Legt es BR-Kommentatorin Julia Ruhs darauf an, gefeuert zu werden?

Legt es BR-Kommentatorin Julia Ruhs darauf an, gefeuert zu werden?

BR-“Querdenkerin” Julia Ruhs (Foto:BR/Presse/Twitter)

Um sich noch einen allerletzten – und völlig unglaubwürdigen – Anschein von journalistischer Ausgewogenheit zu geben, hält sich der “Bayerische Rundfunk” (BR) die Journalistin Julia Ruhs als liberal-konservatives Feigenblatt. Wobei, eigentlich ist Ruhs lediglich rational-bodenständig und normaltickend, womit sie unter den ÖRR-Heranzüchtungen an Haltungsredakteuren ein geradezu exotisches Phänomen darstellt, spricht sie doch erstens klar aus, was sie denkt, und ist sie mit zweitens mit ihrer Weltsicht deutlich näher an der Realität und am Empfinden der Mehrheit der Bürger im Land als ihre gesinnungskonformistischen Kollegen. Fakt ist, dass Ruhs (neben ein paar wenigen weiteren Alibi-Ausnahmen) quasi die Letzte ihrer Art ist – nicht nur im BR, sondern in der ganzen ARD und dem ZDF noch dazu.

Doch offenbar will Ruhs entweder die Grenzen der Toleranz und Geduld ihrer argwöhnischen Senderbosse austesten, oder sie sägt vorsätzlich an ihrem eigenen Stuhl: Am Sonntag unterzog sie in „FocusSPD und Grüne einer ungewöhnlich scharfen Kritik, wie sie im ÖRR ansonsten nicht mehr vorstellbar ist (und allenfalls von Renegaten und Pensionisten des dortigen Sendebetriebs riskiert wird, die keine Füße mehr küssen und daher nicht mehr katzbuckeln müssen): „Wer es nötig hat, die Demokratie zum Wahlkampfthema zu machen, ist schon am Ende“, höhnte Ruhs mit Blick auf den lächerlichen rot-grünen Europawahlkampf, der kein einziges Sachargument, dafür aber die Anmaßung von SPD und Grünen transportierte, sich selbst mit “der Demokratie” gleichzusetzen. „Haltung, Haltung, Haltung“ sei die rot-grüne Wahlkampfstrategie gewesen, so Ruhs genervt. Diesmal hätte „zwar nicht die Klima-Apokalypse, aber immerhin die Diktatur verhindert“ werden sollen. Den Musterdemokraten bleibe offenbar nichts anderes übrig, als sich am eigenen Feindbild abzuarbeiten, den wachsamen Verfassungsschutz zu mimen und so zu tun, als verkörpere der politische Gegner das Böse und moralisch Verkommene schlechthin, fuhr sie fort.

Bereits angezählt

Da sei es dann kein Wunder, „dass manch ein Ossi da DDR-Flashbacks bekommt“, so Ruhs weiter, die auch nicht davor zurückschreckte, die explodierende Migrantenkriminalität anzusprechen: Hier gebe es nämlich mittlerweile “eine ganze Menge von Einzelfällen”. Beim Blick in die Kriminalstatistik lasse sich unschwer ablesen, „dass Zuwanderung, gerade die von vielen jungen Männern, das Land krimineller werden lässt“. Dies wecke das Bedürfnis nach einer Politik, „die nicht einfach wegschaut, sondern Recht und Ordnung durchsetzt. Die konsequent abschiebt, ohne herumzustottern, warum das jetzt so einfach dann doch nicht geht“. Wen sie damit meinte und wer wohl unter den zur Wahl stehenden Parteien für diesen Politikwechsel als einziger steht, sprach sie nicht explizit aus, doch man wusste, wer gemeint war. Die Ampel hingegen, so Ruhs, wolle das Thema Migration ja gar nicht “abräumen“, weil sie ihre eigene Politik selbst ziemlich gut finde. „Grüne und SPD leiden an einer gestörten Wahrnehmung ihrer Umwelt und das leider schon zu lange“, so Ruhs völlig korrekte Diagnose. Denn nicht nur, dass sie das Migrationsthema nicht angingen, sie würden auch sofort die CDU attackieren, wenn diese auch nur den geringsten Vorschlag zur Verschärfung der Asylpolitik mache.

Solche ketzerischen Einlassungen müssen bei den hoffnungslos mit der linksgrünen Staatskabale verfilzten ARD unbändige Wut auslösen. Denn so positiv Ruhs auch von der kritischen Gegenöffentlichkeit rezipiert wird, für desto untragbarer wird sie im eigenen Stall gehalten – und sie weiß das wohl auch ganz genau, ebenso wie ihr sehr wohl bewusst ist, dass sich ihre Kommentare diametral unterscheiden von all dem verlogenen, weltfremden Geschwafel, das dort sonst an der Tagesordnung ist. Umso mehr muss man sich fragen, wie lange sie noch so frei agieren kann. Angezählt ist sie bereits: Im Oktober hatte sie einen Sturm der Entrüstung bei linksgrünen Gut- und Bessermenschen ausgelöst, als sie in einen “Tagesthemen”-Kommentar die Ankündigung von Olaf Scholz, man müsse endlich in großem Stil abschieben, wohlwollend gewürdigt hatte. Zwar wurden diese Pläne natürlich bis heute nicht umgesetzt und waren – wie bei Scholz üblich – bloße Augenwischerei; aber allein die Tatsache, dass ein ARD-Kommentar dieses taktische Manöver des Kanzlers ernst (und Scholz beim Wort) nahm, katapultierte Ruhs auf die schwarze Liste der linken Gralshüter. Vermutlich wäre es daher wirklich besser für sie, wenn sie sich bei freien Medien wie „Tichys Einblick“ oder der „Weltwoche“ bewerben würde. Vielleicht hat sie ja auch genau das vor.

12 Antworten

  1. Es wäre diesem Mädel sehr zu gönnen, einen Arbeitgeber wie Tichy oder noch besser der Weltwoche zu finden, anstatt sich weiterhin in der verlogensten Schlangengrube wie den ÖRR bewegen zu müssen.
    Nahezu die gesamten Redaktionen des ÖR, sowie den gedruckten Medien von Springer bis zu Funke sind dem Staat hörig und für jedwede, auch übelste Propaganda zu haben.
    Man fragt sich, wie einige Akteure sich morgens noch im Spiegel ansehen können, bei dieser elenden, täglichen Lügerei; die perfiderweise auch noch vom Bürger zwangsabgepreßt werden.

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  2. Zitat: “… und ist sie … mit ihrer Weltsicht deutlich näher an der Realität und am Empfinden der Mehrheit der Bürger im Land als ihre gesinnungskonformistischen Kollegen.” (Zitatende)
    Das ist eine krasse Fehleinschätzung. Die beschriebene Dame ist in der “Realität” ein ebensolcher Exot wie im ÖRR. Sie, Herr Löwengrub, vergessen, dass eine satte Zweidrittelmehrheit die Weltsicht des ÖRR (also die Weltsicht der herrschenden Politiker bzw. der herrschenden Politik) wählt, immer und immer wieder, seit vielen Jahren. Sollte die Dame also wegen des Aussprechens unerwünschter Wahrheiten im ÖRR gefeuert werden, so entspräche dies dem Wunsch der großen Mehrheit im Land.

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  3. Es steht in der Tat zu befürchten, dass sie in Bälde Bürgergeld beziehen wird, oder liebäugelt sie mit alternativen Medien wie Nius, oder macht sie selbst etwas? Oder ist sie eigens dafür da beim BR, oder was immer in ihrem Kopf vorgehen mag. Wir werden es erleben, denn auf Dauer geht dies nicht gut.

  4. Für “Ansage”, “Junge Freiheit”, “Compact” u.v.a. wäre dieses wunderbare Exemplar einer aussterbenden Journalistengattung eine enorme Bereicherung. Vor einem Rausschmiss beim BR muss sie sich also nicht so sehr fürchten.

  5. Drecksfunk mit Intendanten und Programmdirektoren werden sich noch wundern, wenn Herr Björn Höcke MP geworden ist.

    Dann würde nach Herrn Höcke sofort der Rundfunkstaatsvertrag gekündigt und aus ist die Maus von u.a. Zahlungen an diesen unsäglichen, einseitigen Mainstream !

    Wundere mich stets, warum innovative Bürger noch nicht die
    Abzocker-Intendanten und Programmdirektor auf ihren Schirm haben, denn sie sind neben der Altparteienpolitik mit das größte
    Übel von Weglass- und Lügeninformationen, die noch von uns
    zwangsbezahlt werden müssen.

    Weg mit dem überbezahlten “Dummrundfunk”, denn wie dieser zur
    Zeit Bürger bevormunden, beeinflussen will, ist zur entbehrlichen und erbärmlichen Plaudertüte verkommen !
    Pfui !

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    1. Da die hohen Herren um die Probleme wissen, daß ihnen seitens der AfD erhebliche Probleme erwarten, spucken sie schon seit Jahren Gift und Galle, lügen, daß sich die Balken biegen und versuchen die AfD zu verhindern. Von Neutralität dieses “Schundfunks” kann nicht die Rede sein. Politagitatoren wie Restle, Reschke, Illner, Maischberger, Lanz und Co. sowie die Schmierfinken Böhmermamm, Bosetti etc. werden hoffentlich irgendwann die verdiente Quittung für ihre Schandtaten erhalten.
      Früher hieß das: Stempeln gehen!

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    2. “Dann würde nach Herrn Höcke sofort der Rundfunkstaatsvertrag gekündigt und aus ist die Maus von u.a. Zahlungen an diesen unsäglichen, einseitigen Mainstream !”

      Gut und schön, dafür wird ein “blauer MP” aber nicht ausreichen. “Lösung” ist der Artikel 37 GG und da würde man hier mit den immer noch fest in der Hand haltenden Instrumenten VS & Co glatt Bund vor die Länder stellen und diese “Kündigung” durch ein Bundesland einfach ignorieren.
      Spätestens dann kommt es aufs Volk an und da ist ganz schwarz zu sehen im Schlande.

  6. Diese intelligente Dame vibriert auf einer ganz anderen Ebene als ihre Arbeitgeber.
    Beide Vibrationen sind miteinander inkompatibel.
    Darum wird es in Bälde wohl eine Trennung geben, entweder im gegenseitigen Einvernehmen oder aufgrund eines Eklats.

    Wie auch immer, es wird für Frau Ruhs ein Schritt in die richtige Richtung sein.🍀🍀🍀

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  7. Zum o.a. Artikel habe ich heute einen Kommentar mit Ergänzung geschrieben. Da ich diese nicht finden kann; die Frage: Wurde der Beitrag zensiert, oder liegt bei mir ein Fehler vor????
    Danke für Ihnre Mühe.
    mfg.
    Peter M.

  8. Haha, die Kommentatoren hier sind ja leicht hinters Licht zu führen.

    Das System hat schon lange erkannt, dass es am effektivsten ist, wenn es Blitzableiter in Politik und Medien installiert, welche den berechtigten Volkszorn in geordnete Bahnen lenkt und die fundamenaten Lügen des Systems schützt, indem man sie ausdrücklich billigt oder nie thematisiert. Auch die Funktion als falsche Hoffnungsträger (“solange der BR noch solche Leute hat, kann er ja doch nicht so schlimm sein”) sollte nicht unterschätzt werden.

    Ruhs ist ja da noch die light-Variante zum scheinbar (mit einem inzenierten Pseudo-Skandal inklusive literarischer Versuche des Pseudokünstlers Stuckrad-Barre) in Ungnade gefallenen Reichelt, der für mich noch immer ein kompletter Systemjournalist ist.

    Interessant ist ja auch, wie zahm die installierte journalistische Pseudo-Oppositon in der BRD im Vergleich zu anderen Ländern ist. In den USA hat Tucker Carlson (ehemals “CNN” und “Fox”) die analoge Funktion zu Reichelt, in GB Piers Morgan (ehemals “Daily Mail”) die analoge Funktion inne. Beide gehen viel weiter und sind auch interessanter als Ruhs/Reichelt, aber letztlich Teamplayer im Team Evil.

    Ruhs wird niemals die roten Linien überschreiten, obwohl es möglich ist, dass sie scheinbar in Ungnade fällt und dann bei Reichelt landet oder auch Einzelkämpferin im Stile Eva Hermann wird. Aber über ihre materielle Versorgung würde ich mir keine Sorgen machen.

    Wenn man sich die Argumentationslinie Löwengrubs zu eigen machen und auf die Politik übertragen würde, dann würde Kubicki es darauf anlegen, als Hochverräter aus dem Parlament ausgeschlossen zu werden. Da sieht man ja wie absurd diese Argumentation ist.

    Also, business as usual. Und Löwengrub weiß das auch, was natürlich auch gewisse Fragen aufwirft…