Freitag, 19. April 2024
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„Verbrenner“ werden nun doch noch nicht verbrannt

„Verbrenner“ werden nun doch noch nicht verbrannt

FDP-Verkehrsminister Wissing als Vorturner beim “grünen Wasserstoff” (Foto:Imago)

Es war einmal ein Märchenbuchautor, der sich aus der Kinderstube heraus in die große weite Welt begab. Und wer einen Dreitagebart trägt, kompliziert daherredet (und so den Anschein erweckt, er würde auch ohne fachliche Grundlagen etwas von dem verstehen, was er sagt), zudem noch das richtige Parteibuch hat und von den Medien hochgelobt wird, der wird auch gewählt, kann Minister- oder gar Vizekanzlerweihen erlangen und sein Steckenpferd “Klimaschutz” als Lizenz zum Abwirtschaften eines einstmals stolzen Landes ausnutzen.

So wurde hierzulande den „Verbrennern“ der Kampf angesagt – zuerst den Dieselautos und Benzinern auf den Straßen. Berlin und Brüssel überboten sich in ihrer Eile und unterboten sich in der Terminsetzung, ab wann die entsprechenden Motoren nicht mehr produziert und betrieben werden dürfen. Dass schon heute Fahrzeuge mit E10-Sprit fahren, spielt für Habeck und Konsorten keine Rolle. Als nächstes wären wohl die landwirtschaftlichen Fahrzeuge, Rasenmäher und Kettensägen an der Reihe gewesen – weg damit! Und selbstverständlich auch die holzverbrennenden Öfen in den Häusern – denn auch das sind „Verbrenner“. Die Grünen würden sowieso lieber unsere schwindenden Wälder, sofern sie nicht für Windräder gerodet werden, als bundesweiten Biotopverbund sich selbst überlassen. In Berlin wollen sie sogar schon aus Straßen (Ur-)Waldstreifen machen.

Unterschiede zwischen Kühlschrank und Wärmepumpe

Nicht bedacht wurde, dass man mit dem „Verbrennerverbot“ auch die Wasserstoffnutzung vereiteln würde – denn auch Wasserstoffverbrennungsmotoren sind Verbrenner. Nun wurde, schön chaotisch und auf den letzten Drücker, noch rechtzeitig – zumindest vorläufig – die Reißleine gezogen und alles (?) nochmals überdacht. Umso heftiger wird die Bundesregierung wohl ihre zweite Front, die “Wärmepumpenoffensive”, verstärken – nach der Devise: “Wenn schon in jedem Haus eine Kältepumpe beziehungsweise ein Kühlschrank steht, dann muss das doch auch umgekehrt gehen?” Das Funktionsprinzip ist tatsächlich ähnlich: Die Kälte, die im Kühlschrank erzeugt wird, erwärmt die Wohnung. Und Wärmpumpen können – neben den Herzen der Klimaaktiven – ebenfalls die Wohnungen erwärmen. So einfach ist das. Tatsächlich?

Es macht leider einen Unterschied, ob ein Viertel Kubikmeter Kaltluft oder 200 Kubikmeter Warmluft in einer Wohnung erzeugt werden müssen. Der Kompressormotor eines modernen Kühl- oder Gefrierschranks braucht nicht viel Strom und schnurrt so leise vor sich hin wie ein Kätzchen auf dem Ofen. Ganz anders hingegen die Wärmepumpen: Sie fressen ordentlich Strom und sind für den Wohnungsbestand meist gar nicht geeignet sind, weil die zu schließenden Temperaturdifferenzen technisch nicht erreichbar sind. So müssen bei einem Kühlschrank nur 14 Grad Temperaturveränderung (von 22 Grad Raumtemperatur in der Küche, auf 8 Grad im Kühlschrank) per Strom erzielt werden. Eine Wärmepumpenheizung hingegen muss im Winter mindestens 20 Grad Temperaturdifferenz schaffen (20 Grad in der Wohnung bei 0 Grad Außentemperatur) – und das, wohlgemerkt, bei einer 800-fachen Luftmenge im Vergleich zu einem Kühlschrank.

“Habecktaugliche” Altbauwohnungen?

Machen Sie doch, falls es die nächsten Tage nochmal knackig kalt werden sollte oder  spätestens im kommenden Winter, einen einfachen Test: Stellen Sie doch einmal bei Frost die Heizkörperthermostate der Zimmer auf 20 Grad (Stufe 3) und schauen dann im Heizkeller auf die Vorlauftemperatur. Beträgt die diese mehr als 50 bis 55 Grad, würde eine Wärmepumpe versagen, weil sie nicht die gewünschten 20 Grad liefern kann – es sei denn, es könnte (wie bei den “Kemenaten”, den Kaminstuben im Mittelalter) nur ein Teil der Wohnung beheizt werden. Lediglich neue Wohnhäuser nach neuesten Energiestandards oder energetisch grundsanierte Wohnungen sind so gut gedämmt, dass die Vorlauftemperaturen unter 50 Grad betragen und somit wärmepumpentauglich sind.

So ließen sich Altbauwohnungen “habecktauglich” machen: Die Heizkörper werden herausgerissen und durch doppelt so große ersetzt, damit die Wärmetauschfläche größer wird. Oder die Heizungsanlage wird durch eine Fußbodenheizung ersetzt. Oder das Haus wird nachträglich gedämmt – wobei aber inzwischen eine 16 Zentimeter dicke (!) Isolierstärke vorgeschrieben ist. Oder solche Häuser werden einfach komplett aufgegeben und man wandert nach Afrika aus, wo gar keine Wärmepumpen erforderlich sind. Oder wenn man nicht nach Afrika auswandern will, könnte man die Regierung in die Wüste schicken.

Rache am Nachbarn

Sowohl die energetische Sanierung des Wohnraumbestandes als auch die Nachrüstung der Heiztechnik erfordern einen immensen Energieaufwand – also vorgezogenen CO2-Ausstoß. Doch allen einzig zuverlässig vorhandenen Energieträgern Öl, Gas, Atomkraft und Kohle wurde der Krieg erklärt. Alles soll schnellstens durch Sonnen- und Windenergie ersetzt werden. Dass so etwas gelingen kann, daran glauben nur Kinder und Menschen, die intellektuell nie aus dem Kindesalter herausgewachsen sind – und natürlich solche, die entweder nie etwas von Physik gehört oder in der Schule nicht zugehört haben. Auch wer auf den “grünen Wasserstoff” hofft, gehört in diese Kategorie. Denn Wasserstoff ist nur eine Speicherform von Energie, kein Primärenergieträger.

Und jetzt kommt noch das Problem mit dem klimaschädlichen Kältemittel PFAS (Per- und po-lyfluorierte Alkylverbindungen) in Wärmepumpen hinzu. Es handelt sich um eine sogenannte “Ewigkeit-Chemikalie”, die sich nicht abbaut. Sie wird sich jedenfalls weit länger halten als diese Regierung. Zwar gibt es alternative Kältemittel, aber viele Tausende der schädlichen Anlagen sind bereits in Betrieb. Die Geräuschentwicklung von Luftwärmepumpen beschäftigt bereits Gerichte. Aber keine Sorge: Wenn der Nachbar eine Wärmepumpe installiert, könnten Sie sich ja mit einer eigenen Anlage lärmmäßig “Nachbarn” rächen, indem Sie ihre eigene gegenüber dessen Schlafzimmer aufstellen…

Wasserstoff als großer Wurf?

Habecks Staatssekretär will eine Wärmepumpen-Diktatur“, meinte Jorgo Chatzimarkakis, Chef des Verbandes “Hydrogen Europe“, in einem Interview mit der “Badischen Zeitung” am Wochenende. Für den Wasserstoff bricht er allerdings eine Lanze: Aus Afrika ließe sich dieser gut in (umgerüsteten) Pipelines importieren. Aber genau diese will Habecks Staatssekretär Patrick Graichen ja „zurückbauen“. Am kostengünstigsten wieder durch Sprengung, so wie die Gasleitungen in der Ostsee? Chatzimarkakis beziffert die Kosten für ein Kilo Wasserstoff übrigens auf zehn Euro.

Der Strombedarf zur Erzeugung von einem Kilogramm Wasserstoff beläuft sich auf 53 Kilowattstunden, bei der Verbrennung entstehen 39,6 Kilowattstunden gemäß dieser Berechnung. Ob das wirklich der große Wurf ist? Immerhin hat Wasserstoff komprimiert den dreifachen Energiegehalt von Benzin – was im Vergleich zum Benzin also „nur“ einem Preisäquivalent von 3,33 Euro entspricht. Chatzimarkakis sieht die Kilogramm-Kosten für Wasserstoffs aus Afrika im Jahr 2030 bei nur noch 1,50 bis 2 Euro. Die Hoffnung auf einen vertretbaren Marktwert stirbt also zuletzt. Über den Marktwert von Habeck mit seiner Mannschaft äußerte er sich übrigens nicht. Wer sich über die “Traumenergie” Wasserstoff weitergehend informieren will – siehe hier.

Dieser Artikel erscheint auch auf der Webseite des Autors.

11 Antworten

  1. Das einzige, was heute gedämmte Häuser bringen, ist Schimmel. Wir haben in den letzten Jahren in 3 Wohnungen gelebt. In einer Etagenwohnung in einem Haus aus den 1950er Jahren, Ölheizung, dann Umzug in die Heimat in ein wärmegedämmtes Haus und jetzt in eine Wohnung, wo nur die Fugen versiegelt worden sind. Beide Fernwärme. Unsere Energierechnung war in allen 3 Wohnungen im Prinzip gleich. Das gedämmte Haus hatte keinen geldwerten Vorteil. Im Gegenteil. In vielen Wohnungen gab es Schimmel. Beim Auszug wunderte sich die Wohnungsverwaltung bei der Besichtigung darüber, dass wir keinen Schimmel hatten. Unser Verbrauch ist in der ganzen Zeit in etwa gleich geblieben.
    Diese Klimakirchenjünger haben einen an der Schüssel.

  2. Dieser Grünling-Amateur hat immer noch nicht begriffen,
    das nicht bezahlbare und völlig an der Realität vorbei
    rauschende Ideologien der Tod von Volkswille und
    Wirtschaft mit sich bringt !

    Wenn Unwissen auf Realität trifft, ist halt Hopfen und Malz verloren und das gilt insbes. für Grünlinge !

  3. Der Kühlschrank hat noch eine weitere Eigenschaft:
    Mit seinem Kältemittel R600a, Isobutan, das bei etwa 10° seinen Siedepunkt hat, wird er, wenn die Bude mal etwa nicht geheizt ist (Gartenhäuser, Lauben…) höchst ineffektiv, bis, bei niedrigen Temperaturen, sogar funktionsunfähig, weil das Kältemittel im Kondensator (der Grill hinten am Gerät) nicht mehr richtig kondensiert.

    Nun, dann mal Wärmepumpe:
    Letztlich ist es in der Tat ein Kühlschrank-, Klimaanlagenprinzip.
    Heißt:
    Im Kondensator, d.h., Wärmetauscher im Haus, wird das heiße Kältemittel reingepumpt, kondensiert unter Druck und geht dann per Expansionsventil in einen Verdampfer, wo es abkühlt und damit bereit ist, eine gewisse Wärme des Erdreiches aufzunehmen.
    Wie tief muß das dafür sein? Gibt es dann Permafrostboden dort, wenn alles sowas haben? Friert gar das Grundwasser ein?
    Wie kalt darf es überhaupt werden, dort unten, damit das abgekühlte, verdampfte Kältemittel sich noch ein wenig erwärmt?
    Haut das bei einem knackigen Winter überhaupt noch hin?
    Nochmal:
    Noch haben das einige, die aber auch einen gewissen Abstand von einander haben, wenn aber alle sowas nutzen, wie stark wird denn das Erdreich im Bereich dieser Verdampfer dann abgekühlt, was für Beeinflussungseffekte gibt es dann?
    Von nichts kommt nichts, wenn ich dort unten bestehende, geologisch entstandene Wärme massenhaft abführe, wird das sicher nicht “umweltneutral” sein.
    Ebenso, wie man erst in jüngster Zeit durchblicken läßt, daß massenhaft durch Windräder veränderter, seiner Strömungsenergie beraubter, Wind eben doch nicht so ganz gut ist…
    In der geplanten Masse, ist das ähnlich hirnrissig, wie die Verdunkelung der Atmosphäre.

  4. Ich habe mir den Umbau von Ölheizung auf Wärmepumpen in Ein- oder Zweifamilienhäusern angeschaut: Alle Heizkörper durch welche mit mehr Wasservolumen ersetzt wegen 40°C Niedertemperaturkonzept). Komplette Elektrik im Haus erneuert (wegen Elektrik für Wärmepumpe und die vorhandene Hausinstallation kann der Elektriker nicht mehr abnehmen weil nicht neuesten Normen entsprechend…). 3x 100m Bohrung für Erdwärme auf Grundstück gemacht, weil Luftwärmepumpe auf 500mNN nicht reicht. UND, die Handwerksfirmen kommen mit Bauvorschriften, die alle zu erfüllen sind, besonders die Elektriker.
    Alles in Allem ein Projekt von 80TEUR im Einfamilienhaus der 80er Jahre. Bis hierhin ist das Haus nicht wärmer als vorher. Und der Strom kommt noch genauso aus der Steckdose wie vorher. Obwohl alles neu ist.
    Die eigentlichen Energiemaßnahmen beginnen erst oberhalb der 80TEUR, d.h. die Dämmmaßnahmen (Kellerdecke, Dachgeschoßdecke, außen), Fensternischen, Fenster, Außentüren.

  5. @doch noch nicht verbrannt
    Betonung auf “noch” – da ist noch die EU im Spiel, die WHO, die DHU – und andere NGO von Regime in Philanthropen.
    Wer erinnert sich noch an Jean-Claude Juncker, den Bruder im Geiste von Lauterbach :
    („Wenn es ernst wird, muss man lügen“

    Von dem stammt auch :
    „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

    Hier wird großes politisches Theater geboten – maximale Forderungen in den Raum – und bei bedarf etwas zurück, und die Bürger sind froh, daß nicht die Maximalforderungen kommen. Und nach einer Schamfrist werden die alten Maximalforderungen stillschweigend übertroffen !

  6. mit verlaub… wir sind ein drecksland und ich hoffe doch sehr dass die verantwortlichen eines tages hart bestraft werden…
    hahaha so wie der professor corona-bach … äh der sit plötzlich von dre bildfläche verschwunden… ist wohl bei merkel zu gast… fangt ihn bevor der auch weg sit…

  7. Diese und die vorherige deutsche Drecksregierung mitsamst seinem Dummvolk wird im negativen Sinne genau so in die Geschichte eingehen wie Nazideutschland.
    In 12 Jahren, 2035 gibt es keine EU mehr und die angrenzenden Staaten schützen sich vor diesen Idioten hier mit einem 5 Meter hohen Stacheldrahtzaun.
    Dummland wird nähmlich dann von einem Moslemkanzler regiert.
    Eure Grünen Gesetze und Spinnereien könnt ihr euch in 12 Jahren in den Arsch schmieren. Dann weht ein anderer Wind. Wenn die abgeschalteten Atomkraftwerke nicht auch noch unter Zustimmung von Adolf Scholz und Heinrich Habeck gesprengt werden, sind die dann auch schon lange wieder in Betrieb.

  8. deutschlands wirtschaft steuert auf einen zusammenbruch hin…
    dann regiert sofort die waffengewalt und die politdeppen werden von den ausgehungerten bürgen bestimmt vernichtet…
    die zerstörungswut der egstörten wird seine spuren hinterlassen… zu hause und auf dem friedhof…

  9. Was habt ihr alle mit Wasserstoff, der wird sich genauso als Flop erweisen, wie die Windräder. Ohne Subventionen läuft nichts. Wasserstoff benötigt bestimmte Materialien um etwas länger zu halten, doch der Knackpunkt ist der viele Strom, achso der kommt von den Windräder, wenn der Wind richtig weht, also nicht zuviel und nicht zu wenig und vor allem woraus. Aus Trinkwasser, Öl oder Gas und egal wie mit Umwelt- Naturschutz ist das nicht vereinbar, reines Blendwerk.

  10. Wir werden von EU- und hiesiger Politik verar….
    Es war schon immer so und es geht weiter.

    Deshalb gilt, nur noch die Alternative wählen !

  11. Es gab in D NOCH NIE so viele inkompetente Politiker wie in dieser Regierung und diesem Parlament. Das Peterprinzip in Vollendung wobei keiner dieser … in der Regierung, durch Leistung auf seinen Platz gekommen ist. Es zeigt sich, daß die Zuarbeiter (die Staatssekretäre u. Beamten) wie seinerzeit auch alles mitmachen u. z.T. in vorauseilendem Gehorsam dies noch nach Kräften vorantreiben.