Sogar Heinz Becker beklagt die zunehmende Gesinnungsdiktatur

Sogar Heinz Becker beklagt die zunehmende Gesinnungsdiktatur

Registriert ebenfalls eine besorgniserregende Entwicklung: Gerd Dudenhöffer alias Heinz Becker (Foto:Imago)

Wie sehr das schleichende Gift der Indoktrination und die scheibchenweise Umerziehung der Deutschen zu Duckmäusern und geistig unfreien Untertanen bereits Wirkung entfaltet haben, davon können kritische Satiriker und Kabarettisten wie Uwe Steimle oder Harald Schmidt ein Lied singen. Nun hat auch der legendäre saarländische Kabarettist und „Heinz-Becker“-Erfinder Gerd Dudenhöffer aus eigener leidvoller Erfahrung einen beklemmenden Einblick in die Befindlichkeiten in diesem Land und den mittlerweile erreichten Grad der politischen Einschüchterung in Deutschland gegeben. Das ungezwungene Lachen über alle möglichen Witze funktioniere beim Publikum nicht mehr wie früher, beklagt Dudenhöffer in der “Welt”: „Die Leute sind nicht mehr locker. Sie sind sehr verunsichert. Sie fragen sich bei jedem Satz: Dürfen wir darüber überhaupt noch lachen?“, so seine Beobachtung bei Bühnen-Auftritten als Heinz Becker.

Die Kunstfigur mit dem trockenen saarländischen Mutterwitz und einer Prise Ekel Alfred verkörpert Dudenhöffer seit 1985. Sie stand schon für erfrischende politische Unkorrektheit, als die totalitären Ideologien der Political Correctness und des Wokism noch gar nicht erfunden waren. Der Kabarettist kann somit über vier Jahrzehnte hinweg beurteilen, wie sich das Meinungsklima verändert hat: Definitiv nicht zum Guten. Die Leute seien „in sich gefangen“, obwohl man doch im Kabarett sei, so Dudenhöffer. „Wir machen Satire! Dass die Leute das nicht dankend entgegennehmen und sagen: Wenigstens da darf man darüber noch lachen“, das verwundere und sorge ihn. Stattdessen würden sie zum Sitznachbarn schauen, ob der denn lache, weil sie denken: „Jetzt macht mich jeder verantwortlich, wenn ich lache“. Damit hat er in klaren Worten auf den Punkt gebracht, was viele längst wissen, manche allmählich ahnen und der Rest tapfer verdrängt: Inzwischen sind in den deutschen Alltag Verhaltensmuster zurückgekehrt, wie man sie eigentlich nur aus Diktaturen und Überwachungsstaaten kennt.

Im Zweifel lieber nicht applaudieren oder lachen

Weil bereits ein falsches Wort, ein gemeinsames Foto mit der falschen Person, ein Lacher an der falschen Stelle – je nach Funktion und Position des Betroffenen – das berufliche Aus bedeuten kann, klafft die innere Schere zwischen Gedachtem und Geäußertem immer breiter. Das „beste Deutschland aller Zeiten“ ist nach weniger als drei Jahren Ampel-Regierung de facto zu einer linken Gesinnungsdiktatur geworden, in der sich jeder dreimal überlegt, was er noch sagt, schreibt oder worüber er lacht. Die berüchtigte “Schweigespirale” ist dabei schon länger zu beobachten, doch inzwischen versagen sich viele Bürger sogar schon Zustimmungsgesten, weil sie nicht in eine bestimmte Ecke – und wir alle wissen welche – geschoben werden wollen. Wie in allen autoritären Systemen hat sich der “innere Zensor”, der Virus der freiwilligen Selbstgleichschaltung bereits in die Menschen hineingefressen. Die Vorstufe zu einem echten autoritären Regime liegt allein noch darin, dass Zensur und Repressalien im vorpolitischen Raum durch Mechanismen der Selbstkontrolle und sozialer Ächtung funktionieren und noch nicht durch echte staatliche Gewalt durchgesetzt werden – obwohl die Ampel-Regierung mit Hochdruck daran arbeitet, von Parteien- und Zeitungsverboten bis Verfolgung von Delikten “unterhalb der Strafbarkeitsgrenze”.

Das hat Folgen: Bei Witzen, über die man noch vor wenigen Jahren noch spontan und herzhaft gelacht hat, schaut man sich nun vorsichtig um, ob dies noch sozial akzeptabel ist. Kein Wunder im Land der staatlich geförderten linken Denunziantenstellen, in dem jeder und jede sofort als „Nazi“ oder “Delegitimierer” diffamiert werden kann – will doch niemand seine gesellschaftliche Ächtung riskieren. Aus geistig-aufklärerischer Sicht ist es ein Trauerspiel, das Dudenhöffer treffend und mit dankenswerter Offenheit beschreibt: Die Menschen leben in Angst vor dem Staat und sogar vor sich selbst, weil alles potentiell dazu geeignet ist, jeden zum Paria und Unmenschen zu machen. Es war die spalterische Politik Angela Merkels, die unter ihrem weggetretenen Nachfolger noch willfährig verschärft wird, die diese Dämonen hierzulande wieder zurückgerufen haben, und es sind linke, regierungshörige Medien, die auf dem besten Wege sind, Deutschland in einen Orwellschen Alptraum zu verwandeln, in dem man sich sogar schon vor dem eigenen Lachen fürchtet.

Eine Antwort

  1. @“unterhalb der Strafbarkeitsgrenze”.
    wobei auch die Strafbarkeitsgrenze nicht gottgegeben ist – auch wenn sich die Politiker für unfehlbare Götter halten ( Habeck : die Regierung macht keine Fehler ), sondern es sich dabei um politische Willkür handelt für Propaganda und Meinungsmache !
    Und oft genug kommt es eher darauf an, we es sagt, als was gesagt wird !
    Strafbar sollten diese Forderungen sein – einschließlich der “unsagbar”-Erfinder !
    Jedenfalls in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat – aber ich glaube, dieser Anspruch wird zumindest von der Blockpartei und ihren willigen Helfern nicht mehr erhoben !

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