
Am Montag starb die amerikanische Funk-Legende Sly Stone im Alter von 82 Jahren. Da ich Funk schon als Kind scheiße fand, interessiert mich ausschließlich das Frühwerk von Sylvester Stewart, wie der Junge mit echtem Namen hieß. „Help Me With My Broken Heart“ war kein Hit, damals, 1962, doch für mich gehört die mittelschnelle Ballade zu den Klassikern des Doo Wops. Das Lied handelt, na klar, von Liebeskummer und der Bitte um Trost nach einer gescheiterten Beziehung. Die Zeilen sind einfach, aber herzergreifend, typisch für die Doo-Wop-Ära. Stewarts kraftvoller, ein wenig schneidender Gesang verleiht dem Song mächtig Glaubwürdigkeit.
Dazu ist „Help Me With My Broken Heart“ ein Ausblick in die Zukunft, er ist bereits sehr soulig – 1962 hatte der Doo Wop nur noch zwei gute Jahre, bevor er tragischerweise vom Soul und den vier Volltrotteln aus Liverpool beerdigt wurde. Doo Wop ist kein Solo-Sport, deshalb sollte seine damalige Gruppe unbedingt erwähnt werden. The Viscaynes waren eine der wenigen gemischtrassige Gruppe ihrer Zeit. Sie bestand aus zwei weiße Jungs, zwei weißen Mädels (Frauen im Doo Wop? Ebenfalls ungewöhnlich), einem Filipino und eben Sylvester „Sly“ Stewart, der Afroamerikaner war.
Zwangsläufige Konflikte mit dem Gesetz
Heute heißt es, die Zusammensetzung der Gruppe hätte die kulturelle Offenheit der San Francisco Bay Area widergespiegelt, wo die Viscaynes aktiv waren. Keine Ahnung, ob das was dran ist, aber in den Südstaaten der USA hätte es so eine Gruppe wohl eher nicht gegeben, das stimmt schon. Und sonst so? Spielte Stewart als Sly & the Family Stone auf dem Woodstock-Festival, hatte seine große Zeit in den 70ern, dann kamen die Drogen, daraus resultierende Konflikte mit dem Gesetz; 1993 wurde er mit seiner Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen, und in den Nullerjahren tauchte er in den “Rolling Stone”-Listen der 100 größten Sänger und 100 größten Songwriter aller Zeiten aller Zeiten auf. 2011 erschien Slys letztes Album „I’m Back“. Er machte bis 2015 Musik. Aber so gut wie 1962 wurde er nie wieder. Das ist zumindest das, was mir mein Herz flüstert; und mir meine Ohren sagen.
Wer mehr über Slys Leben erfahren will: Er hat mit Ben Greeman, der bereits an den Memoiren von George Clinton und des – gestern ebenfalls gestorbenen – Brian Wilson beteiligt war, seine Autobiografie („Thank You“) geschrieben.
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9 Antworten
Was zum Teufel ist dieser „Funk“!
Und, was geht mich das als deutscher Mitteleuropärer an?
Sie kennen doch Rundfunk?! Das ist er nicht. 🙂
„Help Me With My Broken Heart“ von Sly Stone, in der Doo-Wop-Szene eher unbekannt!
Vielleicht orientieren Sie sich mal an Gruppen wie: The Moonglows, The Harptones, The Penguins, The Spaniels, The Capris, The Flamingos, The Eldorados, The Chantels, The Cardinals, The Del Vikings usw., usw., diese Gruppen prägten in den 1950-ziger und 1960-ziger Jahren die Doo-Wop-Musik!
Ach der, jetzt kenne ich ihn doch …
Broken hart. Das kam doch bei Ally McBeal.
Habe sogar 3 CD von ihm.
Gute Reise.
Was bitte schön, hat denn der Daumen runter für ein Problem?
Darf ich mich nicht erinnern oder darf ich keine 3 CD von ihm haben?
Menschen gibts …
hey
hier gibt es jede Menge Musik …. https://musify.club/artist/sly-and-the-family-stone-54490
super Seite !!!
Die vier Volltrottel aus Liverpool? Oliver Flesch, Sie armer Irrer und Ahnungsloser.
„den vier Volltrotteln aus Liverpool…“
Damit fliegt der Autor unter jedem intellektuellen und kulturellen Radar. Von einem Menschen dieser geitigen Statur bruacht man kein wort zu lesen. Ihc werde es ganz gewiss nie wieder tun.
Und ich dachte erst Sylvester Stallone sei tot.
Sly Stone? Unbekannt.