Freitag, 29. März 2024
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O sancta Justitia: Höchste Zeit für neue komische Opern!

O sancta Justitia: Höchste Zeit für neue komische Opern!

Bühnenszene aus “Zar und Zimmermann” (Foto:Imago)

Das, was für Tenöre – unter anderen Arien – das berühmte “Nessun Dorma“ ist, stellt für die Bässe vergleichbar das “O sancta justitia“ dar, das quasi als Initiation für den Ruf eines wirklich großen Opernsängers gilt. Diese legendäre Bass-Arie aus der Komischen Oper “Zar und Zimmermann“ von Albert Lortzing wird von der Figur des ebenso aufgeblasenen wie inkompetenten Bürgermeisters “van Bett“, einem Bass, gesungen. Mit diese Arie starteten, neben vielen weiteren Sängern, auch die Operngrößen Kurt Moll, Hans Sotin, Karl Ridderbusch, Gottlob Frick, Johann Tilli und Matti Talvela ihre weltweite Opernkarriere. Albert Lortzing, der Komponist, war ein Bühnen-Allrounder: Er war Sänger, Schauspieler, Komponist und Librettist seiner musikalischen Schöpfungen.

Seine Werke zeichnen sich durch seine brillant-prägnante Charakterzeichnungen seiner Personen aus. Mit seiner lustigen Oper “Zar und Zimmermann“ hat er nicht nur zahlreiche “Klassiker“ wie eben das besagte “O sancta Justitia“ und den berühmten “Holzschuhtanz“ komponiert, sondern in seiner politisch-revolutionären Phase 10 Jahre vor der Revolution von 1848 auch ein Libretto verfasst, das – damals wie heute – kaum treffender die gefährliche Mischung aus Dummheit und Hoffart, Verantwortungslosigkeit und Ignoranz, Großmannssucht und devoter Speichelleckerei der politisch Verantwortlichen illustriert.

Habeck als lohnende Inspiration

Albert Lortzing hätte seine helle Freude gehabt an einem “Wirtschaftsminister“, der nichts von Insolvenzen versteht, der öfters medienwirksam sinngemäß verkündet, dass er selbst ja nicht unter den fatalen Folgen seiner Wirtschaftspolitik (von der er keinerlei Ahnung hat) leiden müsse, weil er in jedem Fall zu 100 Prozent vom deutschen Michel alimentiert wird. Ein grüner Minister, der sich nicht entblödet, in Katar den Kotau zu machen vor einem morgenländischen Autokraten, der alles vertritt, bloß eben keine rechtsstaatlichen, christlichen oder demokratischen Werte. Wenn Habeck sich nicht gerade öffentlich und devot-speichelleckend im Namen unseres Landes bei Potentaten anbiedert, um die Schäden seiner Energiepolitik auszubügeln, dann lässt er sich bei seinen transatlantischen Missionierungsreisen dazu verleiten, sich selbst vor indigenen Kindern im brasilianischen Urwald als “Häuptling unseres Landes“ aufzuspielen.

Hätte ein Lortzing dies erlebt, er hätte wohl binnen kürzester Zeit eine weitere komische Figur geschaffen und ihr einen sensationell zutreffenden, geschliffenen Text auf den Leib geschrieben. Da man diese Art von Politikern zwar längst nicht mehr ernst nehmen kann (was man aufgrund der von ihnen erklommenen politischen Machtpositionen aber leider muss) und sie – wie “van Bett“ in “Zar und Zimmermann” – ausschließlich auf ihr positives Image in der Öffentlichkeit bedacht sind, trifft man derartige Knallchargen am erfolgreichsten ins Mark, wenn man sie durch homerisches Gelächter der Bevölkerung zum Gespött vorwirft.

Parasitäre Polit-Volltrottel

Deshalb mein Vorschlag: Lasst uns wieder mehr Lustspiele, komische Opern und Komödien wertschätzen – nicht nur, indem wir ihre Aufführungen besuchen und ihre Botschaft auf die Gegenwart übertragen. Unsere Opernkomponisten und Künstler sollen neue, zeitgenössische komponieren und verfassen und inszenieren! Adaptionen oder neue Werke, in denen die parasitären Polit-Volltrottel unserer Zeit als das über die Bühne stolpern, was sie in Wahrheit sind: Dummdreiste, verantwortungslose Heuchler und Witzfiguren.

Wer sich diesbezüglich von Lortzing inspirieren lassen will, der lese nachfolgend seinen Arientext “O sancta Justitia“ (und Ähnlichkeit mit lebenden Zeitgenossen wären rein zufällig!):

O sancta justitia! Ich möchte rasen,
Von früh bis spät lauf’ ich herum;
Ich bin von Amtspflicht ganz aufgeblasen,
Das Wohl der Stadt bringt mich noch um.
Plerique hominum auf dieser Erde,
Sie ruhn doch mal von Qual und Beschwerde;
Doch kaum schaut der Morgen in meine Kammer,
So rufen die Akten mein Genie,
Und bis zur Nacht bin ich, o Jammer
Re vera übler noch dran als ein Vieh –
Kein Zugpferd in der Tat hat’s so schlimm
Als ein Vorstand und Rat.
Ein Glück, dass ich mein Amt verstehe
Und sapientissime alles wend’und drehe,
Dass mein Ingenium Akten weiss zu schmieren
Und das Consilium am Gängelband zu führen.
Denn ich weiss zu bombardieren
Zu rationieren und zu expektorieren,
Zu inspizieren, zu räsonieren
Zu echauffieren und zu malträtieren.
Rem publicam hab’ich stets im Sinn.
Man weiss es ja, dass ich ein codex bin.
Alt und jung ruft mir zum Preise,
Ich bin Saardams grösstes Licht.
O, ich bin klug und weise,
Und mich betrügt man nicht.
Diese ausdrucksvollen Züge,
Dieses Aug, wie ein Flambeau,
Künden meines Geistes Siege,
Ich bin ein zweiter Salomo,
Dazu der Corpus noch in petto,
Mit einem Wort, ich bin ganz netto.
Er sperrt den Mund auf als sänge er das im Fagott erklingende Tiefe F.
spricht: “Danke sehr, Herr Kollege!”
Man glaubt mir’s, dass ich nie mich trüge,
Et eo ipso momento
Gleich über jedes Crimen siege.
Ich wühl’ mich in Prozesse ein
Und schlichte sie sehr schlau und fein.
O, ich bin klug und weise,
Und mich betrügt man nicht.
Diese ausdrucksvollen Züge,
Dieses Aug’ wie ein Flambeau
Verkünden meines Geistes Siege;
Ich bin ein zweiter Salomo,
Denn ich weiss zu bombardieren
Zu rationieren, zu expektorieren,
Zu blamieren, inspizieren,
Echauffieren, räsonieren, malträtieren
Und zu ieren, zieren, rühren,
Führen, schmieren, ratifizieren.
Mit einem Wort, man sieht mir’s an,
Ich bin ad speciem ein ganzer Mann!

4 Antworten

  1. Nein, ein Robert Habeck ist nicht komisch, wenn er Menschen in Brasilien wie geistig und kulturell Zurückgebliebene behandelt und ihnen erzählt, Minister wie er (lat. ministrare = dienen) wären Häuptlinge eines Volkes, das schon vor tausend Jahren „alle Bäume gefällt“ und nun keinen Wald mehr hätte und die Amazonasbewohner deshalb unbedingt ihren Wald bewahren müssten – während er gleichzeitig dafür sorgt, dass dort möglichst viel Balsaholz abgeholzt wird, das Habeck für die Rotorblätter seiner Windkraftanlagen braucht, die er zu Zigtausenden in Deutschland aufstellen will – und Wald dabei das Letze ist, worauf Habeck Rücksicht nimmt.

    Auch ein Karl Lauterbach ist nicht komisch, der das Blutspendeverbot für Homosexuelle aufhebt, obwohl laut Bundesärztekammer im Jahr 2019 61,5 Prozent der sexuell erworbenen HIV-Infektionen beim Sexualverkehr zwischen Männern erfolgt ist, bei Syphilis-Infektionen dieser Wert 85,9 Prozent und bei Affenpocken – auf die bei gespendetem Blut nicht einmal getestet wird – laut WHO 98% beträgt.

    Noch weniger komisch ist es, wenn dafür nun jeder (wie sein Geschlecht) auch sein sexuelles Risikoverhalten nach eigenem Empfinden bestimmen und Blut spenden kann.

    Die mit Hepatitis-A, Hepatitis-B, Hepatitis-C-Viren, HI-Viren, Parvoviren B19, West-Nil-Viren oder Affenpocken auf Grund des diagnostischen Fensters (= Zeitraum nach einer Ansteckung, die der Körper benötigt, um Antikörper gegen diese Erreger zu bilden) durch eine Bluttransfusion Verseuchten können den Grad ihrer Verseuchung nämlich NICHT nach eigenem Empfinden bestimmen.

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    1. Blutspende von Homos, oder nicht, juckt mich eher peripher. Ein richtiges Problem aber ist, daß man mit größter Wahrscheinlichkeit Blut Geimpfter bekommt, das entsprechen sehr unterschiedlich ist.
      Meine Annahme: Geimpft in Ungeimpfte, ist genauso gefährlich, wie ungeimpft in Geimpfte, weil das Blut einfach gravierend anders ist.

  2. So, wie dieser Text aus der Operette es ausdrückt, kommen sich die heutigen Politkasper -und /Inneninnen auch vor.
    Das erklärt auch ihre sprichwörtliche Hartleibigkeit ob Volkes Proteste:
    … und mich betrügt man nicht! Dafür betrügen sie sich und andere … 🙁

    Rolf