Die Nazi-Keule nutzt sich zunehmend ab

Die Nazi-Keule nutzt sich zunehmend ab

Alles Nazis: Das Böse lauert hinter jeder Kritik am unfehlbaren Regierungshandeln (Symbolbild:Pixabay)

Am 8. Mai 2025 kommenden Jahres wird in den meisten europäischen Hauptstädten der deutschen Kapitulation vor dann 80 Jahren und damit des Endes eines in der bisherigen Menschheitsgeschichte wohl einmaligen Kulturbruchs gedacht. Leider könnte dieser Gedenktag aber auch mit dem möglichweise nach wie vor weiterschwelenden russisch-ukrainischen Konflikt zusammenfallen, und auch die infolge der durch die terroristischen Attacken von Hamas und Hisbollah ausgelöste Militäraktion des angegriffenen Israel könnte sich durchaus noch bis ins Frühjahr 2025 hinziehen.

Bezogen auf Deutschland ist zu erwarten, dass der 8. Mai 2025 zu einer wohl beispielhaften Selbstkasteiung führen wird, in der das „mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa“ aus dem Stufengebet der katholischen Ministranten in vieltausendfacher Art und Weise – wenn auch nicht wörtlich, so doch zumindest sinngemäß – sowohl von Politikern als auch Klerikern unters Volk gestreut werden wird. Aber so oft auch diese meines Erachtens längst scheinheilig gewordenen Floskeln heruntergebetet werden: Sie werden den mehr als 60 Millionen Kriegstoten und den 6 Millionen Opfern des Rassenhasses auf die Juden nicht gerecht werden. Allerdings werden aber auch die stets bei solchen Anlässen gerade in Europa beschworenen Willensbekundungen zum Frieden leider Makulatur bleiben – ähnlich wie im Falle der fast zehn Jahre (1991 bis 2001) andauernden blutigen Kriege im zerfallenden Jugoslawien, wo die europäische Staatengemeinschaft auf allen Ebenen restlos versagte. Und vollzieht sich nicht dasselbe schändliche Spiel erneut vor unserer Haustür unter dem Kommando der USA?

Pflicht zur Erinnerung statt Schuldkult

Natürlich wird gerade von Deutschland erwartet, dass es sich auch 80 Jahre nach dem Ende des schrecklichsten aller Kriege der Menschheitsgeschichte seiner Vergangenheit bewusst bleibt. Von Schuld kann keine Rede mehr sein, es geht um Verantwortung und Erinnerung –  um so mehr, als die Zahl der noch lebenden potenziellen Kriegsverbrecher heute mit Sicherheit im Promillebereich anzusiedeln sein dürfte. Allerdings darf es keine Sippenhaftung oder “Erbschuld” geben – denn die Nachgeborenen sind, wie gerade auch von jüdischer Seite immer wieder betont wird, dezidiert nicht für die Verbrechen ihrer Eltern oder Großeltern verantwortlich zu machen. Die einzige ihnen obliegende Pflicht besteht darin, sich vor Augen zu führen, wozu Menschen fähig sind und welchen Versuchungen ihre eigenen Vorfahren erlagen, um eine Wiederholung des damaligen Schreckens zu verhindern.

Doch gerade diesbezüglich haftet der sowohl in der Ära Merkel als auch in der darauf folgenden Scholz-Administration praktizierten Bewältigung der Vergangenheit eine Heuchelei und Scheinheiligkeit sondergleichen an. Denn wir sollten uns weder von geschichtsvergessenen Politikern, noch von anderen Völkern vorschreiben lassen, wie, wo und wann wir unsere Erinnerungskultur pflegen und uns in Selbsthass regelrecht suhlen, sondern der Antrieb dazu sollte aufrichtig auf freiwilliger Basis aus der Mitte der Gesellschaft heraus erfolgen. Wobei es jedem Einzelnen überlassen sein sollte, wie er/sie damit umgeht. Ich selbst präferiere ein stilles Gedenken ohne großes Aufsehen (so habe ich etwa vor wenigen Monaten der Enkelin des früheren jüdischem Chefs meines Vaters Andachtsworte nach Montevideo übermittelt, und diese Art des Gedenkens wurde von dort mit großem Lob quittiert). Erst vor kurzem sagte der von mir sehr geschätzte Publizist Henryk M. Broder auch im Hinblick auf das von ihm als “hässlich” bezeichnete Berliner Holocaust-Denkmal, dass es diesbezüglich in Deutschland eine Art „institutioneller Heuchelei“ gebe. Dieser den Nagel voll auf den Kopf treffenden Analyse pflichte ich vollumfänglich bei.

Sich ideologischen Heilsbotschaft entgegenstemmen

Leider gibt Deutschland – katalysiert durch eine 16 lange Merkel-Jahre gegen die eigene Bevölkerung gerichtete Politik der manichäisch-willkürlichen Trennung in die „Guten“ auf der einen und der „Bösen“ auf der anderen Seite – ein katastrophales Bild ab, durch welche eine aufrichtige und angemessene Erinnerungskultur von Vornherein zum Scheitern verurteilt ist; nicht zuletzt auch unter dem Eindruck des millionenfachen Einstroms judenfeindlich gesinnter Menschen . All dies erinnert mich symbolisch an die Bildnisse der klugen und törichten Jungfrauen auf beiden Seiten des Hauptportals am nur fünf Kilometer von meinem Wohnort entfernten Freiburger Münster. Und nichts offenbart die Spaltung der Gesellschaft eindrucksvoller als das permanente Ausgraben der Nazi-Keule vor allem seitens extrem-links-grün-faschistischer Gruppierungen gegenüber Millionen an Menschen, die sich (verständlicherweise) deren ver“queer“-ideologischen Heilsbotschaften mit Macht entgegenstemmen.

Wer es dennoch wagt, sich mit diesen ideologisch verbohrten, vom Virus des Hasses auf das eigene Volk infizierten Chaoten anzulegen, der muss sich – leider sekundiert von den Altparteien CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP – als Antidemokraten, Rechtsextreme, Rechtspopulisten und sogar auch Nazis in übelster Weise beschimpfen lassen. Denn heutzutage wird ausnahmslos jeder, der nicht dem politisch-medial vorgegebenen Narrativ der Akzeptanz einer ungebremst erfolgten illegalen Zuwanderung, Gender-Gaga, LGBTIQ-Regenbogen-Ideologie, Klima- und Corona-Wahn, Abbau von Menschen- und Bürgerrechten frönt, in die rechte Ecke gerückt und leider immer öfter als Nazi stigmatisiert. Und nur allzu oft fallen auf Demos linksgrün-faschistischer Vereinigungen Plakate und Transparente mit „Nazis raus“ oder „Fuck Nazis“ ins Auge. Erst jüngst, am 3. Oktober, konnte es sich der der Herr Bundeskanzler in Schwerin nicht verkneifen, mit seiner propagandistischen Brandrede seinen (offensichtlich trotz des bereits zuvor unablässig auf sie herunterprasselnden politisch-medialen Trommelfeuers widerspenstig gebliebenen) Landsleuten in „Dunkeldeutschland“ abermals eine Lektion in Demokratie zu verpassen. Zumindest der Form von “Demokratie”, wie Scholz sie definiert, die aber immer weniger Landsleute gewillt sind zu teilen. Aber so abgehoben, wie er sich seit Jahren präsentiert, sucht er, der „Unfehlbare“, die Schuld für sein schier unerträgliches Politversagen ausschließlich bei den bösen Rechten.

Opferverhöhnung stets aufs Neue

Der Begriff “Nazi” oder das fortwährende Hantieren mit der Nazi-Keule hat in den vergangenen Jahren ein geradezu inflationäres Ausmaß angenommen, so dass man sich zwangsläufig fragen muss, ob die diesen verleumderischen Unsinn Verbreitenden sich darüber im Klaren sind, auf welch brüchigem Eis sie sich da eigentlich bewegen und ob sie noch alle Tassen im Schrank haben. Nun ist es ja so, dass der Wert einer Ware umso geringer ausfällt, je mehr davon angeboten wird – und genauso nutzt sich die Diffamierung mit dem Wort Nazi umso mehr ab, je öfter es verwendet wird. Bezogen die Politik der Altparteien (die ja mit die ersten waren, die sich dieses üblen Kampfwortes bedienten und damit die Ausgrenzung eines nicht unerheblichen Teils der Bevölkerung bewirkten) sei angemerkt, dass diese Missachtung und Beschimpfung des Wählers immer weniger verfängt, wie anhand der Wahlergebnisse zur Europawahl und den Landtagen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg eindrucksvoll bestätigt wurde.

Diejenigen, die nur allzu leichtfertig mit der Nazi-Keule in den Ring steigen, ziehen sowohl das Gedenken an Völkermord und Holocaust als auch das an Abermillionen Kriegstote schändlich in den Dreck. Sie sollten sich nicht nur dafür schämen, sondern man sollte sie auch mit dem Straftatbestand der Volksverhetzung konfrontieren. Gerade was den exzessiven Gebrauch der Nazi-Keule angeht, hätte ich mir nur allzu gerne eine klare Stellungnahme des Zentralrats der Juden in Deutschland (ZJD) gewünscht, denn auch dieser müsste sich eigentlich bewusst sein, wie sehr damit heute viele Millionen an Opfern aufs Neue verhöhnt werden. Aber offensichtlich hatte dessen Vorsitzender Josef Schuster nichts Besseres zu tun, als die durch eine Frau Merkel befeuerte und vorwiegend antisemitisch geprägte Einwanderungspolitik ausdrücklich zu begrüßen, wie ich kürzlich in der “Jungen Freiheit” las.

Zunehmend verwilderte politische Sitten

Als jüngstes Beispiel, wie sehr Demokratie und politischer Anstand in diesem Staat bereits ad absurdum geführt wurden, offenbarten Vertreter der allerchristlichsten aller christlichen Parteien, als der die konstituierende Sitzung des Thüringer Landtags leitende Alterspräsident von sich mit dem Attribut „christlich“ schmückenden Abgeordneten nicht nur ständig unterbrochen, sondern ihm auch noch das Wort „Machtergreifung“ entgegengeschleudert wurde. Es hätte nur noch gefehlt, dass Sätze wie „Sie sind ein Nazi!“ gefallen wären. Mich hätte es angesichts der zunehmend verwilderten politischen Sitten in diesem Land nicht einmal mehr gewundert. Diese Herren von der CDU dürften weder eine gute Kinderstube genossen haben noch sich entweder zu wenig oder überhaupt nicht in der jüngeren deutschen Geschichte auskennen. Als ein der ersten Nachkriegsgeneration Angehöriger und in einem das NS-Regime bedingungslos ablehnenden Elternhaus aufgewachsener junger Mensch, der als Kind von seinen Eltern als auch beiden Großelternpaaren umfasend über jene Zeit aufgeklärt wurde, macht mich der Rückfall in den Sprachgebrauch der Nationalsozialisten durch angebliche Demokraten einfach nur sprachlos. Zur Haltung meiner Eltern und Großeltern in den Jahren zwischen 1933 und 1945 und danach habe ich vor einigen Jahren eine Dokumentation verfasst, die von Interessierten auf Wunsch bei der Ansage!-Redaktion über das Kontaktformular gerne angefordert werden kann.

Lassen Sie mich nochmals auf die unanständigen Herren von der christlichen Partei zurückkommen und Ihnen dazu diesen Link wärmstens ans Herz legen. Zugegeben, ich war angesichts der Masse der bei dieser Partei nach dem Kriege anheuernden ehemals überzeugten Nationalsozialisten erschüttert und darf dazu mit Fug und Recht sagen, wer im Glashaus sitzt, sollte bitte nicht mit Steinen werfen. Oder, vielleicht noch treffender ausgedrückt, nach dem Bibelwort in Matthäus 7,3: „Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?“ Etwas mehr Demut und Zurückhaltung wäre durchaus angebracht. Allerdings soll dabei keinesfalls verschwiegen werden, dass auch SPD und FDP überzeugten Nationalsozialisten nur allzu oft eine neue politische Heimstatt boten. Nicht zuletzt sei ganz besonders auch SPD-Chefin Saskia Esken ins Gewissen geredet (sofern sie überhaupt über ein solches verfügt), dass man die Worte, derer man sich bedient, sorgsam abwägen soll – da diese, wie die vergangenen vier Wahlen eindrucksvoll bestätigten, nur allzu oft als Bumerang auf ihren Urheber zurückfallen können.

Abschaffung der Volkssouveränität

Es bleibt also zu konstatieren, dass die Altparteien umso mehr die Nazi-Keule auspacken, je mehr sie ihre Felle davonschwimmen sehen – so wie es nach den für sie fatalen Wahlergebnissen dieses Jahres der Fall. In völliger Unkenntnis der damit verknüpften Zusammenhänge als auch einer sich immer weiter ausbreitender Verzweiflung, begleitet vom Echo links-grün-faschistisch argumentierender Vereinigungen und NGO’s, haben sie immer weniger Vorbehalte, historisch unverantwortliche und geschmacklose Vergleiche und Gleichsetzungen mit der dunkelsten Zeit unserer Geschichte zu ziehen. All das tun sie, um vom gesellschaftlichen Mainstream abweichende politische Ansichten zu bekämpfen, auch wenn die dazu gewählten Mittel noch so verwerflich und bodenlos sind. Allerdings verfängt sich diese Strategie trotz fortwährenden Eindreschens auf den des Verbreitens nationalsozialistischen Gedankengutes bezichtigten politischen Gegner zusehends immer weniger. Denn bei einer im Verlauf der ihnen von den Altparteien immer und immer wieder neu aufgetischten „Wahrheiten“ scheint sich bei einer ständig zunehmenden Zahl an Menschen die Erkenntnis durchzusetzen, dass sie bei dieser einseitigen Propaganda nur allzu sehr einem gewaltigen Irrtum unterliegen könnten. Das hält die Altparteien allerdings nicht davon ab, ständig derselben Wahnvorstellung zu huldigen und immer wieder in denselben Fehler zu verfallen. Doch wie drückte sich dazu bereits Albert Einstein nur allzu treffend aus: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“.

Statt sich um eine vernünftige und weitsichtig angelegte Politik anzupeilen, die sich der Menschen annimmt und sich nicht vorwiegend in Klientelpolitik erschöpft (wie bereits seit Jahren in Fragen des angeblichen Klimawandels und der völlig aufgebauschten Gefahr durch das Sars-CoV-2-Virus geschehen), werden alle Abweichler vom Kurs der Systemparteien als Antidemokraten bis hin zu Nazis stigmatisiert. Wer jedoch demokratisch gewählte Volksvertreter von der politischen Willensbildung durch Verbote und Brandmauern auszuschließen beabsichtigt, handelt in höchstem Maße undemokratisch und stellt dadurch die freiheitlich-demokratische Grundordnung ernsthaft in Frage. Doch allen Unkenrufen zum Trotz erkennt der vom deutschen Mainstream so verfemte rhetorisch brillante Herausgeber der Schweizer “Weltwoche“, Roger Köppel, anlässlich der Wahlen der vergangenen Monate in Deutschland ein Wiederaufblühen echter Demokratie und erklärt dazu folgerichtig, dass durch die Konstruktion von Brandmauern letztlich nur eines bezweckt wird: Nämlich die Abschaffung der Volkssouveränität. Zu guter Letzt möchte ich daher noch eine Botschaft an Bundesverfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang senden: Wie wäre denn damit, zur Abwechslung einmal die Altparteien als “Verdachtsfälle” einzustufen und auf ihre Grundgesetztauglichkeit hin zu überprüfen?

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