Ende des Gastransits: Was will sich Europa von der Ukraine eigentlich noch gefallen lassen?

Ende des Gastransits: Was will sich Europa von der Ukraine eigentlich noch gefallen lassen?

Russisches Erdgas-Terminal im ukrainischen Lliv (Foto:Imago)

Die Ukraine zeigt wieder einmal, dass ihr die Interessen ihrer Verbündeten völlig egal sind, während sie selbst bedingungslose Solidarität einfordert und erhält. Ab Januar 2025 wird es keinen Gastransit durch die Ukraine in die EU mehr geben, da am 31. Dezember der Vertrag zwischen dem russischen Staatskonzern Gazprom und dem ukrainischen Staatskonzern Naftogaz endet, der diesen Transit bislang garantierte. Diese wirtschaftliche Kollaboration zur Gasdurchleitung  trotz Angriffs- und angeblichem “Vernichtungskrieges” zwischen dem Kiewer Kleptokratenregime und dem bösen Putin-Konzern, an dem die Ukraine prächtig verdiente, lief all die Jahre – während denen der Westen und vor allem Deutschland in suizidalem Moralismus ihre lebenswichtigen Wirtschaftsbeziehungen mit den Russen abbrachen und nachhaltig zerstörten, mit katastrophalen Folgen alleine für den Westen und insbesondere die deutsche Industrie und hiesige Haushalte, die die höchsten Strompreise aller Zeiten zahlen müssen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte seine Bereitschaft zur Fortsetzung signalisiert, die Ukraine zuletzt jedoch das Ende des Transits bestätigt; möglicherweise auf inoffiziellen Druck Brüssels hin, wo man fürchtete, dass diese offenkundige Widersprüchlichkeit die weitere Akzeptanz der EU-Bürger für Milliardentransfers an die Regierung Selenskyj arg schmälern dürfte. Aus Deutschland oder anderen sanktionsgeilen EU-Staaten kam offenbar kein Versuch, diese weitere massive Benachteiligung Europas zu verhindern – obwohl der Ukraine-Transit der zweitgrößte russische Gasfluss in die EU darstellt.

Österreich wohl Hauptleidtragender

Das Ergebnis wird sein, dass Europa pro Quartal nun mehrere Milliarden Kubikmeter an Gas einbüßt. Im zweiten Quartal 2024 flossen über vier Milliarden Kubikmeter, 2021 waren es sogar noch zwischen 9,4 und 11 Milliarden Kubikmeter Gas pro Quartal. Branchenkenner gehen davon aus, dass der Börsengaspreis im Winter von derzeit 38,59 Euro auf durchschnittlich 40 Euro pro Megawattstunde ansteigen wird. Die verbliebenen drei aktiven Gastransitrouten von Russland nach Europa sind die TurkStream-Leitung über die rund 3,9 Milliarden Kubikmeter Gas nach Westen kamen, die Yamal-Leitung über Polen und die eine Röhre der Nord-Stream-Pipeline, die nach dem von Berlin untätig hingenommenen kriegerischen Sabotageakt vom September 2022 übrigblieb. Der Hauptlieferant für Europa ist nun Norwegen; weitere Lieferungen kommen unter anderem aus den USA, Algerien, Großbritannien und Aserbaidschan, wobei Russland zuletzt aber doch wieder der zweitgrößte Lieferant war.

Hauptleidtragender des Endes des Ukraine-Transits könnte Österreich sein, das vertraglich bis 2040 an russische Gaslieferungen gebunden ist. Im Juli lag der Anteil an Gas aus Russland an der Gesamtimportmenge bei 83 Prozent. In Österreich steigt nun der Druck, Lieferengpässe zu vermeiden, indem man die Gasspeicher zu mindestens 93 Prozent füllt. Die deutschen Gasspeicher sind derzeit zu 96 Prozent gefüllt. Dass der Verbrauch in Deutschland niedriger als gewöhnlich ist, liegt vor allem daran, dass die Ampel die Wirtschaft bereits so weit zerstört hat, dass der Durchschnittsverbrauch der hiesigen Industrie sogar deutlich unter dem der Jahre 2018 bis 2021 – einschließlich der Corona-Zeit also – liegt.

Nicht einmal zu Geste des guten Willens bereit

Dass die Ukraine keinerlei Bemühungen unternimmt, den Gastransit weiterhin sicherzustellen, beweist ihre völlige Gleichgültigkeit gegenüber den Interessen der “Partner” im Westen, deren “Werte“ sie angeblich verteidigt – aber auch gegenüber ihren eigenen Bürgern. Man sollte sich dies gut merken: Während der Ukraine immer neue Waffen, Abermilliarden an Geld und Wiederaufbauhilfen ohne jegliche Gegenleistung in den Rachen geworden werden, kommt das ukrainische Regime nicht auf die Idee, auch nur als Geste des guten Willens den für Europa so eminent wichtigen Gastransfer fortzusetzen – obwohl auf russischer Seite die Bereitschaft dazu besteht. Allein deshalb müssten die Ukraine-Hilfen sofort eingestellt, zumindest reduziert werden und Kiew an den diplomatischen Grünen Tisch gezwungen werden, um eines der zahlreichen russischen Verhandlungsangebote  eine Politik zu diskutieren; hier muss und kann sich der Westen ja für die Ukraine starkmachen – aber nicht durch weitere Kriegseskalation.

Doch für Selenskyj gilt offenbar dasselbe wie für die Ampel: Man hat sich vom vitalen Interesse der Bevölkerung als Handlungsmotiv verabschiedet und will seine festgefahrenen dogmatischen Ziele umsetzen. In Europa geht dies bekanntlich soweit, dass man klaglos sogar schwerste Nachteile in Kauf nimmt, um sich auf Gedeih und Verderb an ein Land zu ketten, dem man nicht das Geringste schuldet.

2 Antworten

  1. …das mit dem Vergackeiern geht solange bis die ganz große Mehrheit nichts mehr zu Fressen hat und man mit den CBDCs auch keine Insekten mehr kaufen kann, weil es schlicht und ergreifend nichts mehr gibt. Dann wird man kapieren das man von den Globalisten hinter die Fichte geführt wurde. Was dann passiert, dazu braucht man keine große Phantasie und übrigens darum lamentieren gewisse WEF-Polit Marionetten andauernd von einem Krieg der gegen Rußland so in 5-8 Jahren statt finden soll. Was der Komiker aus der Kokaine vorturnt, ist eigentlich wurscht, denn der unerträgliche Gestank weht von ganz woanders her. Merkelt die Blockparteien wählende Masse das immer noch nicht?

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