Warum Konservatismus nicht die Lösung, sondern das Problem ist

Warum Konservatismus nicht die Lösung, sondern das Problem ist

Edelfeder Alexander Kissler: Was ist konservativ, was ist rechts? (Foto:Imago)

Man kann von Alexander Kissler halten, was man will – aber schreiben kann er. In Speyer geboren, dort, wo der „Dom zu“ zugegen sein soll, studierte der Journalist unter anderem in Gießen, eine Stadt, die bis auf ihr Elefantenklo nur noch für ihre atemberaubende Hässlichkeit bekannt ist. Danach macht der smarte Journalist schnell Karriere. Von der Alpen-Prawda “Süddeutsche” bis hin zu “Cicero”, “Neue Zürcher Zeitung” und nunmehr “Nius” profilierte sich der Literaturwissenschaftler als lesens- und hörenswerte und vom juste milieu (zumindest bis zu seiner derzeitigen Station bei “Nius”) stets gerade noch akzeptierte sogenannte “konservative” Stimme. Gelegentlich durfte Kissler im ARD-“Presseclub” (die Vergangenheitsform ist bewusst gewählt) als eines der dort früher noch gelegentlich aufgebotenen Feigenblätter fungieren, mit denen für den gemeinen Gebührenzahler Meinungspluralismus simuliert und Alibi-Positionen jenseits des linken Mainstreams zu vorzuschützen.

Anscheinend geht das auch auf X, vormals Twitter. So schreibt Herr Kissler vor wenigen Tagen Folgendes: „Konservative, die sich dagegen wehren, als ‚rechts‘ bezeichnet zu werden, sind wohl kaum Konservative.“ Die Aussage ist so richtig, wie sie falsch ist. Das Problem ist, dass der Kollege hier einen Kategorienfehler begeht: Denn “konservativ” ist im Gegensatz zu “rechts” eben keine politische Richtung, sondern eine allgemeine Lebenseinstellung, ein ganz bestimmter Bezug zu ganz bestimmten Werten. Wäre dies anders, dann könnte man auch von einem Motor erwarten, dass er sich als Karosserie bezeichnet. Gut, das ist in einem formal geisteskranken Zeitgeist, in dem sich Frauen als Männer definieren, Männer als geschlechtlos, Geschlechtslose als Geschlechtserkrankte (oder wahlweise als biodynamisch-demeterzertifiziert nonbinär) das geringere Übel.

Konservativ klingt nun mal nach Konserve

Aber im Ernst: Wenn „konservativ“ die Karosserie ist, also das Wertegerüst, gewissermaßen das Temperament, weshalb müssen Rechte dann ausgerechnet konservativ sein? Im Prinzip kann ein 300-PS-Motor in einem Trabant laufen. Oder anders ausgedrückt: Rechts bedeutet, eine natürliche Ordnung, also auch Hierarchien – seien sie gesellschaftlich oder biologisch – zu akzeptieren. Ungleichheit ist hierbei kein tragischer Zustand, den linke Gesellschaftschirurgen heilen müssen, sondern die Voraussetzung für eine funktionierende Nation. Erst wenn man Unterschiede akzeptiert, kann man den anderen respektieren. Eine künstliche Gleichheit, wie es Linke fordern, ist nicht nur unphysiologisch, was das menschliche Wesen angeht, es ist auch schlicht respektlos. Selbstverständlich ist eine Frau strukturell anders als ein Mann; natürlich ist das Gemüt eines Koreaners ob der kulturellen Prägung anders als das eines Schweizers. Die sozialistische Gleichmacherei diskriminiert dagegen strukturell, gewissermaßen „von Haus aus“.

Bei alledem ist konservatives Denken mindestens nicht hilfreich. Denn konservativ bedeutet das Bewahren des Status quo, ohne ihn aktiv gestalten zu wollen. Es fehlt schlicht die notwendige Dynamik, um die natürliche, gottgegebene Ordnung neu zu denken. Doch das ist bitter nötig: Es geht nichts Bewahren per se. Es kann unmöglich der Ernst der sogenannten Konservativen sein, die Regenbogensekte “bewahren” zu wollen, oder die Messermigration oder die vermaledeite Klimadiktatur. Daher hat der Autor Martin Mosebach völlig recht, wenn er meint, er sei nicht konservativ, weil ihm das zu sehr nach “Konserve” klingt. Gut, Mosebach bezeichnet sich als reaktionär, aber selbst das ist noch dynamischer als der Pollunderkonservatismus der Sauerland-CDU.

Unsere Politiker heißen nicht Wilders, sondern Linnemann

Ich war noch nie konservativ und werde, so wahr mir Gott helfe, auch nie konservativ denken können. Mein Lebensstil ist das Gegenteil von bewahrend; eher verschwendend, ja, tatsächlich eher progressiv und manchmal auch selbstzerstörerisch. Als ich links war, waren meine Gegner die Bourgeoisie, die braven Kirchgänger, die Christsozialen – kurzum: die Reihenhaus-Hitlers. Heute sind meine Gegner die Grünbürgerlichen, die sogenannten liberal-konservativen – kurzum: die Reihenhaus-Hitlers. Für mich hat sich also gar nichts geändert. Es ist eher so, dass sich eine Gesellschaft entschieden hat, grünen Suizid zu begehen. Ihr wolltet das. Die Tatsache, dass entsetzlich einfältige und nicht minder verlogene Versager wie Friedrich Merz in Deutschland gewählt werden, ist kein Naturereignis, kein Meteorit, der vom Himmel fiel, und auch keine höhere Macht.

Vielmehr sind 28 Prozent CDU und 12 Prozent für die grüne Scheißhaussekte Ausdruck einer im Kern geisteskranken Verwahrlosung und Gleichgültigkeit einer Gesellschaft ohne Gott. Seit die Leute sich entschieden haben, in einem unheiligen Atheismus zu flüchten, heißen die Glaubenssätze wie folgt: Klima, Gender, Samstag die Straße kehren und dreimal im Jahr in den Urlaub. Damit ist weder ein Krieg zu beenden noch Fortschritt zu generieren. Unsere Politiker heißen nicht Geert Wilders. Sie heißen auch nicht Javier Milei und hören auch nicht auf den Namen Orbán oder Zemmour. Unsere Apparatschiks nennen sich Carsten Linnemann. Noch Fragen?

Konserven bleiben das Problem

Von daher kann ich Alexander Kissler schwer böse sein, nicht zuletzt, weil ich ihn für den fähigsten – Achtung, Trigger! – Schreibenden in deutscher Sprache halte. Er kommt nun mal aus einer Zeit, in der konservative Politiker in einer Gesellschaft Politik gemacht haben, die noch nicht gottlos von grünen Utopisten vergewaltigt wurde. Bestimmt konnte man vor 30 Jahren in Deutschland noch aktuelle Werte bewahren. Doch das Deutschland 2025 ist, jenseits seiner liebevollen Städte – von Uelzen bis Uffenheim, von Meiningen bis Marktbreit und bestimmt auch in Speyer, nicht aber in Gießen –, jenseits seiner kulturellen Errungenschaften, soweit sie nicht bereits abgerissen wurden, kaum noch bewahrenswert.

Hier grassieren das politische Strafrecht, Polizeigewalt, die Biografien zerfetzt, kernblöde Politiker, Regelwahnsinn von seelenlosen Beamten, öffentlich-rechtlicher Tumbfunk, die Grünen, die Mauerschützenpartei mit IM Notar, die deutsche Bahn, politische Gefangene (siehe Schlomo Finkelstein). Hier gibt es nichts zu bewahren. Hier gilt es, etwas zu ändern. Und da stehen Konservative im Weg.

16 Antworten

  1. Ein frisch gewählter Bundestag, der von einem IM NOTAR , ex. SED-ler eröffnet werden darf, ist bezeichnend für den katastrophalen Zustand dieses Landes. Eine minder begabte Ex-Weinkönigin folgt einer „studierten“ Küchenhilfe als Bundestagspräsidentin, ein verantwortungsloser Lügenbold wie „Fritze“ Merz versorgt eine Links/Grüne Wahlverlierer-Bande mit X-Milliarden für den „Kampf“ gegen Rechts, zur Kriegsführung in der Ukraine und für arbeitsscheues NGO-Gesindel. Selbst unsere Enkelkinder werden noch darunter zu leiden haben; sofern nicht unverzüglich der Konkursantrag gestellt wird.

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  2. Wen soll man unter „rechts“ verstehen?

    Menschen, die statt zu bücken,
    trotz Diffamierung aufrecht gehen,
    lassen sich nicht beglücken
    von rotrotgrünen Schnapsideen.
    Lehnen sie ab vor allen Dingen
    die von Klimaerwärmung krähen,
    in kriminellen Eindringlingen
    keine Bereicherung sie sehen.
    Mögen rotgrüne Luftschlossbauer
    Vernunftmenschen als Nazis schmähen,
    Wahrheiten lassen sich auf Dauer
    nicht in ihr Gegenteil verdrehen.
    Wenn sie jetzt gegen rechte Ketzer
    den Wind von Hass und Lügen säen,
    wird Volkes Zorn die üblen Hetzer
    hoffentlich bald von dannen wehen.

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    1. @Die Fraktionsspitzen von SPD und Grünen machen Druck
      worauf ich neugierig bin : wird die AFD, wenn sie an die Regierung kommt, die „Demokraten“ der Blockpartei nach ihren eigenen Maßstäben behandeln ?
      Sinnvoll wäre es ja, Faesers Maulkorb anzuwenden und den grundgesetzfeindlichen „Demokraten“ sämtliche Ansprüche zu streichen – die Gelder sind in Schulen und Straßen besser angelegt.
      Dabei darf die AFD allerdings auch das Umfeld nicht vergessen, „Staats“sekretäre, die linksextremen Ministerien ( exemplarisch Innen, Justiz- und Jugend/Schule) , die Richte und Staatsanwälte -es gibt viel zu tun !

    1. @In ostdeutscher CDU-Basis wächst die Wut auf Merz
      alles Wähler – die müssen dann auch bei der Wahl daran denken, welche Parteien da mitgemacht haben und anders wählen, nicht nur meckern, nicht einmal mit „Demonstrationen“, das interessiert die nicht. Nur Abwählen kürzt denen den Zugriff auf die Steuergelder !

  3. Da kann man nur zustimmen ! Hier gibt es wirklich nichts mehr zu bewahren, dafür aber elendig viel zu ändern.
    Ob das jemals geschieht bzw. geschehen wird, ist eine andere Frage.

  4. Erst denken, dann schreiben 😉

    Rechte müssen nicht zwingend konservativ sein, aber wer heute konservativ ist, muss mit den Rechten gehen – also rechts sein oder werden. Insofern liegt Herr Kissler mit seinem formal inkorrekt klingenden Beitrag völlig richtig. Warum es den Konservatismus heute eigentlich nur noch bei den Rechten gibt, wäre eine Überlegung wert. Sie haben es angedeutet: Die Welt hat sich weitergedreht – diesen Veränderungsschmerz mögen Konservative generell nicht. Und weil es auf diesem Weg nur nach links ging, sitzen sie notgedrungen mit den Rechten in einem Boot.

  5. lieber hr plutz,
    milei, wilders, orban, kim jong un, hussein…alldiese Praktiker, wie Sie sie verehren, wie stehen diese Freunde zur banalen Arschfickerei
    ? wie gut könnten gerade Sie dort leben? probieren sie es.
    mal aus, vllt gelingt ihnen dann wieder etwas lesenswertes?

    grüße aus linksgrün

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  6. Zitat: „Bei alledem ist konservatives Denken mindestens nicht hilfreich. Denn konservativ bedeutet das Bewahren des Status quo, ohne ihn aktiv gestalten zu wollen. “
    Da haben Sie wohl was falsch verstanden.
    Wahrer Konservatismus „heißt nicht, die Asche zu behüten, sondern die Flamme zu bewahren.“
    Soll heißen, was sich bewährt hat, behalten, was sich nicht bewährt hat, durch etwas Neues zu ersetzen.
    Im Gegensatz dazu der linksgrüne Progressivismus: Alles Bisherige ist schlecht, bevor wir nicht UNSERE Vorstellungen durchgesetzt haben.
    Progressiv zu sein heißt erst mal, irgendwohin fortzuschreiten, das beinhaltet jedoch kein Ziel! Fortschreiten kann man auch in den Abgrund, wie wir derzeit in Deutschland gerade beobachten können.
    Konservative könnten ein Ziel benennen und beschreiben, einen Zustand, der für die gesamte Gesellschaft wünschenswert wäre: Jeder hat Arbeit, von der er/sie leben kann, jeder kann Eigentum erwerben und es auch behalten, der Staat beschränkt sich auf seine Kernaufgaben: Sicherheit nach innen und außen, Aufrechterhaltung des demokratischen Rechtsstaats und Verteidigung der Bürgerrechte, Herstellung und Instandhaltung einer ausreichenden Infrastruktur, auch im Bildungs- und Gesundheitswesen, Schaffung sinnvoller Rahmenbedingungen für eine prosperierende Wirtschaft, soziale Absicherung der Kranken und Schwachen auf einem annehmbaren Existenzminimum . Aus allem anderen hat der Staat sich rauszuhalten.
    Und zwar sowohl aus den Betten der Bürger, Stichwort Sexualität als auch aus den Kühlschränken, Stichwort Lebensmittelverordnungen, den Heizungskellern (Heizungsgesetz) und den Garagen (Stichwort Verbrennerverbot).

    Wo ist die Zielbeschreibung der Linksgrünen Progressisten? Ach ja: Pfründe, Pfründe, Pfründe, nix arbeiten, nur absahnen, andere für sich schuften lassen, denen immer mehr Geld abpressen, Faule und Dumme pampern, Fleißige abzocken. Und über allem die Moralknute schwingen, mit den Peitschenschnüren Rassismus, Nazi, Antisemitismus, Antifeminismus, Xenophobie, Antiislamismus, Antiziganismus und so weiter ab initio. Damit alles so bleibt und sich nichts ändert an diesem Geschäftsmodell! (Konservatismus in Reinkultur, nicht wahr?) Es werden immer neue Opfergruppen definiert, die dann laut Diskriminierung schreien. Dabei ist deren Definition als Opfergruppe selbst eine Diskriminierung!

    So, ich hoffe, ich habe den Unterschied zwischen Konservatismus und Progressismus deutlich machen können.

  7. Nachtrag: Wahre Konservative können nicht nur das Ziel beschreiben, sondern auch den Weg dahin und was es kosten wird. All das fehlt bei den linksgrünen Progressisten komplett. Da heißt es nur: Deutschland ist reich, wir schaffen das.

  8. Nach Kriegskrediten: Merz-Propaganda für Sozialabbauorgie
    Kaum hat die designierte „GroKo“ unter Friedrich (BlackRock) Merz ihre Kriegskredite noch rasch durchs alte Parlament gepeitscht, zementiert sie nun weitere soziale Schikanen. Denn Aufrüstung hat ihren Preis, und bezahlen werden ihn die Ärmsten: Niedriglöhner, Alleinerziehende, Erwerbslose.
    https://rtde.org/podcast/240364-nach-kriegskrediten-merz-propaganda-fuer-sozialabbauorgie/

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