Tatort Vergangenheit: Warum wir „der Geschichte“ unbedingt misstrauen sollten

Tatort Vergangenheit: Warum wir „der Geschichte“ unbedingt misstrauen sollten

Mönche im Skriptorium eines mittelalterlichen Klosters: Wer überliefert Geschichte und mit welchen Motiven? (Symbolbild/Repro:Imago)

Fake News“ gehört inzwischen zum Alltagswortschatz. „Fake Past“ hingegen, englisch für “gefälschte Vergangenheit”, generiert dagegen nicht einmal Treffer von Suchmaschinen – ganz so, als würde es dieses Phänomen nicht geben. Wer sich aber durchliest, was heute schon über “Covid-19” auf Wikipedia zu lesen steht, merkt rasch, wie schnell Lügen zur Geschichte werden. Das neue Buch von Gerd Reuther „Tatort Vergangenheit. Wie eine Fake Past unsere Zukunft diktiert“ nimmt sich dieses Themas an und fördert Erschütterndes zutage. Es geht dabei nicht vorrangig um die medizinische Vergangenheit, die der Autor schon öfter entzaubert hat. Dieses Mal hat er sich die „große“ Geschichte vorgenommen: die Antike, Karl den Großen und die Renaissance. Es wird schnell klar, dass das Lügengebäude um Corona nur eine Fortschreibung unserer europäischen Geschichte ist. Von Seite zu Seite in Reuthers Buch wird klarer, dass wir im Geschichtsunterricht bis heute belogen werden.

In Schule und Studium hat man uns von Homer bis zur ersten großen Pest in Europa alles so vermittelt, als handelte es sich um gesicherte Fakten mit reichlich Beweisen. „Tatort Vergangenheit“ seziert die Überlieferungen, um festzustellen, dass es von vielen Personen und Ereignissen keine Zeitzeugenberichte, keine Bodenfunde und keinerlei Originalschriften gibt. Das meiste, was weiter als etwa eintausend Jahre zurückliegt, stammt aus klösterlichen Schreibstuben. Man hätte Originale kopiert, aber dann die Originalschriften verloren oder weggeworfen. Wer hätte das glauben sollen, wenn uns Lehrer dies erzählt hätten?

Beliebigkeit des Zufalls

Die Geschichtsnarrative können so nicht stimmen. Wieso sollen aus der Antike nur Schriften von Philosophen, Denkern und Chronisten aufgehoben worden sein? Wo sind denn die Dokumente aus dem Alltag – Rechnungen, Forderungen und Rechtsstreitigkeiten? Entweder müssen die Überbleibsel die Beliebigkeit des Zufalls widerspiegeln, oder es wurde stark selektiert. Aber warum hätten Klosterbrüder dann heidnische Schriften und banale Briefe aufgehoben? Vieles an einer scheinbar so durchgängigen Dokumentation der Vergangenheit ist unplausibel und widersprüchlich. Wie kann es in der Antike fast tausend Historiker gegeben haben, die für die Nachgeborenen Ereignisse aufgeschrieben hätten? Wie glaubhaft sind deren Verlautbarungen, wenn sie über Dinge „berichten“, die zu anderen Zeiten und an anderen Orten stattgefunden haben sollen? Das gilt offenbar bis ins Mittelalter. Der berühmte Gang nach Canossa eines deutschen Kaisers wurde nur von einem einzigen Kirchenmann überliefert. Wir wissen nicht, was der Kaiser dazu gesagt hat.

Im Verlauf des Buches wird immer klarer, dass es so, wie wir die Geschichte eingetrommelt bekommen haben, sicher nicht gewesen sein kann. „Tatort Vergangenheit“ vermittelt, dass schon viel gewonnen wäre, einzugestehen, dass wir weiter zurück als etwa ein Jahrtausend nichts Verwertbares wissen. Selbst die Archäologie hilft da nicht weiter, da anorganisches Material, also Steine und Scherben, nicht datierbar sind. Reuther erläutert auch knapp und schlüssig, dass die Radiokarbonmethode und die Jahresringe unzuverlässig sind.

Die Renaissance war bereits ein „Great Reset

Am Ende des Buches können nur noch Gläubige des Mainstreams annehmen, dass alles mit rechten Dingen zuging. „Tatort Vergangenheit“ benennt auch, wie unsere heutige Geschichte zustande kam und warum. Die Renaissance war bereits ein „Great Reset“ und kein Erwachen selbstreflektierender Menschen. Die Humanisten waren ein informeller „Club narzisstischer Hochstapler“ und als Lakaien der Mächtigen vorrangig Propagandisten einer Zeitenwende. Spuren der Römer und Griechen tauchten erst jetzt auf und dienten als Legitimation für einen Gesellschaftsumbau.

Wer meint, dass es für uns heute eigentlich überhaupt keine Rolle mehr spielt, was früher geschah, sollte sich vergegenwärtigen, dass unsere Zukunft immer über die kollektive Erinnerung der Geschichte bestimmt wird. Nur wenn die Zukunft Vergangenes zu wiederholen scheint, macht die Bevölkerung mit. Wäre „Covid-19“ die erste behauptete Pandemie gewesen, wäre es schwerer geworden. Mit Pestereignissen und der „Spanischen Grippe“ in der vorgetäuschten Erinnerung hatte man leichteres Spiel. Wer die Geschichtserfindung der Humanisten kennt, kann sich leichter vorstellen, was jetzt auf uns zukommt.

 

16 Antworten

  1. Die Geschichte? – Vielleicht besser das Geschichte, weil das ganze Geschreibsel aus vielen Schichten besteht, die zusammengeschichtet wurden.
    Hin und wieder wurde eine Schicht entfernt und eine andere eingefügt.

    Gegen wir ruhig davon aus, daß weder der zeitliche Ablauf, noch die beschriebenen Ereignisse richtig wiedergegeben wurden. Auch manche berühmt berüchtigte Personen mag es nie gegeben haben und dienten nur dazu, das Geschichtete zu verbinden (Interpolation).
    Das betrifft auch die Bibel, insbesondere das Alte Testament.
    Nur weil etwas uralt ist, bedeutet das nicht, daß es die Wahrheit ist. Diese findet man möglicherweise in den Katakomben des Vatikan, aber dort darf man bekanntlich nicht hinein.

    Bedeutende Bibliotheken sind in der Vergangenheit in Flammen aufgegangen. Solche Ereignisse sind manchen Leuten sehr willkommen, weil sie dann ihre Lügen verbreiten können zum Zwecke der Kontrolle der Menschen, bzw. was diese denken.
    Selbverständlich darf man alles glauben, was glauben möchte, man darf aber auch gar nichts glauben und alles anzweifeln.

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  2. Zu diesem Artikel passen die Bücher von Heribert Illig.
    Der zerlegt den Mythos von Karl dem Großen und des frühen Mittelalters.
    Und nicht auf eine Science Fiction Weise, sondern mit ausführlichen Beispielen
    aus Architektur und Kirchengeschichte. Eine absolute Leseempfehlung für jeden,
    den dieses Thema interessiert.

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    1. checker, auch ich werde diese Leseempfehlung annehmen. In meiner kleinen Bibliothek befinden, u.a., alte und neuzeitliche Literatur. Z.B. die alte Hausbibel von 1890 und eine neue Ausgabe von 1970, die Änderungen der Wortwahl ist sehr häufig. Ähnlich, besser noch krasser, bei Märchen und der Bücher über die „Bedeutung von Märchen“. Oder auch die Umdeutungen unterschiedlichster religiöser Weisheiten. Ein oft genanntes Beispiel ist über Mizaru, Kikazaru und Iwazaru, allgemein als „die drei Affen“ bekannt.
      Das Misstrauen, von dem Jochen Sommer hier beschreibt, ist mehr als nur Berechtigt.

  3. @Warum wir „der Geschichte“ unbedingt misstrauen sollten
    Geschichte ist die Lüge, auf die sich die Sieger geeinigt haben.“
    Napoleon

    „Wenn eine Regierung hinsichtlich des Geldes von den Banken abhängt, dann kontrollieren diese und nicht die Führer der Regierung die Situation, da die Hand, die gibt, immer über der Hand steht, die nimmt. Geld hat kein Mutterland. Finanziers verfügen weder über Patriotismus noch Anstand, ihr einziges Ziel ist der Gewinn.“
    – Napoleon Bonaparte (1769-1821), franz. General, Staatsmann und Kaiser

    Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.
    Napoleon Bonaparte

    Der hat viele schöne Dinge gesagt – der wußte, wovon er redete und war ungewöhnlich ehrlich für einen Politiker – aber damals waren auch noch andere Zeiten!

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  4. Das mag wohl alles richtig sein, aber ich muss mich im Rahmen meines Studiums Altgriechisch viel mit Philosophie und Religion auseinandersetzen und bin erstaunt über die Klugheit, Weitsicht und Weisheit der Philosophen und Theologen aus der Vergangenheit .An dieser sei als Beispiel der Melier-Dialog genannt.

  5. Allen voran ist auch davon auszugehen, daß dieses ganze -gefühlt sich durch die ganze „Geschichte“ ziehende- kriegerische Getue ein großer Fake ist.
    Insbesondere scheint es völlig abwegig zu sein, bei einem Bruchteil der Bewohner von heute (also mit wesentlich mehr Platz) die humane Ressource immer nur auf Schlachtfeldern für irgendwelche „Eroberungen“ verschwendet zu haben.
    Wer hat dann die ganzen Städte gebaut die wir heute noch zu hunderten bewohnen ?
    Wer hat die Nahrung und sonstiges Material bereitgestellt ?

    Nein, das geht nur mit Fiat-Money, also Falschgeld und das gibt es so erst ein paar Jahrhunderte lang.
    Kriege sind also eigentlich eine völlige Absurdität, man muß den Massen nur eintrichtern, das sei immer schon normal gewesen und so klappt das dann auch leider wunderbar wie man vor Allem die letzten 150 Jahre (und das tatsächlich recht gut belegt) feststellen kann.

    Die Geschichtsfälschung ist also einer der Hauptschlüssel zur unerkannten hintergründigen Machtausübung, neben Religionsverblödung, Medienpropaganda und Konsumrauscherziehung versteht sich.

  6. was sagen die Studierten Muslime? Der KORAN kam direkt von Allah über den Erzengel. Stop soweit ich mich Erinnere. Dann kam der Kalif von Bagdad und trug alle Hitate ,erzählt vom Propheten Mohammed zusammen. Da er das lesen nicht studiert hatte,musste er die erstfassung sich vorlesen lassen.Das dem Kalifen von Bagdad da kein Übersetzungsfehler oder Deutungsfehler unterlaufen ist,da können alle “ Gläubigen “ nur beten. Bei Fragen zu den Zeiten,ist mit Raage zu rechnen,könnten doch Generationen von Pilgern da Irrtümern aufgesessen sein….??? Frage für einen Deutschländer Orientalen der beiden Sprachen lesen kann . Om_A….?

  7. Allein schon die Behauptung, dass „Putin“ uns das Gas abgedreht hätte, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten und dennoch: viele Gehirngewaschene fressen das und verstehen es als „die Wahrheit“…
    Das sagt alles zum Geisteszustand des Michels.

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  8. Eines dürfte nicht widerlegbar sein: Es gibt keine objektive Geschichte, sondern nur überlieferte Interessen.

    Von der Kirche wurde über 2000 Jahre eine strikte Zensur ausgeübt – und gefälscht und verfolgt, was das Zeug hält.

    Die berühmteste und folgenreichste Fälschung ist die sog. Konstantinische Schenkung, mit der sich die Kirche ein Territorium und die Herrschaft über Könige angemaßt hat.

    Ein „Canossa“ gab es z.B. so auf keinen Fall. Wer drei Tage im Schnee stünde, wäre schlichtweg tot. Es gibt auch nicht einmal ein Protokoll, sondern nur eine viel spätere Notiz irgendeines Kirchenbüttels, was da kirchlicherseits wünschenswert gewesen sein sollte.

    Die gesamten Dokumente über die Römischen Kaiser wurden von einzelnen Senatoren geschrieben, die durchaus dabei vor allem ihr eigenes Süppchen kochten.

    Gab es überhaupt einen „Karl den Großen“? – Da folge ich Dr.Illig und seinen Büchern (Das erfundene Mittelalter; Aachen ohne Karl) und zahllosen Erörterungen in seinen „Zeitensprünge“, die kostenfrei im Internet nachlesbar sind und sage: Nein!
    Es handelt sich um ein Legitimationskonstrukt von Otto III. und einem Papst Silvester II., um Ihrer Herrschaft in ein Jahr 1000 zu versetzen. Zwischen 614 und 911 ist folglich alles gelogen und erfunden. Gewiss für nahezu alle unglaublich , aber die erdrückende Beweislage ergibt sich durch fehlende Beweise für eine Realität!

    Es gibt tausende weitere Beispiele.

    Orwell hatte es unnötig kompliziert ausgedrückt, aber einfach muss es heißen: „Wer die Gegenwart besitzt, besitzt die Zukunft und die Vergangenheit.“ – Ganz schlicht und einfach!

    Mein Spruch: „Es ist nicht zu glauben, was Menschen glauben!“ – Das gilt nicht nur in Sachen Religion, sondern auch in der Geschichte – und tagtäglich für den politischen Betrieb und die Massenmedien.

    1. Zum Kirchenbetrug und der Besitznahme von Land hat der Herr Zillmer ein Buch geschrieben.
      Sie haben einfach Land geraubt und es sich in gefälschten Besitzurkunden zugesprochen.

      Wem nützt es? Sicherlich nicht dem kleinen Bauern und Arbeiter, diese sind Kanonenfutter.
      Alles, was wir erfahren sind Fetzen der Ereignisse, die uns in eine bestimmte Richtung schieben sollen. Die Wahrheit erfahren wir nicht. Zumindest nicht durch die Staatsorgane.

      Allah gab Mohammed die Mekkanischen Texte. Die sind Allahs Wort. Mohammed trat diese mit Füßen, als er das erste Blut im Namen Allahs vergoss. Das, was Mohammed tat, widersprach/widerspricht den Mekkanischen Texten.

      Nun ja, es gibt auch keinen Beweis für Jesus und Moses.

      Der Mensch besitzt sehr viel Fantasie.

  9. Und wenn ich der Geschichte nicht trauen darf, dann steht die deutsche Geschichte seit 1914 aber ganz oben.

  10. Stimme ich unumwunden zu !
    Auch meiner Ansicht nach beweist er eindeutig und akribisch den Betrug mit den drei dunklen Jahrhunderten vor dem Mittelalter

  11. Ich empfehle jedem, den das Thema ernsthaft interessiert und der Wert auf ein wenig production value legt, den Kanal „AEWAR“ auf Youtube aufzusuchen. Bester video content zu dem Thema, imho.

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