Deutschlands Linke verliert nicht nur Wahlen, sondern auch ihre kulturelle Hegemonie

Deutschlands Linke verliert nicht nur Wahlen, sondern auch ihre kulturelle Hegemonie

Sahra Wagenknecht: Unaufrichtig und undurchsichtig (Foto:Imago)

Laut aktueller Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die “Welt am Sonntag” verstärkt sich der Trend der jüngsten Ostwahlen: Linkspartei und Grüne verharren im Keller, das BSW verliert ein Fünftel seiner Wähler und kommt nur noch auf 8 Prozent; einzig die SPD steigert sich um einen Prozentpunkt auf immer noch magere 16 Prozent. Die Merz-Union (ebenfalls eine faktisch linke Partei) verliert einen Punkt und steht bei 31 Prozent. Die AfD legt um ein Prozent zu und ist nun bei 20 Prozent bundesweit angelangt.

Es wird immer deutlicher: Die Linken sind nicht nur bei Umfragen und Wahlen weiter im Sinkflug, sie haben auch die kulturelle Hegemonie in diesem Land verloren, Jetzt fehlt noch der – immer nachgelagerte – (partei)politische Wandel. Im hiesigen Siedlungsgebiet scheitert dieser allerdings momentan an der Überalterung der Wähler, die stumpf weiterhin an längst toten Narrativen festhalten und von denen immer noch zu viele die Nie-Mehr-CDU ankreuzen.
Somit existiert das Alte und das Neue für einen kurzen historischen Moment in einer Art von Paralleluniversum noch nebeneinander.

Blanke Mehrheitsbeschafferin der Kartellparteien

Noch ein Wort zu Sahra Wagenknecht: Ich halte die Alt-Stalinistin für strategisch bemerkenswert schwach; da rangiert sie fast auf einem ähnlichen Level wie Hans Georg Maaßen. Wer, wie Wagenknecht, auch nur mit dem Gedanken spielt, als Mehrheitsbeschaffer die Nie-Mehr-CDU oder die SPD an der Macht zu halten (und gleichzeitig die oppositionelle AfD verteufelt), outet sich damit als lupenreine Kartellpartei des “Weiter so!”. Doch von dieser Sorte Altparteien gibt es bereits mehr als genug.

Strategisch klug im Hinblick auf die Bundestagswahl wäre es gewesen, dieses Kartell in Sachsen, Thüringen, Brandenburg nun am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen (einschließlich der Folge möglicher Neuwahlen), statt sich ihm zwecks weiterer Verhinderung eines Politikwechselns anzudienen, mit der realistischen Perspektive, bei der nächsten Bundestagswahl dann unter 5 Prozent zu landen. Nein, Sahra: So änderst du garantiert gar nix. Falls du das überhaupt wolltest.

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