Wenn man hier in Deutschland auswärts zum Essen geht, dann ist das Ziel üblicherweise ein Gasthof oder Restaurant: Einheimische Kost, ein Grieche, ein Chinese, ein Italiener, oder, oder, oder. Kein vernünftiger Mensch käme dabei auf die absurde Idee, eine beliebige Mixtur aus alledem wäre noch weitaus vielfältiger als die jeweils gewählte landestypische Küche selbst; etwa Gyros Bolognese oder Blutwurst-Döner mit Erbsensuppe, oder Pizza mit Wantans. Was sollte so ein künstlicher Mischmasch auch, das Auge ißt ja schließlich auch noch mit (es sei denn, man bestellt sich hier im Norden einen Labskaus; aber der hat nun wiederum nichts mit vielfältigem Einheitsbrei zu tun, sondern mit der begrenzten Lagerfähigkeit von Lebensmitteln auf den hochseegehenden Windjammern früherer Zeiten).
Der Autor dieser Zeilen ist ein alter weißer Mann, der es genießt, selbst zu bestimmen, in welchem Umfeld er sich bewegt. Ein lokaler Wochenmarkt, eine mediterrane Markthalle oder ein orientalischer Basar: Sie alle haben ihre ganz eigenen Reize, auf die man sich gerne einlässt. Aber üblicherweise dauert dieses Einlassen länger als der Weg von einem der Marktstand dieses vielfältigen Angebots zum nächsten, und wer die Ruhe des Einen sucht, wird sich vom benachbarten quirligen Anderen vielleicht sogar bald überfordert fühlen. Denn solche markttypischen individuellen Reize sind nun einmal ein Alleinstellungsmerkmal und können sich in einer vielfältigen Melange aus allen drei spezifischen Märkten gar nicht entwickeln. Ein vielfältiger „Marktbau zu Babel“ erschließt uns also keine neuen Perspektiven, sondern verwischt genau diejenigen Unterschiede, die den individuellen Reiz solcher liebenswerter Märkte ausmachen.
Zerstörung der gesellschaftlichen Grundlagen
Ganz ähnlich steht es um den dekadenten Individualisierungswahn jenseits biologischer Fakten, wo jedermann und wiederholt – fortan einmal im Jahr – offiziell sein Geschlecht wechseln kann, Jugendliche sich gegen den Willen der “Elter:innen” ihr sexuelles Gegenteil verstümmeln lassen können und wo sich strafbar macht, wer für eine „nichtbinäre“ Person das „falsche“ Pronomen verwendet (Stichwort “Deadnaming”). Die bis zur Selbstentfremdung übersteigerte Einzigartigkeit des Individuums und die angestrebte Einheitsvielfalt der Gesellschaft zielen also – gewollt oder zufällig – auf die Abschaffung eines sozialen Zusammenhalts, einer echten Gemeinschaft hin, indem sie ihre unverzichtbaren verbindenden, gemeinsamen Grundlagen zerstört. Statt eines Zusammengehens freier Individuen in einer stabilisierenden, gegenseitig Halt gebenden Gesellschaft mit sprachlichen, kulturellen und moralischen Übereinkünften wird der Individualismus gewollt pervertiert, und wo am Ende alle gleichzeitig Teil einer nur scheinbar “vielfältigen” Einheitsmeinungsführerschaft sind, da gibt es für echte, von einem gesellschaftlichen Mainstream abweichende Individualität gar keinen Raum mehr. Oder, um es mit der originären Entstehung des vorstehend beschriebenen norddeutschen Seemannsschmauses auszudrücken, der seine tatsächlichen Inhaltszutaten schamhaft vor der Welt verbirgt: Jeder kann heute darstellen, was er will, solange er den bis zur Unkenntlichkeit durchgedrehten gesellschaftspolitischen Einheitsbrei frisst.
Als Merkels damalige Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoğuz (SPD), im Mai 2017 äußerte, dass „eine spezifisch deutsche Kultur […], jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“ sei, hatte sie sich im besten Falle lediglich in der ihr offenbar unbekannt gebliebenen kulturellen Vielfalt der deutschen Landschaften verlaufen. In einem anderen Fall war die germanophobe Bezeichnung „Köterrasse“ für autochthone Deutsche durch das ehemalige Vorstandsmitglied eines Elternbundes nicht als justiziable Äußerung gewertet worden (StA Hamburg, 7101 Js 1051/16); man war dort angeblich ebenfalls der Meinung, dass die Deutschen nicht als besondere Gruppe erkennbar und als Kollektiv somit überhaupt nicht beleidigungsfähig seien. Es wäre sicherlich boshaft zu behaupten, diese Einschätzung baue auf einer Aussage des damaligen Bundesfinanzministers Schäuble auf, dass “eine Abschottung gegen Einwanderung uns kaputtmachen würde und ‚uns in Inzucht degenerieren‘ ließe‘”.
Die Verwischung der Zusammenhänge
Nun hatte aber das Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) unter der Überschrift “Verlust des kulturellen Erbes“ ganz allgemein festgestellt: „Einige Risiken manifestieren sich in der Erosion oder Zerstörung von Elementen, die innerhalb einer Gesellschaft oder Gemeinschaft historische, künstlerische oder kulturelle Bedeutung haben. Wenn das kulturelle Erbe gefährdet ist, schwächt dies die Verbindung einer Gemeinschaft zu ihrer Vergangenheit, stört die Weitergabe von Traditionen und Wissen und löscht die materiellen und immateriellen Kennzeichen ihrer Identität aus.“ Die gegenwärtige Überhöhung eines quotierten Wünsch-dir-was-Individuums setzt das evolutionäre, überaus erfolgreiche Leistungsprinzip außer Kraft und schwächt die Struktur von Nationalstaaten durch ein quotengerechtes Mittelmaß der Entscheidungsträger, das sich mangels Verantwortungsbewusstsein für die res publica zum Büttel einer globalen Zerstörungsorgie macht. Wenn sich nämlich Ursache und Wirkung auf unterschiedliche Kontinente verteilen, mögen die Zusammenhänge für ein quotengerechtes Mittelmaß nicht sofort oder gar nicht offensichtlich werden.
Man denke beispielsweise die Einführung des vermeintlich „klimafreundlichen“ E10-Kraftstoffs, für dessen beigemischtes Bioethanol als Grundstoffe zu wesentlichen Teilen Mais, Palmöl oder Soja dienen, also Nahrungsmittel oder Produkte von neu geschaffenen Anbauflächen in den Urwäldern in der Dritten Welt. Praktisch mit der Einführung von E10 ist folgerichtig eine neue übernationale Behörde geschaffen worden, der sogenannte “Weltbiodiversitätsrat” IPBES, der keine eigenen Forschungsarbeiten durchführt, sondern weltweit vorhandenes Wissen sammelt und bewertet. Dieses wiederum versucht qua Auftrag, jegliche voraussehbare Umweltzerstörungen der steigenden Weltbevölkerung anzuhängen und so die Basis für die Verhängung von Schutzgelder zur Verschlimmbesserung solcher politisch verursachter Umweltschäden zu schaffen. Auch ist beispielsweise jüngst die Renaturierung von Flüssen als Schlüsselelement der EU-Biodiversitätsstrategie anlässlich der kürzlichen verheerenden Flutkatastrophe von Valencia in die Kritik geraten: Immerhin wurden 2021 in ganz Spanien angeblich 108 Flussdämme zurückgebaut, 2022 sollen es bereits 133 gewesen sein (Ansage! berichtete über die entsprechenden Hintergründe). Dieser Trend hat auch eine nicht minder tödlich ausgeartete Entsprechung in Deutschland: Einem Bericht vom 29. August 2019 zufolge wurde “…die Ahrmündung renaturiert und fast 100 Wanderungshindernisse über eine Strecke von 62 km bis hinauf in die Eifel umgebaut oder entfernt“. Keine zwei Jahre später erfolgte dann die Flutkatastrophe. Die Maßnahmen waren zuvor wortreich begründet und gerechtfertigt worden durch die Kreisverwaltung Ahrweiler (siehe hier).
Kein Interesse an der res publica
Die medial-politisch verbreitete Ursache „menschengemachter Klimawandel“ für die fürchterlichen Überschwemmungen an der Ahr im Juli 2021 und jetzt am Río Turia im Oktober in der Region Valencia muss daher nicht nur in Zweifel gezogen, sondern zu „allein menschengemacht“ revidiert werden. Die “Klimakatastrophe“ als Reinwaschungsritual der für das Ausmaß der Flutschäden in Wahrheit verantwortlichen Bürokraten und Umweltpolitiker nützt wiederum dem Weltklimarat IPCC (der ebenfalls keine eigenen Forschungsarbeiten durchführt); dieser versucht nämlich, die negativen Auswirkungen der wachsenden Energieentnahme aus dem natürlichen Klimamotor unserer Erde dem Menschen anzuhängen und damit der globalen Dekarbonisierungspolitik die nötigen Argumente zu liefern, um – dabei irrwitzige Energiesteuern erhebend – unsere industrielle Kultur nachhaltig zu zerstören. Inzwischen sind wir im Klimawahn also zwischen Hü und Hot, Wahn und Wirklichkeit, Skylla und Charybdis angekommen und bemerken es noch nicht einmal.
Und selbst wenn sich beide, Ursache und Wirkung, vor aller Augen im eigenen Land abspielen, ist noch lange nicht gesagt, dass die tatsächliche Urheberschaft von den erwachsenen, nur scheinbar mündigen Bürgerinnen und Bürger erkannt wird – denn auch hier mangelt es schlicht an Interesse für die gemeinsame res publica. Und die medialen Schutzmauern, mit denen sich das intellektuelle Mittelmaß der internationalen “Entscheidungsträger:innen” umgeben hat, funktionieren bis heute ausgezeichnet. Insbesondere dann, wenn wohlstandsübersättigte Bürger ihnen aufs Wort glauben, ohne auch nur ansatzweise selbständig denken zu wollen. Ein Beispiel ist die Freigabe von Cannabis: Als wesentliches Argument wurde das Gesundheitsrisiko der betreffenden Schwarzmarktprodukte angegeben. Allerdings hat man dann mangels legaler Bezugsquellen – obwohl sich hier die Apotheken angeboten hätten – die Deckung des nun legalisierten und damit steigenden Rauschmittelbedarfs ausgerechnet dem bestehenden Schwarzmarkt überlassen. Die Folge sind nie gesehene Bandenkriege und Kriminalitätsexzesse (“Mocro-Mafia” und andere). Und all diejenigen, die dieses marktliberale Sponsoring mafiöser Strukturen sehenden Auges herbeigeführt hatten, zeigen sich jetzt plötzlich wie vom Donner gerührt – was für ihre bemerkenswerten “strategischen Fähigkeiten” im Abschätzen der Konsequenzen des eigenen politischen Tuns und Handelns spricht – während ihre medialen Laufburschen gleichzeitig über dieses neuerliche Musterbeispiel an Politikversagen von Lauterbach & Co. so verbissen schweigen, dass es schon wieder in den Ohren dröhnt.
Individuelle Degenerationsentscheidung westlicher Nationen?
Aber auch Kultur und Geschichte sind die Opfer solcher phantasielosen Vasallen des Mittelmaßes mit Zuständen à la Orwells “1984“. Zustände, die – zusammen mit einer unkontrollierten Überdehnung der Sozialsysteme – letztlich zu einem Ethnozid an der autochthonen Bevölkerung führen werden; Ethnozid ist dabei zu verstehen als kultureller Genozid und Prozess der gezielten Entnationalisierung, um die kulturelle Identität einer bestimmten ethnischen Gruppe zu zerstören, ohne dabei notwendigerweise deren Angehörigen zu töten. Bleibt also allein noch zu ergründen, ob es sich bei der gegenwärtig zu beobachtenden, “bunten” Entnationalisierungswelle in den westlichen Industrienationen beiderseits des Atlantiks um eine übernational orchestrierte UN-CoR-WEF-getriebene Verschwörung handelt, oder ob alle diese Nationen ganz zufällig und zeitgleich die individuelle Degenerationsentscheidung getroffen haben, ihre nationalen Identitäten in einem freiwilligen Autoethnozid zu zerstören…
PS: Zuweilen betätigt sich der Autor auch als Hobbywahrsager, insbesondere dann, wenn er durch den Versuch motiviert wird, sein Denken mit sophistischen “1984”-Begriffsinversionen selbst zu “betreuen”: Neulich wurde ihm beispielsweise in einer TV-Wirtschaftssendung das VW-Problem dahingehend erklärt, dass VW zu spät in die Herstellung von E-Fahrzeugen eingestiegen und deren Markt inzwischen stark rückläufig sei. Mit Bezug auf diese sophistisch invertierte Denkhilfe sagt der Autor voraus, dass Ihnen ein zukünftiger Wirtschaftseinbruch um die 10 Prozent von den üblichen „Experten“ der zielgerichtet auf die Öffentlichkeit losgelassenen Medien als ein wahnsinniger Erfolg des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) als Erfolg verkauft werden wird, dank der damit einhergehenden Gesamtenergieeinsparung von 20 Prozent. Lachen Sie jetzt bloß nicht, sondern warten Sie’s einfach mal ab!
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3 Antworten
@Zerstörung der gesellschaftlichen Grundlagen
schon – aber das ist ja das Ziel der Philanthropen – eine amorphe Gesellschaft ohne jeglichen Zusammen und niederem IQ, so das sie möglichst leicht beherrschbar sind!
Dazu gehören dann gen-Experimente wie Corna-mRNA genauso wie bevölkerungsreduzierende Ma0ßnahemen und Verarmungs- und Verelendungs-Strategien zur Ressourcen-Reduktion und Verbrauch der Menschen, die sie nicht benötigen!
Stimme ich allem zu! nur ich hätte es mir gewünscht, dass Philanthrop in Anführungszeichen gesetzt wird.
Ein gewisser Anfang ist ja sprachlich schon gemacht, indem man zumindest die westliche Welt „ver-englischt“. Dafür sorgen schon u.a. auch ein Militärbündnis und die Konzerne. Englisch ist im Alltag geradezu eine banale Sprache und viel grammatischer Schnickschnack oder gar drei Geschlechter wie im Deutschen mit angepasster Einbindung und sonstige z.B. „deutsche Überflüssigkeiten“ entfallen. Dass gegebenenfalls auch das Denkvermögen versimpliziert wird, ist durchaus nicht unwillkommen.
Einheitsbrei ist der Untergang für jegliche Differenzierung (eine direkt banale Feststellung!) und Präzisierung – alles u.a.
Ich werde nie vergessen, als ich einst in bierseliger Kollegenrunde einmal eine „dialektische Diskussion“ zwischen einem Bayern und einem Friesen verfolgen durfte. Vor lauter Lachen kamen wir nur noch ansatzweise zum Biertrinken, weil dieser „gegenseitige Gedankenaustausch“ allerbeste Unterhaltung bot. Wie langweilig bzw. gar substanzlos wäre dagegen ein Gespräch zwischen zwei gepflegtes Hochdeutsch-Sprechenden gewesen – oder irgenwo: ist. Der Reiz liegt im Gegensätzlichen, im Anderssein.
Wer die irgend eine x-beliebige Vielfalt abschaffen will, tötet einen wesentlichen Teil des Menschlichen ab. Punkt.