“Man darf sich nicht wegducken – man muss sich wehren”: Ein Jahr 7. Oktober

“Man darf sich nicht wegducken – man muss sich wehren”: Ein Jahr 7. Oktober

7. Oktober 2023: Luftaufnahmen des verwüsteten, mit Leichen übersäten Re’im-Festival-Geländes nach dem Hamas-Angriff (Foto:ScreenshotYoutube)

Von Hannah Arendt stammt der unbestechlich einfache Satz: „Es ist etwas passiert, was nie hätte passieren dürfen.“ Dies bezog sie auf die schändlichen Erfahrungen, die Juden, Dissidenten, Zeugen Jehovas, Behinderte und Homosexuelle zwischen 1933 und 1945 mit dem machen mussten, wozu Menschen fähig sind. Alleine in Auschwitz-Birkenau bedeutete diese Erfahrung für 1,1 Millionen von ihnen den Tod, 90 Prozent davon waren Juden. Nach der Befreiung des in Polen gelegenen Konzentrationslagers und der übrigen deutschen Vernichtungslager folgte für das verbliebene jüdische Leben  eine verhältnismäßig ruhige Zeit.

Drei Jahre nach der Shoa wurde der Staat Israel gegründet – woraufhin alle muslimischen Anrainerstaaten dem kleinen Land, wenige Stunden nach seiner Ausrufung, den Krieg erklärten. Der jüdische Staat machte sich wehrhaft – weil ihm nichts anderes übrig blieb. Unterstützung bekam Israel hauptsächlich von den USA. Deutschland, in Person von Willy Brandt, verweigerte der damaligen israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir (die so links war, wie man es sich nur vorstellen konnte) im Yom-Kippur-Krieg die Unterstützung. Anders übrigens als Franz-Josef Strauß sechs Jahre zuvor: 1967 hatte der ehemalige Bundesverteidigungsminister, der als Rüstungslobbyist exzellente Beziehungen hatte, mit einer Waffenlieferung im Wert von 200 Millionen D-Mark dazu beigetragen, dass Israel den Sechstagekrieg gewann.

Die einen Kinder sitzen im Bunker, die andern bekommen Süßigkeiten

Israel blieb trotzdem immer verwundbar. Und so ist am 7. Oktober vergangenen Jahres 2023 wieder “etwas passiert, was nie hätte passieren dürfen“: Eine wildgewordene Horde islamischer Terroristen legte an der Grenze von Gaza zu Israel ihre Menschlichkeit ab und überfiel ein Festival, bei dem junge Menschen friedlich ihr Leben feierten – um sie zu ermorden. Insgesamt töteten die Barbaren mehr als 1.200 Konzertbesucher, Kibbuz-Bewohner und jüdische Zivilisten Menschen und nahmen Hunderte Geiseln in Gefangenschaft. Doch getroffen haben sie mit ihrem feigen Anschlag alle Juden weltweit.

Seit vielen Jahren wird Israel beinahe täglich mit Raketen beschossen. Der Weg zum Schutzbunker wurde für die Menschen vor Ort zur traurigen Routine. Eltern müssen ihren kleinen Kindern erklären, weshalb Raketen fliegen, warum islamische Terroristen sie töten möchten. Währenddessen schmieden die Terroristen immer neue blutige Anschlagpläne, um immer mehr Juden zu töten. Doch nicht nur in Israel ist seit dem 7. Oktober das Leben für Juden immer schwieriger geworden. Bereits vor einem Jahr hätte man ahnen müssen, wohin die Reise geht: So wurde nach Bekanntwerden der Nachricht von dem Angriff überall in Deutschland von Arabern und propalästinensischen Judenhassern gefeiert und auf den Straßen getanzt. In der Berliner Sonnenallee wurden Süßigkeiten verteilt. Es ist schon ein widerliches Paradoxon. Die einen Eltern müssen ihren Kindern erklären, warum sie in den Schutzbunker müssen – und die anderen Eltern schenken ihren Kindern wegen toter Juden Süßigkeiten.

Islamische Terrorbanden müssen vernichtet werden

Ich war am 7. Oktober zu Gast auf einem Autorentreffen und muss gestehen, dass ich einen ganzen Tag gebraucht habe, um dieses Ereignis einordnen zu können. Ich weiß noch, dass ich am Rande der Veranstaltung mit meinem besten Freund telefonierte, der mich aus der Ferne ständig auf dem Laufenden hielt. Dann trug Chaim Noll das Gebet für die israelischen Soldaten vor. Es war surreal. Erst als ich nachts im Hotel war, wurde mir das Ausmaß dieser Tat ungefähr bewusst. Es war früh klar, dass sich Israel so etwas niemals gefallen lassen konnte, und so kam es auch: In einer demonstrativen Aktion der Stärke nahmen sie zunächst weite Teile des Gazastreifens ein, bevor sie dort gezielt Terroristen ausschalteten. Dieser Kampf ist noch lange nicht vorbei, doch es dauerte nicht lange, bis Israel vom Opfer zum Täter gestempelt wurde.

Ob mit Drohnen oder – wie zuletzt im Libanon – mit dem gezielten Explodieren von Pager- und Funkgeräten: Was immer der jüdische Staat unternimmt, er wird dafür an den Pranger gestellt. Die Regierung von Netanjahu, heißt es seit fast ebenso einem Jahr, betreibe “Völkermord” begehen “Kriegsverbrechen”. Egal, was Israel macht: Es macht es offenkundig immer falsch. Ja: Am 7. Oktober ist etwas passiert, was nie hätte passieren dürfen. Und noch immer sind nicht alle Geiseln befreit. Sie sind weiterhin das brutale, unmenschliche Faustpfand von Hamas und Hisbollah. Von Hannah Arendt stammt auch der Satz: „Man darf sich nicht wegducken. Man muss sich wehren.“ Das tut Israel. Hamas und Hisbollah müssen, neben anderen islamischen Terrorbanden, eliminiert werden. Für Israel, für die Juden, aber auch für die gesamte westliche Welt!

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