Samstag, 20. April 2024
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Rauchverbot im Auto: Die Freiheit krepiert zentimeterweise

Rauchverbot im Auto: Die Freiheit krepiert zentimeterweise

Rauchen am Steuer: Bald unter Strafe, wenn es nach einer möglichen Mehrheit der Bundesländer geht (Foto:Imago)

Die durch Corona in Gang gesetzte Entrechtungs- und Fremdbestimmungsspirale dreht sich immer schneller: Trotz Ukraine-Krieg, Preisexplosionen, drohender Energieknappheit und Inflation lässt sich der deutsche Obrigkeitsstaat in seinem unaufhörlichen Bestreben, sich in das Privatleben seiner Bürger einzumischen, um sie vor sich selbst zu schützen, nicht aufhalten: Bereits im März haben Nordrhein-Westfalen, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein im Bundesrat eine Änderung des Bundesnichtraucherschutzgesetzes (BNichtrSchG) angestoßen. Sollte diese Initiative durchkommen, wäre das Rauchen in Fahrzeugen in Anwesenheit von Schwangeren und Minderjährigen zukünftig untersagt. Bei Verstößen würden Bußgelder zwischen 500 und 3.000 Euro fällig. Dies würde sogar dann gelten, wenn Schiebedach oder Fenster ganz oder teilweise geöffnet sind.

Verschont blieben alleine Cabrios mit komplett offenem Verdeck. Der Vorstoß wird damit begründet, dass bislang angeblich nicht freiwillig auf das Rauchen im Beisein von Minderjährigen und Schwangeren verzichtet würde. Ob es dazu seriöse Zahlen gibt, wurde offenbar nicht näher präzisiert; doch auch das ist eine “Errungenschaft” von Corona und der Impf-Agitprop: Sobald die auf Hochglanz polierte Gesinnung eines vorgeblichen “Lebensschutzinteresses” aufscheint, sind Fakten und evidente Verhältnismäßigkeit ausgerechnet für die “Follow the Science”-Fraktion Nebensache. Und selbst wenn: Eine passende Studie wäre bedarfsweise sicher schnell gefunden oder erstellt; wofür haut der Staat schließlich Milliarden für Gutachter und “Berater” zum Fenster raus?

Krebsforschungszentrum wird leider zum Verbotslobbyisten

Der Bundesrat argumentiert jedenfalls damit, Rauchen im Auto sei für die genannten Personengruppen besonders schädlich. Nirgends sei die Passivrauchkonzentration so hoch wie für Beifahrer. Angeblich würden jährlich “weltweit 166.000 Kinder” an den Folgen des Passivrauchens sterben. Messungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hätten ergeben, dass die Schadstoffbelastung in einem verrauchten Auto rund fünfmal so hoch sei wie in einer “durchschnittlichen verrauchten Bar” (wo gibt es solche eigentlich noch?). Weiterhin will das DKFZ herausgefunden haben, dass derzeit rund eine Million Minderjährige in Deutschland Tabakrauch im Auto ausgesetzt seien. Das alleine soll schon reichen, die nächste Verbotsorgie in Gang zu setzen. Das eigentlich hochsinnvolle, wichtige DKFZ macht sich nun zum Werkzeug einer übergriffigen Gesundheitspolitik und überschreitet mit seiner faktischen Lobbyarbeit zugunsten autoritärer Regulierungen die Grenze zwischen legitimen Empfehlungen, von denen mündige Bürger eigenverantwortlich Gebrauch machen können (oder, unter Inkaufnahme der Konsequenzen, eben nicht) – und beinharter Bevormundung.

Ausschlaggebend ist nicht mehr die grundsätzliche Frage, wie weit ein Staat in seinem Wahn gehen darf, seinen Bürgern das – generell und immer tödlich endende – Leben bis in die kleinsten Facetten durchzuregulieren. Sondern die einzige Limitation besteht noch darin, ob und wie sich die geforderten Einzelmaßnahmen praktisch durchsetzen lassen. Hier scheint man dies für problemlos zu halten; der Bundesrat verweist dabei auch auf den geringen „Vollzugsaufwand“ eines Rauchverbots, da es bei allgemeinen Verkehrskontrollen überprüft werden könne. Es ist jedenfalls – nach der letzten Monat angelaufenen filmischen Dauererfassung des Autobahnverkehrs zwecks KI-gestützter algorithmischer Fahndung nach Handysündern (durch Erfassung “verdächtiger Hand- und Armhaltungen”) – der nächste Anlauf, in den ureigenen Privatbereich des Fahrzeuginnenraum hineinzuregieren.

Fortschreibung der Nichtrauchergesetze vor 15 Jahren

Der Entwurf wird nun an den Bundestag überwiesen, der entscheidet, ob er sich den Vorschlag zu eigen machen will. Bereits 2019 wurde ein ähnliches Auto-Rauchverbot angestrebt, damals aber für nicht durchsetzbar erachtet. Generell gibt es bisher kein bundesweit einheitliches Rauchverbot; der Nichtraucherschutz
obliegt den Bundesländern. Die entsprechenden Gesetze stammen aus den Jahren 2007/2008. Demnach ist das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen der Länder, in Bildungseinrichtungen, Sportstätten, medizinischen Einrichtungen und der Gastronomie verboten – wobei jedoch, je nach Bundesland, Raucherräume eingerichtet werden dürfen. Das Bundesnichtraucherschutzgesetz verbietet das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen des Bundes, im öffentlichen Personenverkehr und in Personenbahnhöfen des öffentlichen Personenverkehrs.

Die DKFZ will seither einen massiven Rückgang der der Passivrauchbelastung im privaten Raum festgestellt haben: Während sie im Zeitraum 2003 bis 2006 noch bei über 30 Prozent gelegen habe, seien es zwischen 2014 und 2017 nur noch neun Prozent gewesen. Außerdem habe man herausgefunden, dass passiv rauchende Kinder vermehrt unter Mittelohrentzündungen und Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Lungenentzündung litten, während bei Säuglingen die Lungenfunktion nachhaltig beeinträchtigt werde, was sogar zu plötzlichem Kindstod führen könne. Während der Schwangerschaft könne Passivrauchen das Geburtsgewicht verringern und eine Frühgeburt auslösen.

Das alles mag zutreffen, doch selbst als Nichtraucher (wie der Autor dieser Zeilen) und ganz unabhängig davon, wie man zu solchen Zahlen steht, muss man objektiv festhalten: Das geplante Rauchverbot bedeutet für den völlig überblähten, deutschen Verbots- und Reglementierungsstaat (der in seinen elementaren Aufgaben gleichzeitig zunehmend versagt), vor allem eine überaus willkommene zusätzliche Einnahmequelle. Deshalb wird man sich auch in Zukunft auf seinen Erfindungsreichtum bei der Bestrafung privater Laster verlassen können.

17 Antworten

  1. Entrechtung in Tateinheit mit Volkszüchtigung scheinen zum
    Alltagsgeschäft von Multi-Dilettanten zu gehören.
    Pfui !

  2. Leben ist immer lebensgefährlich, wusste schon Erich Kästner! Die übertriebene Gängelung, ob Klima, Corona oder andere Gefahren weckt nicht mehr Vorsicht sondern führt zu Ignoranz, der man dann mit deftigen Strafen begegnen will. Hilft zum Schluss nur dem Staatssäckle!

  3. Auch in Spanien hat man im Zuge der Corona-Hysterie kurzerhand das Rauchen im Auto generell verboten, und mit atemberaubenden Strafen belegt. Bleibt anzumerken, dass überall, wo Sozialisten und Salonkommunisten am Werk sind, die Verbotskeule auffällig oft geschwungen wird.
    Manchmal frage ich mich, wie wir als Kinder bloß überleben konnten, als Vater bei der Urlaubsfahrt nach Italien zwei Schachteln Ernte 23 geraucht hat? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich das irgendwie gestört hätte. Auch Fahrradhelmchen, Erziehungsfernsehen und Sicherheitsverschlüsse an Putzmitteln gab es nicht. Aber wir durften unsere Kindheit und Jugend noch in weiten Grenzen frei und eigenverantwortlich genießen. Und wenn mal was schief ging, konnten wir niemandem die Schuld in die Schuhe schieben, als uns selbst.

  4. Es ist einfach lustig die Regierenden ,leider meistens sehr gering bis gar nicht qualifiziert n in ihren Einfällen und Eingebungen zu folgen . Schwadronieren diese doch schon wieder ob der „Coronawelle“ obwohl diese nicht existiert und erst herbei getestet werden muss .
    Jetzt eben das Rauchen ,das Virus, obwohl sie nicht den Spritpreis ,die Nahrungsmittelpreise zu bemerken scheinen .
    Wahnsinns Experten und Fachleute eben ,diese Politiker

  5. “… das Rauchen in Fahrzeugen in Anwesenheit von Schwangeren und Minderjährigen zukünftig untersagt.”

    Irgendwie logisch, wie ist das dann aber mit Alkohol saufen und Drogen nehmen am Steuer, soweit die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden? Oder das spielen von Musikinstrumenten, essen, trinken und Nase-Boren, sowie die obligatorische PCR-Testung, während voller Fahrt.

    Da müssen noch schleunixt noch ein paar Verordnungen ausgedacht werden.

    Natürlich nur für unser Bestes, im besten Deutschland das wir jemals hatten!

    Euer E. Koslowski II

  6. Und was ist wenn die Schwangere im Auto selbst raucht???
    Ich plädiere für Genickschuss, natürlich nur bei Kartoffeln.

  7. Vielleicht kommt dann bald auch ein Gesetz das mir vorschreibt mit welcher Hand ich mir den Hintern zu wischen habe. Ach es gibt noch so vieles was der göttlichen Weisheit unseres Gesetzgebers bedarf!

    1. Kann noch soweit kommen, wenn die Eroberer die Macht im Dummland uebernehmen, die haben sehr exakte Verhaltensregeln, mit welcher Hand man sich den Hintern abwischen darf und welche die unreine Hand ist.

  8. Warum diese Aufregung?
    Einfach keine Nichtraucher ins Auto lassen ?

    Die Kinder demonstrieren eh für FFF und sollten laufen. Und schwangere Frauen sind gegen das Patriachat und sollten sich um sich selbst kümmern ?

  9. Die Mehrheitsdeutschen, aus denen die überwiegende Zahl der Politpenetranzen ja hervorgeht, beweisen täglich aufs Neue, daß Deutsche niemals mehr Politik, Verwaltung oder Administration machen dürfen.
    Sobald Deutschen der kleine Finger in Sachen Gestaltungsspielraum hingehalten wird, reißen sie alle vier Extremitäten an sich.
    Kurzum:
    Gebe den Deutschen ein Paradies zur Selbstverwaltung, schaue nach 50 Jahren nach, es wird die Hölle sein.
    Schaue weitere 30 Jahre später noch einmal nach: Die Hölle wird dagegen eine Wellness Oase sein.
    Gibt nix, auflösen!

  10. Das Leben haben se jetzt einem verboten, indem se einen abspritzen und verrecken lassen. Nur folgerichtig, dass bis zum baldigen qualvollen Exitus nicht auch noch vergnüglich gequalmt werden darf. Vor drei bis vier Jahren war es bei der Verbotspartei auch schon im Gespräch, die Alkoholpreise dem schwedischen Standard anzugleichen. Wird sicher nicht mehr lang auf sich warten lassen und in den nächsten Wochen folgen. Einzig die letzte deutsche Revolution (ausgenommen die Auflösung der DDR) fand um 1848 statt. Die bayrische Biergartenrevolution von 1844, als der Bayrische König die Bierpreise um ein paar Kreuzer erhöhte, wird von Historikern als deren Vorboten gesehen, als die Volksmassen sich seit langem mal wieder gegen die Obrigkeit erfolgreich zur Wehr setzten. Nur den 30 % Grünländern hier in Grünland, die ausschließlich veganes Müsli fressen und außer Stilles Wasser nix an ihre Leber lassen, wird das wohl vollkommen am Arsch vorbei gehen. Da wird’s mit Aufstand gegen ihre Herren und Herr*innen sicher nix werden. Übrigens nur so, bin seit 23 Jahren Nichtraucher, Gäste bei die bei mir rauchen, kriegen im Wohnzimmer einen meiner zahlreichen Aschenbecher hingestellt.

  11. “Bei Verstößen würden Bußgelder zwischen 500 und 3.000 Euro fällig.”

    Warum nicht 100 Milliarden Euro Bußgeld? Die fatalen Finanzierungsprobleme des Weltsozialamts wären halbwegs gelöst und der kaputt-inkompetente Staat kann tun, was er mit deutschen Staatsbürgern am allerliebsten tut, sie wie die Weihnachtsgänse ausnehmen!

    1. Bei der gegenwärtigen Inflation werden demnächst 100 000 000 000 € auch nicht mehr soviel sein. Ich hätte da noch ein paar Scheine aus dem Fundus meines Großvaters von 1923. Da ließe sich der o.g. Betrag dann fast schon aus der Portokasse bezahlen.

  12. [” ALLES GESCHÄFTSMODELLE, wie man die EINNAHMEN und UMSÄTZE zu Lasten der KREDITOREN modifizieren kann…und wann kommt die ” PFURZ-Co2″ STEUER hinter dem Steuer…kein Zufall, dass diese Begriffe identisch sind…Aber auf die IDEE die Zigaretten-IND. einzustampfen, auf die kommt keiner, weil sonst gibts tüchtig Ärger der freimaurerischen GROSSFAMILIEN der TABAK-IND…wenn ihre GESCHÄFTE aufs Eis gelegt werden…so auch mit der WAFFEN-IND….du, als Mensch darfst dich nicht mehr selbstverteidigen..WAFFENKONTROLLE plus VERBOTE…aber die WAFFENINDUSTRIE und ihre EIGENTÜMER feiern wieder tüchtig MEGA-UMSÄTZE und GEWINNE auf unsere KREDITE, die wir diesen in den Arsch schieben und sogar für diese SERVIces betreiben-von A-Z…..und die Märkte ob weiss ob schwarz….brummen UNüberhörbar…Nur mal laut gedacht…was ist den tödlicher für das schwangere Wesen, ein leichter kurzfristiger Zigarettenrauch oder die m/RNA-DNA-MODIFIKATION per Zwangsinjektionen , die die Schwangerschafts- wie GEBURTSKOMPLIKATION bis FEHLGEBURT oder ein ” Contergan” Exemplar dann hervorgebracht wird, wenn es dann heißt : The Mother delivers the Baby” from the High See via the PASS-PORT into the DOCingStation , um das neue Wesen, als Mensch dem NGO-SYSTEM samt aller Rechte, abzutreten, per GEBURTENBOND um als SACHE=PERSON gehandelt zu werden und so weiter????? “]

  13. DIe 166000 Kinder pro Jahr sterben wohl eher an den Folgen einer Abtreibung und/oder einer mRNA-Impfung als an Passivrauchen.