
An einem glühend heißen Julitag 1987 sitze ich, gerade 18 Jahre alt, mit meinem besten Freund in einer kleinen Bar in Lacanau, irgendwo an der französischen Atlantikküste. Wir sind auf Interrail-Tour, die Taschen voll mit jugendlichem Leichtsinn, die Köpfe voller Träume von Freiheit und Abenteuer. Die Mittagshitze lastet schwer auf den staubigen Straßen draußen, doch in der Bar ist es dämmrig, fast kühl, ein Refugium, das die Zeit vergessen zu haben scheint. Die Bar ist ein Relikt der 60er-Jahre: dunkle Holztische, abgewetzte rote Polster auf den Stühlen, ein Tresen, der von unzähligen Gläsern blankpoliert glänzt. An den Wänden hängen verblichene Poster von Johnny Hallyday und alten französischen Chansonsängern, daneben ein speckiger Spiegel, der das schummrige Licht reflektiert. Es riecht nach altem Holz, verschüttetem Wein und einer schweren Wolke Zigarettenrauch, die wie ein unsichtbarer Vorhang in der Luft hängt. Der Wirt, ein bärtiger Mann mit einem zerknitterten Hemd, poliert gelangweilt Gläser, während ein paar Einheimische in der Ecke Karten spielen.
Wir sitzen an einem Tisch nahe der Jukebox, die wie ein bunter Monolith in der Ecke steht, mit ihren Neonlichtern und abgenutzten Tasten. In unseren Händen halten wir Coca-Cola in 0,3-Flaschen, die Gläser beschlagen vor Kälte, ein kleiner Luxus in der Hitze. Wir reden über alles und nichts – die Strände, die Mädchen, die nächsten Stationen unserer Reise. Plötzlich, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, erklingt ein Song aus der Jukebox, die irgendjemand angestellt hat. Es ist „(You Gotta) Fight for Your Right (to Party!)“ von den Beastie Boys. Wir haben den Song noch nie gehört, und er trifft uns wie ein elektrischer Schlag. Die ersten Takte – dieser rohe, verzerrte Gitarrenriff, gefolgt von einem treibenden Beat – lassen uns innehalten. Dann setzen die Stimmen ein, frech, rotzig, fast schreiend: „You gotta fight… for your right… to party!“
Es ist, als würde die Musik direkt in unsere jungen Seelen greifen. Der Song ist anders, neu, ein wilder Mix aus Punk, Rock und etwas, das wir noch nicht so wirklich gut kennen – Rap. Die Beastie Boys klingen wie Rebellen, die sich gegen alles auflehnen, was uns nervt: Eltern, Lehrer, Regeln. Die Lyrics sind simpel, aber sie brennen sich ein, weil sie genau das ausdrücken, was wir fühlen – diesen unbändigen Drang, frei zu sein, Spaß zu haben, die Welt zu erobern.
Rohe Energie und Unverfrorenheit
Es ist kein Chanson, kein schmachtender Popsong, sondern ein trotziger, lauter Aufschrei, der nach Freiheit riecht, nach Sommer, nach Jugend. Unsere Blicke treffen sich, und ohne ein Wort zu sagen, wissen wir: Das ist unser Song. Wir springen auf, fischen Münzen aus unseren Taschen und werfen sie in die Jukebox, um den Song noch einmal zu hören. Und noch einmal. Und noch dreimal. Die anderen Gäste in der Bar schauen erst irritiert, dann amüsiert. Der Wirt schüttelt grinsend den Kopf, während wir laut mitgrölen, obwohl wir die Worte noch gar nicht richtig kennen. „Kick it!“ schreien wir und lachen, als die Gitarren wieder losbrechen. Es wird zum Running Gag der Bar – die beiden verrückten jungen Deutschen, die die Jukebox mit diesem einen Song kapern. Ein älterer Typ mit einer Kippe im Mundwinkel ruft uns etwas auf Französisch zu, wahrscheinlich so was wie „Macht mal leiser!“, aber wir sind zu begeistert, um uns darum zu kümmern.
Was diesen Song so besonders macht, ist seine rohe Energie, seine Unverfrorenheit. Entstanden 1986, als Rap für uns noch ein ziemliches Fremdwort war, etwas, das aus den Straßen New Yorks zu uns herüberschwappt. Die Beastie Boys klingen wie Jungs, die einfach Spaß haben, die sich nicht um Konventionen scheren. Es ist nicht nur Musik, es ist eine Haltung: laut, frech, unabhängig. Für uns ist es wie ein Soundtrack zu unserer Rebellion, zu diesem Sommer, in dem alles möglich scheint. Der Song spricht unsere Sehnsucht an, aus dem Alltag auszubrechen, etwas zu wagen, uns selbst zu finden. Jeder Akkord, jeder Vers fühlt sich an wie ein Schubs in Richtung Freiheit. Als wir schließlich die Bar verlassen und die Sonne immer noch gnadenlos vom Himmel brennt, summen wir die Melodie vor uns hin. „You gotta fight…“
Wir tragen den Song mit uns, durch die heißen Straßen von Lacanau, durch den Rest unserer Reise, durch diesen Sommer, der uns für immer prägen wird. Es ist mehr als ein Lied – es ist ein Moment, eingefangen in Zigarettenrauch, kalter Cola und dem Gefühl, dass die Welt uns gehört.
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9 Antworten
https://youtu.be/b53V5vAa0vw
Europa Stimme vom 19.10.2025
„🚨Orban-Putin: Geheimes Gespräch schockiert Brüssel“
Wir brauchen mehr von dieser Art, wie Herr Orban es ist und die wichtigen Dinge anpackt !
Was wir nicht brauchen Diktate, Volkszüchtigungen, Überwachungen u.v.a. mehr !
Eines der besten Alben aller Zeiten und der Beweis, dass es auch weiße Jungs bringen.
(Ja, bitte nehmt das zum Anlass für eine Grundsatzdiskussion, ob Juden als Weiße betrachtet werden dürfen. Ironie-Schild – für die ganz Blöden.)
Während der Corona-Diktatur hat man den Mut von vielen gesehen…So viele, dass man deren Zahl in den fremdsubventionierten Medien und im ÖRR nicht erwähnen wollte und die Zahlen verfälschte…Die Denk-Pest drohte!… Aber der große Teil ist immer noch in einer Lethargie gefangen deren Reizschwelle durch eine verzerrte Berichterstattung der Realität, dem Verschweigen der Auswirkungen von ideologischen Schwachsinn einer Horde von Marionetten und Tagträumern, die wie die „Kinder aus Bullerbü“ aus einem einst erfolgreichen Industrieland ein „Taka Taka Land“ formen möchten und damit die Existenzgrundlage einer Nation vernichten mit dem Ziel das vorhandene Kapital zu transferieren.
FAZIT:…„Wokeness“ ist nur die Nebelgranate die man geworfen hat, um die wahren Ziele unserer Strippenzieher zu verschleiern. Beschäftigungstherapie für den deutschen Michel der erst aufwachen soll, wenn er den Kitt aus dem Fensterrahmen fressen muss…..“Wokeness“ ist der verharmlosende Begriff für Linksfaschismus. „Wokeness“ ist nicht das geistige Produkt einiger weniger Durchgeknallter. „Wokeness“ hat System und ist gefährlich. Wo „Wokeness“ durchkommt, sind Schutzhaftlager für Andersdenkende nicht mehr fern. Denn die DNA der „Wokeness“ ist die totale Intoleranz.
You gotta fight —— for your Right ——-auf Freiiiiiiiiiiiiiheit
Wenn du kämpfst kannst du verlieren- wenn du nicht kämpfst hast du schon verloren
Freiheit muss erkämpft werden, denn die EU Politiker. Und die Politiker in der Bundesregierung wollen dir deine Freiheiten – die noch vorhanden sind- weiter einschränken
Diverse Quellen behaupten, der Song sei Satire, aber die Fans hätten das nie gemerkt, und deshalb haben sie den Song irgendwann nicht mehr gespielt.
Kulturelle Aneignung Schwarzer Identitätsmusik aus der Bronx durch weisse New Yorker Upperclass Kids aus Brooklyn. Spätkoloniale Kulturausbeutung.
Get up stand up – stand up for your Right!
Bruce Springsteen, Sting, Peter Gabriel, Tracy Chapman in Budapest im NEP Stadion.
Diese Human Rights Tour… ich war dabei!
Was ist davon übrig geblieben? Springsteen ein alter millionenschwerer Sack ohne eigene Aussage!
Ein alter Sack mit Undercut und ein geistiges Leichtgewicht. Schade!
Es ist so peinlich !
Er wurde „Der BOSS“ genannt – in Berlin war ich dabei, obwohl ich Massenveranstaltungen abgrundtief hasse.
Es war ein Powerkonzert und Springsteen gab über eine stundenlange Zeit echt alles. Besonders beeindruckte mich Clearence Clemons welcher leider verstorben ist. Er blies seine Seele aus dem Saxophon – es war unglaublich!
Als Springsteen seine Rede hielt, wusste ich: wenn der TYP sagt: macht die Mauer auf! …wären weit über 100000 Menschen an die Grenze gelaufen. Gesprochen wurde später ja von fast 180000, kann sein, wir waren vorne,aber auf dem weiten Feld waren unglaublich viel Menschen zu sehen.
Es wehte ein Hauch von Freiheit damals. Ich hatte schon damals keine wirtschaftlichen Probleme, weil ich ja damals schon nicht mehr der Pickel-generation angehörte und damals schon ein ordentliches Auto und einen super bezahlten in der Kohleindustrie im Schichtdienst hatte. Und Karosserien aufarbeiten das konnten wir gut. Und wir verdienten noch viel Geld nebenbei.
Während wir uns weiterentwickelten, hinterfragten und die Probleme unseres Lebens meisterten, entwickelte sich eine Politelite von Deutschlandzerstörern. Und nun müssen unsere Enkel oder Kinder das ausbaden.
Aber sollen die Wohlstandsverwöhnten Blagen mal ruhig auch was machen. Aber sie werden versagen an dieser Aufgabe.
Get up stand up stand up for your right!
Und so alt wie ich bin, ich kämpfe noch immer und ich genieße mein Leben mit jeder Sekunde. Ob es ein Kampf gegen den Krebs oder ein Kampf allgemeine Dummheit ist – ich bin dabei!
Tönt fast wie Three Little Pigs von Green Jelly.
🙂