
Sahra Wagenknecht kommt derzeit aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. Zuerst missglückte der Einzug in den Bundestag, kurz darauf auch der Einzug in die Hamburgische Bürgerschaft. Besonders bitter ist das bundesweite Ergebnis: Gerade einmal 4,97 Prozent der Stimmen entfielen auf das BSW. Das ist für eine Parteineugründung zwar nicht mal ein schlechtes Ergebnis; auch die AfD erzielte bei ihrer ersten Bundestagswahl 2013 nur 4,7 Prozent. Aber knapp vorbei ist eben auch daneben. Noch nie in der Nachkriegsgeschichte scheiterte eine Partei derart knapp an der bundesweiten 5-Prozent-Hürde. Bei der Europawahl im vergangenen Jahr waren es allerdings bundesweit schonmal 6,2 Prozent gewesen, und manche Umfrage sah die Partei zwischendurch sogar bei 9 Prozent. In Hamburg erreichte das BSW nun nur 1,8 Prozent. Das einzige westdeutsche Bundesland, in dem bei der Bundestagswahl die 5-Prozent-Hürde geknackt wurden, war das Saarland, die Heimat des Ehepaars Lafontaine-Wagenknecht.
Besonders bitter: Die Linkspartei, die Wagenknecht einst im Streit verlassen hatte und deren wichtigstes Zugpferd sie einst war, ist wieder da. Sie konnte ihr Ergebnis bei der Bundestagswahl fast verdoppeln. Wagenknecht hatte die Wahl auch zur „Entscheidung über meine politische Zukunft“ erklärt: „Wer nicht im Bundestag ist, ist in der deutschen Politik kein relevanter Faktor mehr.“ Würde sie ihren Worten Folge leisten, hieße dies eigentlich: Rücktritt! Dennoch will sie vorerst am Amt der Parteivorsitzenden festhalten, denn so ganz hat sie die Wahl ja nicht verloren. Oder doch?
Zwei Strategien Wagenknechts
Das BSW konzentriert sich derzeit vor allem auf zwei Strategien. Insgesamt fehlten am Wahlabend nur etwa 14.000 Stimmen für den Einzug ins Parlament. Diese könnten zustande kommen:
- entweder die Auslandsdeutschen, die nicht wählen konnten, weil durch die Vorverlegung der Wahl nicht alle Briefwahlunterlagen rechtzeitig ankamen. Insgesamt hatten über 210.000 Deutsche im Ausland diese Unterlagen beantragt. 14.000 Stimmen wären davon nur etwa 6 Prozent, wie Parteivorstand Fabio De Masi vorrechnete. Das allerdings stimmt nicht ganz, denn durch 210.000 zusätzliche Stimmen würde auch die 5-Prozent-Hürde um etwa 10.000 ansteigen. Dann hätte das BSW aber um die 11 Prozent aller Stimmen unter den Auslandsdeutschen erzielen müssen. Dass Auslandsdeutsche und Inlandsdeutsche unterschiedlich abstimmen ist möglich; dass das BSW unter ihnen aber mehr als doppelt so gut abschneidet, ist äußerst unwahrscheinlich.
- oder, weil in einigen Wahlkreisen offenbar Stimmen für das BSW und das Bündnis Deutschland vertauscht wurden. Das Bündnis Deutschland ist eine unbedeutende Splitterpartei. Dass es in einem Wahlkreis mehr Stimmen erhält als das BSW, ist daher nicht unmöglich, wenn auch unwahrscheinlich. Eine erneute Auszählung in allen fraglichen Wahllokalen könnte hier für Klarheit sorgen. Wahrscheinlich würden aber nur wenige tausend Stimmen zusammenkommen und ein solcher Übermittlungsfehler könnte durchaus auch umgekehrt ausschlagen. Sprich: in einigen Wahllokalen würde die Zahl der BSW-Stimmen durch eine erneute Auszählung nicht steigen, sondern sinken.
Der Riesenfehler von Thüringen
Vermutlich wird Wagenknecht also nicht dem nächsten Bundestag angehören. Da sie nun aber nur noch Parteivorsitzende ist, aber nicht mehr zur Fraktionsvorsitzenden wird, heißt die neue starke Frau in der Partei: Katja Wolf. Die frühere Bürgermeisterin von Eisenach leitet als Vizeministerpräsidentin und Finanzministerin von Thüringen eine von zwei Landesregierungen unter BSW-Beteiligung. Zwischen ihr und Wagenknecht hatte es schon in den vergangenen Monaten geknirscht. Mehrere Stimmen im BSW sehen die Schuld für die Niederlage bei der Thüringerin. Insbesondere, dass im Koalitionsvertrag kein kostenfreies Essen für Schulkinder erreicht wurde, gilt als Kritikpunkt.
Dabei hatte Wagenknecht massiv in die Koalitionsverhandlungen eingegriffen. Insbesondere, dass sie den Ukrainekonflikt zum Thema machte, der auf Landesebene gar nicht behandelt wird, war ein großer Fehler. Doch Wolf musste die Anweisungen aus Berlin befolgen und reine Symbolpolitik im Koalitionsvertrag verankern, statt sich der Realität vor Ort zu widmen. Dabei wäre der logische Weg gewesen, sich mit erfolgreichen Regierungen in den Ländern als Koalitionspartner auf der Bundesebene zu empfehlen, wo man tatsächlich die Außenpolitik mitgestalten kann.
Problematisches Führungsgebaren
Nach verschiedenen Medienberichten will der Bundesvorstand nun auf ein Ende der Regierungsbeteiligung hinwirken, was natürlich Neuwahlen nach sich ziehen könnte. Welches Kalkül Wagenknecht damit verfolgt – sollten die Meldungen stimmen –, bleibt unklar. Als besonders staatstragend wird sie dafür vom Wähler wohl kaum wahrgenommen werden. Vermutlich geht es ihr darum, eine Konkurrentin aus dem Weg zu räumen. Nachdem das BSW nicht mehr im Bundestag vertreten ist, ist der Landesverband Thüringen das neue Machtzentrum der Partei. Wolf wollte diesen Vorwürfen nicht wirklich entgegentreten, sie pochte lediglich auf das Wort „Verantwortungszentrum“, was Wagenknecht aber wohl kaum beruhigen dürfte.
Letztlich kann der Bundesvorstand nicht einfach nicht nach Belieben eine Landesregierung auflösen; dies ist einzig und allein die Sache des jeweiligen Landesverbandes. Beim BSW prüfen allerdings der Bundesvorstand und zum Teil Wagenknecht persönlich, ob ein neues Mitglied überhaupt beitreten darf oder nicht. Diese Selektion ist parteirechtlich – freundlich formuliert – problematisch und juristisch wackelig. Durch die gezielte Auswahl von Mitgliedern könnte Wagenknecht Thüringen aber auf Linie bringen und Wolf tatsächlich den Stuhl wegziehen. Sollte sie wirklich persönliche Rechnungen begleichen wollen, wäre dies ein schwerer Schlag für ihre Autorität als Parteiführerin. Die Beobachter des politischen Berlins, die ein Scheitern des BSW vorhersagten, weil sie Wagenknechts Narzissmus und die mangelnde Bereitschaft zum Kompromiss sahen, dürften sich mittlerweile bestätigt fühlen.
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11 Antworten
Einer der Hintergründe der Sara:….Die SED-PDS-Linke der Oskar- Frau war am Ende, also hat er sie an die Spitze einer neuen Bewegung gesetzt, ihre Erscheinung, und Bekanntheit instrumentalisiert sowie das aufkommende Entsetzen der Menschen über eine Kriegsgefahr genutzt um der AfD Stimmen abzunehmen. Die Medien haben mitgespielt. Der Stratege Oskar ist der Mastermind des Ostens.
“ Der Wähler hat immer Recht“ denn die Kommunisten und Sozialisten sind die tiefere Ursache dessen was derzeit abgeht, verbal bin ich ganz bei Ihr, sehr oft, sehr eloquent argumentiert, am Ende entscheidet jedoch Rückgrat mit Nerven durchzogen(kein Gartenschlauch!), ob jemand das was er sagt auch durch „Dick und Dünn“ vertritt. Die meisten sind käuflich, andere sind erpressbar und die meisten sind Beides.(keine Abneigung gegen „Schmiergeld“)
Was viele dabei aber nicht verstehen: Kommunismus oder Sozialismus funktionieren nicht auf Dauer und nutzen nur einer kleinen (fragwürdigen)Elite! Genau so verhält es sich auch bei unkontrolliertem Raubtierkapitalismus!
Wer kauft und korrumpiert so extrem viele Polit Schauspieler,Wirtschaftsbosse, Verwaltungs-Funktionsträger? Am Ende steht die WEF und US-Hochfinanzmafia mit ihren NGO’s+Geheimdiensten! Grün-Rot also Links ist zur Tarnkappe dieser westlichen Hochfinanz mißbraucht worden! Was wir derzeit erleben: die Woken- Gesellschaften sind leicht auszuplündern!! Wir sind am besten Weg in die ARMUT und Enteignung, mit der „digitalen Währung“ am Ende. Merz wird dann das Licht ausmachen mit dem 3. Weltkrieg!!! Noch Fragen???
Wolf als neue starke Frau des BSW – genau mein Humor! Sämtliche Prinzipien (falls jemals vorhanden) hat die gute Frau schnell über Bord geworfen, um nur ja mit dem Mett- Fritzen ins (politische) Bett steigen zu können. Dieser prinzipienlose Haufen in Thüringen ist genauso wie der in Brandenburg der Sargnagel des BSW. Das Vorschussvertrauen wurde leichtfertig oder bewusst verspielt. Als Krönung wurde gegen Wolf und ihren Ministerkollegen quasi umgehend nach der Platznahme am Fleischtrog der Macht ein Korruptionsverfahren eröffnet. Nebenbei hat die Genießende (statt Genossin) gleich einen Winkelzug ersonnen, um auch in Thüringen die Schuldenbremse zu umgehen.
Frau Wagenknecht hat das gewisse Etwas seit der Wende ein ordentliches Äußeres und anständige Ansichten diese auch anständig zu präsentieren. Sie ist wie beim A-Team der Faceman, aber nennen wir sie schlicht und einfach das rote Facegirl. Die Medienmafia hat sich eigentlich nie negativ über sie ausgelassen da so ja die PDS bei den Protestwählern gepunktet hat und so rechten Parteien die Stimmen nahm. Als 2006 die Linke gegründet wurde da wurde die Farbgebung der NPD übernommen und es gab auch Themen die wieder den unentschlossenen Protestwähler nach links drückten. Lafontaines Zauberwort war Fremdarbeiter wo es ein kleinen Ruck gab durch Empörung der Medien. So glaubten viele Menschen in Mitteldeutschland das die Linke eine Alternative ist aber als beispielsweise das Landtagsküken Julia Bonk mit antideutscher Hetze in linksradikaler Manier aufgetreten ist da schritt Frau Wagenknecht nicht ein. Auch Verbindungen zur Antifa liegen bis heute unterm persischen Teppich. mfg
Die Honigfalle für mögliche AfD-Wähler mit der schönen Sahra ist erst mal politisch weg. Da hilft auch keine islamische Co_vorsitzende.
Die ganzen linken Radikalinskis im Wählerspektrum sammeln sich nun in der ExSED, mehrfach umbenannt in Linkspartei! Wolf hätte ruhig da bleiben können.
Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Ich finde an Sahra nichts Schönes. Und ihr aufgesetztes Geschwätz anzuhören, ist Zeitverschiebung. Alles nur gefallsüchtiges Gesülze.
Das mit der Schönheit war ja auch zynisch gemeint.
14:45 Uhr gesendet
Frau Wagenknecht – mit ihrem Migrationshintergrund (indisch???) – war für mich wegen ihrer Unnahbarkeit stets eine
fragwürdige Person; die nicht das offen darstellten konnte, welches sie im Sinne führte.
Allein aus „schadensfreue“ für ihr abfälliges Verhalten der noch „Deutschen“ könne ich ihr den Kamikazi-Absturz, damit sie am eigenem Leibe mal erfahren soll, was sie in ihrem Politikum dem noch lebenden „Deutschen“ zugemutet
hat!!!!!!!
Ergreift der Autor wirklich Partei für Katja Wolf gegen Wagenknecht, und für die Brombeerkoalition gegen Neuwahlen? Ich frage mich immer öfter warum ich überhaupt noch hier lese.
Die Wagenknechte haben bei den Ostwahlen eindeutig bewiesen wes Charakterkinder sie sind ob 13000 Stimmen mehr oder weniger ist momentan zweitrangig sie wurden bei der Btw einfach abgestraft und das ist gut so
Es ist genau so gekommen wie Björn Höcke es vorhergesagt hat: Wenn das BSW umfällt und eine CDU-Regierung in Thüringen stützt wird es bei der Bundestagswahl die Quittung erhalten.
Der Ukraine-Konflikt hat auch auf Landesebene Bede, da viele Beschlüsse dazu durch den Bundesrat gehen, wo es auf das Abstimmungsverhalten der Bundesländer ankommt.