Dienstag, 23. April 2024
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Todesfalle Frankfurter Buchmesse

Todesfalle Frankfurter Buchmesse

In den pööösen rääächten Niederungen der Meinungsfreiheit: JF-Stand auf der Frankfurter Buchmesse (Foto:Imago)

Die Angst geht um auf Deutschlands größter Buchmesse in der Main-Metropole: Immer wieder kommt es hier zu mysteriösen Todesfällen, vor allem im Bereich der Ausstellungsstände der “Jungen Freiheit”, des Antaios-Verlages oder ähnlicher dubioser rechter Publizierender. Journalistin Franziska Müller-Wiesenschön hatte sich lediglich ein wenig inkognito umsehen wollen, welche Hetzliteratur in diesem Jahr angeboten würde. Noch entsetzt über ein Kinderbuch gebeugt, in dem lediglich Jungen und Mädchen, aber kein non-binärer Nachwuchs dargestellt wurden, sah sie sich plötzlich dem lächelnden Gesicht eines Mitarbeiters ausgesetzt, der ihr Hilfe bei der Auswahl eines Buches anbot – ihr Erstkontakt mit einem Nazi! Sie verstarb gleich vor Ort an einem Herzinfarkt, darauf hatte man sie mental nicht vorbereitet. Es geht das Gerücht, dass die eingeleiteten Erste-Hilfe-Maßnahmen ihr Weltbild massiv erschütterten und ihrem zarten Herzen den Todesstoß versetzten.

Immer wieder hört man auch von “Black-Lives-Matter”-Aktivistinnen, die zwischen den Ständen der Rechten spurlos verschwinden. Die Auswirkungen von empfundenen Mikroaggressionen sind noch nicht genügend erforscht, aber im letzten Jahr löste sich die PoC-Autorin Jasmin Kuschke-Motombe zehn Meter vom Stand des “Jungeuropa”-Verlages einfach in Luft auf. Von einer Sekunde auf die andere. Mit Kleidung, iPhone und einem Exemplar ihres neu erschienenen Buches “Rassistische Esskultur – Warum Deutsche kein Schokoladeneis mehr essen sollten. Eine postkolonialistische Abrechnung”. Nach diesem Zwischenfall schossen die Verkaufszahlen des bisher mäßig verkauften Werkes durch die Decke. Wer hätte so etwas ahnen können? Haben die rechten Autoren eventuell heimlich Fallgruben auf dem Gelände angelegt?

Niederdrückende irrationale Ängste

Aber einmal im Ernst: Selbstverständlich können einen auch irrationale Ängste furchtbar niederdrücken. Bei mir ist es eine bestialische Höhenangst, die etwa 20 Zentimeter über dem Fußboden einsetzt. Wenn dann noch eine leichte Elastizität des von mir betretenen Objekts der Angst vorliegt, wie etwa auf einer Holzbrücke, verfalle ich in stumme Hysterie und meine Füße scheinen festgeklebt zu sein. Dann suche ich mir auch schon einmal Hilfe. Etwas anderes wäre es, wenn diese Notsituationen nur in Gegenwart attraktiver Männer aufträten, bei denen ich mich vertrauensvoll an den Arm hängen kann. “Fräulein in Not” ist trotz aller Emanzipation ein dem männlichen Geschlecht schmeichelnder Trick. Unsere “Aktivistinnen”, so etwa Jasmina Kuhnke (“Quattromilf”) und Luisa Neubauer heben die Methode auf eine neue Ebene: Während die Normalfrau damit lediglich Bienen an den Honigtopf locken will, wird hier wieder einmal moralischer Terror betrieben.

Nachdem man den angeblich oder tatsächlich rechten Verlagen juristisch nichts anhaben konnte und auch die Messeleitung sie immerhin am Katzentisch sitzen lässt, wird eben auf die Tränendrüse gedrückt. Das wirkt nebenbei auch noch verkaufsfördernd.

(Screenshot:Twitter)

Zugegeben: Meinungsfreiheit tut manchmal weh. Da kommt einiges auf den Tisch, was man nicht hören möchte. Es fängt schon damit an, dass es offenbar “Rechte” gibt, die des Lesens und Schreibens fähig sind und damit sogar ganze Bücher zu füllen vermögen. Dann nehmen sie sich auch noch einiger Themen an, welche Linke und Grüne für sich reklamiert haben – der sozialen Frage etwa. Und des Umweltschutzes. Eine Kooperation um der Sache willen ist den Meinungsmachern ein Dorn im Auge, das sieht man auch an den Straßenprotesten gegen die hohen Energiepreise: Anstatt gemeinsam dagegen zu protestieren, will man sich die abtrünnigen Wähler zurückholen.

Mir gefällt auch nicht alles, was von rechts publiziert wird – ganz rechts macht sich zum Beispiel eine gewisse Islamromantik breit, die ihre Wurzeln irgendwo zwischen dem Nationalsozialismus und Karl May findet. Auch Martin Lichtmesz möchte ich für seine Aussagen über Israel manchmal gern einen Kinnhaken verpassen (“Israel ist ein Apartheid-Staat, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren!”). Die Ironie dabei: Er übernimmt haargenau die Formulierungen linker antisemitischer Gruppen – das wiederum findet ein Teil von mir saukomisch – und ist ähnlich diskussionsbereit: Nämlich gar nicht. Und gerade das verstehe ich nicht. Wenn jemand eine andere Meinung hat als ich, weckt das in mir nicht das Bedürfnis, diese zu verbieten, sondern nun erst recht eine Diskussion anzufangen. Vielleicht sogar auch einen handfesten Streit, in der Hoffnung, den anderen irgendwie zu erreichen.

Neubauers Reemtsma-Whitewashing

Luisa Neubauer hat im Moment ebenfalls das Problem, unangenehmen Debatten um ihr neuestes Buch “Gegen die Ohnmacht” ausweichen zu müssen, das sie mit ihrer Großmutter verfasst hat. Nun kann man ihr selbst natürlich nicht die Untaten des Reemtsma-Unternehmens im Nationalsozialismus anlasten, das wäre ebenfalls Heuchelei. Aber mit diesem Buch betreibt sie auch das, was in ihren ideologischen Kreisen als “Whitewashing” bezeichnet wird – indem sie den Eindruck vermittelt, ihre Familie sei schon immer irgendwie im “Widerstand” gewesen. Das wiederum hat ein ziemliches Geschmäckle. Vielleicht sollte sie sich erst einmal der eigenen Familiengeschichte stellen, bevor sie andere bezichtigt, das “Vierte Reich” per Buchverkauf herbeiführen zu wollen.

Übrigens haben auch viele Menschen Angst davor, dass sich die Klimaproteste weiter radikalisieren könnten, die schon jetzt eine sehr reale Nötigung und Bedrohung im Straßenverkehr darstellen. Oder auch nicht davor zurückschrecken, Kunstwerke zu beschädigen. Solange uns in den Medien mitgeteilt wird, wir hätten so etwas um der guten Sache willen zu ertragen, werden die Luisas und Jasminas Deutschlands wohl auch damit zurechtkommen müssen, dass jemand andere Bücher schreibt als sie. Erwachsene Frauen rufen wegen so etwas nicht nach dem Ritter auf dem weißen Pferd – sie können Andersdenkende auch mal aushalten.

12 Antworten

  1. Solange neben dem Messegelände nicht gleich direkt ne Pipeline verlegt ist, ist ne Todesgefahr dann doch etwas übertrieben. Nur falls der Porsche Cayenne oder der BMW Z3 vom Lack her etwas in die Jahre gekommen ist, aber immer noch ne Vollkasko oder ne Teilkasko mit Vandalismusklausel besteht, wäre es glaub keine schlechte Idee, das Fahrzeug auch länger in die Abendstunden hinein auf dem Messeparkplatz stehen zu lassen. Es ja könnte zwar sein, dass das Fahrzeug sich hier nicht so sicher fühlt, aber in o.g Fällen seis drum.

  2. Luisa Quadratschädel fühlt sich auf der Buchmesse nicht sicher. Kein Wunder bei all den linken Schlägern und verdeckten Staatsschnüfflern dort. Da fühlt sich niemand sicher.

  3. Stimmt.. überall rechte Fallklappen im Boden ?

    Unbestätigten NGO-Gerüchten zufolge, sollen bald wieder (grüne ?) Bücher verbrannt (thermisch verwertet) werden.

    Alles.. um den bösen Buchschewiken moralisch eins auszuwischen ?

  4. Ich weiss nicht , ab wann man einem Kind einhaemmern muss , es sei der Pilz auf der Pizza einer hoechst erlauchten Familie , sodass es sich spaeter mit tiefster Inbrunst seiner Hybris hingeben und jenen weniger affektierten oder gar gaenzlich unabgehobenen Artgenossen erklaeren kann , wo die Glocken haengen . Ich fuehle mich sehr verunsichert ob solcher Gestalten , ja geradezu bedroht , wenn nicht gar dezent angeekelt .

  5. @TODESFALLE
    na ja – wenn man sich die Blutspuren ansieht, dann geben sich die Religionen nichts -auch nicht die Christen!
    Und der Kapitalismus ist genauso blutig und pervers wie andere nützliche Machtmittel !
    Der Unterschied liegt nur darin, welche Form den Machthabern und Blutsäufern gerade in ihre Geschäfte paßt.
    Man verfolge nur die Geschichte der Taliban – solange den Finanzeliten nützlich, waren sie Freiheitshelden – als sie ihren Nutzen verloren, wurden sie zu Terroristen erklärt – sie selbst hatten gar nichts geändert !

    Oder – weil es so schön paßt – wer kennt noch den Film “Die Wildgänse kommen!”
    Eine kleine Änderung in der Geschäftslage macht aus den Freiheitshelden Terroristen und Verbrecher !
    Was hier abläuft – auf der Buchmesse – ist nichts anderes als Dummenfang !

  6. Ukraine verlangt 750 Milliarden Dollar für Wiederaufbau: Politische Wertbeimessungsstörungen
    https://ansage.org/ukraine-verlangt-750-milliarden-dollar-fuer-wiederaufbau-politische-wertbeimessungsstoerungen/

    Im Tagessiegel gab es dazu einen Artikel, der Marschallplan für BRD hatte auf heute umgerechnet einen Wert von 140 Mrd. Euro. Und hier waren die Städte ab 50T Einwohner alle platt. Düren und Wesel beispielsweise waren nahezu vollständig zerstört. Allein in Hamburg wurden 300.000 Wohnungen zerstört (über 40.000 Tote!),
    In der Ukraine steht noch fast alles, 2/3 des landes sind von Krieg noch nicht betroffen, müssen aber immer dieselben Bilder herhalten.
    Die spinnen komplett die Ukrainer.

  7. @ Mirjam Lübke

    Ich muß immer lachen, wenn ein Nichtjude bedingungslos den Staat Israel verteidigt, ohne über ein angemessenes, geschichtliches Wissen zu verfügen.
    Sie regen sich oft zu recht über die gehirngewaschenen Zeitgenossen auf, haben diesbezüglich aber selber einen schweren Schaden. Nichts gegen die genauso wie wir unfreien und fremdbestimmten Menschen in Israel, aber die Inbesitznahme des Landes, sowie die Behandlung der vormaligen Bewohner dieser Gegend durch die “Eliten”, stellt sich in einer objektiven geschichtlichen Betrachtung doch ganz anders da, als von Ihnen offensichtlich vermutet. Das Israelprojekt ist ein Skandal ohnegleichen und mitnichten ein Projekt zum Schutz verfolgter Juden.

    Lesen Sie bitte “Der Streit um Zion” vom ehemaligen Times-Korresponenten
    Douglas Reed. Ein Geschichtswerk, ohne das man die historischen Begebenheiten nicht verstehen kann. Douglas Reed würde heute auch hier schreiben, denn er war ein aufrechter und ehrlicher Journalist.

    https://www.freepdf.info/index.php?post/Reed-Douglas-Der-streit-um-Zion

  8. “Israel ist ein Apartheid-Staat, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren!”

    In der Tat, DARÜBER muss man nicht diskutieren. Das ist ein Fakt!

  9. Ne, die Ukrainer spinnen nicht. Nicht nur das, auch darf man nicht vergessen, dass unsre Grosseltern allem schuldig waren was man sich vorstellen kann und unsre Vorfahren selber an allem schuld waren. Also man bedenke die heiligen Polen , Tschechen usw, was haben die unter unsren Vorfahren doch ununterbrochen hunderte Jahre gelitten! Was die Ukrainer angeht — unschuldige Wesen der reinsten Sorte, ununterbrochen von dem kriminellen Putin massakriert. Also ehrlich mal, wie kann man denn deren Hilferufe ignorieren, speziell wenn sie von jemand wie Zelensky kommen, ein Mann der ja schliesslich dem korrekten Stamm angehört. Nicht auf ihn zu hören wäre doch eine Wiederholung des ——, was war das noch? Ist mir entfallen, aber trotzdem—-.