
Zweifelsohne hat die neue US-Regierung in den ersten vier Wochen bemerkenswert viel erreicht. Der Beginn von Trumps zweite Amtszeit war von beispiellosem Tatendrang und einer unvergleichlichen Aufbruchstimmung geprägt. Viele Wege für eine bessere Zukunft der USA und weite Teile der Welt wurden geebnet, ohne Frage: Die Grenzen wurden dichtgemacht, illegale Einwanderung findet quasi nicht mehr statt, Illegale werden zuhauf abgeschoben. Der gesamte Verwaltungsapparat der Bundesregierung wird durchkämmt und von den Altlasten der woken Biden-Ära befreit: Unnütze Stellen und Bürokratieexzesse werden ebenso gestrichen wie irrwitzige „Entwicklungshilfe“-Projekte. Billionen Dollar aus dem Ausland für Investitionen in den USA wurden akquiriert, amerikanische Firmen kehren wieder ins Land zurück, um hier zu produzieren. Friedensprozesse für den Nahen Osten und die Ukraine wurden angekurbelt, das Eis zwischen Moskau und Washington beginnt langsam zu tauen. Alles unbestreitbare Leistungen.
Doch nach all diesen Erfolgen scheinen die Macher des Ganzen nun aber offensichtlich in eine Art des Siegesrausches zu verfallen und jedes Augenmaß zu verlieren. Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären, warum Donald Trump auf seinen Social-Media-Plattformen das berüchtigte „Gaza-Zukunfts-Video“ postet, welches mittlerweile viral geht:
Was hier gezeigt wird – und besonders, wie es gezeigt wird – hinterlässt (zumindest bei mir) nicht unbedingt den Eindruck, als würde bei der angekündigten “Entwicklung” der Region um die Beseitigung der dortigen desolaten Zustände gehen. Im Gegenteil: Trump, Musk und Netanyahu werden hier wie abgehobene Kolonialherren präsentiert, die mit Schirmchendrinks ausgestattet bräsig am Strand liegen und sich von orientalischen Bauchtänzerinnen bezirzen lassen. Es mag augenzwinkernd und provokativ-scherzhaft gemeint sein, aber so kommt es nicht rüber – vor allem, weil Trump es selbst geteilt hat.
Diese Bilder zeigen keine uneigennützigen Wohltäter, als die sich diese Herrschaften sonst aufspielen (und wie sie gerne gesehen werden wollen). Sie erwecken vielmehr den Eindruck, als wären hier die neuen arroganten Herren im Haus ausgelassenen am Feiern. So verrät der Clip mehr über die Zukunft von Gaza als über die scheinbaren westlichen Wohltäter. Dass Trump diese Darstellung seiner Person ernsthaft zu mögen scheint, ist für mich enttäuschend – widerspricht es doch dem Bild, das er historisch hinterlassen möchte, ganz erheblich. Seine Feinde hingegen werden sich bestätigt fühlen. Sollte hingegen dieses Video als selbstironische oder humorige Einlage gedacht gewesen sein, so hat der Schöpfer des Filmchens aus meiner Sicht völlig danebengegriffen.
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14 Antworten
Da hat ansage.org ja ein ganz zart besaitetes Pflänzchen aus den USA an Land gezogen …
Der Präsident Trump will durch gezielte Provokation
viel erreichen.
Anders bekommt er die dekatente Denkweise von
vielen nicht angegriffen.
Satire darf das.
Sorry, aber, das sind keine Bauchtänzer“Innen“, sondern bauchtanzende Männer! Damit dürfte klar sein, wie das Video zu verstehen sein soll.
Keine Satire:
Der Trump-Plan für Gaza ist eine unmissverständliche, sogar ultimative Aufforderung an die beiden bereits existierenden Palästinenserstaaten, den Konflikt (möglichst mit Hilfe der teils sehr reichen, mittlerweile auch wirtschaftlich teils schon sehr erfolgreichen, anderen arabischern Staaten) zu lösen.
Der erste dieser beiden Staaten ist (scheinbar) überraschenderweise Ägypten, welches 1948-49 als damalige selbst empfundene Hegemonialmacht des Nahen Ostens den durch den Völkerbund und durch UNO-Beschluss neu entstandenen Staat Israel durchaus existenzbedrohend angriff und beim Waffenstillsstand den Gazastreifen einschließlich der dort befindlichen Araber behielt.
Dass Ägypten anschließend die Bevölkerung des Gazastreifens dort einsperrte (und damals schon Waffen für Terroranschläge lieferte), entlässt die Arabische Republik Ägypten (>112 Millionen Einwohner) nicht aus der Verantwortung für diesen Teil (1,8 Millionen) seiner arabischen Bevölkerung.
Der zweite dieser beiden Staate ist natürlich Jordanien (11,5 Millionen Einwohner), das ebenfalls 1948-49 am Krieg zur Zerstörung Israels teilnahm und nach dem Waffenstillstand die eroberten Gebiete einschließlich Ost-Jerusalems behielt. Im Gegensatz zu den Gazanern wurden die dort verbliebenen Palästinenser gleichberechtigte jordanische Staatsbürger, das damalige Westjordanien wurde in das Königreich Jordanien eingegliedert.
1967 verloren die verbündeten arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien den von Ägypten (mit Unterstützung der Sowjetunion) mutwillig angezettelten, sog. Junikrieg; Westjordanien fiel an Israel.
Nach einem blutig niedergeschlagenem Aufstand der (von der Sowjetunion) militarisierten Palästinenserorganisationen gegen die Herrschaft des jordanischen Königshauses entschloss sich der König, das von Israel besetzte Gebiet westlich des Jordans quasi an die UNO zurückzugeben; den arabischen Bewohnern wurde, mittels Erklärung des Königs, die jordanische Staatsbürgerschaft wieder entzogen.
Das ist – nachdem sich die zwischenzeitlich angestrebte Zweistaatenlösung auf dem Gebiet des ehemaligen Palästina-Mandats westlich des Jordans als mittlerweile undurchführbar erwiesen hat – das einzig vorhandene, historisch-geographische Umfeld aus dem eine dauerhafte Konfliktlösung kommen kann.
Zur Motivierung der Araber droht Trump ultimativ mit der inzwischen auch wieder möglichen Alternative, einer dauerhaften Lösung im Stil der ebenfalls von Großmächten dominierten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Ein qualitativ neues Element ist der mittlerweile auch in den arabischen Ländern und insbesondere in den Ölstaaten eingetretene Fortschritt. Dort hat man gelernt, mithilfe von Geld, Technik sowie inzwischen auch Technologie, auf vormals öden, menschenleeren Küstenstrichen in kürzester Zeit modernste, allseits attraktive Millionenstädte wie Dubai, Katar oder Abu Dhabi aufzubauen.
(Historische Info:
Nach dem 1. Weltkrieg wurden Millionen vom Griechen aus der Türkei in das überwiegend neu entstandene Griechenland, Millionen von Türken aus Griechenland und aus den ehemalig türkischen Gebieten der Levante und Europas in die Türkei, Millionen von Armeniern aus der Türkei in das jetzige Armenien vertrieben/umgesiedelt.
Nach und während des 2. Weltkriegs wurden, wie wir alle wissen, ca. 15 Millionen Deutsche aus den deutschen Ostgebieten und den Siedlungsgebieten der Deutschen in Osteuropa vertrieben, darüberhinaus auch Millionen Polen und Weißrussen und Hunderttausende Ungarn. Zehntausende bis Hunderttausende wurden ermordet. Zur gleichen Zeit und auch zur gleichen Zeit der Entstehung des Problems der palästinensischen Flüchtlinge schufen die Briten auf Wunsch der muslimischen Eliten Britisch-Indiens den damaligen muslimischen Staat Pakistan (mittlerweile Pakistan und Bangladesch). Dabei wurden ebenfalls Millionen Hindus und Muslime aus ihrer jeweiligen Heimat vertrieben, annähernd 1 Million beider Seiten wurde bei der lawinenartig in Gang gekommenen Flucht/Vertreibung ermordet.)
„das sind keine Bauchtänzer“Innen“,“
Aber genau das sind sie doch.
Ansonsten wären es nämlich Bauchtänzerinnen.
Oberflächlich haben Trump & Co. viel erreicht – aber nur oberflächlich. Was diese „so nebenbei“ aufbauen, beachtet keiner.
https://www.manova.news/artikel/gegen-trump
https://uncutnews.ch/manipulierte-erzaehlungen-pharma-insiderin-warnt-vor-inszenierter-enthuellung-zur-covid-herkunft/
https://off-guardian.org/2025/02/25/hold-the-applause-for-trump-the-peacemaker/
https://uncutnews.ch/von-flatland-in-die-realitaet-dem-politischen-pendel-entkommen/
Nachtrag. Besser ist es selten beschrieben worden.
https://uncutnews.ch/schachmatt-der-triumph-der-technokratie/
Ich finde, das Video stellt unmissverständlich die Phantasien der Trump Gegner dar. Genau so ist es nicht geplant. Wahrscheinlich wurde es auch von Tump Gegnern hergestellt. Trump macht sich über seine Gegner lustig, indem er es verlinkt. Und außerdem finde ich, dass Netanjahu gar nicht gut weg kommt. Denn im Video hat er Gaza an Trump abgegeben und bekommt dafür einen Drink spendiert.
Ich hatte irgendwo in einer US Zeitung gelesen, dass das Video von Elon Musk’s befreundeten Kollegen kreiert wurde und Musk danach grünes Licht gegeben haben soll für das Hochladen und für die Veröffentlichung dieses kurzen Clips.
Nanu, ein kritischer Artikel über die Rolle der Westler in Nahost?
Hat man Ansage jetzt etwa den Geldhahn zugedreht oder ist da jemand etwa am aufwachen?
Das Video … naja … Ironie wäre für mich etwas anderes, so finde ich es nur deppert …
Trump u. Musk sind Machtmenschen, die ihrem eigenem ICH verfallen sind. Was auch immer der Clip vermitteln
sollte, ist „Schmierenkomödie“ der eigenen Selbstdarstellung!
Selenskyj ein „Diktator“?: Plötzlich rudert Trump zurück: „Kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe“
US-Präsident Donald Trump zeigte sich am Donnerstagabend in Washington überraschend vergesslich hinsichtlich seiner vorherigen Aussage, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei ein „Diktator ohne Wahlen“.
Während eines Besuchs des britischen Premiers Keir Starmer wurde er von einem britischen Journalisten nach seiner Äußerung gefragt, wonach er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj für illegitim halte. Daraufhin behauptete Trump, sich nicht daran zu erinnern. Vor seinem Treffen mit Selenskyj am Freitagvormittag betonte er, dass es viel gegenseitigen Respekt gebe.
Selenskyj ein „Diktator“? Trump offenbart verräterische Gedächtnislücke
Die Kontroverse um Trumps „Diktator“-Kommentar hatte international für Kritik gesorgt. Die Äußerung löste Besorgnis über die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und der Ukraine aus. US-Präsident Trump versuchte, die Spannungen abzubauen, indem er auf die tapfere Verteidigung der Ukraine im Krieg hinwies.
Trotz der mäßigenden Worte zeigte Trump keine Bereitschaft, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben. Er wies auf ein bevorstehendes Abkommen über Bodenschätze zwischen den USA und der Ukraine hin und bezeichnete es als ausreichende Unterstützung.
https://www.focus.de/politik/ausland/selenskyj-ein-diktator-ohne-wahlen-ploetzlich-rudert-trump-zurueck-kann-nicht-glauben-dass-ich-das-gesagt-habe_id_260753333.html
Jetzt nachdem Selenskyi sehr brav das (Rohstoff-)Abkommen mit dem Kolonialherren USA unterzeichnet hat, wie es Trump von ihm gefordert hat, will Trump von scharfer Kritik an Selenskyi nichts mehr wissen.
Da der Deal nun Selenskyi unter Dach und Fach ist und Selenskyi wie ein gehorsames Hündchen die Befehle des Herrchen (USA) ausführt.Jetzt muss nur noch ein passendes Exil für den Helden des Westens (Retter der westlichen Zivilisation vor den „östlichen asiatischen Russen-Barbaren“) Selenskyi gefunden werden.
Trump macht sich wieder einmal einfach nur lächerlich.Ich hoffe nur der Trump wird nicht so enden wie der senile demente „Sleepy Joe“…