Die deutsche Automobilindustrie ist im freien Fall

Die deutsche Automobilindustrie ist im freien Fall

Dunkle Wolken nicht nur über Volkswagen: Die deutsche Autoindustrie steckt in ihrer tiefsten Krise – und sie ist rein politisch verschuldet (Foto:Imago)

Gerne würde man sich in diesen Zeiten auch mit erfreulichen Dingen im politischen Bereich beschäftigen. Das geht aber nicht, weil Deutschland von der schlechtesten Regierung seit Gründung der Bundesrepublik regiert wird. Die sogenannte Ampelkoalition führt die Bundesrepublik – und das kann man gar nicht anders formulieren – ins umfassende Chaos. Dies wird nicht nur durch die unübersehbaren Spuren der illegalen Masseneinwanderung offensichtlich, auch die deutsche Wirtschaft bildet den Zustand unseres Landes ab. Neben diversen anderen Industriesektoren ist besonders die deutsche Autoindustrie vom wirtschaftlichen Sinkflug des Landes betroffen. Hier scheint der Sink- in einen existentiell bedrohlichen Sturzflug überzugehen.

Bestes Beispiel ist der ehemals weltweit führende Volkswagen-Konzern. Dort stagnieren die Absatzzahlen und betriebsbedingte Kündigungen können ab 2025 nicht mehr ausgeschlossen werden. Es wird ein Stellenabbau von 30.000 Mitarbeitern kolportiert, bis 2026 sind Einsparungen in Höhe von rund fünf Milliarden Euro nötig. Wer die Presse verfolgt, muss feststellen, dass Insolvenzmeldungen mittelständischer Zulieferer und angekündigter Stellenabbau seit November 2023 fast schon zur Tagesordnung gehören. Vergangenes Jahr arbeiteten knapp 800.000 Menschen in der Automobilindustrie, 1,5 bis 2 Millionen werden bei Zulieferern und angehängten Dienstleistern beschäftigt. Indirekt hängen Millionen Arbeitsplätze an dieser wichtigsten volkswirtschaftlichen Säule Deutschlands. Dies alles ist nun gefährdet, weil eine grün-ideologisierte Wirtschafts- und Industriepolitik der Europäischen Union den vor allem bundesdeutschen Autoherstellern die Luft zum Atmen nimmt. Grün-rote Handlager der Ampel-Regierung exekutieren den verordneten landwirtschaftlichen Ökosozialismus im Zeichen des Green Deal.

Die Lösung: Aussetzung der CO2-Abgaben und synthetische Kraftstoffe

Doch die Zeiten für die Betonköpfe einer mehr als fragwürdigen Öko-Ideologie werden schwieriger. Das liegt einerseits daran, dass die von oben verordnete, mit Steuergeldern finanzierte Transformation von der Verbrenner- zur Elektromotortechnologie vom Verbraucher, von den Bürgern, nicht angenommen wird. Denn der Absatz von batterieelektrischen Autos (BEV) ist eingebrochen: Der Anteil der Batterie-Elektroautos am Gesamtmarkt schrumpfte innerhalb von zwölf Monaten auf 12,7 von 18,6 Prozent. Europaweitbrach der Gesamtmarktanteil auf 12,6 von 21 Prozent ein. Verbrenner legten bezüglich der Marktanteile zu. Andererseits arbeitet die EU seit April 2019 mit ihren völlig irrsinnigen CO2-Flottengrenzwerten für PKW und leichte Nutzfahrzeuge, die ab 2025 beziehungsweise 2030 verbindliche Richtlinie werden, dafür, dass die Autohersteller nicht mehr ökonomisch sinnvoll produzieren können. Mit den CO2-Flottengrenzwerten will die EU die Transformation der Verbrennertechnologie in Elektroantriebe knallhart durchsetzen. Denn schließlich werden bei Missachtung der Grenzwerte, beziehungsweise ihrem Überschreiten für den jeweiligen Hersteller hohe Strafzahlungen fällig.

Wer E-Autos baut und verkauft, sorgt angeblich für weniger CO2-Ausstoß und muss wenig bis nichts an Strafen zahlen. Das geht offenbar so nicht auf, weil die Hersteller zwar kein Interesse haben, Verbrenner zu verkaufen – denn dann zahlen sie bei Erfolg Strafe. Doch die mangelnde Akzeptanz der E-Mobilität im Markt macht die BEV-Produktion ebenfalls unwirtschaftlich. Summa summarum: Es gibt aktuell kein wirklich funktionierendes Geschäftsmodell mehr für die Autoindustrie. Das zerstörte Geschäftsmodell lässt sich nicht durch höhere Subventionen und den Ausbau der Ladeinfrastruktur reparieren; das Problem kann man nur lösen, indem man die CO2-Abgaben für die Autoindustrie aussetzt, synthetische Kraftstoffe als CO2-neutral anerkennt und langfristige rechtliche Verlässlichkeit schafft. Das würde den Verbrenner dem E-Auto gleichstellen und das selbst geschaffene Absatzproblem in Europa wäre gelöst.


Dr. Dirk Spaniel ist seit 2017 Bundestagsabgeordneter der AfD und fungiert als verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Außerdem ist er Obmann im Verkehrsausschuss. Nach dem Abitur studierte er in Clausthal-Zellerfeld Chemieingenieurwesen und an der RWTH Aachen Maschinenbau. Er promovierte 2003. Nach Auslandsaufenthalten in Detroit (USA) und Sao Paulo (Brasilien) lebt Spaniel mit seiner Familie in Stuttgart und in Berlin. Zuletzt arbeitete er in der Entwicklungsabteilung eines großen Automobilherstellers.

Eine Antwort

  1. Es gibt den Weg zurück in die 60er Jahre nicht !

    Die Unterhaltungselektronikindustrie in Deutschland gibt es nicht mehr.

    Telefonbau und Fernämterbau in Deutschland gibt es nicht mehr.

    Nun geht die Automobilindustrie und die chemische Industrie in Deutschland den Bach ‘runter, was soll das Geschrei ?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert