Dienstag, 17. September 2024
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Die Rückkehr der Doulas: Alternative natürliche Schwangerschaftsbegleitung für eine selbstbestimmte Geburt

Die Rückkehr der Doulas: Alternative natürliche Schwangerschaftsbegleitung für eine selbstbestimmte Geburt

Doula mit werdenden Eltern: Renaissance einer uralten Tradition und Dienstleistung (Symbolbild:Imago)

Doula ist ein griechisches Wort und bedeutet so viel wie „die Dienerin der Frau“. 
Die Rolle der Doula hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Ursprünglich waren Doulas Frauen, die andere Frauen während der Geburt unterstützten, indem sie emotionale und physische Hilfe leisteten. Diese Tradition wurde über Jahrhunderte hinweg in vielen Kulturen praktiziert, bis sich die Geburtspraktiken im 20. Jahrhundert grundlegend veränderten. 
 Mit dem Aufkommen der modernen Medizin und der Verlagerung von Geburten in Krankenhäuser verloren Doulas an Bedeutung. Frauen gaben ihre weibliche Selbstbestimmung ein Stück weit ab und vergaßen, welche ursprüngliche Macht sie hatten, und überließen den Ärzten die Kontrolle über ihren Geburtsprozess.

Oftmals führte dies zu frühzeitigen Interventionen, die nicht nur den Verlauf der Geburt beeinflussten, sondern für viele Frauen auch traumatische Erfahrungen mit sich brachten. Unsichtbare Wunden blieben zurück, und viele Frauen berichteten von schmerzhaften Geburten, die von unnötigen medizinischen Eingriffen geprägt waren.
 Generationen von Frauen wurde so vermittelt, das die Geburt eine unumgängliche, schmerzvolle Erfahrung sei und pflanzten den Frauen Angst ein, die an sich völlig unberechtigt ist.

Frauen ihre Selbstbestimmung wiedergeben

Ein zentraler Aspekt dieser Indoktrinierung ist die Vorstellung, dass Geburt ein medizinisches Ereignis sei, das zwangsläufig mit Risiken und Schmerzen einhergehe. Diese Sichtweise kann dazu führen, dass Frauen sich auf die Geburt als eine bedrohliche Erfahrung vorbereiten, statt sie als völlig natürlichen und positiven Prozess zu betrachten. Oft wird ihnen vermittelt, dass sie ohne medizinische Interventionen nicht in der Lage wären, die Geburt zu bewältigen, was zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und Abhängigkeit von medizinischem Personal führt.

Die Angst vor Schmerzen ist ein weiterer bedeutender Faktor: Viele moderne Frauen haben das Gefühl, dass sie die Kontrolle über ihren eigenen Körper und den Geburtsprozess verlieren, was zu einer selbstverstärkenden Angst vor Wehen und Geburtsschmerzen führt. Diese Angst kann dazu führen, dass Frauen frühzeitig Schmerzmittel oder andere Interventionen in Anspruch nehmen, um die Schmerzen zu lindern, anstatt alternative Methoden zur Schmerzlinderung in Betracht zu ziehen, die weniger invasiv sind.

Tiefgreifende Bedeutung: Unterstützung durch die Doula

Aufgabe der Doula ist es, die werdende Mutter liebevoll und mit ihrem tiefen Wissen in der
Schwangerschaft und während der Geburt zu unterstützen. Gebärende werden ertüchtigt, ihre Ängste zu äußern und eigene Entscheidungen zu treffen, die sie mit der Doula und gegebenenfalls dem Partner im Vorfeld besprochen hat. 
Denn eine positive und unterstützende Umgebung, in der Frauen sich sicher und respektiert fühlen, kann dazu beitragen, die Angst zu reduzieren und das Vertrauen in den eigenen Körper und den Geburtsprozess zu stärken.

Die Doula wirkt dabei im Hintergrund als enge Begleiterin der Mutter oder des Paares. Sie ermutigt die Frau, eine selbstbestimmte Geburtserfahrung zu erleben, indem sie Informationen bereitstellt und emotionale Unterstützung anbietet. So können Doulas dazu beitragen, die Frauen zu “empowern” und ihnen ihr natürliches Recht auf eine angstfreie Geburt zurückzugeben.

Die Geburt

Die selbstbestimmte, angstfreie Geburt ist ein kraftvolles und transformierendes Erlebnis, das Frauen die Möglichkeit gibt, in einem geschützten Raum zu gebären, in dem sie sich sicher und unterstützt fühlen. 
In diesem Raum der Geborgenheit kann jede Frau die Kontrolle über ihren eigenen Körper und den Geburtsprozess zurückgewinnen. Sie wird ermutigt, ihre Intuition zu folgen und die Geburt als einen natürlichen, fließenden Prozess zu erleben, der von Vertrauen und Selbstbewusstsein geprägt ist.

Man stelle sich vor, wie eine werdende Mutter in einem warmen und einladenden Umfeld dem Geburtsprozess freien Lauf lassen kann, umgeben von liebevollen Menschen, die sie unterstützen und ermutigen; sanfte Musik, gedämpftes Licht und die beruhigende Atmosphäre schaffen einen Raum, in dem sich die Frau auf ihren Körper einlassen kann und die Vorfreude auf das neue Leben, das bald geboren wird, in den Vordergrund rückt. Hier kann sie in ihrem eigenen Tempo atmen, sich bewegen und die Positionen finden, die für sie am angenehmsten sind. In dieser Umgebung wird die Geburt nicht als ein medizinisches Ereignis, sondern als ein zutiefst persönlicher und spiritueller Prozess angesehen.

Tiefes Gefühl der Selbstbestätigung

Die Frau wird nicht nur als Gebärende, sondern als kraftvolle Schöpferin ihres eigenen Erlebnisses wahrgenommen. 
Sie hat die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, die ihren Bedürfnissen und Wünschen entsprechen – sei es in Bezug auf Schmerzmanagement, Positionen oder die Anwesenheit von geliebten Menschen. In einem solchen Raum der Selbstbestimmung und des Vertrauens kann die Angst vor dem Unbekannten weichen. Die Frau erkennt, dass sie nicht allein ist, dass ihr Körper für diese Erfahrung geschaffen ist und dass sie die Kraft hat, die Herausforderungen der Geburt zu meistern.

Diese Erkenntnis führt zu einem tiefen Gefühl der Selbstbestätigung, der Ermächtigung und des Stolzes, das sie mit in die Welt hinausnimmt, wenn sie ihr Kind in die Arme schließt.
Die selbstbestimmte, angstfreie Geburt ist somit nicht nur ein Akt des Gebärens, sondern auch eine Feier des Lebens, der Liebe und der Stärke der Frauen. Sie ist ein Zeugnis für die Fähigkeit, inmitten von Herausforderungen zu wachsen und zu gedeihen, und sie hinterlässt einen bleibenden Eindruck, der das Leben der Mutter und ihres Kindes für immer prägen wird. Die Doula trögt dazu bei, dass diese Erfahrung vollkommen wird.

Die Doula und die Hebamme

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Doulas und Hebammen besteht darin, dass die Doula keine medizinischen Eingriffe vornehmen. Während Hebammen für die medizinische Betreuung während der Geburt zuständig sind und auch bei Komplikationen eingreifen können, konzentrieren sich Doulas allein auf die emotionale und physische Unterstützung der Gebärenden. 
 Sie bieten kontinuierliche Begleitung während der Schwangerschaft, bei der Geburt und anschließend im Wochenbett und schaffen eine beruhigende Atmosphäre.

Die Anwesenheit einer Doula kann einen erheblichen Einfluss auf die Geburtserfahrung einer Frau haben: Studien zeigen, dass Frauen, die von einer Doula unterstützt werden, oft weniger
Schmerzmittel benötigen, kürzere Geburtszeiten haben und von einer weitaus höheren Zufriedenheit mit ihrem Geburtserlebnis berichten. Die Doula fördert so Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung der Frauen. 
 Gemeinsam mit der Frau schafft die Doula ein unterstützendes Umfeld, in dem sich die Gebärende sicher und geborgen fühlt. Insgesamt ist die Rückkehr der Doula eine wertvolle Ergänzung zur modernen Geburtshilfe, die Frauen die Möglichkeit gibt, ihre Geburten selbstbestimmt und in einem unterstützenden Umfeld zu erleben.

Der Partner der Gebärenden

Die Rolle des Partners der Gebärenden ist ebenfalls von großer Bedeutung. Die Doula unterstützt nicht nur die Gebärende, sondern auch diesen, indem sie ihn von Beginn an mit in
den Geburtsprozess einbezieht und ihm hilft, seine Rolle zu verstehen. 
 Dem Partner kommt auch eine tragende Rolle bei der Geburt und später während der Zeit der Frau im Wochenbett zu. Hier entstehen neue Erfahrungen und die Rollen verändern sich. Diese gemeinsame Erfahrung kann für ein Paar entscheidend sein und zu einer sehr tiefen Verbundenheit führen, wenn sich beide Elternteile darauf vorbereiten und im besten Fall von der Doula getragen werden. 
Oft fühlen sich Partner unsicher oder überfordert, und die Doula kann als Bindeglied fungieren, das den Partner ermutigt und ihm zeigt, wie er seine Partnerin am besten unterstützen kann.

Oft entstehen nach der Ankunft des Neugeborenen Ängste beim Partner oder der jungen Mutter, Überforderungen bis hin zum sogenannten Baby Blues können bei beiden Elternteilen wirken. Das Paar hat oft in dieser turbulenten Zeit wenig Raum, sich zu begegnen und die Kommunikation fehlt. Konflikte können auch durch die Geburt entstehen, die Frau oder der Mann fühlen sich nicht mehr wahrgenommen, er/sie findet den Weg nicht mehr zum Partner und so mehr. Die Doula eröffnet  die Möglichkeit, in einem völlig privaten Raum die Themen anzusprechen, die die Partner beschäftigen, und Probleme zu lösen und neue Wege der Partnerschaft und Intimität zu finden.

Ich, die Doula

Ich heiße Tina und möchte Frauen und ihre Partner einladen, mich näher kennenzulernen, um den gemeinsamen individuellen Weg zu gestalten. Mein Ziel ist es, mit dem werdenden Paar ein positives Geburtserlebnis zu schaffen, die Bindung zu stärken und die Partner auf das Kommende vorzubereiten – kraftvoll und gelassen. Ich bin Doula, Erzieherin und Stillberaterin und selbst Mutter von zwei Kindern. Mein Weg zur Doula begann vor 16 Jahren, als mein Sohn geboren wurde. Damals fühlte ich mich quasi “mutterseelenallein“ und völlig orientierungslos. 
 Ich hätte mir so sehr eine erfahrene Frau an meiner Seite gewünscht, die mich durch den Dschungel der Mutterschaft begleitet, mir beisteht und meine Fragen zu ganz alltäglichen Dingen beantwortet. 
Ich fühlte mich schwach und überfordert und hätte so eine erfahrene Frau so gerne nötig und bei mir gehabt, die mir Stabilität bietet und mich positiv unterstützt.

Im Laufe der Jahre ergab es sich dann, dass ich die Chance ergreifen konnte, meine Ausbildung zur Doula zu machen. 
 Jetzt möchte ich die Frau sein, die andere Frauen dort abholt, wo ich damals stand, oder besser noch, es gar nicht so weit kommen lässt. 
 Ich möchte mein heutiges Wissen mit werdenden Müttern teilen und gemeinsam mit ihnen diesen manchmal turbulenten, aber intensiven Weg gehen.

Meine Angebote

Ich biete meine Leistungen als Doula in verschiedener Form an. Folgende drei Angebote möchte ich nachfolgend vorstellen. Zu beachten ist dabei grundsätzlich, dass ich keinerlei medizinische Funktion übernehme und nicht die Arbeit der Hebamme ersetze!

Angebot 1: Begleitung durch die gesamte Schwangerschaft, Geburt und das Wochenbett 


  • Begleitung während der Geburt
  • 3 Treffen vor der Geburt, 2 Treffen nach der Geburt im Wochenbett
  • Stillberatung und 
Geburtsvorbereitung
  • telefonische Erreichbarkeit während unserer gemeinsamen Zeit
  • Mutterbegleitung und Paarbegleitung
  • Kosten: 2.300 Euro

Angebot 2: Begleitung durch die gesamte Schwangerschaft und das Wochenbett – online 


  • 7 Telefonate vor der Geburt à 60-90 Minuten Dauer
  • 5 Telefonate nach der Geburt im Wochenbett à 60-90 Minuten (nach Bedarf auch öfter)
  • Stillberatung und Geburtsvorbereitung
  • Mutterbegleitung & Paarbegleitung online und durch Gespräche
  • Kosten: 1.100 Euro

Angebot 3:
 Umfassende Stillberatung


Das Stillen ist nicht nur ein physischer Akt, sondern auch ein emotionaler Prozess, der die Bindung zwischen Mutter und Baby stärkt. 
 In diesen besonderen Momenten ist die Mutter für ihr Baby da, ihm ganz zugewandt, in einer Welt, die nur den beiden gehört. 
Um ein rundum positives Still-Erlebnis zu ermöglichen, biete ich meine individuelle Stillberatung mit
allen Tipps und Tricks an. Abrechnung erfolgt auf Stundenbasis, zu 65 Euro pro Stunde.


Kontakt: Per E-Mail unter t.zill@web.de oder über WhatsApp unter +49 176 – 7271 9923. 


Tina Flesch, Doula aus Leidenschaft (Foto:privat)

Eine Antwort

  1. Woher weiß die werdende Mutter, dass sie bei einer Doula nicht an eine esoterisch angehauchte Quacksalbertante gerät? Der Begriff ist genausowenig als Berufsbezeichnung geschützt wie Heilpraktiker.
    Weibliche Geburtshilfe ist wichtig, ohne Zweifel. Da vertraue ich aber lieber auf qualifiziert ausgebildete und geprüfte Hebammen, die neben ihren medizinischen Kenntnissen auch und genauso gut psychische und emotionale Unterstützung bieten können.
    Im schlimmsten Fall arbeitet die Doula mit ihren Räucherstäbchen gegen die Hebamme.