Von einem, der auszog, eine Systematik bei Primzahlen sichtbar zu machen…

Von einem, der auszog, eine Systematik bei Primzahlen sichtbar zu machen…

Künstler Walter Christian Reimann: Grafische Darstellung einer möglichen Primzahlensystematik als Kunst (Abbildung:privat)

In der Schule habe ich irgendwann einmal gelernt, dass Primzahlen keinerlei System folgten und auch nicht vorhersagbar seien. Bislang habe noch kein Mathematiker eine Gesetzmäßigkeit formulieren können. Die Primzahlen seien deshalb chaotisch und unvorhersagbar organisiert.
Das hatte auch der Künstler Walter Christian Reimann auf allen von ihm besuchten Internatsschulen in London, Plön und Ratzeburg bis zum Abitur so gelernt. Danach studierte er über einen kleinen Ausreißer im Fach Jura und Geschichte letztendlich Malerei, Kunst- und Werkpädagogik an der Hochschule für Bildende Künstle (HfBK) in Berlin und wurde Meisterschüler bei Professor Gerhard Fietz. Über ein Auslands-Stipendium hatte er 1977 ein Jahr Gelegenheit, in New York mit einer der Ikonen des Fotorealismus, Ben Schonzeit, zusammenzuarbeiten.

Er forschte tiefer – und malte Bild um Bild auf der Basis von Primzahlen. Ganz offensichtlich gab es – zumindest – eine Symmetrie. Als er sich immer tiefer in die Welt der Primzahlen begab, stellte er weitere Symmetrien und Strukturen fest. Als Vertreter eines wirklich echten, wahrhaften akademischen Ansatzes, wo nämlich fächerübergreifend und offen diskutiert wird, mithin der Austausch über den “Fachtellerrand” hinaus zum Standard gehört, bemühte er sich um Gespräche mit Mathematikern, um seine visualisierten Erkenntnisse dort zu diskutieren (bis heute steht das Angebot zum Gedankenaustausch auf seiner Homepage).

Unerklärlichkeit der Verteilungsprinzipien

Viele Mathematiker können mit den Primzahlen weniger anfangen als der Künstler Reimann. So behauptete zum Beispielder deutsche Mathematiker Günter M. Ziegler in einem “Zeit”-Interview aus dem Jahr 2010, dass die Zahlengruppe eigentlich “völlig nutzlos“ sei: “Primzahlen sucht man aus demselben Grund, aus dem man auf Achttausender steigt: Sie sind nun mal da, und es macht Spass.“ Man kann aber an dieser Jagd ablesen, wie die Entwicklung der Zahlentheorie vorangeht: Mit der Mathematik des 19. Jahrhunderts hätte man zum Beispiel eine Zahl mit mehr als 10 Millionen Stellen gar nicht darauf testen können, ob sie eine Primzahl ist. Inzwischen ist das möglich – wobei allerdings noch im Jahre 2013 der amerikanische Mathematiker Dr. Curtis Cooper 3.000 Dollar Preisgeld für seine Entdeckung der bisher größten bekannten Primzahl erhielt. Diese hat 17.425.170 Dezimalstellen. In demselben Interview weist Ziegler allerdings darauf hin, dass eben wegen der Unerklärlichkeit der Verteilungsprinzipien Primzahlen mit Vorliebe in der Verschlüsselungstechnik eingesetzt werden – womit sie dann doch wieder eine enorme Bedeutung erlangen.

Walter C. Reimann jedenfalls, ist von der Begeisterung für Primzahlen voll und ganz erfüllt. Er entdeckte in seiner ersten Primzahlenreihe zwischen 1 und 59, dass die 30 genau in der Mitte dieser 15-zähligen Gruppe liegt – der von ihm später so genannte “Knotenpunkt”. Bei der Ermittlung der Zahlenabstände entdeckte er, dass von diesem Knotenpunkt ausgehend die Zahlenabstände sowohl nach unten wie nach oben symmetrisch sind. “Gleiches gilt für alle Knotenpunkte, die ich entdeckt habe”. so Reimann. Immer fand er das gleiche Prinzip: Nach bestimmten Prinzipien verteilte Knotenpunkte, davor und dahinter jeweils eine Primzahl mit dem Abstand 1 und dann nach unten wie oben symmetrisch verteilte Primzahlen, der Abstände sich je nach Größe des Knotenpunktes bis ins Unendliche vergrößern – wobei er immer die “Zwillingszahlen” fand, die zum jeweiligen Knotenpunkt nur einen Abstand von 1 haben. Doch Reimann ist kein Mathematiker, sondern Künstler. Als solcher begann er, die Symmetrien bildnerisch darzustellen. Zu sehen sind geschwungene Kurven, Kreise oder ineinander verschlungene Rechtecke, die je nach der zugrunde liegenden Primzahlfamilie unterschiedlich groß sind. Nachfolgend einige seiner Darstellungen:

Künstlerische Visualisierung von bemerkenswerten Primzahlen-Symmetrien in Werken von W.C. Reimann (Abbildungen:privat)

Inzwischen entwickelte Reimann Dutzende Bilder, die eindrücklich die symmetrische Verteilung der Primzahlen dokumentieren; Bilder, die den klaren Beweis liefern, dass mathematische Zusammenhänge durchaus ästhetische Wirkung entfalten (können). Obwohl selbst kein Mathematiker, wünscht sich der Künstler doch nichts sehnlicher, als einmal mit einem großen Rechenzentrum zusammenarbeiten zu können, um dann vielleicht sogar wissenschaftlich haltbar nachweisen zu können, dass seine Theorie der Primzahlenverteilung mathematisch begründet ist – und nicht rein ästhetisch ansprechend. Gelingt dies, dann müssten die Verschlüsselungsexperten der Welt sich wohl neue Techniken der Codierung ausdenken.

Deshalb telefonierte Reimann auch mit dem Dekan der Fakultät für Mathematik einer Hochschule in Berlin und vereinbarte einen persönlichen Gesprächstermin, um dort seine Visualisierungen vorzulegen. Pünktlich erschien er zu besagtem Zeitpunkt – mit etlichen seiner Bilder unterm Arm – im Vorzimmer des Dekans. Der allerdings ließ sich, trotz fest verabredetem Termin, verleugnen und dem verdutzten Künstler über die Vorzimmerdame mitteilen, dass eine Visualisierung von Primzahlenstrukturen nicht möglich sei, weil es keine gäbe. Basta! Diese kurze Geschichte erläutert drastisch und niederschmetternd zugleich, woran das deutsche Universitätswesen krankt und warum man einer selbstgekrönten wissenschaftlichen “Kaste” immer skeptisch gegenüberstehen sollte. Es stimmt, was ich mir selbst während einer Vorlesung bei Professor Manfred Schulze im Oktober 1994 notiert habe: “Wissenschaft ist eine Methodik, die auf Falsifizierbarkeit beruht!“ Merke: “Sich selbst krönende Menschen erleben irgendwann ihr Waterloo und ihr Wirken und ihre Ideen verblassen restlos in ihrer Einsamkeit!“ (Zitat des Systemphilosophen Groucho Schwarz in seinem epochalem Werk “Lieber tot als Roth“ (Riefensbeek-Kamschlacken 2011)…

8 Antworten

  1. die grüne Pest wird die Universitäten auf ihr ANALphabetenniveau herunterschwurbeln damit sie sich wieder in ihrer verdummten Welt wohlfühlen

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  2. https://youtu.be/wtyc9Pa3DVU

    „Geil: Ex-CDU-Ministerpräsidentin FÜR Zusammenarbeit mit AfD

    Die Basis der CDU hat die Nase voll von dem Linkskurs der Parteispitze und fordert eine Zusammenarbeit mit der AfD. Immer mehr CDU´ler bekennen sich offen als Pro-AfD und sogar die ehemalige CDU-Ministerpräsidentin fordert jetzt eine Zusammenarbeit mit der AfD!“

    Wann endlich kommt es durch die eigenen CDU-Mitglieder zu einem Putsch ./.
    den unsäglichen Merz?
    Wollen sie diesen antidmokratischen, autokratischen Vorsitzenden noch länger
    als Führungsmaßstab weiter machen lassen?
    Ich meine nein, denn wer sich nach deren eigenen Aussagen mit den unsäglichen, ideologischen Grünen und Abrissbirnen von Land und den eigenen Menschen ins
    politisch gemeinsame Bett legt, hat rein gar keinen Machtanspruch und schon gar keinen Kanzleranspruch !!!

    Ein Autokrat, wie Merz, muss politisch neutralisiert werden und zwar ganz fix, denn durch seine eigenartigen Befindlichkeiten schadet er nicht nur Land und Menschen, er schadet seiner eigenen Partei und die CDU ist absolut nicht
    auf einen Black Rock Typen, wie Merz angewiesen !!!

    Wäre ich Parteimitglied der Schwarzen und hätte Einfluss auf
    und in diesem „Laden“, dann käme sofort die Überlegung des einbringen eines Parteiausschlussverfahrens ./. dieses Element !!!

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  3. Zitat: „Mit der Mathematik des 19. Jahrhunderts hätte man zum Beispiel eine Zahl mit mehr als 10 Millionen Stellen gar nicht darauf testen können, ob sie eine Primzahl ist. Inzwischen ist das möglich – wobei allerdings noch im Jahre 2013 der amerikanische Mathematiker Dr. Curtis Cooper 3.000 Dollar Preisgeld für seine Entdeckung der bisher größten bekannten Primzahl erhielt. Diese hat 17.425.170 Dezimalstellen. “

    Primzahlen sind immer ganze Zahlen. Per Definition sind Dezimalstellen die Ziffern nach dem Dezimalpunkt (oder Komma, je nach Konvention). Es müßte also heißen: „Diese hat 17.425.170 Stellen oder Ganzzahlstellen.“

  4. Es gibt da das Primzahlen Kreuz, es findet sich zum Beispiel beim Templer Kreuz. Den Okkultisten sind diese Dinge bekannt, schon immer.

  5. Mathematik ist faszinierend und zugleich ästhetisch, dabei nur scheinbar chaotisch.
    Selbst die Natur folgt der Mathematik, was zum Beispiel eindrucksvoll anhand des „Goldenes Schnittes“ bewiesen wird.
    Sei es die Anordnung der Kerne in Sonnenblumen, oder aber der goldene Winkel bei Anordnung der Blätter bei Pflanzen.
    Die Frage ob die Natur der Mathematik folgt weil es einfach der effizienteste Weg ist, oder die Mathematik auf wundersame Weise der Natur folgt werden wir zu unseren Lebzeiten wahrscheinlich nicht mehr erfahren.
    Dafür ist die Wahrscheinlichkeit zu gering. Aber auch hier gilt: selbst die geringste Wahrscheinlichkeit ist ungleich Null. Denn unser Universum beruht auf Eigenheiten und Abhängigkeiten die so unwahrscheinlich in ihrer Summe sind wie 50 in die Luft geworfene Rasierklingen und alle setzen fein säuberlich auf die andere auf.
    Sehr unwahrscheinlich. Aber unmöglich? Nein.

  6. Das nennt sich Outcome Bias – weil es stimmt, dass „das deutsche Universitätswesen krankt und […] man einer selbstgekrönten wissenschaftlichen “Kaste” immer skeptisch gegenüberstehen sollte“ glaubt man auch, dass der Künstler was ganz großes gefunden hat…

    Ich habe mich von dem Artikel (die „Ansage!“ war von norberthaering verlinkt, da habe ich etwas weitergeschmökert) verführen lassen auf der Seite des Künstlers die Darstellung zu lesen – die übrigens etwas weniger konfus in den konkreten Aussagen ist als dieser Artikel. Ist ganz hübsch, was er sonst macht! Aber das mit den Primzahlen ist Quatsch (zumindest erschließt sich aus seinem Text bis zum Ende nicht warum es kein Zirkelschluss ist). Stehe gern bereit für ein (Telefon)Gespräch zum Erklären. Habe kein Rechenzentrum, aber… es ist doch zuletzt nur der Geist welcher jede Technik lebendig macht.