Donnerstag, 18. April 2024
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Überlegungen zum Krieg (I)

Überlegungen zum Krieg (I)

Ukrainische Soldaten heben Gräben aus bei Kiew (Screenshot:Youtube)

Verstehen, was passiert; sich vorbereiten; Lösungen finden. So bewege ich mich im privaten und im beruflichen Leben. Als Freigeist und Freiberufler steht dabei die Freiheit im Mittelpunkt. Die geistige Freiheit. Sehen lernen. Fähigkeiten und potentielle Irrtümer realistisch einschätzen. Psychologische Verhaltensmuster studieren. Von einem unabhängigen, möglichst rationalen Standpunkt aus argumentieren und moderieren. Veränderte Rahmenbedingungen wahrnehmen. Das versuche ich auch bei der Beurteilung von Politik und Gesellschaft.

Die großen gesellschaftlichen Impacts der letzten Jahre, die Auflösung von Nationen, Familien, Identitäten, Nationen, die Migrationskrise, der sich ankündigende ökonomische Niedergang, die Entstehung eines neuen politmedialen Kartells, das sich weltweit gemeinsam mit den profitierenden Hightechs gegen ein neues registriertes, überwachtes und zensiertes Proletariat aufgestellt hat, demokratische rechtsstaatliche Prinzipien zunehmend durch diktatorische, totalitäre Praktiken ersetzt hat, waren ein schleichender Prozess, dessen Folgen erst in den letzten fünf Jahren unmittelbar wurden. Das Leben vieler hat sich in der großen Drift des Rationalen dramatisch geändert, und “darauf freuen” kann sich naturgemäß immer nur der, der von diesen Veränderungen profitiert. Der Rest wird seit geraumer Zeit mit Notstandsbehauptungen und Horrorszenarien in Angst gehalten, gefügig gemacht, bis er resigniert und mitspielt.

Verlierer außerhalb der urbanen Zentren

Rosa Panzer, Geschlechter nach Gefühl, auf Straßen klebende Weltretter und abgeschaltete Kraftwerke sind Zeugnisse einer dysfunktionalen Gesellschaft, gegen die sich erst in der akuten Not Widerstand regt. Diesem Stein im Getriebe schlägt allerdings die blanke Wut der neuen Mächtigen entgegen. Wie schon die Wahl Trumps mit dem symbolischen Finale im US-Capitol sind auch die Prügelorgien in Ottawa, Rotterdam, Paris und Berlin oder die plötzlich entstehende Schnellgerichtsbarkeit unmissverständliche Machtdemonstrationen gegen den Unmut der Verlierer, die sich zumeist außerhalb der urbanen Zentren finden. Diese Auseinandersetzungen von wenigen urbanen Gewinnern und vielen ländlichen Verlierern sind unmissverständliche Vorboten der postdemokratischen Gesellschaft, die die rechtsstaatsbasierte westliche Wertegemeinschaft ablöst; eine Zivilisation, die ein Trudeau in seltener gesehener Offenheit bereits als “überholt” bezeichnet hat.

Diese Konfrontationen, das beginnende Verständnis für ein Wiedererwachen des Staatssozialismus, der wie immer in der Geschichte zutiefst asozial und mit ausgrenzenden Feindbildern gegen bestimmte gesellschaftliche Gruppen agiert, nun für eine atemberaubende Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums in Richtung einer globalistischen und opportunistischen Hightech-Avantgarde gesorgt hat, wird immer wieder durch vermeintlich externe Impacts überlagert: Erst durch die Migrationskrise, dann die Klimahysterie, dann durch Corona und nun durch den Krieg in der Ukraine, der sich zu einem neuen Weltkrieg ausweiten könnte. Alle diese Phänomene lassen sich auf die Hybris des Westens zurückführen, der im Rausch der Neuerschaffung der Welt, der Beherrschung von Natur, der Kreation neuer Menschen seine eigenen Grenzen nicht mehr erkennt.

Gut und Böse als Kategorien ungeeignet

Und doch war ich beim Ukrainekonflikt bis zuletzt auf der falschen Fährte unterwegs, indem ich reflexhaft versucht habe, auch diesmal zuerst in der westlichen Dekadenz und Arroganz die wesentlichen Ursachen für den Putin’schen Gewaltausbruch zu suchen. Das greift ganz offensichtlich zu kurz. Denn der spürbaren Dekadenz des Westens steht hier keineswegs ein legitimer Interessenvertreter des russischen Volkes gegenüber, sondern ein in Geheimdienstkreisen sozialisierter Anhänger einer feudalen hierarchischen Ordnung. Putins Reden, die ich jetzt nochmal gelesen habe, sind so abstrus wie eindeutig. Ich hätte lange vorher meiner angeborenen Abneigung gegen die Insignien solcher Denkweisen folgen sollen, die leider – trotz jahrelang verordneter Zwangsbeschäftigung mit der russischen Kultur – viele Wissenslücken hinterlassen hat. Die Liebe zu goldbeladenen Palästen, schwülstigem Mobiliar, historischem Pathos und militärischen Posen hätte mir Warnung sein müssen. Putin ist kein Irrer, sondern die absurde, aus der Zeit gefallene Wiedergeburt eines Imperators, der der geschundenen russischen Seele auf dem Schlachtfeld zu neuer Größe verhelfen will.

Die so beliebten Kategorien von Gut und Böse sind als Beschreibung des Krieges in der Ukraine denkbar ungeeignet. Es handelt sich – jedenfalls, wenn man die Entwicklungen weiterdenkt – um die asymmetrische Konfrontation zweier Ideologien, die letztlich beide eine kolossale Gefahr für Wohlstand, Freiheit und friedliches Zusammenleben von Menschen darstellen. Putin kann in Kiew selbst als Sieger nichts gewinnen, denn er verkörpert in seiner Destruktivität eine Welt, die aus der Vergangenheit kommt, während alle Signale auf eine neue digitale Überwachungsgesellschaft mit neuen Siegern und sehr vielen neuen Verlierern hindeuten. Aufzuhalten wäre dies nur durch die Auslöschung der verirrten Spezies. Oder aber von einer Menschheit, die sich – Schaden macht klug! – endlich als fehlbar akzeptiert und zu einem neuen, fein justierten Verhältnis aus Freiheit in Ordnung und Selbstbeschränkung findet. Die Chancen dafür stehen leider schlecht.

Teil II folgt morgen.

5 Antworten

  1. ” Man kann nicht mit Wölfen heulen, wenn man selbst keiner ist, und mit denen lebt”.
    Turbokapitalismus gepaart mit Konsumzwang – beschleunigt den Untergang von zwischenmenschlichen
    Werten.
    Diese Entwicklung habe ich schon vor 20Jahren geschrieben, als die ehemaligen Ostblockstaaten sich
    von diesen globalen Heuschrecken überrumpeln ließen.
    Jugoslawien nach Titos Ableben hat zwar seine Regierungsform befolgt – doch die Republiken haben sich
    von diesen Globalisten überreden lassen: Wir geben euch Wohlstand – warum die Macht mit anderen teilen
    Deutschland war führend in der Waffenlieferung von NVA-Wafen nach Kroatien u.a. Abtrünnige.
    Ich war selbst Zeuge auf welchem Weg diese Waffen geliefert wurden.

    Übrigens auf diese Basis ist auch die EU aufgebaut.

    Die Ukraine ist auf die selbe Masche reingefallen, warum sich mein Mitleid für diese Menschen in Grenzen
    hält.
    Im Grunde sind diese gekauften Regierungen – für mich lupenreine Landesverräter.
    Aber wie schon im Artikel richtig dargestellt:
    Das größte Problem ist das DUMME Volk !!!!

  2. Schon mal darüber nachgedacht, daß hier 2 gleiche Systeme gegeneinander kämpfen und nur der Stärkere einen Pseudosieg erringen wird?
    Links-Sozialistisch vs. Links-Sozialistisch, welches System wird wohl gewinnen?
    Der Bürger bleit auf der Strecke und soll bzw. wird unterjocht. Die Agenda des WEF, der ja nur vorgeschoben ist, wird umgesetzt ob heute, morgen oder übermorgen denn auf einen Tag mehr oder weniger kommt es nicht an. In diesen Kreisen denkt keiner kurzfristig, denn wer langsam geht, kommt auch ans Ziel.
    Die globale Diktatur ist schon vorgezeichnet, es sehen nur die wenigsten Menschen, die angeblichen Verschwörungstheoretiker.
    Was las ich am Morgen? die Verschwörungstheoretiker führen 23:0 …

  3. Alle Regierungen haben die selbe Angst, immer schon, vor
    der Strafe, die sie auf ihren falschen Weg verfolgt wie ein
    Nachtgespenst. Die Strafe für all ihre Missetaten. Um diese
    rechtzeitig abwenden zu können, müssen sie stets hellwach sein.
    Alles niederdrücken, was als Ankläger hoch kommen will.

    Das Rechtssystem ist kein System des Rechts sondern ein
    Bollwerk dagegen, zum Schutze der Entscheider. Sie bestimmen
    damit was rechtens ist, nehmen somit das Recht dem anderen
    aus seiner Hand und unterwirfen ihn ihrem System.

    So haben alle Regierungen das gleiche Problem, die Anfechtung
    ihrer Herrschaft. Immer wenn die Menschen zu zahlreich wurden,
    zu stark, fühlten sich die Herrscher in ihrer Rolle bedroht und
    inszenierten gemeinsam Kriege zur Reduktion und zum Machterhalt.

    Was hier passiert ist ein Bühnenstück der Mächtigen, um die
    Menschen mit ihrer Furcht vor allen möglichen Übeln, vor sich
    herzutreiben ins Gatter der NWO.

  4. NATO = Organisation des Nordatlantikvertrags
    Die NATO wurde geschaffen, um die Russen draußen, die Amerikaner drinnen und die Deutschen unten zu halten!

    Lord Hastings Lionel Ismay was NATO’s first Secretary General, a position he was initially reluctant to accept. By the end of his tenure however, Ismay had become the biggest advocate of the organisation he had famously said earlier on in his political career, was created to “keep the Soviet Union out, the Americans in, and the Germans down.”

    Du sollst keine logischen Fehlschlüsse ziehen!
    “Ein logischer Fehlschluss ist eine Schwachstelle in einer Argumentation. Logische Fehlschlüsse sind wie Tricks oder Illusionen des Denkens – sie werden oft sehr unauffällig von Politikern oder den Medien eingesetzt, um Menschen zu täuschen. Lass dich nicht täuschen! Diese Seite soll dir helfen, unsaubere Argumentation zu erkennen und zu benennen, wo auch immer sie ihr hässliches, inkohärentes Gesicht zeigt.”

    Das Teuflische am Schwarzen Kanal mit Sudel-Ede dämmert den meisten heutigen Fernsehzuschauern immer noch nicht. In der Gewissheit, dass er für die DDR log, wuchs jede noch so verrückte BRD-Lüge zur Wahrheit heran. Dritte, vierte und fünfte Wahrheiten werden von den betreuten Denkern abgelehnt.

    Zwar setzte das große Erwachen mit der Wende ein, doch es erwies sich weitgehend als Seifenblase, die zerplatzte, als die Treuhand das industrielle Inventar an die Heuschrecken verschleuderte. Es war gut genug, um für die da drüben zu produzieren, doch seit dem 3. Oktober 1990 war es nur noch Konkurrenz, die es auszuschalten galt. Dumm gelaufen!

    Eine Sonderform von Propaganda ist Mythomanie, die zu sektenähnlichen Strukturen innerhalb der Anhänger führt. Das Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik von Werner Stangl, Linz in Österreich, definiert den Begriff wie folgt:

    “Mythomanie (auch Lügensucht, Pseudologia phantastica) ist die systematische Tendenz eines Menschen zu lügen und zu fabulieren, ohne dass es ihm tatsächlich bewusst wird. Die Mythomanie gilt als Zeichen für kognitive und psychoaffektive Unreife. Den Betroffenen fällt es meist schwer, reale Erlebnisse von imaginären Vorstellungen zu unterscheiden. Der Begriff geht auf das Wort Mythos zurück.

    Bei Kindern und Jugendlichen sind solche Phasen durchaus normal und vergehen nach einiger Zeit. Bei Erwachsenen spricht die Mythomanie für eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, für ein mangelndes Selbstwertgefühl oder für blühende Phantasie und Geltungsdrang. (Stangl, 2019).”