Umvolkung durch Auswanderung?

Umvolkung durch Auswanderung?

Apartmentneubauten in Andalusien: Spanien boomt als Auswanderungsziel (Foto:Imago)

Mein Ansage!-Artikel vom 4. Februar 2025 darüber, wie Spanien das EU-Recht missachtet, hat auch ein paar abfällige Kommentare über die „Reichen“ provoziert und nicht nur das übliche Beamten-Bashing. Zunächst sollte in dem Beitrag die Information vermittelt werden, dass die „Südstaaten“ der EU nicht nur bei der Migration das EU-Recht missachten und ihre Migranten nach Norden weiterschicken. Anscheinend wendet nur Deutschland das EU-Recht zu seinem eigenen Nachteil an und unterstützt seine Bürger nicht dabei, dass sie in anderen EU-Ländern zu ihrem Recht kommen. Es gab inzwischen aber eine erste Reaktion aus Berlin. Manchmal hilft wohl ein öffentlicher Tritt in den Hintern!

Die Reaktionen der Leser zeigen aber auch ein wohl weit verbreitetes Vorurteil auf, das wahrscheinlich nur in der Millionärs-Stadt Marbella und – eingeschränkt – auf den Inseln (Balearen und Kanaren) zutreffen dürfte. Uneingeschränkt richtig ist allerdings die Annahme, dass Rentner mit Grundsicherung nicht von den Problemen der Auslandsdeutschen in Spanien betroffen sind. Mit dem Eintritt der Babyboomer-Generation der Jahrgänge 1955 bis 1970 in den Ruhestand ist das im eingangs zitierten Artikel geschilderte Problem auch für einen Teil der Mittelschicht relevant. Der Verfasser verfügt über keine repräsentative Statistiken und kann daher nur aus seinen Beobachtungen berichten. Die lassen aber den Schluss zu, dass der Plan „leben, wo andere Urlaub machen“ für einen Teil der Mittelschicht keine exotische Idee ist. Eine Auswanderung vieler Babyboom-Rentner könnte zu einer Bevölkerungsverschiebung beitragen. Die wäre keine von finsteren Mächten geplante “Umvolkung”, sondern würde aus einem Mechanismus von Angebot und Nachfrage von allein entstehen. Der Verfasser möchte den Vorurteilen von den reichen Spanien-Auswanderern seine eigenen Beobachtungen gegenüberstellen.

Der relevante Personenkreis

Ein großer Teil der Babyboomer-Generation war in der Zeit der Anti-AKW- und der Friedensbewegung etwa zwischen 1975 und 1985 politisch aktiv; vor allem, aber nicht nur die Studenten. Die Hochschulen waren links und „Aussteiger“ waren modern. Aber am Ende aber machten die meisten dann doch ihren Abschluss, und die geträumten Aussteiger wurden zu realen Einsteigern auf dem Arbeitsmarkt. Einstige Hausbesetzer wurden Immobilienmakler und frühere Kommunisten wurden Unternehmer. Die grüne Studentenpartei wurde zur Partei der Besserverdienenden und aus Pazifisten wurden Rüstungslobbyisten. Diese Generation bezieht jetzt Rente oder stellt demnächst den Antrag. Von einigen Soziologen und Historikern abgesehen, die auch mit Promotion zu Taxifahrern wurden oder anderen prekären Beschäftigungen nachgingen, hat sich der beschriebene Teil der Babyboomer mit ihrer guten Ausbildung ein gutes Einkommen und auch eine passable Altersversorgung erarbeitet.

Der Verfasser war überrascht, wie viele gut situierte Auslandsdeutsche in Spanien über ihre Jugend in der Hausbesetzerszene, der Friedensbewegung oder im MSB (Marxistischer Studentenbund) berichten konnten. Diese Leute schwammen früher gegen den Strom. Das dort erlernte eigenständige (Quer-)Denkvermögen hat sie dann im Beruf zu richtigen Entscheidungen befähigt. Auch im Alter haben sie jetzt den Wunsch, neue Wege zu gehen. Aber nur vereinzelt kaufen sich verhinderte Aussteiger von früher jetzt einen verfallenen Bauernhof in den Bergen, um dort mit Zitronen zu handeln. Meistens verschenken sie die Früchte, die auf den Bäumen in ihrem Garten wachsen. Der normale, weichgespülte Aussteiger kauft sich ein Apartment in einer Ferienanlage – natürlich mit Pool. Die Hartgesottenen bevorzugen die normale Etagenwohnung in der Stadt abseits der Hotels in einer Entfernung von maximal einem Kilometer vom Strand und zwei Kilometern von der nächsten Touristenzone, damit beides mit dem Fahrrad leicht erreichbar ist.

Praktische Überlegungen

Aber es gibt eine Mehrheit, die für ihre Aussteiger-Entscheidung ganz praktische Überlegungen angestellt hat. Unabhängig von der politischen Vergangenheit eint die bewussten und die faktischen Aussteiger, dass ihre Kinder erwachsen sind und längst ihre eigenen Wege gehen. Oft wohnen sie wegen Studium und Beruf ohnehin weit entfernt. In anderen Fällen wollen die Alten ihren Kindern das zu groß gewordene Elternhaus überlassen, damit dort die junge Generation ihre Familie gründen kann. In den Ballungszentren können sie sich oft kein eigenes Haus mehr leisten. Wenn auch ein Unternehmen an die junge Generation übergeben wird, sollte der Senior-Chef sowieso das Feld räumen, um die Autorität des Juniors nicht zu untergraben. Die Kommunikationstechnik ermöglicht es ihm jederzeit, auch weiterhin seinen Rat zur Verfügung zu stellen. Die von diesen Motiven geleitete Teilgruppe wird nicht von ihren Kindern abgeschoben; sie räumt in guter Absicht und weiser Vorausschau der jungen Generation freiwillig das Feld.

Die romantischen Spätaussteiger und die berechnenden Auswanderer sind Teile der Mittelschicht. Für die Umsetzung ihrer Entscheidung brauchen sie keine Reichtümer. Wer ein schuldenfreies Eigenheim in einem deutschen Ballungszentrum verkauft, kann in billigen Gegenden Spaniens aus dem Vollen schöpfen. Mit der eingesparten Miete einer 3-Zimmer-Wohnung in Deutschland kann man eine gleichgroße Wohnung in Spanien in 15 Jahren abbezahlen. Die Lebenshaltungskosten sind in etwa gleich; Bier ist teurer als in Deutschland, Benzin billiger (etwa 1,45 Euro statt 1,80 Euro). Was für viele ehemalige Selbständige wichtig ist: Eine private Krankenversicherung ist in Spanien spottbillig. Es ist also verfehlt, die deutschen Rentnern in Spanien durchgängig als „Reiche“ zu bezeichnen.

Aussiedler und Camper

Neben den echten Auswanderern gibt es noch die Langzeiturlauber. Sie haben Kontakte zu den Vermietern von Ferienwohnungen hergestellt. Zwischen Juni und September werden diese teuer an Touristen vermietet – und zwischen Oktober und Mai bekommen Rentner günstige Preise. Die bekäme ein Digitalnomade, der in Spanien arbeiten könnte, natürlich auch. Manchmal vermieten sie im Sommer eine Wohnung, die sie für sich gekauft hatten. Es ist dann durchaus eine Strategie, sich die Wohnung in Deutschland zu sparen, sich pro forma bei Angehörigen anzumelden und im Sommer reihum die Familie in der Heimat zu besuchen. Diese Gruppe scheint nicht sehr klein zu sein, denn in den relevanten Monaten sieht man hier sehr viele deutsche Autokennzeichen. Weil die eingesparte Miete (die eigene oder die der Kinder) ein wichtiges Motiv ist, könnte die Mehrheit dieser Gruppe eher der unteren Mittelschicht zuzurechnen sein. Eigentlich müssten sie in Spanien einen Wohnsitz anmelden und eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, den sie halten sich länger als die Monate dort auf. Die würden sie aber von der Bürokratie nicht bekommen.

Ebenfalls sehr zahlreich sind die Besitzer von Wohnmobilen, die nicht nur die offiziellen Campingplätze bevölkern, sondern auch über Wochen und Monate viele Parkplätze in Strandnähe sowie Straßen mit Parkstreifen. Diese „Zigeunerlager“, wie sie von den Dauercampern selbst genannt werden, haben ihr eigenes Flair. Hier treffen sich Gleichgesinnte. Die sechsstelligen Anschaffungskosten solcher Fahrzeuge erlauben die Einschätzung, dass es sich hier eher um gut betuchte Zeitgenossen handeln dürfte. Den meisten ist bewusst, dass sie für diesen Preis eine große Wohnung in guter Lage bekämen. Wenn sie sich das Wohnmobil kaufen, um im Alter in Europa (politisch inkorrekt) herumzuzigeunern, wird man sie nicht als Auswanderer bezeichnen können. Man sieht aber auch Wohnmobile, die seit Monaten an gleicher Stelle auf dem gleichen Parkplatz stehen. Natürlich haben sie dort auch keinen Briefkasten, und für eine Anmeldung bei der Stadtverwaltung hätten sie für ihr Wohnmobil keine Wohnungsgeberbescheinigung.

Aussteiger wurden die wenigsten

Neben den individuellen Motiven hört man aus allen Auswanderergruppen die Sorge um die Verschärfung der Kriegsgefahr, wenn sich die Europäer bei einem Rückzug der USA in den Ukraine-Krieg hineinziehen lassen, oder zumindest, dass die Feinschaft zu Russland eskalieren könnte. Es gibt aber auch die Einschätzung, dass es sich als Ausländer im Ausland angenehmer lebe denn als Deutscher in Deutschland. Die Aussage eines Ex-Selbständigen, sich in Deutschland die private Krankenversicherung nicht mehr leisten zu können, war bisher ein Einzelfall. Alle diese Aussagen sind Sorgen der Mittelschicht – und nicht der Millionäre.

Es gibt auch noch einige wenige Deutsche, die in den 1980er Jahren als Aussteiger ein alternatives Leben gesucht haben. Meistens eröffneten sie dann eine Gaststätte, eine Versicherungsagentur oder sie wurden Immobilienmakler. Mit einer handwerklichen Ausbildung konnten sie sich auch als Handwerker selbständig machen; nach einem Meisterbrief fragt hier niemand. Am Ende war auch ihr Leben in Spanien konventionell und nicht alternativ. Sie kehren vor vor allem deshalb nicht mehr zurück, weil sie keine Rentenansprüche in Deutschland erworben haben.

Die relevanten Orte

Die Wohnmobilbesitzer sind schon wegen der Autobahnen an das Festland gebunden. Die romantischen Spätaussteiger, die berechnenden Auswanderer und die Langzeiturlauber achten oft auf die Preise. Die Immobilienpreise können auf einschlägigen Webseiten (siehe hier, hier oder hier) verglichen werden. Mit der Einteilung der Suche in Preisgruppen und dem Ablesen der Anzahl der Treffer kann man eine Statistik zum Preisniveau einer Gegend aufbauen. Anschließend wird sich der preisbewusste Kaufinteressent die Gegenden und Orte genauer ansehen, in denen es einen hohen Anteil niedrigpreisiger Angebote gibt. Auf diesem Weg ist der Verfasser auf Roquetas de Mar gekommen. Es gibt aber auch andere Touristenorte der Zweiten Liga mit günstigen Preisen und guter Infrastruktur. Aus eigener Anschauung kann der Verfasser aber nur seinen Wohnort beschreiben. Auf dieser Webseite hat er viele eigene Fotos und Videos aus dem Ort veröffentlicht.

Roquetas de Mar liegt im Golf von Almeria, wo der Verlauf der spanischen Küste von der Nordost-Südwest-Richtung in die Ost-West-Richtung wechselt. Unter dem Franco-Regime wurde ab 1967 auf einem „trockenen Acker“ – von einer „grünen Wiese“ konnte man nicht sprechen – vier Kilometer südlich der Stadt ein Touristen-Ghetto aus dem Boden gestampft wurde. 1970 hatte die Stadt 13.000 Einwohner. Die Zahl hat sich in über 50 Jahren auf das 8-fache (heute circa 105.000) erhöht. Inzwischen ist die Urbanisacion Turistica aber auch ein beliebtes Wohngebiet für Spanier mit gehobenem Einkommen. Der Golfclub mit einer luxuriösen Apartmentanlage hat kaum ausländische Mitglieder. Neben dem Fischereihafen gibt es einen Yachtclub mit Sportboothafen. Die Baulücke zwischen der „Urba“ und der Stadt wurde zumindest an der Küste geschlossen. Die erste Reihe hinter dem Strand der Altstadt wurde mit hochpreisigen Reihenhäusern bebaut und auch nördlich gibt es Neubaugebiete.

Eine deutsche Community

Die Nachbargemeinde El Ejido mit dem Ortsteil Almerimar ist die Gemeinde mit dem höchsten Durchschnittseinkommen Spaniens. Der Golfplatz und die Yachten im Hafen von Almerimar sind entsprechend größer. Der Grund ist in dem größten Gemüseanbaugebiet Europas zu suchen, das sich hier befindet. Spanische Tomaten, Paprika, Zucchini und andere Sorten in den deutschen und französischen Supermärkten kommen von hier, und es haben sich auch große Speditionen angesiedelt. Orangen kommen dagegen eher aus Valencia. Ein Touristenort ist Almerimar aber eher nicht; die spanischen Oligarchen bleiben lieber unter sich.

In Roquetas de Mar gibt es einen deutschen Rentnerverein und eine deutsche Kirchengemeinde. Ein aktives Mitglied sagte dem Verfasser, seine Adressenverwaltung habe über 200 Kontakte. Dabei muss man berücksichtigen, dass es sich vielfach um Ehepaare handelt, bei denen zwei Personen auf einen Eintrag kommen. Wenn man weiter berücksichtigt, dass die Kirchengemeinde wohl wenig Kontakt zu den modernen “Zigeunern” in den Wohnmobilen hat, ist die Schätzung von 200 bis 300 Deutschen im Ort eher die Untergrenze. Bei einer Bevölkerung von 100.000 wären das 2 bis 3 Promille. Der Anteil der deutschsprachigen Kundschaft in den drei deutschen Discountmärkten im Ort liegt geschätzt im einstelligen Prozentbereich. Das können aber auch Touristen sein.

Belastender Tourmismus

Roquetas de Mar spielt als Touristenort in der Zweiten Liga. Das deutsche Tourismusmarketing hat in den 70er Jahren die Mittelmeerküste in drei Abschnitte mit je einem Touristenzentrum, und zwar in die Costa Brava (wilde Küste) mit Lloret de Mar, die Costa Blanca (weiße Küste) mit Benidorm und Costa del Sol (Sonnenküste) mit Torremolinos eingeteilt. Neben diesen Zentren entwickelten sich auch kleinere Orte. Die geographischen Bezeichnungen sind viel differenzierter. Der Golf von Almeria passte nicht so recht in diese Dreiteilung.

Der Tourismus auf dem Festland wird aktuell von der Politik belastet. Die Strategie der spanischen Regierung für einen nachhaltigen Tourismus bis 2030 ist mindestens für Roquetas de Mar unrealistisch. Sie geht auf die Agenda der Europäischen Union für einen nachhaltigen und wettbewerbsfähigen europäischen Tourismus zurück, und Spanien spekuliert wie in der Vergangenheit auf den Erhalt von Fördergeldern. Subventionen der EU können aber die am Markt erwirtschafteten Umsätze nicht ersetzen. Es kommen nur sehr wenige Touristen nach Spanien, um in den Bergen zu wandern und Vögel zu beobachten. Produkte wie den „Sonnen- und Strandtourismus“, den die EU und die spanische Regierung überwinden wollen, nennt man im Marketing „Cash Cows“; sie zu schlachten wäre töricht. Mit der industriellen Landwirtschaft im Mare Plastico im Hinterland lässt sich in Roquetas de Mar ohnehin keine ökologische Geschichte verkaufen. Die Inseln, die vom Nachhaltigkeitskonzept ausgenommen sind, fühlen sich aber schon jetzt vom Tourismus überlastet.

Umvolkung?

Mallorca versucht, die Ballermann-Touristen zu verdrängen und hochpreisiger zu werden. Der Verfasser hat dieses Problem am im Juni 2024 ebenfalls hier auf Ansage! behandelt. Eigentlich sollten sich die Orte auf dem Festland als Ersatz anbieten und Party-Zonen entwickeln. Die Politik dürfte aber die Erteilung der nötigen Baugenehmigungen angesichts der politischen Ausrichtung blockieren. Also werden die Ballermänner nach Bulgarien und in die Türkei vertrieben. Diese verfehlte Politik schafft aktuell Freiräume für Rentner als Einwanderer. Allerdings sollten die nicht auf ein Verbot des Sonne-und-Mehr-Tourismus ab 2030 spekulieren, das die Preise für Tourismusobjekte zusammenbrechen lässt. Die spanischen Wähler dürften rechtzeitig erkennen, dass die Ökotouristen nur in der Phantasie der Politiker und der Brüsseler Bürokraten existieren, und dass diese Politik die wirtschaftliche Existenz der Mittelmeerküste ruinieren würde.

Der Verfasser ist kein “völkischer Beobachter”. Vor seinem Wechsel an die Hochschule war er in einem internationalen Konzern tätig, und hier hat er im Kontakt mit gleichaltrigen Kollegen aus England, Dänemark oder Schweden kaum einen Unterschied in der Denkweise oder den Lebensentwürfen festgestellt. Er hat eingeschätzt, dass es zwischen den Eingeborenen aus Hamburg und London mit Ausnahme der Sprache weniger Unterschiede gab als zwischen den Eingeborenen aus Hamburg und Oberbayern. Wer früher aus beruflichen Gründen zu einem Ortswechsel auch ins Ausland bereit war, steht dem auch im Alter einem Umzug zur Verbesserung der Lebensqualität aufgeschlossen gegenüber.

“Ab in den Süden” als kluge Politik

Objektiv liegt es im deutsches Interesse, die überalterte deutsche Bevölkerung in den Süden Europas zu exportieren und Wohnungen im Bestand freizumachen, die wegen der überzogenen Bauvorschriften nicht zu erschwinglichen Preisen neu gebaut werden können. Das kann natürlich nur mit Anreizen und nicht mit Zwang erreicht werden. Es wäre dann eine kluge Politik, auch alten Menschen mit geringen Renten die bessere Lebensqualität in sonnigen Gegenden zu ermöglichen. Der sich abzeichnende Pflegenotstand wäre ein weiteres Argument. Es wäre effizienter und auch effektiver, pflegebedürftige Menschen in Spanien zu betreuen, statt Pflegekräfte nach Deutschland holen. Pflegebedürftige alte Menschen hätten hier in einem angenehmeren Klima eine höhere Lebensqualität. Würde die Pflegeversicherung fast die gleichen Sätze zahlen wie in Deutschland, wäre eine Zuzahlung für die alten Menschen wieder erschwinglich.

Auch bei den Kosten des allgemeinen Gesundheitswesens gibt es Einsparpotentiale. In Spanien ist die medizinische Versorgung billiger. In Deutschland betrugen die Kosten laut OECD im Jahr 2022 durchschnittlich 8.011 US-Dollar pro Kopf, in Spanien 4.432 US-Dollar bei einer ebenfalls sehr guten Versorgung. Man sagte dem Verfasser, dass man mit einer Steuerpflicht in Spanien Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung in Spanien wird. Nach Artikel 17, Absatz 1 des Abkommens vom 3. Februar 2011 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Spanien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (DBA) sind Renten im Land des Wohnsitzes zu versteuern. Diese Regelung zielte wohl hauptsächlich auf die spanischen Gastarbeiter ab, die im Alter in die Heimat zurückkehrten. Damit würden in Spanien wohnende deutsche Rentner aber ebenfalls in Spanien einkommensteuerpflichtig, und die Kosten ihrer Gesundheitsversorgung lägen anschließend bei der spanischen Sozialversicherung. Netto wohl ein Minus-Geschäft für Spanien, aber die Konsequenz aus dem Diskriminierungsverbot im EU-Recht.

Kampfbegriff positiv neu besetzen

Im Fall der Ruhestandsbeamten hätte Spanien noch nicht einmal die Steuereinnahmen, denn sie beziehen keine Rente, sondern ein Ruhegehalt, das nach Artikel 18, Absatz 2, Ziffer A DBA auch weiterhin in Deutschland besteuert wird. Sie bekommen höchstens eine Mini-Rente aus der Zeit vor der Verbeamtung, die in Spanien zu versteuern wäre. Die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung vermittelt aber schon die Steuerpflicht, selbst wenn sich eine Steuer von null ergibt. Weil Spanien bisher sehr kreativ beim Absahnen von EU-Geldern war, wäre dieser finanzielle Nachteil eigentlich zu verkraften. Trotzdem dürfte Spanien versuchen, das zu verhindern. Solche Versuche müssten von den Nordstaaten aber mit einer Blockade der Fördergelder beantwortet werden. Wirtschaftlich schädliche Fördergelder wie für den nachhaltigen Tourismus müssten bedingungslos gestrichen werden.

Der bisherige Kampfbegriff der “Umvolkung” müsste dann positiv besetzt werden. Ein Teil des Volkes wandert ab. Die biodeutsche Jugend, die keinen ausgeprägten Kinderwunsch verspürt, muss die fehlenden Kinder samt ihrer Eltern importieren. Diese Marktgesetzen folgende demographische Entwicklung ließe sich aber nur dann beherrschen, wenn zumindest bei der Zuwanderung aus Drittstaaten die eigenen Interessen des Einwanderungslandes im Mittelpunkt stehen.

13 Antworten

  1. @Umvolkung durch Auswanderung?
    Auswanderung, Flucht, Vertreibung, Ermordung der lokalen Bewohner – Einzug anderer und Kulturfremder.
    Von den Völkerwanderungen über die amerikanischen Kontinente bis zu den ehemals deutschen Gebieten vom Elsass über Polen bis zu Tirol und jetzt Deutschland – überall die gleiche Methode.
    Normalität !
    Faustrecht !

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  2. WER will noch Deutsche als Zuwanderer??? Noch ein halbes Jahr dann sind die Deutschen bei diesen Steuern/Abgaben PLEITE !! Nicht mal mehr wird es für den Urlaub reichen.

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    1. In der Schweiz leben bereits permanent 329.000 Deutsche, dazu kommen noch fast 500.000 Deutsche Gastarbeiter.

  3. Viele Deutsche sollten mal wirklich dort wohnen, wo es zum Kotzen ist! Wer das Jammern auf hohem Niveau damit fortsetzt, in dem man Wohlstand und Zukunft ruiniert, der verdient es nicht mehr besser!

    2
    1
  4. Das Problem ist die schleichende Verarmung, die nur unzureichend bemerkt wird. Sehr viele Deutsche leben von der Hand im den Mund. Kapitalanlagen sind verständlicherweise nicht zu erwarten, da die jahrelange Erfahrung fehlt und auch eine Angst da ist, Verluste zu erleiden. Die Verluste machen aber andere um so reicher.

    Deswegen sind Aktien, wie die Inflation eine Umleitung des Geldes vom Mittelstand zu den Reichen. Warum wird soviel Werbung gemacht, um mehr Menschen für Aktien zu begeistern ? Bestimmt nicht aus Nächstenliebe

    1. Ich habe mein Geld einfach nur permanet gesichert (mehr wollte ich ja nicht) und habe seit 1993 kontiunierlich gekauft. Nebenbei waren Immobilien imAusland interessant. Und natürlich mein kleines Häuschen hier.
      Heutzutage lache ich mich tot. Verarmung spüre ich persönlich nicht. Aber ich bin ja auch nicht auf „Finanzberater“ hereingefallen von Carsten Maschmeiers Truppe AWD, der DVB , der OVB, oder der AFA.
      Da ist dann der Verlust vorprogrammiert.

  5. Als jemand, der nicht mehr in Deutschland lebt, betrachte ich Deutschland
    mit immer größerem Befremden, so als würde man eine Suizidsekte beobachten!
    Hier über dem Land lacht die Sonne, über Deutschland lacht die ganze Welt!!!

  6. „Die biodeutsche Jugend, die keinen ausgeprägten Kinderwunsch verspürt, muss die fehlenden Kinder samt ihrer Eltern importieren.“
    Was für ein abartiger Satz: der biodeutschen Jugend wurde es systematisch ausgetrieben und unmöglich gemacht, eigene Kinder zu wollen oder haben zu können: die Boomer konnten sich selbst mit terrornahen Lebensläufen noch eine hochbezahlte (Beamten-)Laufbahn aussuchen – während die „Generation Praktikum“ noch nicht einmal einen Dauerarbeitsplatz fand. Spätestens mit der Stern-Abtreibungspropaganda der 70-er wurde erfolgreich versucht, Kinder als ein leicht medizinisch zu lösendes Problem darzustellen – es wurde alles getan, um den (gescheiterten) Selbstverwirklichungsquatsch der 68-er zur Staatsdoktrin zu machen und Familien als reaktionäre Gewalthöllen darzustellen. Inzwischen bringt man die biodeutsche Jugend sogar dazu, sich die Geschlechtsorgane abschneiden zu lassen. Und das Einzige, was dem wohlbestallten Boomer-Nestflüchter gen Spanien dazu einfällt, das ist dann dieser o.g. Satz, flankiert von Freude an der Ersatzmigration und etwas Gejammer über die bösen Spanier, die dies und das nicht tun mögen, was sie eigentlich müssten .
    Grundfalsch, Herr Professor: die Spanier machen alles richtig: die verteidigen ihre eigenen, spanischen Interessen.
    Und das haben sie seit dem EU-Beitritt sehr erfolgreich getan: während das BIP-Spaniens zuvor kaum stieg oder gar sank, ging es dann durch „Fördergelder“ aus der EU (=good old Dummland)ab 1986 richtig bergauf: von 172 Milliarden in 1984 auf 1.581 Bill. in 2023: somit BIP verneunfacht
    Der gemolkenen BRD erging es schlechter: von 1984 mit 725 Mill. auf 4,456 Bill. in 2023: somit BIP nur versechsfacht. Aber wir sind ja auch ein reiches Land und unsere Wirtschaft profitiert….
    Und deshalb müssen wir im Alter auch brav aus unserer Heimat abhauen, diese zur Fremdbesiedelung freigeben und stattdessen in irgendeinem Betonkaff am MIttelmeer die letzten Finanzreserven auch noch an Spanien abtreten. Oder habe ich irgendwas falsch verstanden? (Mir fällt da gerade noch ein, dass Michel Houllebecq schon vor 20 Jahren genau darüber einen Essay geschrieben hat: wieso der Deutsche erst möglichst intensiv in seiner Heimat arbeitet, die er so eigentlich auch kaum sieht, um dann mit der Rente möglichst schnell in die spanische Fremde zu verschwinden, um dort möglichst viel Bier zu trinken und rasch zu versterben. Also auch unsere französischen Freunde halten uns für Idioten, wenn wir so agieren ). Wenn ich dann in wenigen Jahren auch in Spanien bin – vermutlich nach wenigen Wochen im Abschiebegefängnis wegen zu wenig Rente – dann schreibe ich eine längere Antwort.

  7. Mich würde interessieren, was denn passiert, wenn von den ausländischen/deutschen Rentnern mit eigener Immobilie (wie der Autor) eine Aufenthaltsgenehmigung zur Vorlage gefordert wird, die ja gemäss Artikel fast niemand vorzuweisen hat? Ausweisung aus Spanien oder Duldung (unter Auflagen)?

  8. Also mein Kumpel lebt mit Trulla saisonal in Lanzarote. Er findet das gut.
    Es sind ex-Beamte – die lachen sich tot über uns. Ein kleines Häuschen dort haben sie auch, welches im Sommer vermietet wird.
    Nach Ablauf der steuerrevanten Zeit sind sie wieder in Deutschland. Im Sommer bewohnen sie ihr Haus in D gelegentlich oder sind in Europa mit dem Wohnwagen unterwegs. Müllgebühren, Verblödende GEZ zahlen sie natürlich nicht. Weil sie ja hier abgemeldet sind. Wie die das genau machen, weiß ich nicht so genau. Aber so läßt es sich leben.
    Und so muss man das auch machen.
    Übrigens läuft auf Phoenix gerade eine Sendung mit Wagenknecht, Lindner, Weidel, Linnemann, Versager Dobrindt etc. und der Trampolina.
    Also was Trampolina da bisher abgesondert hat, zeigt, dass diese Person geistig nie über das Vorschulalter hinausgekommen ist. Physik hatte sie wohl abgewählt. Wie man eine soche Person zur AM machen konnte, ist mir völlig schleierhaft.
    Ihr erster Besuch in Moskau war ja damals auch entsprechend lustig. Seither durfte sie ja da nicht mehr hin. Herr Lawrow sah keinen Sinn darin, sich mit dieser Person angesichts ihrer Bildungsdefizite nochmals zu unterhalten.
    Dann war sie eben Baerbockig und wollte Russland den Krieg erklären, Glücklicherweise erkannte Russland, dass sie nicht ganz normal ist. Sie wollte ja Russland urinieren. Aber wenn ich heute D sehe, denke ich eher an den totalen Untergang. Plapperlena ist schon eine Nummer für sich. Ich frage mich immer, warum eine relativ nett aussehende Frau, so fürchterlich dämlich ist und echt nur Gülle im Kopf hat.
    Klar, schon zu Ostzeiten waren die hübschesten Perlen oftmals die Dümmsten.
    Hatte auch mal so eine – dumm wie ein Strick , aber anspruchsvoll wie eine Königin. Das war eine sehr kurze Beziehung.
    Und sie konnte nicht mal das, was dummen Frauen oft nachgesagt wird.
    Wir sind echt am Ende mit solchen Gestalten!

  9. Also mein Kumpel lebt mit Trulla saisonal in Lanzarote. Er findet das gut.
    Es sind ex-Beamte – die lachen sich tot über uns. Ein kleines Häuschen dort haben sie auch, welches im Sommer vermietet wird.
    Nach Ablauf der steuerrevanten Zeit sind sie wieder in Deutschland. Im Sommer bewohnen sie ihr Haus in D gelegentlich oder sind in Europa mit dem Wohnwagen unterwegs. Müllgebühren, Verblödende GEZ zahlen sie natürlich nicht. Weil sie ja hier abgemeldet sind. Wie die das genau machen, weiß ich nicht so genau. Aber so läßt es sich leben.
    Und so muss man das auch machen.
    Übrigens läuft auf Phoenix gerade eine Sendung mit Wagenknecht, Lindner, Weidel, Linnemann, Versager Dobrindt etc. und der Trampolina.
    Also was Trampolina da bisher abgesondert hat, zeigt, dass diese Person geistig nie über das Vorschulalter hinausgekommen ist. Physik hatte sie wohl abgewählt. Wie man eine soche Person zur AM machen konnte, ist mir völlig schleierhaft.
    Ihr erster Besuch in Moskau war ja damals auch entsprechend lustig. Seither durfte sie ja da nicht mehr hin. Herr Lawrow sah keinen Sinn darin, sich mit dieser Person angesichts ihrer Bildungsdefizite nochmals zu unterhalten.
    Dann war sie eben Baerbockig und wollte Russland den Krieg erklären, Glücklicherweise erkannte Russland, dass sie nicht ganz normal ist. Sie wollte ja Russland urinieren. Aber wenn ich heute D sehe, denke ich eher an den totalen Untergang. Plapperlena ist schon eine Nummer für sich. Ich frage mich immer, warum eine relativ nett aussehende Frau, so fürchterlich dämlich ist und echt nur Gülle im Kopf hat.
    Klar, schon zu Ostzeiten waren die hübschesten Perlen oftmals die Dümmsten.
    Hatte auch mal so eine – dumm wie ein Strick , aber anspruchsvoll wie eine Königin. Das war eine sehr kurze Beziehung.
    Und sie konnte nicht mal das, was dummen Frauen oft nachgesagt wird.
    Wir sind echt am Ende mit solchen Gestalten!

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