AfD-Hass über den Tod hinaus: Fränkische Provinzzeitung verweigert Abdruck von Traueranzeige

AfD-Hass über den Tod hinaus: Fränkische Provinzzeitung verweigert Abdruck von Traueranzeige

Trauern ja – aber bitte nur um die “Richtigen”… (Symbolbild:Imago)

Was sich in diesem Land ändert, sind über die Jahrzehnte die jeweiligen Feindbilder, die zu Zielgruppen eines moralisch scheinbar “legitimen” Volkszorns werden – nicht jedoch ändern sich letztlich die faschistischen Methoden im Umgang mit diesen. So hat jetzt die Regionalzeitung „Frankenpost“ auf erschütternde Weise unter Beweis gestellt, zu welchen Abgründen an Niedertracht und Unmenschlichkeit der fanatische AfD-Hass führt: Das Lokalblatt weigerte sich ernsthaft, eine Todesanzeige für den am 18. September an einem Herzinfarkt verstorbenen Kreisrat Detlev Scharf zu veröffentlichen – und zwar „aus grundsätzlichen Erwägungen“, weil Scharf der AfD angehört und seine Fraktion die Traueranzeige in Auftrag geben wollte. Sogar über den Tod hinaus muss die AfD also offenbar noch bekämpft werden, nicht einmal über das Ableben eines ihrer Politiker dürfen dessen Weggefährten, Kollegen und Freunde informiert werden.

Das Verhalten der Zeitung löste in den sozialen Medien Entsetzen aus. Viele Nutzer verbreiteten die Traueranzeige auf ihren Accounts. Der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah benannte „Charakterlosigkeit“ als den Grundsatz, der die „Frankenpost“ am Abdruck der Anzeige gehindert habe. „Wow, das finde ich komplett übertrieben. Bei solchen ernsten Themen sollten ‘grundsätzliche Erwägungen’ wirklich keine Rolle spielen. Mein Beileid den Angehörigen!“, kommentierte die Journalistin Anna Dobler. „Was soll man von Würdelosen erwarten?“, fragt eine Nutzerin. Ein anderer erklärt: „Dazu sollte man wissen, dass die ‘Frankenpost’ zum Mutterkonzern der Süddeutschen Zeitung gehört. Noch Fragen?“, informierte eine andere Nutzerin.

Rückzug auf die “Richtlinien”

Unter dem öffentlichen Druck ließ sich das Blatt dann – wie gnädig – doch noch zu einem Umdenken bewegen. Gegenüber dem „Freilich“-Magazin teilte man mit, tatsächlich habe der Verlag der “Frankenpost” die Veröffentlichung der Traueranzeige abgelehnt. Allerdings habe man dies zum Anlass genommen, die bestehenden “Richtlinien” zu “überarbeiten”, in denen “Nachrufe nicht explizit geregelt“ gewesen seien, so Geschäftsführer Andreas Heinkel. Die Anzeige werde nun “wunschgemäß und vorbehaltlich der Auftragserteilung” am 11.10.2024 in der “Frankenpost” erscheinen. Wie gnadenvoll!

Dass bei der ursprünglichen Ablehnung der Annonce weniger irgendwelche dubiosen Richtlinien, sondern pure Animositäten und die übliche antidemokratische politische Voreingenommenheit linker Medien eine Rolle gespielt haben dürften, zeigt die Tatsache, dass sich die „Frankenpost“ zu Scharfs Lebzeiten, vor knapp über einem Jahr, an ihm abgearbeitet hatte. Unter der Überschrift „Warum der Hass, Herr Scharf?“ hatte sich das Blatt über Scharfs – völlig zulässige – Meinungsäußerungen auf Facebook ausgemärt und diese verächtlich als „Hetz-Posts“ des „AfDlers“ bezeichnet. Hier, in der Unversöhnlichkeit unserer Musterdemokraten und “kritischen Journalisten” bis ins Jenseits, dürfte dann wohl eher der Grund für die Ablehnung der Traueranzeige gelegen haben. Jedenfalls bleibt nun abzuwarten, ob die Hinterbliebenen noch Wert darauf legen, dieses üble Spiel mitzumachen. Denn natürlich erfolgt die Umkehr der Zeitung nicht aus Einsicht in ihr schäbiges Verhalten – sondern nur aufgrund der Empörung, die es hervorrief.

7 Antworten

  1. Zu einem vorigen Beitrag schrieb ich, daß eine erfolgreiche Gegenwehr zwangsläufig mit der totalen Vernichtung des Gegners einhergehen muß. Sonst beginnt der ganze Reigen immer wieder von vorn. Wir haben die DDR überwunden. Aber ihre Hofschranzen ließen wir davonkommen. Wir waren im Gegensatz zu diesen nämlich Menschen.
    In den heutigen Tagen bekommen wir die Quittung dafür. DDR 2.0 in exrapervers. Tja ….hätten wir uns mal richtig gewehrt.

  2. ist jetzt endlich allen deppen klar in dieser republik…. von wo hass und hitlertum herkommt… jedenfalls nicht von der afd… die hat allerdings die aufgabe diese dinge nach der wahl, demokratisch zu nichte zu machen… geht doch… afd und alles wird ok…

  3. @über den Tod hinaus
    Linke, Bankiers, Manager und Politiker eben !
    Es gibt Manager, in deren Vertrag in der Laufzeit steht, das sie noch Jahre über seinen Tod hinaus zahlen müssen, sollte er während der Laufzeit sterben !

  4. Wenn schon eine Tätigkeit in der AfD ausreicht, um mit diktatorischer Entschlossenheit die eigene Menschlichkeits- und Demokratie-Ferne zu belegen, dann frage ich mich, wieso dann die Kriegsgräber für gefallene Soldaten und die vielen Erinnerungstafeln an die Toten der letzten Kriege nicht “ausgelöscht” werden. Diese waren doch alle und ausnahmslos (!) Verbrecher (Kampagne gegen Krah!) und wo man sich hier doch so konsequent Mitmenschlichkeit verwehrt!?

  5. So ein Verhalten ist absolut FREI von jeglicher Menschenwürde. – Immer besser wird wahrnehmbar, warum schon zu Corona-Zeiten der Schweizer Friedensforscher Daniele Ganser von “gewissen Leuten” als “gefährlich” eingestuft wurde: er sprach und spricht eben von der MENSCHHEITSFAMILIE. Auch wenn es da welche gibt, die einem “nicht in den Kram passen”. Mutter Erde, die Schöpfung, nimmt alle gleichermassen zu sich …

  6. Aber ansonsten ruft man bei diesem Käseblatt wahrscheinlich “nie wieder”, wenn es um linke Bekenntnisse gegen rechts geht. Ich mag einfach keine ekelhaften Lügner.
    Ich habe schon länger den Kauf jedweder Presseerzeugnisse aus der alten Welt eingestellt, da mir der überall entgegenschallende Genderwahn störte und auch die sonstigen politischen Erziehungsversuche immer Übelkeit hervorgerufen haben.
    Diese ganzen “ich habe mitgemacht – Presseerzeugnisse haben ebenso wie die meisten langjährigen Rundfunk- und TV Anbieter ihren Untergang mehr als verdient. Um einmal eine ehemalige grüne Küchenhilfe zu zitieren: Ich freu mich drauf!

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