Wenn die Begriffe nicht mehr stimmen: Warum die AfD alles, aber keine “Nazi-Partei” ist

Wenn die Begriffe nicht mehr stimmen: Warum die AfD alles, aber keine “Nazi-Partei” ist

Aufmarsch der linken Fußtruppen vor einer AfD-Kundgebung: Schamlose Begriffsentwertung (Foto:ScreenshotYoutube)

Der AfD wird beharrlich und in böser Absicht vorgeworfen, sie sei eine Partei der “Nazis”. Bevor man diesen Begriff verwendet, sollte zuvor eigentlich einmal geklärt sein, was er eigentlich bedeutet und wie sich ein echter “Nazi“, also Nationalsozialist, tatsächlich definiert. Ein National-Sozialist, also ein echter Nazi, würde die folgenden Attribute für sich bejahen:

  • kollektivistisch (“Du bist nichts, dein Volk ist alles”)
  • sozialistisch (“Gleichschaltung schafft Gerechtigkeit”)
  • dem Führerprinzip zugeneigt (“Führer befiehl, wir folgen”)
  • egalitär (alle Glieder des Volkskörpers sind gleich, darüber nur der “Führer”)
  • sozialdarwinistisch (der Stärkere hat recht, die Schwachen werden ausgestoßen)
  • gewaltaffin (“erst schlagen, dann fragen”)
  • anti-intellektuel (Vorrang der “Tat” gegenüber dem “Geschwätz”)
  • antiliberal (Primat des Politischen, “Freiheit ist Sklaverei”)
  • kompromisslos (“Wir haben recht – wozu verhandeln?“)
  • radikal im Glauben an die Endlösung (restlose Auslöschung aller Widersprüche)
  • den Blick nach vorne gerichtet (“vorwärts immer, rückwärts nimmer”)
  • ultranationalistisch (“Deutschland, Deutschland über alles”)

Besinnung auf die Begriffsbedeutung tut Not

Mehr noch:

  • imperialistisch- globalistisch (“und morgen die ganze Welt…”)
  • völkisch (Ziel ist vollständige ethnische Homogenität, “Blut und Boden”)
  • rassistisch (das eigene Volk, der “Arier” steht über allen anderen)
  • strikt antisemitisch (“die Juden sind unser Unglück”)
  • ideologisch eindimensional (Andersdenkende werden ausgestoßen)
  • totalitär (jeder Lebensbereich gehört dem Staat und der Partei)
  • antidividualistisch und gegen Privatsphäre eingestellt (die Kommune bestimmt, die Familie muss überwunden werden)
  • kontrollbesessen und misstrauisch (Blockwarte überall!)
  • auf Sekundärtugenden wie Ehre fixiert (“unsere Ehre ist unsere Treue”, Ehre ersetzt Würde)
  • tribalistisch im Sinne einer Opfergemeinschaft (Bandenbildung, getragen von mörderischer Komplizenschaft)
  • pro Indoktrination von Kindern (“Lufthoheit über den Kitas”)
  • gigantomanisch (Überhöhte nationale Mega-Projekte, wie einst die Speer-Pläne für “Germania” als neue Welthauptstadt Nazi-Berlin)

Es ist höchste Zeit, sich angesichts dessen einmal zu besinnen, ob der heutige inflationäre Gebrauch der Nazi-Keule auch nur annähernd vertretbar ist. Vor allem ist zu hinterfragen, ob diese Eigenschaften ernsthaft zur AfD passen. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist die AfD auch keine Nazi-Partei und man sollte endlich davon Abstand nehmen, diesen Begriff weiter falsch zu verwenden. Andererseits fällt an der obigen Definitionsliste eines auf: Nicht wenige dieser Aussagen sind tatsächlich Teil der DNA der bis heute akzeptierten und als “normal“ empfundeen Sozialisten – und zwar der historischen, der real existierenden und der künftigen.

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