, CDU und vor allem Grünen die Stimme.

Vor allem der – von der journalistischen Claque in den öffentlich-rechtlichen Wahlkampfberichterstattungen seit Schließung der Wahllokale unentwegt bejubelte – „Erfolg der Grünen”, die aberwitzigerweise noch den stärksten Stimmenzuwachs aller Parteien (plus 5,6 Prozent) zeigten, räumt die letzten Zweifel aus, dass Kausalzusammenhänge und politische Verantwortlichkeiten nicht mehr wahlentscheidend sind. Deutschland kann von fachfremden Selbstversorgern, inkompetenten Zivilversagern, bekennend und erweislich fachfremden Dilettanten und radikalisierten Ideologen an die Wand gefahren werden – und die dafür hauptverantwortliche Partei gewinnt selbst dann noch an Wählerstimmen, wenn der Schaden bereits für jedermann sichtbar ist.

AfD verdoppelt sich – doch das ist nicht genug

Was zählt, sind stattdessen Einordnungen, streng überwachte Korridore des moralisch „Richtigen“ und des Verstoßenen. Der Ostrazismus gegen die AfD, die präventive Verfemung ihrer Anhänger und Wähler als Quasi-Staatsfeinde oder neuerdings gar „Destabilisierer“ (eine Anfeindung, zu der sich Friedrich Merz verstieg) hat zwar nicht so funktioniert, wie ihn sich seine Urheber erhofft hatten – die Partei verdoppelte sich fast -, doch war offenbar immer noch so wirksam, dass viele insgeheim Oppositionelle lieber ihren Zorn herunterschluckten oder zähneknirschend im gewünschten Terroir der monopoldemokratischen linken Einheitsfront ihr Kreuzchen machten, statt vor ihrem Gewissen als „Extremismusförderer“ dazustehen, oder was auch immer ihnen der mediale Orkus eintrichtert.

Dabei zeigt die unerträgliche Weise, wie in den Wahlstudios von ARD und ZDF zur Stunde die AfD marginalisiert, geschnitten oder gleich ganz ignoriert wird, wie überfällig die Stärkung der Opposition gewesen wäre. 11,5 Prozent sind passabel, aber angesichts der gegenwärtigen Krise für die einzige Realopposition im politischen Betrieb ein Hohn. Andererseits: Wer weiß mit letzter Bestimmtheit, ob dieses Resultat überhaupt der Wahrheit entsprach – die Zustände in Berlin bei den Wahlen vom September 2021 lassen grüßen; dass sich Vergleichbares so oder ähnlich auch anderswo abspielen könnte – wer kann es wirklich ausschließen?

Giftmischer als Heilsbringer

Außer Frage steht gleichwohl: Sachpolitik, Inhalte, logische Argumente, Kategorien von Machbarkeit und Vernunft sind aus dem politischen Raum ebenso verdrängt wie aus den Wahlkabinen. Deswegen ist an eine bürgerlich-konservative Gegenbewegung, an einen Paukenschlag wie in Schweden oder gerade in Italien bei uns nicht zu denken. Dafür geht es anscheinend der Mehrheit immer noch viel zu gut, ist der Leidensdruck noch nicht hoch genug, glauben immer noch zu viele, die Giftmischer wären die Heilsbringer.

Für den Zustand Deutschlands, für seine Zukunft wäre eine klare Botschaft aus Hannover bei dieser wichtigsten Wahl des Jahres, weit über die Kategorien der Landespolitik hinaus von entscheidender Bedeutung gewesen. Hier und heute hätte ein politischer Erdrutsch, ein Paukenschlag, besser noch: ein echter „Wumms“ erfolgen müssen – als quasi letzte Warnung des Volkssouveräns, dass er sich „seine” Bundesrepublik und all das, was in 75 Jahren an Gutem erreicht wurde, nicht länger kaputtmachen, sich seine Lebenssicherheiten nicht länger zerstören lässt. Das Wahlergebnis ist das genaue Gegenteil: Es ist die Aufforderung zum „Weiter so”. Mit allen Konsequenzen.

109 Antworten

  1. es ist unfassbar….. .. WAS ist hier los ? verblöden jetzt alle ?????
    oder……. stimmt da was nicht…….
    bin entsetzt von dem ergebnis

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    1. Die Niedersachsen haben schon verantwortungsvoll gewählt. Mehr als die kümmerlichen 11 % (immer noch zuviel) wollen diese Sippe halt nicht im Parlament haben.

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  2. Ich denke mal das auch dieses Ergebnis getürkt ist. Denn selbst die Niedersachsen werden nicht so blöd sein und ihren eigenen Tod wählen.

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    1. doch.

      In NDS habe ich länger gelebt. Das ist schon speziell. Der Weil redet mit den Leuten ja wie mit kleinen Kindern, ganz kleinen. Und denen gefällts. Richtig schlecht ist es dort auch nicht, nur halt sehr dröge.

      Flächenland, kleine Käffer, vergleichweise wenig Zerstörung im WKII, d.h., da wohnen viele in 3./4./5. Generation mietfrei. Einzige richige Großstadt ist Hannover, per Definition noch Braunschweig. Ansonsten viel Agrar, die Bauern kommen ganz gut weg, werden gefördert, die, die Land verpachten für Windräder und prächtig verdienen, wählen natürlich grün. Hannover selbst grün-links indoktiniert, viele Stundenten mit Erstwohnsitz, das sind die grünen Jungwähler ohne Lebensrealität.

      Dann VW in Wolfsurg, da sitzt das Land NDS mit im Boot, Peter Hartz von HartzIV kam von denen, die halten samt Belegschaft der SPD die Stange.

      Halbe Mio. Menschen arbeiten in NDS im ÖD. Die werden ohnehin gepampert und wählen samt Pensionäre gerne SPD oder aus schlechtem Gewissen grün.

      Und satte 40% Nichtwähler. Passt also schon. Dröge weiter.

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      1. In Abwandlung eines alten Witzes wollte ich zur Wahl in Niedersachsen schon schreiben: “ Das sind die Wessis, die wollen das so.“ Das schien mir dann doch etwas zu überheblich. Ihr Kommentar hat es auf den Punkt gebracht. Es fehlt nur die Erwähnung der 250.000 „Jungwähler“, denn wie die überwiegend abstimmen, scheint bei unserer Lehrerschaft klar zu sein.

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    2. Nein, nein, dies entspricht durchaus dem Denken der Menschen auch in meinem Umfeld. Das Problem ist eher darin zu suchen, dass die Leute (wie dressierte Hündchen) gelernt haben, dass sie, falls unzufrieden mit den Blockparteien, besser zuhause bleiben, statt die falschen Parteien zu wählen.

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      1. Diese Nichtwaehler, ob aus Bequemlichkeit oder Wiederstand sind sich nicht bewusst, dass sie mit ihrer Nichtwahl genau die Machtstrukturen und Regierungsverhaeltnisse unterstuetzen, ja sogar zementieren, die sie eigentlich nicht wollen.
        Viel besser waere es gewesen, hinzugehen und den Wahlzettel ungueltig zu machen, denn diese Stimmen muessen ebenfalls gezaehlt werden.
        Bei jeder ungueltigen Stimme verliert die jeweilige Partei 1 Euro , Wahlausgleich und das jaehrlich.
        Ansonsten bin ich wie Sie der Meinung, dass die Wahlschafe, Blockwarte, Coronaglaeubige und arrogante Besserwisser dermassen manipuliert , denkfaul, verbloedet und gehirngewaschen sind, dass sie sich nicht einmal in der Wahlkabine trauen oder daran denken aus Widerstand ein Kreuzchen bei „Rechtsparteien“ zu machen.
        Da braucht es keinen Wahlbetrug, die Manipulation wirkt.
        Die WahlfaelscherThese, fuer Buntland , dass ein ganz anderes Wahlsystem als 50 US Staaten haben, ist nicht glaubhaft. Aussnahmen wie Berlin sind eher Schlamperei und bestaetigen die Regel.
        Es ist unverstaendlich , warum linksverkommene Schafe und ihre Wahlentscheidungen, gerade auf alternativen Blogs immer mit Wahlfaelschung entschuldigt werden.
        Man gibt ihnen sozusagen, die Absolution, anstatt sie zur Verantwortung am Niedergang Deutschlands zu ziehen.

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    3. @Roswitha Ripke: Warum nicht? Die meisten Deutschen sind eben so blöd. Die glauben, was ihnen erzählt wird. Der eigene Tod? Es sterben immer nur die anderen, aber nie man selbst, wenn es haarig wird. Schauen Sie nach Österreich. Die sind genau so bescheuert. Der van Bellen hat über 50% der Stimmen bekommen. Die meisten Menschen sind Herdentiere und machen das, was ihnen befohlen wird. Freiheit und Selbstverantwortung wollen nur eine Minderheit. Der Rest kann nichts damit anfangen. Und wo jetzt der Staat uns so lieb unter die Arme greifen will. Da kommen den Niedersachsen doch die Tränen in die Augen. So viel Tolles, der Staat bemuttert uns, er sorgt sich. Wirklich die meisten sind so blöd.

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      1. @Rollenspielerin: @Roswitha Ripke: Warum nicht? Die meisten Deutschen sind eben so blöd. Die glauben…. da gebe ich Ihnen ausdrücklich Recht! so sehe ich das auch, wenn ich auch manche Dinge aus anderen Blickwinkel sehe.

    4. Haben sie auch nicht. Sondern demokratisch abgestimmt. Das Typen vom rechten Rand mit so etwas nix am Hut haben, war klar.

  3. So gerne hätte ich gegen diesen Kommentar argumentiert. Aber es fällt mir nichts ein, leider ist jedes Wort im Kommentar wahr. Bei jungen Wählern haben die Grünen gut abgeschnitten – na ja, bei dieser Zielgruppe wirkt Werbung in jeder Hinsicht. Was mich erschüttert hat, war das gute Ergebnis bei Wählern der höchsten Bildungsschichten. Wie kann man nur die Grünen wählen, wenn man gelernt hat, wissenschaftlich präzise zu denken? Oder gibt es so viel kinderlose Deutschlandhasser?

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    1. Ein akademischer Grad schützt vor Dummheit nicht.
      Habe da ebensolche Erfahrungen gemacht, leider.
      Im Gegenteil sind das diejenigen, die ihren Irrtum,
      falls sie ihn denn erkennen, zuletzt zugeben.
      Man könnte ja „das Gesicht verlieren“!

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      1. Bildung sagt nichts ueber Intelligenz aus.
        Nur dass der jenige viele Jahre in linksgerichteten Luftschloesser gelernt hat und indoktriniert wurde.
        Es gibt viele Arten von Intelligenz, wie z.B. emotionale, bewegungs oder praktische Intelligenz.
        Umdenken,umsetzen zuhoeren, analysieren, siche eine eigene Meinung bilden gehoeren auch dazu.
        Das fehlte gerade oft den „gebildeten“ so von sich selbst ueberzeugten Akademikern.

    2. Lieber Nigella,
      die Bildung = Formung erfolgt stets im Interesse der Herrschenden, nicht im Interesse der Massen.
      Als ich vor 55 Jahren, ich bin schon so alt, aus Arbeiterkreisen (mit gesundem Menschenverstand) in die akademischen Kreise kam (abstieg), war Multi-Kulti schon voll angesagt.
      Ist doch klar: Die etwas intelligenteren wurden auch damals schon 13 Jahre lang in der Schule, später an der Uni indoktriniert, der Normalbürger nach 9 oder 10 Jahren noch 3 Jahre lang in der Lehre dressiert, wurde also nicht so lange verblödet.

      Daß diese Art von Ideologisierung keine Zukunft hat, erleben wir heute.

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  4. vom Kopfschütteln ist mir schon schwindlig. Kurzum die Deutschen lernen immer erst dann, wenn sie den Putz von der Wand fressen müssen. Unfaßbar was da heute wieder gelaufen ist, aber das ist die DDR 2.0. Zum Glück habe ich das frühzeitig erkannt, diese ganzen grünen Volksgenossen mit ihrem weltverbessernden Wahn – Rechtzeitig in den Sack gehauen und fort von diesem widerlichen Irrenhaus. Wer in dem Land was arbeitet und sich von diesem links grünen Globalistendreck drangsalieren läßt, ist schlicht hoffnungslos verblödet denen kann man nicht mehr helfen – sinnlos auch wenn es scheinbar die Mehrheit ist. Ei draufschlagen, ab ins Klo und abziehen nicht vergessen!

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    1. @Vergackeiert 9. Oktober 2022 Beim 20:58

      „Kurzum die Deutschen lernen immer erst dann, wenn sie den Putz von der Wand fressen müssen.“

      Meine Erfahrung als Wessi: Die West-Deutschen lernen NIE, eher sterben sie…

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      1. @brigbrei: das kann durchaus sein! vor 12 Jahren kurz bevor ich dieses „Beste aller Zeiten“ gekündigt habe, Anruf bei Kardiologen: Bräuchte bitte einen Termin, meine Hausärztin meint es wäre gut mein Herz untersuchen zu lassen. Waas? neee in 9 Monaten! Wie bitte? in 9 Monaten Termin! und wenn ich was ernsthaftes habe? tja…ok, ähm und wie ist es wenn ich in bar die Rechnung zahle? hääää, wieee bar zahlen? ja die Rechnung vom Onkel Doktor in Bar begleiche? neeee geht nicht, ach neee, geht nicht; aha (saudumm macht jeder Arzt hier mit Rabatt) – und was ist wenn ich noch so ne bescheuerte private Krankenkasse habe, bei der ich eh erstmal alles selbst zahlen muß und bei Glück einen Teil erstattet bekomme? aaaahssssooooo wieso sagen Sie es nicht gleich, Übermorgen beim Herrn Professor! Demnächst fragen die nach Gold und Silberbarren, ganz sicher! Das ist für mich DDR 2.0 und für einige der Mitleser, die mich für den DDR 2.0 Begriff kritisieren. Egal, eins stimmt, die grün Gesinnten krepieren bald und wieder einmal an deren Haltung, von Haltung bekommt man Haltungsschäden und die können tödlich sein, wie in der Geschichte schon öfters geschehen!

        1. Ach ich werde sie wegen ihrer DDR 2.0 nicht kritisieren. Steht mir als DDR Bürger auch gar nicht zu, weil es sowas in der DDR nie gegeben hat und auch nicht geben würde, außer sie wäre im Kapitalismus gelandet. Das ist sie ja dann auch. Nur ist das halt nichts was die DDR charakterisieren könnte. Bei aller Kritik an der DDR, die BRD oder sagen wir mal heute Deutschland ist Bildungsmäßig, sozial und kulturell aber auch politisch ökonomisch betrachtet nicht mit der DDR zu vergleichen. Und da kann jetzt jeder seinen Senf rein interpretieren.